Kater beißt ständig ohne Grund

Hallo zusammen.

Wir haben seit letztem Samstag einen Kater.
Er kommt aus einem Tierschutzverein und wurde wohl draußen gefunden.
Als wir ihn beim Tierschutz angeschaut haben, war er sehr schmusig und lieb. So blieb das auch, als er dann hier war, für ungefähr zwei Tage.
Dann fing er an zu beißen und zwar bei jeder Gelegenheit.
Ob man ihn streichelt, mit ihm spielt oder ihn bürstet.
Von der einen auf die andere Sekunde beißt er. Meist in die Hand oder in die Arme. Vor ein paar Tagen hat er mich aber auch ins Gesicht und in den Kopf gebissen.
Er beißt nicht richtig feste, so dass man blutet oder sonst was. Aber er beißt und es tut weh.
Mein Freund hat schon regelrecht Angst ihn anzufassen, weil er völlig unberechenbar ist. Zumal er ja auch beißt, wenn er von sich aus auf uns zukommt und gestreichelt werden will.

Dazu kommt, dass wir ihn überhaupt nicht auslasten können. Selbst wenn wir 3 Stunden am Tag mit ihm spielen und sich „auspowern“ lassen ist er trotzdem noch extrem aktiv und rennt wie vom Hafer gestochen, Möbel anspringend, durch die Wohnung.
Da wir im Dachgeschoss wohnen können wir dem Kater leider keinen Auslauf gönnen und der Balkon kann auch nicht abgesichert werden.
Abgesehen davon ist es uns sogar vertraglich untersagt, dem Tier Freigang zu gewähren.
Wir vermuten eigentlich schon, dass er vorher Freigänger war und ihm das hier in der Wohnung einfach zu langweilig ist. Und zumindest ist es ein Fundtier, das eben draußen gefunden wurde. Also nehme ich mal an, dass er wohl weiß wie das draußen ist.
Er sitzt auch stundenlang vorm Fenster oder auf seinem Kratzbaum und guckt raus und wenn wir gelüftet haben, läuft er richtiggehend paralysiert hier herum.

Wir wissen wirklich nicht, was wir mit ihm machen sollen.
Ich möchte ihn eigentlich gerne behalten, mein Freund will ihn am liebsten weg geben, wenn er nicht aufhört zu beißen.
Wir wissen einfach nicht weiter und stehen der Verzweiflung schon nahe.
Ich hoffe, jemand weiß Rat und kann mir helfen.

Vielen Dank im Voraus

Hallo,

bitte schau Dich dazu auch in unserem Archiv um:
http://www.google.de/search?as_q=katze%2Bbei%C3%9Ft&…
denn zu diesem Thema gibt es etliche Beiträge.

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten was die Ursache sein kann zB aus dem Spiel heraus im Übermut, als Übung für einen gestellten Kampf (Artgenossen hat er ja keine zur Verfügung), wenn er ohne Geschwister aufgewachsen ist kann es sein, dass er nicht weiß, ab wann seine Zähne Schmerzen zufügen können (fehlende/mangelhafte Sozialisierung), oder eben die Eskalation einer vorher unbeachtet verstrichenen Warnung. Bei letzterer sendet die Katze zuvor deutliche Signale aus, wie zuckender Rücken, Schwanzschlagen, Ohren anlegen, Pupillen vergrößern etc…

Wenn Ihr ihn nicht auslasten könnt, dann ist er vermutlich noch jung? Auf Dauer wäre ein Artgenosse mit passendem Charakter das Beste für ihn.

Dennoch müßt Ihr seine Beissereien nicht dulden.
Wenn er gerade wieder beisst, lautwerden gegebenenfalls auch anfauchen und ihm mit dem Zeigefinger einen Nasenstüber/Stirnditscher verpassen, schon so, dass er das spürt (Probierts bei Euch selbst aus). Er muß lernen, dass es da eine Grenze gibt.
Das andere Thema wäre die nonverbale Kommunikation der Katze vielleicht besser zu verstehen. Dafür gibts geeignete Lektüre, unter dem Thema Körpersprache dürftet Ihr da fündig werden.

Gruß
Maja

Erstmal vielen Dank für die schnelle Antwort.

Ich habe mich vorher umgeguckt und nach Artikeln über beißende Katzen gesucht, mir diese auch durchgelesen.
Aber bei uns ist es irgendwie anders.
Warnsignale gibt er, wenn man so will, nicht. Mit dem Schwanz schlägt er fast immer, also rund um die Uhr. Im Gegenteil sogar, er schnurrt in einer Tour…

Zum Thema Zweitkatze hätte ich vielleicht vorher schreiben sollen, dass er uns als Einzelkatze vermittelt wurde, weil er sich nicht mit Artgenossen verträgt.

