Karriereforum - berufliche Neuorientierung

Hi zusammen!
Angenommen, Ihr wärt Anfang 40 und möchtet Euch beruflich neu orientieren.

Angenommen, es gäbe so ein Karriereforum bei Euch in der Nähe.
Wie sähe die Vorbereitung dafür aus?
Welche Unterlagen sollte man mitnehmen?
Auf welche typischen Fragen gefasst sein, welche Fragen stellen?
Was anziehen? Bewerbungsgesprächstandard oder drunter oder drüber?

Wie beginnt man ein Gespräch - ich werde da als „Seiteneinsteiger“ auftreten (müssen).

Was für Leute schicken die Firmen denn da hin? Personaler? Entscheider? Oder ist das eher eine Werbeplattform?

Wie ist das mit den Workshops zu verstehen? (Verm. kann ich eh nicht teilnehmen, weil nicht Student)

Da ich räumlich gebunden bin, möchte ich mir entspr. Firmen ausgucken und gezielt aufsuchen.
Welches Vorwissen ist dann für ein Gespräch dort von Vorteil?

Für hilfreiche Tipps wäre ich dankbar
Grüße
kernig

Hi

Wie sähe die Vorbereitung dafür aus?

  • Unternehmen auswählen, welche einem interessieren
  • Unternehmen zu Hause im Vorfeld analysieren

Welche Unterlagen sollte man mitnehmen?

  • Lebenslauf

Auf welche typischen Fragen gefasst sein, welche Fragen stellen?

  • Warum wollen Sie bei uns einsteigen?
  • Was können Sie uns bieten?
  • Warum sollten wir uns gerade für Sie entscheiden?
  • Was unterscheidet Sie von den anderen Mitbewerbern?
  • Warum wollen Sie sich neu orientieren?
  • Was hat bisher nicht gepasst?

Was anziehen? Bewerbungsgesprächstandard oder drunter oder drüber?

  • M.E. Bewerbungsgesprächstandard und passend zum Job & Position

Wie beginnt man ein Gespräch - ich werde da als
„Seiteneinsteiger“ auftreten (müssen).

Was für Leute schicken die Firmen denn da hin? Personaler?
Entscheider? Oder ist das eher eine Werbeplattform?

  • Personaler, Ausbildungsabteilung etc.

Wie ist das mit den Workshops zu verstehen? (Verm. kann ich eh nicht teilnehmen, weil nicht Student)

  • Gruppenkuscheln ohne Anfassen, dafür mit Vorträgen von div. Unternehmen und Pseudo-AC für Selbstfindung

Da ich räumlich gebunden bin, möchte ich mir entspr. Firmen
ausgucken und gezielt aufsuchen.
Welches Vorwissen ist dann für ein Gespräch dort von Vorteil?

  • Was machen die so
  • Wie stehen die aktuell in der Presse da
  • Hängt auch von deinem Job ab. Maschinenbauer wird wohl anderes Vorwissen brauchen, als ein Controller …

Gehe aber mal eher von Speeddating aus. Viel Zeit für persönliches Frage-Antwort-Spielchen wird dort nicht sein, weil hinter dir 500 weitere Studenten warten.

Gruß
Falke

Hi,

die Fragen, die Du Dir stellen solltest, sind, glaube ich, ganz andere als der übliche Standard-BlaBla:
Warum willst Du Dich beruflich neu orientieren?
Und wo möchtest Du hin? Was willst Du tun?
Ich bin ganz sicher keine Sozialromantikerin, aber die allererste Frage ist wohl, was Du mit einer neuen Arbeit bewegen willst und warum Du diese lieben wirst!
Alles andere ist doch nur wie das übliche Berufsleben - langweilig und eintönig.
Ich weiss nichts über Deinen Hintergrund, aber selbst bei drückenster finanzieller Notlage geht es doch vor allem um die oben erwähnten Fragen, denn: Wenn es nur ums Geld ginge, dann könntest Du doch jeden Sch—Job machen, oder?

Und den Tipp, einen „Lebenslauf“ mitzunehmen, den kannst Du getrost vergessen, wenn Du den Standard-Lebenlauf mitnimmst…heute schreibt man ein Life Portfolio oder ein knackiges Kurzprofil, das macht wesentlich mehr her als ein öder Lebenslauf und nur damit hebst Du Dich von der Masse der Kostüm/Anzug-TrägerInnen mit Karriere-Ambitionen ab.
Wenn Du einen HRler von Dir als Person begeistern kannst und dann noch ein gutes Life Portfolio oder ein Kurzprofil abgibst, wirst Du ihm/ihr sicher in Erinnerung bleiben.

