Kapazitiv eingestreute Spannung?

Hallo zusammen,

als ich gestern zufällig die Schraube von dem Netzteil mit dem rechten Arm berührt hatte und ich gleichzeitig mit meinen beiden Händen den BNC-Stecker in den Funktionsgenerator steckte, spürte ich ein Stechen im Arm.
Mit dem Multimeter habe ich eine Spannung von ca. 4.5V AC gemessen, aber kein DC.
Einen messbaren Strom konnte ich eigentlich nicht messen.
Das Fluke 287 war selbst auf den uAmpere-Bereich eingestellt.

Ich kann mir selbst nicht erklären welcher Stromkreis durch meinen Arm und der Schraube geschlossen worden sein soll, damit eine spürbare Spannung anlag.

Vielleicht könnt ihr mir ein paar Tipps geben wie ich mir das elektrotechnisch genau erklären kann.
Gern kann ich auch noch weitere Testmessungen vornehmen, um den Sachverhalt genauer verstehen zu können.
Ich bin auf eure Antworten, Tipps und Hinweise gespannt .

Besten Dank im Voraus für Eure Hilfe,
Matthias

Ein Funktionssignal floss durch deinen Arm. Vermutlich ähnlich einem Signal von einem Tensgerät… Das ausgeschaltete, aber nicht ausgesteckte, Netzteil hat keine richtige Netztrennung, ebensowenig der Funktionsgenerator. Da oann sowas schon passieren.

Hallo,

eins der Geräte hat offenbar keinen Schutzleiteranschluss.
Das ist auch nicht immer nötig.

Aus Gründen der EMV legen dann aber viele Hersteller das Metallgehäuse über einen sehr sicheren, kleinen Kondensator das Gehäuse bzw. die Kleinspannung (etwa beim Netzteil der Ausgang) auf Netzspannung.

Dieser Kondensator ist bei 50Hz so hochohmig, dass nur ein kaum wahrnehmbarer, unschädlicher Strom fließt.
Bei hohen Frequenzen ist er aber besser leitfähig und kann so Störungen ableiten.
Wenn der Kondensator bei 50Hz 1MOhm hat, dann hat er bei 5MHz bereits nur noch 10Ohm und im Gigaherz-Bereich ist er praktisch ein Kurzschluss.

Wenn du bei deinem SAT-Reciever mal alle Kabel bis auf das Netzkabel abmachst, wirst du einige Zig Volt messen können, wenn du zwischen Metallgehäuse und Schutzleiter / Antennenerde / Heizungsrohr hochohmig misst.

Guten Abend zusammen,
vielen Dank für die Hilfe.

Ich habe das Labornetzteil als auch den Funktionsgenerator einmal aufgeschraubt und mir die PE-Verbindung angeschaut.
Die Schraube, an der ich das Kribbeln gespürt hatte, ist im Megaohmbereich mit PE leitend.

Der Funktionsgenerator ist überhaupt nicht geerdet.

Ich habe ebend versucht das Kribbeln ein weiteres Mal hervorzurufen, um die Ursachen nun besser verstehen zu können, aber es gelang mir nicht mehr.
z.B. 13V AC Funktionsgenerator BNC-Masse gegen PE der Steckdose, aber absolut kein Stromfluss, auch nicht im uA Bereich.

Ich wünsche noch einen schönen Abend,
Matthias

Tach,

beim Funktionsgenerator sehe ich keine Verbindung zwischen der Signalmasse und der Eingangsspannung.
Ich sehe da nur einen Schalter, einen Varistor und dann geht es auch schon über Trafo, Brückengleichrichter und Siebelkos auf die beiden Spannungsregler für +/- 18V mit etwas Siebung dahinter.