Wenn er beißt, sagen wir immer laut Aua und machen Klagegeräusche, gehen dann weg und ignorieren ihn ein Weile lang.
Wenn wir ihn in irgendeiner Weise bedrängen würden und er dann bieße, wäre das zwar nicht gut, aber noch nachvollziehbar.
Aber so kommt er zu uns, schnurrt uns an und tingelt um uns herum. Wenn man ihn dann streichelt, beißt er nach 20 Sekunden völlig unvorhergesehen zu.
Und das ist halt in allen Situationen so, die man sich vorstellen kann.

Jetzt hat er z.B. etwas Stoff von einem Spielzeug an einer Kralle. Wir können das aber nicht entfernen, weil er uns immer beißt, sobald wir ihn anfassen.
Kann es vielleicht sein, dass er in einer gewissen Form „verhaltensgestört“ ist?
Oder liegt das vielleicht an uns? Die Leute vom Tierschutzverein haben nicht erwähnt, dass er irgendwie bissig ist. Und da der Verein privat ist, erreicht man da leider auch nie jemanden, der einem da weiterhelfen könnte.

Hallo,

Ich habe mich vorher umgeguckt und nach Artikeln über beißende
Katzen gesucht, mir diese auch durchgelesen.
Aber bei uns ist es irgendwie anders.

Ich kann es Dir nicht sagen, ich sehe es ja nicht. Wir können Dir hier nur sagen, welche Ursachen in Frage kommen könnten. Es sei denn Du könntest das mal filmen und online stellen.
Was sagt denn der Tierarzt zu dem Thema?
Viellicht zeigt er ja sein Verhalten auch dort?

Zum Thema Zweitkatze hätte ich vielleicht vorher schreiben
sollen, dass er uns als Einzelkatze vermittelt wurde, weil er

sich nicht mit Artgenossen verträgt.

OK dann fiele das wahrscheinlich flach. Das lässt aber wiederum den Schluss zu, dass er aus welchem Grund auch immer vielleicht nicht richtig sozialisiert ist. da würde ich nochmal nachfragen.
Das kann dazu führen, dass er Grenzen nicht kennt und kein richtiges Sozialverhalten entwickelt hat.
Umso wichtiger ist es, wenn Ihr ihm dann die Grenzen zeigt, ruhig in Katzensprache mit Fauchen und Nasenstüber
Beispiel Nasenstüber:
http://de.youtube.com/watch?v=Si8k3JA-0nE
Katzenkloppe:
http://de.youtube.com/results?search_query=katzenklo…

Wenn er beißt, sagen wir immer laut Aua und machen
Klagegeräusche, gehen dann weg und ignorieren ihn ein Weile
lang.

Also wenn er aus einen ernsten Angriff oder einer Abwehr heraus beissen würde, dann hättet Ihr Verletzungen, die behandlungsbedürftig wären.

Und das ist halt in allen Situationen so, die man sich
vorstellen kann.

Katzen benutzen selbstverständlich auch ihren Mund zum Spielen
http://de.youtube.com/watch?v=7y-MraJEi2U&feature=re…
http://de.youtube.com/watch?v=7we4Zl-7R1A&feature=re…

Also den Fetzen an der Kralle sollte man schon entfernen, notfalls eben mit Lederhandschuhen (wobei hier das Riskio besteht, dass die Katze die behandschuhte Hand nicht kennt) oder einer hält sie gut fest, evtl auch im Genick und der Andere löst den Fetzen.

Gruß
Maja

1 Like

Hallo,

Euer Kater ist ja noch recht „frisch“ bei euch, der muss sich auf jeden Fall noch etwas eingewöhnen und an euch gewöhnen.

Das wird aber (meiner Erfahrung nach) nicht der (Haupt-) Grund für das Beißen sein.

So wie du ihn beschreibst, scheint er noch sehr jung zu sein. Da sind die so „verrückt“. Ich gratuliere euch zu eurem Teenager :wink:
In dem Alter sind auch Katzen energiegeladen und stellen allen möglichen Unsinn an…

Zudem seid ihr jetzt eine neue „Katzengruppe“ und so ein Kater könnte versuchen, die Rangordnung herzustellen (ist zwar bei Hunden viel ausgeprägter, aber auch Katzen entwicklen ihre „Hackordnung“). Und so ein Kater (im Gegensatz zu einer Katze) legt auf so etwas recht viel wert…

Wenn Kater (spielerisch!) miteinander raufen, fliegen schon mal die Fellbüschel, es wird mal herzhaft zugebissen (mit dem entsprechenden Gejammere). Es endet oft damit, dass (wie bei einem Ringkampf), einer den anderen festhält und beweist, dass er der Stärkere ist.