Eigentlich stellt sich die Frage nach der Kleidung nicht, oder? Aber wenn Du Dir schon so unsicher bist:
Wie möchtest DU denn angesprochen werden?
Von einem Schluffi in abgewetzten Jeans, dem man ansieht, dass er offensichtlich nicht mal Wert auf sich selbst legt (und damit ganz sicher auch nicht auf mein Unternehmen und einen neuen Job)
oder
von jemandem, der seinen Gesprächspartnern Respekt entgegenbringt und sich souverän ordentlich kleidet. Also: Hemd, Krawatte, Anzug oder mind. Sakko mit anständiger, also dunkelblauer Jeans, geputzte Schuhe. Wenn Du kein Anzug-Typ bist, dann verstell Dich auch nicht!
„Typische“ Fragen, auf die Du gefasst sein müsstest, die gibt es praktisch nicht -DU solltest das Gespräch steuern - und zwar in die Richtung der Informationen, die Du über das Unternehmen haben möchtest.

Und DU musst Dir vorab ein bisschen Arbeit machen, nämlich:

  • Die Firmen, die Dich in Deiner Umgebung interessieren, recherchieren, Dir Infos aus dem Netz holen, wie die aufgestellt sind, was die machen, welchen Eindruck sie bei Dir hinterlassen (wo will ich eigentlich arbeiten und warum?)
  • WIE will ich mich präsentieren???
    Über diese Frage solltest Du Dir im Vorfeld schon richtig viele Gedanken machen, das kann Dir auch hier keiner abnehmen. 
    Je klarer Du Deinen Weg kennst, um so authentischer und überzeugender kannst Du Dich vertreten, gezielt nach Informationen fragen und Fragen zu Deiner Person beantworten (biographisches Interview).

Und wie Du ein Gespräch anfängst? Offen, freundlich, ehrlich!!! „Guten Tag, ich interessiere mich für Ihr Unternehmen und habe mich schon im Netz über Sie informiert. Mich interessiert, wie… Ich habe noch Fragen zu dem Punkt… Mir ist aufgefallen, dass…“
Authentisch sein, nicht aufgesetzt, nicht falsch.
Und folge Deinem Bauchgefühl (das ist jetzt kein Witz!): Wenn Du das Unternehmen und die Person, mit der Du da sprichst, eigentlich doof findest, merkt man das sofort, da 90 % der Kommunikation unbewusst ablaufen. Am besten dann das Gespräch freundlich, aber zügig beenden. Alles andere wäre nur dummes Verbiegen und würde ohnehin nicht zum Erfolg führen.

Ich empfehle ansonsten: Work is not a job von Catharina Bruns im Campus Verlag.

Alles Gute,
M. Rapka

Lustig - und noch Infos
Hi!
Danke erstmal für die beiden Antworten. Die sich ja irgendwie ein wenig widersprechen, aber mir war schon vorher klar, dass da die Ansichten auseinander gehen.

Ich bin übrigens weiblich und schon deshalb eher kein Anzug und Krawatte-Typ :wink:

Und Studentin bin ich auch nicht (mehr oder noch nicht), mit meinen über 40.

Was mich bei Antworten noch interessieren würde: Woher habt Ihr Eure Erfahrungen, die ihr hier mitteilt?

Danke und weiter gespannt
kernig

Hallo miteinander.
Mir ist noch nicht klar,  was damit gemeint ist oder bezweckt wird.  Bewirbst du dich dort?  Ist das eine Maßnahme eines Trägers?  Gehst du persönlich hin oder wird es schriftlich erledigt?
Gruß Dan

Hi!

Mir ist noch nicht klar, was damit gemeint ist oder bezweckt
wird. Bewirbst du dich dort?

Gehst du persönlich hin oder wird es schriftlich
erledigt?

