Kater greift mich regelrecht an

Hi Micina,

Körperliche Gewalt
gegenüber einer Katze zieht nur weitere
Verhaltensauffälligkeiten nach sich.

wenn es sich um körperliche Strafen handelt, hast du recht, ja. Die sind wirklich vollkommen blödsinnig, kontraproduktiv und haben nicht den leisesten positiven Effekt, aber mannigfaltig negative. Bestes Beispiel ist das bei saublöden falsch informierten Katzenhaltern gerne praktizierte Stuken mit der Nase in nicht bestimmungsgemäß plazierte Hinterlassenschaften.

Aber als direkte Reaktion auf einen akuten körperlichen Angriff kann und darf nur die sofortige Gegenreaktion folgen und das ist naturgemäß (wie auch bei Katzenkämpfen unter sich) halt immer körperlich. Da hat Jule völlig recht. Das ist kein Bestrafen, das ist einfach nur Konsequenz.

Und die UP schreibt ja selber, dass ihr Freund nicht attackiert wird.

Besten Gruß

Annie

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Hi Kirsy,

Mein Freund sagt auch immer ich muss
mehr Durchgreifen.

eben. Und mehr durchgreifen muss ja noch lange und absolut nicht bedeuten, dem Tier jetzt „zur Strafe“ Schmerzen zuzufügen.

Es kann volkommen ausreichen, unmittelbar bei seinem Kampfschrei sofort seinerseits Laut zu geben (bewährt hat sich bei meinen, wenn sie übermütig wurden, ein lautes Fauchen, Zischen *ZZZSCHH* oder eben ein sehr herrisches „NEIN!!!“) und gerne auch ausladende und hektische Abwehrgestik, also festes Aufstampfen Schlagen und Treten nach dem kleinen Mörder, zunächst natürlich ohne Feindberührung.

Keine Sorge, diese deine Demonstration deiner Verteidigungsbereitschaft wird sich nicht irgendwie schädlich auf den seelischen Gesundheitszustand der Kampfkatze auswirken. Leichte, nicht schmerzhafte Wurfgeschosse auch nicht (ich hatte ziemlichen Erfolg mit diesen leeren 1,5l PET-Flaschen, also den labbrigen natürlich, nicht die Coca-Cola).

Gruß

Annie

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Es ist offensichtlich, dass du nicht besonders viel von Katzen verstehst.

Katzen erlernen nicht nur das Verhalten ihren Artgenossen gegenüber von anderen Katzen, sondern auch das Menschen gegenüber. Normalerweise übernimmt das die Mutter, weshalb es vermutlich nicht so auffällt.

Gerade bei einem so jungen Tier kann die Lernphase aber noch nachgeholt werden. Es ist aber unmöglich für eine Katze, das richtige Verhalten gegenüber Menschen von Tieren, die ihr während des Freigangs begegnen, zu erlernen. Es ist notwendig, dass es von einer Katze im Haushalt vorgelebt wird.

Micina

Aber als direkte Reaktion auf einen akuten körperlichen
Angriff kann und darf nur die sofortige Gegenreaktion folgen
und das ist naturgemäß (wie auch bei Katzenkämpfen unter sich)
halt immer körperlich. Da hat Jule völlig recht. Das ist kein
Bestrafen, das ist einfach nur Konsequenz.

Es ist aber ein deutlicher Unterschied, ob man eine Katze, wie von Jule empfohlen, mit einem Schlag oder Fußtritt an das andere Ende des Raumes befördert oder ob man das auf eine für Katzen verständliche Weise macht. Wie du in einem anderen Artikel schon geschrieben hast, wäre die angemessene Reaktion zu fauchen und dabei mit der Hand leicht auf die Nase oder das Ohr zu schlagen. Auch Katzen untereinander verletzen sich bei solchen Interaktionen nicht.

