Jein - zu jedem Studium angewandter Sprache gehört Landeskunde. Das hängt damit zusammen, dass sich eine Unzahl von Konnotaten beim Übersetzen oder Dolmetschen nur erfassen lässt, wenn man den kulturellen, sozialen usw. Hintergrund kennt.
1983 hab ich mich zusammen mit einem Kommilitonen am damaligen einzigen in seiner Heimat verfügbaren und als Standardwerk angesehenen Wörterbuch Paschtu-Deutsch amüsiert, das von einem jungen Lehrer aus Afghanistan zusammengestellt war, der irgendwann im ersten Viertel des zwanzigsten Jahrhunderts ein paar Jahre in Deutschland zugebracht hatte. In diesem Wörterbuch standen eine ganze Reihe Wörter, die auf ihre Weise schon ungefähr wie Deutsch klangen, aber halt keine deutschen Wörter sind - unter anderem das Adverb königisch.