Hi,
die Fragen, die Du Dir stellen solltest, sind, glaube ich, ganz andere als der übliche Standard-BlaBla:
Warum willst Du Dich beruflich neu orientieren?
Und wo möchtest Du hin? Was willst Du tun?
Ich bin ganz sicher keine Sozialromantikerin, aber die allererste Frage ist wohl, was Du mit einer neuen Arbeit bewegen willst und warum Du diese lieben wirst!
Alles andere ist doch nur wie das übliche Berufsleben - langweilig und eintönig.
Ich weiss nichts über Deinen Hintergrund, aber selbst bei drückenster finanzieller Notlage geht es doch vor allem um die oben erwähnten Fragen, denn: Wenn es nur ums Geld ginge, dann könntest Du doch jeden Sch—Job machen, oder?
Und den Tipp, einen „Lebenslauf“ mitzunehmen, den kannst Du getrost vergessen, wenn Du den Standard-Lebenlauf mitnimmst…heute schreibt man ein Life Portfolio oder ein knackiges Kurzprofil, das macht wesentlich mehr her als ein öder Lebenslauf und nur damit hebst Du Dich von der Masse der Kostüm/Anzug-TrägerInnen mit Karriere-Ambitionen ab.
Wenn Du einen HRler von Dir als Person begeistern kannst und dann noch ein gutes Life Portfolio oder ein Kurzprofil abgibst, wirst Du ihm/ihr sicher in Erinnerung bleiben.
Eigentlich stellt sich die Frage nach der Kleidung nicht, oder? Aber wenn Du Dir schon so unsicher bist:
Wie möchtest DU denn angesprochen werden?
Von einem Schluffi in abgewetzten Jeans, dem man ansieht, dass er offensichtlich nicht mal Wert auf sich selbst legt (und damit ganz sicher auch nicht auf mein Unternehmen und einen neuen Job)
oder
von jemandem, der seinen Gesprächspartnern Respekt entgegenbringt und sich souverän ordentlich kleidet. Also: Hemd, Krawatte, Anzug oder mind. Sakko mit anständiger, also dunkelblauer Jeans, geputzte Schuhe. Wenn Du kein Anzug-Typ bist, dann verstell Dich auch nicht!
„Typische“ Fragen, auf die Du gefasst sein müsstest, die gibt es praktisch nicht -DU solltest das Gespräch steuern - und zwar in die Richtung der Informationen, die Du über das Unternehmen haben möchtest.
Und DU musst Dir vorab ein bisschen Arbeit machen, nämlich:
- Die Firmen, die Dich in Deiner Umgebung interessieren, recherchieren, Dir Infos aus dem Netz holen, wie die aufgestellt sind, was die machen, welchen Eindruck sie bei Dir hinterlassen (wo will ich eigentlich arbeiten und warum?)
- WIE will ich mich präsentieren???
Über diese Frage solltest Du Dir im Vorfeld schon richtig viele Gedanken machen, das kann Dir auch hier keiner abnehmen.
Je klarer Du Deinen Weg kennst, um so authentischer und überzeugender kannst Du Dich vertreten, gezielt nach Informationen fragen und Fragen zu Deiner Person beantworten (biographisches Interview).
Und wie Du ein Gespräch anfängst? Offen, freundlich, ehrlich!!! „Guten Tag, ich interessiere mich für Ihr Unternehmen und habe mich schon im Netz über Sie informiert. Mich interessiert, wie… Ich habe noch Fragen zu dem Punkt… Mir ist aufgefallen, dass…“
Authentisch sein, nicht aufgesetzt, nicht falsch.
Und folge Deinem Bauchgefühl (das ist jetzt kein Witz!): Wenn Du das Unternehmen und die Person, mit der Du da sprichst, eigentlich doof findest, merkt man das sofort, da 90 % der Kommunikation unbewusst ablaufen. Am besten dann das Gespräch freundlich, aber zügig beenden. Alles andere wäre nur dummes Verbiegen und würde ohnehin nicht zum Erfolg führen.
Ich empfehle ansonsten: Work is not a job von Catharina Bruns im Campus Verlag.
Alles Gute,
M. Rapka