Dass der Freund der UP nicht attackiert wird, kann ganz unterschiedliche Ursachen haben. Es könnte zum Beispiel sein, dass der Kater mit Männern bereits schlechte Erfahrungen gemacht hat. Das beschriebene Verhalten ist das typische ruppige Spielverhalten heranwachsender Kater. Um jemanden zum Spielen aufzufordern, bedarf es einer gewissen Vertrauensbasis.

Micina

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Katzen verletzen sich nicht gegenseitig?
Hi!

Wie du in einem anderen
Artikel schon geschrieben hast, wäre die angemessene Reaktion
zu fauchen und dabei mit der Hand leicht auf die Nase oder das
Ohr zu schlagen. Auch Katzen untereinander verletzen sich bei
solchen Interaktionen nicht.

Hm, das habe ich aber schon anders erlebt. Katzen untereinander gehen da recht robust zur Sache. Das eine oder andere blutige Ohr holen die sich schon mal.

Mein Kater hat das auch ein paar Mal probiert. Ich war einfach so erschrocken und schrie vor Schmerz laut auf und schmiss ihn (bildlich und handgreiflich) aus dem Zimmer.
Für ihn hat das wohl gereicht :wink:

Grüße
kernig

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Hm, das habe ich aber schon anders erlebt. Katzen
untereinander gehen da recht robust zur Sache. Das eine oder
andere blutige Ohr holen die sich schon mal.

Das ist aber nur der Fall, wenn Katzen wirklich miteinander kämpfen. Beim Spielen passiert das in der Regel nicht, auch dann nicht, wenn eine Katze der anderen dabei ihre Grenzen aufzeigt. Auch Katzenmütter verletzen im Laufe der Erziehung ihre Kinder nicht, obwohl das manchmal sehr ruppig aussieht.

Micina

Um jemanden zum Spielen aufzufordern, bedarf es einer gewissen Vertrauensbasis.

Eine interessante - wenn auch nicht neue - Variante vom Umgang mit Problemen ist, sich diese einfach schön zu reden :smile:.

Auch Katzen spielen nicht zweckfrei. Sie üben jagen und kämpfen. Dazu gehört, dass sie ausprobieren, was sich als Beute eignet und was nicht. Wenn sie dazu ihre Waffen einsetzen, dann hat das „Spiel“ einen mehr als ernsthaften Charakter. Es gibt auch bei erwachsenen Katzen Raufspiele, die alle Jagdsequenzen zeigen, aber dennoch völlig ohne Waffen geführt werden. Das sollte man unterscheiden können.

Die Sozialisationsphase endet auch bei Katzen um die 8. Lebenswoche. Katzen haben in dieser Zeit entweder gelernt, dass Menschen etwas Positives sind oder nicht. Das lernen sie aber nur sekundär durch die Katzenmutter und primär durch den liebevollen Kontakt mit Menschen. Nicht die Katzenmutter bringt den Kitten bei, dass Menschen nett sind, sondern der Mensch.

Natürlich erleichtert oder erschwert eine menschenfreundliche oder menschenscheue Katzenmutter den Kontakt grundsätzlich. Wenn sie Menschen meidet oder angreift, wird aber das größte Problem darin liegen, überhaupt an die Jungen ranzukommen.

Im Alter von 8 Monaten sind Katzen in der Pubertät und probieren aus, was geht und was nicht. Untereinander kommt es zunehmend zu Keilereien. Es interessiert einen aggressiven Kater einen feuchten Kehricht, ob andere Katzen den Menschen beschmusen. Er vertritt eigene Interessen.

In diesem Fall kann das durchaus mehrere Ursachen haben. Zum einen geht es ums Kräftemessen. Würde der Kater auf diese Art auf einen anderen springen, würde es gewaltig rauschen und die beiden würden ausgiebig darüber diskutieren, wer das Sagen hat.

Es kann aber durchaus auch ein hausgemachtes Problem sein: Katzen, die gelernt haben, dass Hände und Füße bespielt werden dürfen, ohne zu lernen, dass es Grenzen gibt, machen natürlich das, was sie gelernt haben.