Dieses Verhalten habe ich bei einem ebenfalls sehr übermütigen Kater mal (relativ erfolgreich) imitiert: Wenn er mich „angriff“, habe ich nicht mehr laut deutlich gemacht, dass es mir nicht gefällt und auch nicht mehr (ganz die Katzenmama) dem Rüpel einen Nasenstüber verpasst, sondern ihn (während er auf dem Fußboden saß) im Schulter-/ Nackenbereich festgehalten und „zu Boden gedrückt“. Genauso, wie er auch „enden“ würde in einem spielerischen Kampf mit anderen Katern.
(Ich weiß, ich bin herzlos, aber irgendwann muss mal Schluss sein.) Wie gesagt, relativ erfolgreich, er wusste zumindest, dass er nicht nur mit einem „Nein!“ rechnen musste, sondern mit Gegenwehr…

Da wir im Dachgeschoss wohnen können wir dem Kater leider
keinen Auslauf gönnen und der Balkon kann auch nicht
abgesichert werden.

Auch Katzen, die an Freigang gewöhnt waren, können sich an die Wohnung gewöhnen (wenn sie denn groß genug ist). Manch einer mag hier protestieren, dass das nicht katzengerecht sei - ich denke aber, dass der Kater es bei euch ansonsten gut haben wird (besser als im Tierheim oder unversorgt im kalten Winter auf der Straße)…
(Wäre aber schön, wenn ihr den Balkon noch katzensicher bekommt…)

Er sitzt auch stundenlang vorm Fenster oder auf seinem
Kratzbaum und guckt raus und wenn wir gelüftet haben, läuft er
richtiggehend paralysiert hier herum.

Das tun auch Katzen, die nur Wohnungskatzen sind und die mit eingeklemmten Schwanz durch die Gegend streichen, wenn sie dann doch nach draußen kommen.
Fenster gucken ist wie Fernsehen für Katzen, manche können das stundenlang (bevorzugt mit Blick auf Vögel).

Wir wissen wirklich nicht, was wir mit ihm machen sollen.
Ich möchte ihn eigentlich gerne behalten,

Gebt ihm auf jeden Fall eine Chance!

Hallo,

Er sitzt auch stundenlang vorm Fenster oder auf seinem
Kratzbaum und guckt raus und wenn wir gelüftet haben, läuft er
richtiggehend paralysiert hier herum.

Das klingt nicht so, als könnte er sich jemals daran gewöhnen, eine Wohnungskatze zu werden. Wie lange wollt ihr euch noch beißen lassen? Ich würde ihn an jemanden weitervermitteln, der ihm Freigang bieten kann - richtigen Freigang, nicht nur ein Stückchen auf dem Balkon. Und für euch selber könnt ihr dann gezielt nach einer Wohnungskatze fragen.

Schöne Grüße

Petra

Eine Chance werden wir ihm in jedem Fall geben.
Ich habe auch jetzt vermehrt auf seine Körpersprache und seine mehr oder weniger erkennbare Mimik geachtet. Und erfreulicherweise hat er mich jetzt gestern und heute nicht gebissen.
Bei meinem Freund klappt das leider nicht, da ist er weiterhin ein Biest.

Wäre aber schön, wenn ihr den Balkon noch katzensicher
bekommt…

Unser Balkon ist dachterassenähnlich. D.h. wir haben nichts mehr über uns woran man ein Katzennetz befestigen könnte. Und wenn man Stäbe an der Brüstung befestigen würde, könnte er trotzdem über das Dach türmen gehen, leider.

Ich würde ihn an jemanden weitervermitteln, der ihm Freigang bieten kann - richtigen Freigang, nicht nur ein Stückchen auf dem Balkon

Leider vermittelt der Tierschutzverein aus dem wir ihn haben ausschließlich in Stubenhaltung.
Und dieser Verein ist auch jetzt rechtlicher Besitzer des Katers. Wir sind nur die Halter.
Wenn wir ihn abgeben würden, müsste er zurück zu diesem einen Tierschutzverein, der ihn wiederum in Stubenhaltung vermitteln würde.

