Kaputtes Handgelenk (mit RÖ-/CT-/MRT-Bildern)

Guten Tag,

am 1.11. bin ich mit dem Fahrrad gestürzt und mit der rechten Hand heftig aufgeprallt. Symptome:

  • allgemeine Entzündungszeichen im Handgelenksbereich
  • Supination stark eingeschränkt (Sup./Pro.: 0/0/80; normal sind 90/0/90), fest-elastischer Gelenkstopp. Starker, aber nicht übermäßig starker Schmerz.
  • Abduktion in beide Richtungen aufgrund von Schmerzen stark eingeschränkt
  • Flexion/Extension „unangenehm“ und mittelstark eingeschränkt

Röntgen in der Notaufnahme (1.11.):



ärztliche Diagnose: Prellung, Krankschreibung für 3 Tage.

Da ich Physiotherapeut (in Ausbildung) bin, weiß ich, wie eine Heilung ungefähr ablaufen würde, aber ich hatte ein schlechtes Gefühl. Es fühlte sich unspezifisch ausgerenkt an, die Schwellung blieb stark und es fand keine Besserung statt. Daher war ich am 10.11. nochmals beim D-Arzt (die Krankschreibung hatte ich inzwischen verlängert) und habe ein neues Röntgen machen lassen:


Da keine Fraktur festgestellt wurde, fand am 16.11. ein MRT statt:










Hier (und oben) kann man eine Fraktur des Proc. styloideus ulnae erkennen:









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Aufgrund der Fraktur des Proc. styloideus ulnae erhielt ich zur Ruhigstellung des Handgelenks eine Schiene und war zwei Wochen später am 30.11. zur Nachkontrolle bestellt. Mobilitätsverbesserung gab es in allen Freiheitsgraden, bloß war die Supination immer noch so eingeschränkt wie am ersten Tag. Röntgenbilder:


(Wenn man alle bisheringen Röntgenbilder vergleicht, kann man gut erkennen, dass sich der Proc. styloideus ulnae im Laufe der Zeit immer schräger stellt.)

Man überwies mich von der Unfallambulanz des Klinikums zu einer Praxis für Handchirurgie.
Um auszuschließen, dass die Ursache der Supinationsstörung nicht eine auf dem MRT nicht zu sehende Verletzung des Lig. radioulnare ist, wurde am 3.12. eine Rotations-CT angefertigt, zum Vergleich beider Hände:

Pronation links (gesund)/ rechts (betroffen):

Supination links (gesund)/ rechts (betroffen):

und hier kann man noch mal schön die Fraktur erkennen:

Das war wie gesagt am 3.12. Die Handchirurgin hat mich weiterhin nur konservativ behandelt (mit Schiene) und sagte mir bei der letzten Kontrolle am 20.12., dass wir Anfang Januar mit der Mobilisierungstherapie beginnen werden. Die Schmerzen haben sich etwas gebessert, allerdings ist die Supination aktuell immer noch wie am ersten Tag um 90° eingeschränkt und kaum gegen Widerstand möglich.
Die Ärztin machte Andeutungen, dass sie sich nicht sicher ist, ob ich mit der Einschränkung überhaupt als Physiotherapeut werde arbeiten können. Ich bin nun ziemlich niedergeschmettert und weiß nicht, was ich tun soll. Ich bin überzeugt, dass man etwas übersehen hat bzw. nicht sehen konnte und dass ich auf jeden Fall eine OP brauche, wenn ich meine rechte Hand wieder einigermaßen alltagsgerecht einsetzen will.
Am 3.1. habe ich den nächsten Termin bei der Chirurgin und überlege, mir einen anderen Arzt zu suchen. Das geht aber kaum, weil es ein Arbeitsunfall war (also über die Berufsgenossenschaft läuft) und mich ein D-Arzt behandeln muss.

Wenn jemand von Euch vom Fach ist oder ihr schon einmal ein ähnliches Handgelenksproblem hattet, wäre ich dankbar für Kommentare.
Lieber Gruß!

Das sind ja jetzt schon 8 Wochen nach Deinem Unfall, da ist bei einem jungen, gesunden Menschen eine Fraktur schon vollkommen verheilt. Deswegen will Die Ärztin mit der Mobilisierungstherapie beginnen.
Du hättest schon, als sich herausstellte, dass keine operativen Maßnahmen bei Dir seitens der Ärzte in Erwägung gezogen wurden, Dich mit der BG in Verbindung setzen sollen, dass Du Dich an die handchirurigische Ambulanz eines Uniklinikums wenden darfst.
Das würde ich an Deiner Stelle immer noch versuchen und dabei zur Sprache bringen warum ein MRT und kein CT oder wenigstens beides, zur Diagnoseerhebung veranlaßt wurde.
ramses90

Sorry, nehme alles zurück denn es wurde ja ein CT gemacht,
Man sollte sich halt alles anschaun, bevor man los schreibt!
ramses90

Die bisherigen Untersuchungen waren bereits im lokalen Uniklinikum, von dort bin ich dann zu der externen Handchirurgie überwiesen worden. Ich glaube, das hatte wohl personelle Gründe.
Nach Deinem Beitrag war ich dann gestern noch einmal im Uniklinikum und habe mit einem Arzt gesprochen (mittlerweile der 7te).

Er sagte mir, dass man erst weitere Diagnostik betreiben würde, wenn die Mobilisierung im Januar negativ verlaufen würde.

Ich bin sicher, dass es Zeitverschwendung ist. Werde Euch in den nächsten Wochen über den Verlauf informieren, ist ja vielleicht für den ein oder anderen interessant.

Meine eigene Prognose: der Erguss, den man auf Bild 12 am proximalen Ende des Radioulnargelenks sehen kann und der die Ulna nach distal drückt, hat sich verkapselt und blockiert immer noch das Gelenk. Behandlung durch Arthroskopie.

Update: Die Ärztin verschrieb mir am 3.1. Ergotherapie. Bisher hatte ich 3x 1h Behandlung. Verbesserung: kaum. Der Schmerz hat sich verstärkt (tritt bei Bewegung früher ein), ebenso treten Krepitationen auf. Der nächste Arzttermin ist am 13.1.
Bin ziemlich frustriert, dass meiner Wahrnehmung und Einschätzung kein Gehör geschenkt wird.

Ist das eine Fachärztin oder nur eine die ihre Ausbildung zur Fachärztin macht?
Versuch doch mal einen Termin bei einem Oberarzt oder beim Chef zu bekommen.
Du bist ja nun kein blutiger Laie und wirst denen Deine Befürchtungen schlüßig vortragen können.
Daumendrück und baldige, gute Besserung.
ramses90