Und: Katzen setzen aggressives Verhalten gezielt ein, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Man nennt das „instrumentelle Aggression“ und diese entsteht meist aus der Erfahrung, dass sich dieses Verhalten lohnt.

In all diesen Fällen ist es der Mensch, der dafür sorgen muss, dass die Katze dieses Verhalten unterlässt. Mit „Vertrauen“ hat eine solche Attacke nämlich ungefähr soviel zu tun, wie eine Christbaumkugel mit Ostern. Eine Katze, die sich sowas traut, tut das nicht, weil sie vertraut, sondern weil sie glaubt, dass sie sich das erlauben kann. Und das ist ein himmelweiter Unterschied.

Eine weitere Katze bringt diesbezüglich möglicherweise auf dem Umweg Abhilfe, als die Katze sich ihre Action anderweitig verschaffen kann. Das kann eine Erleichterung für den Menschen bedeuten, muss es aber nicht, wenn die Konstellation nicht passt.

Schöne Grüße
Jule

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Hallo,

Ich denke auch das da wa :krankhaftes dran schuld ist.

Und warum zeigt der Kater das Verhalten nur bei der Frau und nicht beim Mann?

Schöne Grüße
Jule

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Hallo Micina,

Wie du in einem anderen
Artikel schon geschrieben hast, wäre die angemessene Reaktion
zu fauchen und dabei mit der Hand leicht auf die Nase oder das
Ohr zu schlagen.

Je nach Naturell der kriegerischen Fellnase ist noch nicht einmal das nötig, korrekt.

Auch Katzen untereinander verletzen sich bei
solchen Interaktionen nicht.

Nein, aber Menschen, also auch die UP, haben eben kein Fell. Meistens jedenfalls kein ausreichend schützendes :smile: Und da es sich um ein - wenn auch durchaus in den meisten anbetungswürdiges - Tier handelt, weiss es dies eben nicht auf Anhieb, woher denn auch. Und das lernt es jedenfalls nicht, indem man es vorwurfsvoll ansieht und traurige Forumsbeiträge schreibt *smile*.

Und genau deswegen ist es wirklich unabdingbar, seinem Biest eindrücklich beizubringen, jegliches spielerische Geraufe und Gehasche mit seinem Menschen ausschliesslich ohne Klauen und Reißzähne vonstatten gehen zu lassen.

Ganz genau übrigens wie der bei herzigen kleinen Katzenkinderchen ach so süße „Liebesbiss“ und das wohlige „Liebestreteln“ beim Bäuchleinkraulen, welches sich bei ausgewachsenen Exemplaren gerne mal zu einem nicht mehr zu steuernden Gemetzel auswirken kann, wirkt man dem nicht gleich von Anfang an dagegen, auch wenn es einem noch so leid tut.

Dass derlei unabdingbare und mit einer unbedingten Konsequenz anzuwendenden Erziehungsmassnahmen natürlich auch zum Erfolg führen sollten, ohne dem kleinen Mörder gleich die Knochen brechen zu müssen(

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Sich wehren!
Hallo,

ihr Lieben.

Vorneweg: Man das niemals und nie Katzen schlagen, das führt zu nichts Gutem!

Allerdings darf man sich wehren und muss es sogar. Schlecht sozialisiert ist der Kater. Mit dem „Miau“ kündigt er bereits an, dass er angreifen wird. Da ist Reaktion gefragt!
Ich würde:

  1. Versuch: Fauchen und ins Gesicht der Katze pusten!

2.Versuch, wenn ersterer nicht fruchtet, Fauchen, pusten und mit zwei Fingern eins (nicht zu feste!) auf die Fellnase geben.

  1. Versuch, wenn 1 und 2 nichts bringen: Fauchen, pusten, eins auf die Nase geben und sofort aufstehen und den Raum verlassen. Beim Verlassen des Raumes Katze im Auge behalten.
    Sollte sie einen weiteren Angriff von hinten starten wollen, dann sofort wieder Versuch 1-2 anwenden und weiter versuchen aus dem Raum zu kommen. Dabei nicht rennen und keine hektischen Bewegungen machen.

