Hi Oliver,
ist ja noch besser: Dann darf ich also nicht nur töten, sondern sogar morden?
Schließlich ist „sollen“ ein Gebot, kein Verbot.
Gruß Eva
Hi Oliver,
ist ja noch besser: Dann darf ich also nicht nur töten, sondern sogar morden?
Schließlich ist „sollen“ ein Gebot, kein Verbot.
Gruß Eva
Bekannterweise ist „Du sollst nicht töten / morden“ eines der Zehn Gebote und fällt unter den religiös-moralischen Gebotsbegriff
Die Zehn Gebote sind überwiegend im negativen Sinn, also als Verbote formuliert, so auch „Du sollst nicht töten / morden“:
Du hast das „nicht“ einfach unterschlagen und nur „Du sollst“ gelesen. Daher Dein Auslegungsfehler.
Abgesehen davon ist das Töten (von Menschen) im mosaischen Gesetz nicht generell verboten, sondern nur dasjenige, das nicht in Einklang mit dem Gesetz steht. Tatsächlich gibt es zahlreiche Todesstrafen im Fall von schwerwiegenden Gesetzesübertretungen. Beispielsweise:
„Wer einen Menschen so schlägt, daß er stirbt, wird mit dem Tod bestraft […] Hat einer vorsätzlich gehandelt und seinen Mitbürger aus dem Hinterhalt umgebracht, sollst du ihn von meinem Altar wegholen, damit er stirbt“ (Ex, 21,12, 14; EU).
Deshalb ist die Übersetzung „Du sollst nicht morden“ näher an der Bedeutung des 5. Gebots als die Übersetzung „Du sollst nicht töten“.
Das mosaische Gesetz kennt aber auch Gebote im positiven Sinn, also Handlungsaufforderungen, außer in Bezug auf das Strafen nach Gesetzesübertretungen. Die zwei wichtigsten sind:
„Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft“ (Dtn 6,5, EU).
„Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (Lev 19,18, EU).
Das sind zwei Beispiele, die unter den Gebotsbegriff fallen, wie Du ihn fälschlicherweise auf das als Verbot formulierte 5. Gebot angewendet hast.
Beste Grüße
Oliver
Hallo,
Mord ist und bleibt verboten. Zur näheren Erläuterung: http://www.wirsindkatholisch.de/die-katholische-kirche/die-10-gebote-gottes/erklärung-5-gebot/
Gruß
vdmaster
Servus,
gegenseitig war dieses Köpfeeinschlagen eigentlich nur 1618-1648; vorher und nachher kann man selbst in der CH die Gelegenheiten suchen, zu denen römisch-katholische Köpfe eingeschlagen wurden: Da war Einschlagen und Eingeschlagenwerden ziemlich klar zugewiesen.
Wenn Du magst, kannst Du Dich zum Einstieg mal mit den Themen Schmalkaldischer Krieg, Bartholomäusnacht, Dreißigjähriger Krieg beschäftigen. Ein hübsches „Was-wäre-wenn“-Spiel ist, dass man sich Möglichkeiten ausmalt, wie alles weitergegangen wäre, wenn die Schlacht am Weißen Berg anders ausgegangen wäre - angesichts der Kräfteverhältnisse und der Lage des Schlachtfeldes wäre dort eine vernichtende Niederlage der katholischen Liga zu erwarten gewesen, die zu diesem Stand des Krieges möglicherweise mit dessen Beendigung und in diesem Fall völlig anders gemischten Karten verbunden gewesen wäre.
Schöne Grüße
MM
Hallo,
hier noch ein netter Link zu den historischen Hintergründen: https://www.historicum.net/themen/reformation/reformation-im-kontext/
Gruß
vdmaster
Hallo,
neben machtpolitischen Gründen gibt es auch theologische Unterschiede. Für Außenstehende und Nichtgläubige scheinen diese Unterschiede nicht wichtig zu sein, sie sind es aber.
Beste Grüße
Oliver
Die lutheranische Kirche lädt dich aber ein, teilzunehmen - von ihrer Seite her darfst du es.
Natürlich bleibt es dir unbenommen, darauf zu verzichten, wenn du ein schlechtes Gewissen hast (auch wenn ich als Lutheraner es nicht nachvollziehen kann - „esset alle davon“, „trinket alle davon“). Oder du kannst, wie manch andere Katholiken, die Hostie nehmen und auf den Wein verzichten. Auch das wird meiner Erfahrung nach vollständig akzeptiert.
Aber ich freue mich sehr, dass du so offen bist, auch die Gottensdienste der „Anderen“ zu besuchen!
Viele Grüße
Bombadil
Vielen Dank. Aber die lutheranische Abendmahlfeier ist nach römisch-katholischem Verständnis keine gültige Eucharistiefeier. Die evangelischen Priester sind nicht gültig geweiht, von den Priesterinnen ganz zu schweigen. Die Teilnahme ist aus römisch-katholischer Sicht nicht zulässig:
Die Ablehnung einer oder mehrerer Glaubenswahrheiten über diese Sakramente, etwa die Leugnung der Wahrheit bezüglich der Notwendigkeit des Weihepriestertums zur gültigen Spendung dieser Sakramente, hat zur Folge, daß der Bittsteller nicht für ihren rechtmäßigen Empfang disponiert ist. Und umgekehrt kann ein katholischer Gläubiger nicht die Kommunion in einer Gemeinschaft empfangen, der das gültige Sakrament der Weihe fehlt (Enzyklika Ecclesia de eucharistia, 46).
Übrigens habe ich festgestellt, daß auch viele Protestanten nicht an der Abendmahlfeier ihrer Gemeinde teilnehmen. Der Kreis der Teilnehmenden ist in den von mir besuchten lutheranischen Gottesdiensten recht überschaubar geblieben. Daher falle ich als Katholik, der der Abendmahlfeier fern bleibt, gar nicht auf.
Beste Grüße
Oliver
Dort spielt aber Religion oder Theologie keine Rolle. Der Konflikt besteht vereinfacht zwischen (einigen) Iren (=Katholiken=angestammte Bevölkerung) und Engländer/Schotten (=Protestanten=Besatzer).
Wobei die Frage hier ja wäre, ob manche Kriege auch rein theologische Gründe hatten. Oder noch anders: von Blumenkriegen vielleicht abgesehen, sind nicht alle Kriege machtpolitisch? Wenn nicht Unterwerfung, dann doch zumindest Verbreitung oder Befreiung eigener Werte im Feindesland. So wie heute „demokratisch legitimierte Handelswege am Hindukusch“
Nein, das ist hier nicht die Frage, weil ich gar nicht von Kriegen gesprochen habe. Diese Reduzierung des Themas kommt von anderen und ich habe mich ihr gerade nicht angeschlossen.
Schönen Sonntag.
Oliver
Ursache für Kriege dieser Art ist der „Gott dieser Welt“ (Offb.12,9), der auch die „Religionen“ erfunden hat (2.Kor.4,4).
Dieser wird jedoch bald gefangen werden (Offb.20,2) und Gottes Reich wird unter Jesu Leitung eingerichtet (Offb.14).