Wie es auch sei. Wir werden es jetzt weiterhin mit ihm probieren und sehen ob es auch langfristig mit ihm klappt. Vor allem muss er auch umgänglich gegenüber meinem Freund sein.
Sollte er mit uns oder wir mit ihm nicht klarkommen, haben wir noch immer die Möglichkeit ihn zurückzugeben. Auch wenn das für beide Seiten nicht die schönste Lösung ist.

Eine Frage hätte ich dann letztendlich noch:
Wie lange dauert es denn erfahrungsgemäß bis sich eine Katze an ein neues Zuhause gewöhnt hat?
Die Dame, die ihn uns vermittelte sagte, er hätte wenige Probleme mit einem neuen Umfeld und als er ankam hat er sich zuerst unterm Sofa versteckt, kam aber nach nicht einmal 2 Minuten wieder raus.
Und abgesehen davon, dass er eben beißt und manchmal hier wie ein Wahnsinniger durch die Wohnung fetzt, benimmt er sich auch ganz normal.

Hallo,

Leider vermittelt der Tierschutzverein aus dem wir ihn haben
ausschließlich in Stubenhaltung.
Und dieser Verein ist auch jetzt rechtlicher Besitzer des
Katers. Wir sind nur die Halter.

Ähem räupser…
Besitzer ist der, der etwas zur Zeit in seinem Besitz hat.
Eigentümer ist der, dem etwas gehört (dazu muß er nicht unbedingt auch immer im Besitz dessen sein)
Auch ein Halter ist jemand dem etwas gehört (Fahrzeughalter)…
Wie ist das denn mit Schäden, die das Tier Dritten verursacht? Wenn das Tier mir nicht gehört, bin ich auch nicht haftbar *zwinker*
So wirds nicht sein…
Was steht das genau in dem Vertrag? (Wortlaut)

Eine Frage hätte ich dann letztendlich noch:
Wie lange dauert es denn erfahrungsgemäß bis sich eine Katze
an ein neues Zuhause gewöhnt hat?
Die Dame, die ihn uns vermittelte sagte, er hätte wenige
Probleme mit einem neuen Umfeld und als er ankam hat er sich
zuerst unterm Sofa versteckt, kam aber nach nicht einmal 2
Minuten wieder raus.

Das ist von Katze zu Katze ganz unterschiedlich, da kann man keine verbindlichen Angaben machen. Man kann allenfalls an der Körperhaltung erkennen, ob ihr die Umgebung noch suspekt ist, oder nicht.

Und abgesehen davon, dass er eben beißt und manchmal hier wie
ein Wahnsinniger durch die Wohnung fetzt, benimmt er sich auch
ganz normal.

Die wilden 5 sind ebenfalls völlig normal :o)

Gruß
Maja

Ja gut, wörtlich steht im Vertrag Folgendes:

„Die oben genannte Katze bleibt das Eigentum der ***; der Katzenempfänger wird nur Besitzer“…

„Zu § 1: Hiermit verpflichte ich mich, die von der *** überlassene Katze liebevoll zu versorgen und sie nur in der Wohnung zu halten.“

„Zu § 2: Der Katzenempfänger ist nicht berechtigt, die Katze an dritte Personen weiterzugeben. Sollte der Katzenhalter die Katze aus dringenden Gründen abgeben müssen, ist dies der *** sofort mitzuteilen.
Im Falle der Notwendigkeit der Abgabe der Katze durch den Katzempfänger ist diese an die *** herauszugeben. Eine Weitervermittlung der Katze erfolgt ausschließlich durch die ***, oder mit ausdrücklichen schriftlichem Einverständnis der ***.“

Also, egal ob wir jetzt nur die Halter oder Besitzer der Katze sind.
Im Falle der Weitervermittlung geht diese wiederum in Stubenhaltung.
Mehr wollte ich damit auch eigentlich gar nicht sagen.

Hallo,
das kenne ich sehr gut. Meine Katze ist 2 Jahre bei mir. Sehr lieb, aber zeitweise auch wild. Sie hat tagsüber Auslauf, wird gestreichelt und mit ihr gespielt. Seit kurzer Zeit fällt sie mich regelrecht an uns beißt in Hände oder Arm. Meine Nachfrage bei dem Tierarzt ergab, es ist ein Liebesbeweis. Na gut, aber darauf kann man verzichten.Es tut weh, und da sie sehr kräftig und schnell ist kommt man nicht dazu sie zu greifen oder ihr mit zu teilen, dass man das nicht mag.

Guß Margot