Man muss bereits im Ansatz versuchen es zu vermeiden, dass der Kater angreifen kann! Er kündigt es ja an.

Ich habe da auch ein Exemplar aus dem Tierheim, der anfangs meinte, er könne sich mit uns prügeln. Wir haben zwar mit den oben beschriebnen Methoden ein halbes Jahr gebraucht, aber jetzt greift er nicht an.

Wenn er sehr genervt ist und ich dennoch mit ihm kuscheln will, bekomm ich eine geschmiert und Kater entfernt sich sofort selbst :smile:!
Gut ich könnte es auch lassen, aber manchmal bin ich eben auch Katze und möchte kuscheln. (Obwohl ich merke, er ist genervt)

Ach ja: wenn er gesundheitlich ok ist, würde ich sofort mit obigem „Trainingsprogramm“ beginnen!
Je schneller er es lernt, dass Mensch nicht zum ausgiebigem Prügeln da ist, desto besser.

Zu einen schlecht sozialisiertem Kater würde ich keinen neuen Kumpel dazu tun. Wahrscheinlich gibt es dann doch Probleme. Er hat Freilauf und wird sich bald an normale kätzische Benimm-Regeln gewöhnen und diese durchaus draussen erlernen!

Viel Glück mit deinem Prügel-Kater!

Liebe Grüße
Ayse

Auch Katzen untereinander verletzen sich bei
solchen Interaktionen nicht.

Hi,

das kommt darauf an ob es sich um ein Spiel oder um einen Kampf um die Rangfolge handelt. Letztere sind durchaus rabiat. Zumindest meine Katzen haben öfter mal Blessuren von Fremdkatzen, die zum Teil sogar Tierarztbesuche erforderlich machen.

Das beschriebene Verhalten ist das typische
ruppige Spielverhalten heranwachsender Kater.

Das würde ich nicht so sehen. Gut sozialisierte Katzen kennen in der Regel ihre Grenzen, das haben sie im Gerangel mit den Geschwistern gelernt.

Wenn mein Kater mit mir spielt hat er in der Regel die Krallen eingezogen. Nur ganz selten vergisst er das und sollte es einmal vorkommen, bekommt er einen Klaps und schon zieht er sie wieder ein.

Ich habe 3 Katzen, mit denen ich täglich spiele und trotzdem kommt es eher selten vor, daß ich Kratzer an den Armen oder Beinen habe.

Gruß
'Tina

Auch Katzen spielen nicht zweckfrei. Sie üben jagen und
kämpfen. Dazu gehört, dass sie ausprobieren, was sich als
Beute eignet und was nicht. Wenn sie dazu ihre Waffen
einsetzen, dann hat das „Spiel“ einen mehr als ernsthaften
Charakter. Es gibt auch bei erwachsenen Katzen Raufspiele, die
alle Jagdsequenzen zeigen, aber dennoch völlig ohne Waffen
geführt werden. Das sollte man unterscheiden können.

Wie bereits Awful Annie geschrieben hat, liegt der Unterschied zwischen dem geschilderten Fall und dem Spiel mit einem Artgenossen lediglich darin, dass der Mensch kein Katzenfell hat und deshalb nicht so robust ist wie eine andere Katze.

Die Sozialisationsphase endet auch bei Katzen um die 8.
Lebenswoche.

Das ist falsch. Die grundlegende Sozialisationsphase endet frühestens mit der Vollendung der 12. Lebenswoche. Aus diesem Grund geben Züchter auch frühestens ab diesem Zeitpunkt Kitten ab, sehr viele Züchter inzwischen allerdings auch erst nach der 14. Woche. Auch danach ist die Sozialisationsphase noch nicht endgültig abgeschlossen. Im Umgang mit Menschen und Artgenossen erlernen auch danach Kitten wichtige Fähigkeiten.

