Hallo ihr Experten,
ich bin immer noch mit meinem Raster zur Bewertung der Nützlichkeit von Theaterkritiken für den Theaterwissenschaftler beschäftigt, die ich an dem konkreten Beispiel zweier Aufführungen eines Regisseurs untersuchen möchte. Es ist ganz schön trickreich, die richtigen Kategorien für diesen Zweck zu finden.
Eigentlich wollte ich innerhalb der ersten Kategorie „Regie“ eine Unterkategorie namens „Übergeordnetes Thema der Aufführung“ (aus Kritikersicht) aufmachen (weitere Unterkategorien sind übrigens bislang: „Erwartung und Bewertung des Kritikers“, „Szenen und Bilder der Aufführung“, „Rhythmus der Aufführung“). Ein eventuelles übergeordnetes Thema lässt sich aber oft sehr schwer aus den Kritiken herauslesen.
Wenn ein Kritiker z.B. schreibt, die Aufführung sei nicht anderes als die Rache des Regisseurs (am Leben, an der Kirche, an der Berlinale etc.), in welcher Kategorie könnte ich das fassen? (Eine andere Kritikerin schreibt, dass der Regisseur sich wichtig macht und alle vorführt, die ihn als Künstler je verkannten oder ihm wehgetan haben; das passt ja auch zur Rache-„Thematik“) Da kann man ja nicht wirklich sagen, dass das das Thema der Aufführung ist, oder doch? Es wird ja schließlich nicht die Rache thematisiert, sondern z.B. provozierende Szenen hinsichtlich der Kirche gezeigt. Oder kann ich es doch unter „Thema“ fassen, weil ich ja die Kritiken auswerte und somit auch nur die Kritikersicht erfasse und die so umschrieben werden kann?
Ich glaube, ich bin gerade ein bisschen verwirrt, dabei erstelle ich ja mein Raster selbst, kann alles selbst definieren, aber so richtig einfach ist das nicht.
Vielleicht hat jemand eine Idee? Ich würde mich sehr freuen!
Arbeitsamen Gruß
Frau Kant
Hallo Fraukant,
wozu musst du dein Fahrrad neu erfinden? Es gibt viele theaterwissenschaftliche Arbeiten, wo Kritiken aufgesammelt und auseinandergenommen wurden. Schau mal in Bibliotheken nach entsprechenden Dissertationen. Mit dem Raster kommst du nicht weit. Zunächst eine Matrix, dann erst das Raster, ok?
Gruß