Ich halte das mit dem „kaltkeimen“ für Quatsch
es gibt Baumarten, die Frost brauchen, um bestimmte Enzyme abzubauen, die das keimen sonst verhindern (das ist von Mama Natur so eingerichtet, dass die nicht an einem warmen Herbsttag keimen und gleich drauf wieder im Winter hops gehen -> also erstmal den Winter abwarten, und da kleine Samen keine Schneemaenner bauen, „denkt“ sich die Natur: Winter abwarten, also es muss mindestens mal richtig kalt sein, dann gehen die Enzyme hops und wenns dann wieder warm wird wird wohl schon Fruehling sein… - verkuerzt/vereinfacht, also bitte keine Goldwaagen-Diskussion - Danke…)
Kastanien sind ja keine heimischen Bäume,
jep
sondern kommen aus wärmeren Regionen.
jep, aber welche Kastanien meint ihr ueberhaupt??
-> Rosskastanie (aus „Kleinasien“)
-> Edelkastanien (aus dem Mittelmeerraum/Tession etc. - „Römerraum“)
Nordamerika (Blizzards in New York, Schneekatastrophen im
mittleren WEsten) ist also eine wärmere Region.
oehm welche Kastanie meinst Du Geli?? (Hipp. carnea?)
Das Klima von Nordamerika gibt es sicher auch nicht; Florida und Montana sind sicher nicht vergleich- bzw. ueber einen Kamm scherbar…
In Neuengland z. B. herrscht eher maritim „mildes“ Klima vor, weniger (und v.a. weniger harte) Froeste als in den Rockys und im noerdlicheren Mittleren Westen…) -> deshalb typisches Laubwaldgebiet (in Montana/Wyoming jibbet mehr Nadelwaelder…)
Von Florida und den „Golfstaaten“ (den mex. Golf meine ich) ganz zu schweigen, da isses eher subtropisch…
… ich habe das jedenfalls getan (schätze
mal, so ca. 4 - 5 cm tief) und sie sind problemlos gekeimt.
Ich halte es sogar für sinnvoller, sie etwas einzugraben, da
die Bäumchen dann IMO einen besseren Halt im Boden haben.
unwidersprochen. Nur passiert das in der Natur eben nicht.
Widerspruch widersprochen 
- in der Natur werden Samen sehr wohl vergraben:
- zum einen durch den Laubfall, ein wichtiger Schutz gegen Frost und Austrocknung
zum anderen durch Mäuse, Eichhörnchen, Eichelhäher etc…
- sicher gehen viele kaputt, aber weniger als bei den Samen, die „nur rumliegen“!!
letzter werden nämlich gefressen (Wild, Würmer)
oder erfrieren/vertrocknen (zumindest der Keimling)
- habt Ihr schon mal so Buchenkeimlingsbüschel im Wald gesehen?
das sind Mäusenester!
- und nicht umsonst gibt es die sog. Hähersaat im Wald
das sind die vom Eichelhäher versteckten (und verlorenen) Eicheln
Aber für den „Halt“ muß man nix einbuddeln, der kommt von den Wurzeln, die nach unten in den Boden hineinwachsen; wenn Keimlinge umfallen haben sie meist eine Pilzinfektion, die die Stelle über der Wurzel (sog. Wurzelhals) absterben läßt und der Keimling kippt um (Umfallkrankheit)
In der Natur kommt es auf einzelne Keimlinge nicht an, von Abertausenden oder -millionen Samen pro Hektar (je nach Art), keimt nur ein Bruchteil und die meisten vergehen wieder und das über viele Jahre! Wenn ein Bestand mit sagen wir 100-300 Bäumen pro Hektar (1ha=100x100m) und rund 100 Jahre alt ist (biologisch ist bei den meisten Baumarten locker das 4 fache drin) und über mehrere Jahrzehnte fruktifiziert und die Keimlinge immer wieder kaputtgehen reicht am Schluß eine Menge von (je nach Baumart) vielleicht 5000-50000 kleinen Bäumchen (kniehoch) um den Fortbestand sicherzustellen; da sind für jedes Bäumchen zigtausende Samen produziert worden…
Zu Hause will man aber ja viel bessere Ergebnisse erzielen!
Daher macht es IMHO schon Sinn, die Samen und Keimlinge optimal zu behandeln (bei Kastanien - beide o.g. Arten - gehe ich NICHT von einer Frost-Keimhemmung aus; Mykorrizapilze sind nicht bei allen Baumarten nötig, v. a. die überall häufigen Parkbäume sind robuste Arten, die auch ohne auskommen können - auskommen müssen…): also in Erde setzen (2-3x Durchmesser tief); bis zum keimen warm (Zimmer), dann eher kühler/Aussentemperatur…
Eingegangen sind sie mir erst, als ich sie im
Sommer raus ins Freiland gepflanzt habe. *g*
so, und warum glaubst Du, ist der Baum eingegangen? Weil er
eben in der Blumenerde nichts vorfand.
Naja. glaube eher, daß das Kerlchen vertrocknet ist…
Es gibt den sog. Pflanzschock: Wechsel von einem Standort an den anderen; Wechsel der Lichtverhältnisse, vielleicht sogar pralle Sonne/Trockenheit/nackter Boden ohne Umstellphase…
-> ich habe zwar auch schon ne Linde mitten im Sommer gepflanzt
-> steht heute noch weil ueber Wochen regelmäßig gegossen…
-> normalerweise pflnazt man Bäume aber besser im Frühjahr oder Herbst
-> dann ist die Luftfeuchte höher und die Sonne nicht so prall
-> der Baum kann sich an den Standort gewöhnen
-> und im wahrsten Sinne (Wurzel-) Fuß fassen
Warum glaubst Du, brauchen Forstleute spezielle Samenklengen
die braucht man, um die oft arbeitsaufwendige Trennung von Samen und Frucht/Zapfen etc. wirtschaftlich zu gestalten…
und eine Menge Erfahrung? Bäume sind eben nicht so einfach.
jep, deshalb löst man die Forstverwaltung in Bayern jetzt nach 250 Jahren auch auf - aber lassen wir das… (www.volksbegehren-wald.de)
cu
kai