Katzen haben in dieser Zeit entweder gelernt,
dass Menschen etwas Positives sind oder nicht. Das lernen sie
aber nur sekundär durch die Katzenmutter und primär durch den
liebevollen Kontakt mit Menschen. Nicht die Katzenmutter
bringt den Kitten bei, dass Menschen nett sind, sondern der
Mensch.

Auch das ist falsch. Kitten lernen durch Beobachtung und ahmen das Verhalten ihrer Mutter und anderer im Haushalt lebender Katzen nach. Wenn die Mutter positv auf Menschen zugeht, werden es auch die Kitten tun. Kitten einer ursprünglich menschenfern lebenden Mutter, die sich mit dieser zusammen in menschlicher Obhut befinden, sind im Gegensatz dazu deutlich zurückhaltender.

Im Alter von 8 Monaten sind Katzen in der Pubertät und
probieren aus, was geht und was nicht. Untereinander kommt es
zunehmend zu Keilereien.

Das Spielverhalten eines jugendlichen Katers hat überhaupt nichts mit Aggression zu tun. Es handelt sich dabei um das Einüben wichtiger Verhaltensweisen. In diesem Spiel kommt es in der Regel nicht zu gegenseitigen Verletzungen. Dafür, dass der Mensch kein Fell hat, kann der Kater der UP nichts.

Dass für diese Art von Spielen gegenseitiges Vertrauen notwendig ist, lässt sich sehr gut beobachten, wenn gleichaltrige, aber zunächst unbekannte Katzen zusammengeführt werden.

Katzen setzen aggressives Verhalten gezielt ein, um
Aufmerksamkeit zu bekommen.

Bei einem so jungen Tier ist das extrem unwahrscheinlich. Es kann aber sehr leicht dazu kommen, wenn man die Katze, wie von dir vorgeschlagen, durch den Raum tritt.

Micina

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das kommt darauf an ob es sich um ein Spiel oder um einen
Kampf um die Rangfolge handelt. Letztere sind durchaus rabiat.
Zumindest meine Katzen haben öfter mal Blessuren von
Fremdkatzen, die zum Teil sogar Tierarztbesuche erforderlich
machen.

Ich habe bereits an anderer Stelle darauf hingewiesen, dass man zwischen dem Spielverhalten Jugendlicher und Auseinandersetzungen mit Fremdkatzen unterscheiden muss. Bei ersterem kommt es in der Regel nicht zu Verletzungen.

Gut sozialisierte Katzen kennen
in der Regel ihre Grenzen, das haben sie im Gerangel mit den
Geschwistern gelernt.

Deswegen halte ich es in diesem Fall für notwendig eine gut sozialisierte Katze in den Haushalt aufzunehmen.

Micina

Aber vergiss nicht, dass eben jene Massnahmen umso schwieriger
in der Durchführung sind, je älter und verschlimmsozialisiert
das entsprechende Tier ist. Was bei einem 4wöchigem Welpen
beim ersten, höchstens beim zweiten Mal Anfauchen bzw.
paarmaligen abrupten Beenden der Schmuse- oder Spielsession
gegessen sein dürfte, ist bei einem juvenilem Rüpel aus dem
Tierheim schon eine Sache, die Zeit, Geduld, Nerven und das
eine und auch das andere blutstillende Sofortmedikament
erfordern dürfte.

Deshalb halte ich es auch für wichtig, dass so bald wie möglich eine gut sozialisierte Katze in den Haushalt aufgenommen wird.

Vgl.: http://www.katzenfreund.com/fun_tablette.htm

LOL

Ja, selbst nach vielen Jahren im Katzenschutz gibt es immer noch Katzen, an denen ich scheitere. ^^

Micina

Hallo,

ich stimme dir grundsätzlich zu, aber das

  1. Versuch: Fauchen und ins Gesicht der Katze pusten!

könnte damit enden, dass du zumindest die Krallen, möglicherweise aber die ganze Katze im Gesicht hängen hast. Das ist kein Kitten, das man mit ein bisschen Anpusten beeindrucken kann, sondern ein fast ausgewachsener Kater. Ich halte das für ziemlich gefährlich.