Also ich gehe natürlich persönlich hin.
Zum einen, um zu erfahren, in welchen Bereichen die noch Mitarbeiter suchen.
Um Herauszufinden, ob die sich da dann einen Quereinsteiger vorstellen können.
Und um zu sehen, ob evtl. eine Ausbildung / duales Studium / Weiterbildung sinnvoll sein könnte, was die quasi für Fähigkeiten verlangen und wie ich mir die aneignen könnte.

Das ist ja genau die Chance, die ich habe: Mich persönlich dort vorzustellen und hoffentlich im Gedächtnis zu bleiben und/oder überzeugen zu können, damit nicht nur meine schriftliche Bewerbung gewertet (und aussortiert, weil nicht Schablonenkonform) wird.

Ist das eine Maßnahme eines
Trägers?

so wie ich das sehe, ist das eine Veranstaltung der Universität (vorrangig für Studenten), was natürlich die Frage aufwirft, ob ich dort überhaupt was verloren habe… Aber das werde ich noch mit dem Ko-Veranstalter, der Arbeitsagentur klären.

Grüße
kernig

Hallo,

hier noch eine Meinung:

Ich würde gar nichts mitnehmen.
Im Vorfeld würde ich mir überlegen welche Firmen interesant sein könnten, was ich anstrebe und was ich kann.
Auf solchen Veranstaltungen sind meistens Personaler größerer Firmen und es geht um eine erste Kontaktaufnahme. Sie stehen da um Deine Fragen zu beantworten („haben Sie Bedarf an …?“).
Bei positiver Resonanz vereinbart man dann alles weitere und kann sich dann Gedanken machen ob man einen Lebenslauf, ein CV, Portfolio oder was immer abfasst. Macht auch mehhr Sinn, da man sich dann für ein konkretes Unternehmen bewirbt und im Profil die Eigenschaften dann hervorheben kann, die dort vermutlich nützlich sind.
Kleidung. Um Himmels willen gehobene Freizeitkleidung. Außer Du möchtest Dir unter den ganzen Studenten gerne wie ein Alien vorkommen.

Gruß

PS Bin kein Personaler aber ltd. Angestellter und regelmäßig mit Personalrekruting befasst.

Aliens
Hi!
Und danke für Deine Einschätzung.

Also ich fürchte eher, ich würde mir in gehobener Freizeitkleidung (also ich besitze wirklich nur Jeans und fragte, ob ich mit doch vielleicht ein Stoffhöschen kaufen sollte) vorkommen wie ein Alien.

Die BWLer und Co. laufen hier täglich schon auf dem Campus rum wie in der Chefetage von DAX-notierten Firmen… :wink:

Grüße
kernig

Hallo,

Also ich fürchte eher, ich würde mir in gehobener
Freizeitkleidung (also ich besitze wirklich nur Jeans und
fragte, ob ich mit doch vielleicht ein Stoffhöschen kaufen
sollte) vorkommen wie ein Alien.

Ich denke, es wäre nicht gut, sich zu „verkleiden“. Du bist nicht mehr Du selbst und irgendwann stürzt die Fassade ein …
Wahrscheinlich würdest Du Dich bei so einer Firma auch nicht wohl fühlen.

Die BWLer und Co. laufen hier täglich schon auf dem Campus rum
wie in der Chefetage von DAX-notierten Firmen… :wink:

Ich denke, diese Jungs und Mädels suchen ganz bestimmte Jobs in ganz bestimmten Firmen.
Überleg, was Du suchst …

Ich denke grad, wie meine „Kunden“ gucken würden, wenn ich in „banküblicher Kleidung“ käme.

Gruß
Jörg Zabel

keine Sorge
Moin!

Ich denke, es wäre nicht gut, sich zu „verkleiden“. Du bist
nicht mehr Du selbst und irgendwann stürzt die Fassade ein …

Keine Angst, aus dem Alter bin ich raus, in dem ich mir Sachen anziehe, in denen ich mich nicht wohlfühle.

Alles eine Frage der Gewöhnung, ich habe auch schon im feinen Zwirn gearbeitet, nur die letzten Jahre überwiegend in Arbeits- und Outdoorkleidung zugebracht. Ich denke ich kann beides, auch wenn viele doof gucken würden, einfach, weil sie mich so noch nicht kennen.

Ich denke grad, wie meine „Kunden“ gucken würden, wenn ich in
„banküblicher Kleidung“ käme.

Ist es nicht schön, wenn man auch mal überraschen kann?

Grüße
kernig

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