Schöne Grüße
Jule

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Kitten lernen durch Beobachtung und ahmen das Verhalten ihrer Mutter und anderer im Haushalt lebende Katzen nach.

Das ändert nichts daran, dass diese Zeit für den Kater längst vorbei ist. Zudem hat der Kater kein Sozialisationsproblem, sondern misst seine Kräfte. Und das tut er bei dem, den er für schwach genug hält, sich das bieten zu lassen.

Hieran wird keine andere Katze etwas ändern. Nach dem Welpenalter lernen Tiere von anderen Tieren selten die Verhaltensweisen, die dem Menschen gefallen, sondern die, die größtmöglichen Erfolg versprechen. Wenn eine Katze es für lohnenswert erachtet, gestreichelt zu werden, wird sie sich z.B. mit hoher Wahrscheinlichkeit das Verhalten, das zu diesem Ziel führt, abschauen. In diesem Fall würde die „Erziehungstheorie“ also durchaus greifen.

Wenn ihr das Gestreicheltwegen aber schnuppe ist und sie stattdessen auf eine Ausweitung ihres Reviers Wert legt, wird es ihr schnurz sein, was die andere Katze zu diesem Zweck unternimmt.

Das Spielverhalten eines jugendlichen Katers hat überhaupt nichts mit Aggression zu tun.

Sorry, aber das ist Quatsch. Natürlich hat das Verhalten mit Aggression zu tun. Aggression gehört zu den überlebenswichtigen und biologisch verankerten Verhaltensweisen JEDEN Individuums. Dabei ist Aggression nichts „Böses“, sondern schlicht und ergreifend notwendig, um mit Bedrohungen fertigzuwerden.

Es handelt sich dabei um das Einüben wichtiger Verhaltensweisen. In diesem Spiel kommt es in der Regel nicht zu gegenseitigen Verletzungen.

Welches Verhalten übt ein 8 Monate alter Kater, der einen Menschen angreift? Beutefang? Kaum. Beobachtet man das Verhalten von Katzen gegenüber ihrer Beute, dann stellt man fest, dass sich die Katze beim Anschleichen still verhält. Der Sympathicus ist unterdrückt und wird erst im Moment des Tötungsbisses aktiviert.

Anders bei einer Katze, die um die Rangordnung kämpft. Hier ist der Sympathicus von Anfang an höchst aktiv. Die Katze zeigt Drohverhalten, wie Fixieren, Fellsträuben, mit dem Schwanz schlagen oder Fauchen, bevor sie angreift. Damit sind wir deutlich eher bei dem Verhalten, das der Kater gegenüber seiner Besitzerin zeigt. Interessant ist dabei, dass Rangordnungskämpfe eigentlich ein innerartliches Phänomen sind. Sobald Säugetiere verschiedener Arten sich einen Lebensraum teilen, kommen diese Ansprüche aber auch zwischen den Arten zum Tragen.

In Spielsequenzen werden diese Rangordnungskämpfe stark ritualisiert. Es wird imponiert, was das Zeug hält, aber es erfolgt keine ernsthafte Verletzung des Gegners. Und das ist völlig unabhängig von der Beschaffenheit der Haut. Die Zähne (und Krallen) von Raubtieren sind immer auch dazu geeignet, Artgenossen zu verletzen oder zu töten, wenn diese eine Bedrohung darstellen. Im innerartlichen Spiel werden Beißhemmungen dadurch gelernt, dass der Gebissene zurückbeißt oder sich mit den Krallen wehrt und entsprechend laut wird. Und nein, eine Katze sagt nicht höflich „Miau, du hast mir eben wehgetan“.

Selbst WENN der Angriff noch eine konsequenzgeminderte Spielhandlung darstellen sollte, müsste eine entsprechende Reaktion des Menschen der Katze signalisieren, dass dieses in dieser Form nicht angebracht ist. Da Zurückbeißen für Menschen eher nicht möglich ist und sie auch nicht über Krallen verfügen, muss der Mensch mit seinen Waffen antworten. Und nichts anderes tue ich, wenn ich die Katze packe und von mir wegschleudere oder den Fuß, an dem sie sich festgebissen hat zum Wegschleudern benutze. Von „durch-den-Raum-Treten“, wie du es effektheißerisch benennst, ist dabei nicht die Rede.

Bei einem so jungen Tier ist das extrem unwahrscheinlich.

Wenn ein Kater in diesem Alter nicht schon gelernt hat, was seine Verhaltensweisen bewirken, wäre er nicht überlebensfähig. Jedes Säugetier lernt von frühester „Kindheit“ an, wie es seine Umgebung beeinflussen kann. Wenn nicht, lebt es nicht lange.

Schöne Grüße
Jule

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Ich habe bereits an anderer Stelle darauf hingewiesen, dass

man zwischen dem Spielverhalten Jugendlicher und
Auseinandersetzungen mit Fremdkatzen unterscheiden muss. Bei
ersterem kommt es in der Regel nicht zu Verletzungen.

Das was der Kater an den Tag legt ist kein normales Spielverhalten.

Gut sozialisierte Katzen kennen
in der Regel ihre Grenzen, das haben sie im Gerangel mit den
Geschwistern gelernt.

Deswegen halte ich es in diesem Fall für notwendig eine gut
sozialisierte Katze in den Haushalt aufzunehmen.

Das kann funktionieren, muß aber nicht, zumal es durchaus Katzen gibt, die auf kätzische Mitbewohner keinen sonderlichen Wert legen. Dann könnte der Schuß nach hinten losgehen.

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Welches Verhalten übt ein 8 Monate alter Kater, der einen

Menschen angreift?

Kleine Korrektur: Der Kater ist 2 Jahre alt. Er wurde im Alter von 8 Monaten aus dem Tierheim geholt.

Ansonsten stimme ich Dir zu-

Das was der Kater an den Tag legt ist kein normales
Spielverhalten.

Doch. Er hat nur keinen ungefähr gleichaltrigen Artgenossen als geeigneten Spielgefährten.

Das kann funktionieren, muß aber nicht, zumal es durchaus
Katzen gibt, die auf kätzische Mitbewohner keinen sonderlichen
Wert legen. Dann könnte der Schuß nach hinten losgehen.

Ich habe die Erfahrung genacht, dass selbst Katzen, die aus sehr schlimmen Haltungsbedingungen kommen und nur als Einzelkatzen vermittelt werden sollen, sichtbar aufblühen, wenn sie mit anderen, gut sozialisierten Katzen zusammenleben. Der mit Abstand schlimmste Fall war eine Katze, die seit dem Alter von acht Wochen für mehrere Jahre in einem Badezimmer gehalten wurde.

In einem solchen Fall benötigt man für die Eingewöhnung natürlich sehr viel Geduld und sehr viel Zeit. Bei einem jungen Tier wie dem Kater der UP dürfte es meiner Ansicht nach aber problemlos verlaufen.

Micina

Das ändert nichts daran, dass diese Zeit für den Kater längst
vorbei ist.

Das ist falsch. Auch Katzen hören niemals auf zu lernen. Wie ich an anderer Stelle geschrieben habe, kann die Anwesenheit anderer Katzen auch im fortgeschrittenen Alter noch deutliche Veränderungen zum Positiven bewirken.

Und nichts anderes tue ich, wenn ich die Katze packe und von mir
wegschleudere oder den Fuß, an dem sie sich festgebissen hat
zum Wegschleudern benutze. Von „durch-den-Raum-Treten“, wie du
es effektheißerisch benennst, ist dabei nicht die Rede.

Und was ist es dann?

MOD: Off-Topic-Bemerkung gelöscht