Hallo P,
Im Bezug auf die Taufe hätte ich da noch Verständnisfragen:
Die Erlösung (Lösung !)erfolgt von der „Sünde“ - eigentlich
besser
von dem Weg welcher zum Unheil führt in dieser Welt und auch
weg führt
vom „Heil“(vom „Leben“) in einer nicht irdischen Welt,im Reich
Gottes.
Was genau soll denn in diesem Zusammenhang dann die Taufe
bewirken? Man wird doch nicht durch Wasser zu einem besseren
Menschen oder?
das Wasser ist nur ein äußeres Zeichen, wie jedes Ritual auch im
profanen Bereich.
Ob jemand „sündigt“ oder nicht, das liegt doch
an jedem selbst und nicht an der Taufe.
Dies ist spirituell zu sehen.
Wenn die Taufe eine Gnadengabe ist dann ist sie eine „Hilfe“ zur
Erlangung des „Heils“, zur Heiligung.
(wird auch auch als heiligmachende Gnade bezeichnet)
Der „Sünde“ entsagen (im Taufgelöbnis enthalten) muß der
Mensch dann selbst, muß selbst die Befolgung der Botschaft anstreben,
JA sagen, sich einbringen.
Hier gibt es den unüberbrückbaren Gegensatz der „alten Kirchen“
(auch orthodoxe) zu den Kirchen (Konfessionen) aus der Reformation.
Dies betonen „nur die Gnade (Gottes) allein“ (google mal Sola gratia)
bringt dem Menschen Heil.Die alten Kirchen lehren: Dazu muß die
Bereitschaft des Menschen kommen sich entprechend der Botschaft
selbst einzubringen (tätige Nächstenliebe).
Alles Unrecht führt weg vom „Heil“ des Menschen.
Alles gewollte Gute bringt „Heil“, auch im Menschen selbst,
der
dies bewirkt, es verändert ihn, qualifiziert ihn.
Aber genau das liegt doch einzig und allein am jeweiligen
Verhalten
So ist es.
und es kann doch nicht durch irgendeinen „magischen“
Akt dafür gesorgt werden, dass sich jemand „gut“ verhält.
Du klammerst hier einfach jede Glaubensüberzeugung aus und willst
logisch erklären, daß man so nicht glauben kann.Du kritisierst
religiöse Rituale aber die profanen Rituale des täglichen Lebens
akzeptierst Du sehr wohl, wenn Dir diese auch oft gar nicht bewußt
werden.
Es besteht aber auch auch im profanen Bereich die Erfahrung, daß
Hilfe, Belehrung, Unterstützung von anderen zum „Gut sein“ sehr wohl
besteht.
Und auch „Begnadigungen“, in der Erwartung der "Besserung eines
Menschen sind tägliches Geschäft der Justiz und auch in unserem
persönlichen Bereich (Verzeihung) unabdingbar für unser Zusammenleben.
(wobei gut und böse häufig auch schon wieder eine Frage der
Perspektive ist).
Zeige mir irgendein Beispiel.
Letztendlich nicht.
Ähm was die Vorschriften angeht, erscheint das Christentum von
aussen betrachtet nicht gerade so als gäbs davon wenige
Die christl. Botschaft kennt keine außer einer.
Jede menschl.Gemeinschaft ist reglementierungssüchtig.
Auch gieren die Menschen richtig danach gesagt zu bekommen
was sie machen sollen.
Obwohl durch das eine Gebot alles gesagt ist - daß man weder stehlen
noch morden soll, daß man seinem Mitmenschen die „Schuld“ vergeben
ja seine Feinde „lieben“ soll, wollen die Menschen „Aufzählungen“.
Du sollst nicht… Du darfst… Du mußt… ist halt menschliche Schwäche
oder Unvollkommenheit (Streben nach Vollkommnheit ist christl.Weg)
Diese „Aufzählungen“ (auch die 10 Gebote)sind tatsächlich oft ein
Hindernis zur wahren Befolgung der Botschaft.
Die Menschen zählen ab und begnügen sich.Pharisäerhaft.
Aussage der Botschaft (Jesus)
"Wenn eure Gerechtigkeit nicht größer ist als die der Pharisäer,
könnt ihr nicht in das Reich eingehen (das Heil erlangen).
Du siehst, das „eine Gebot“ hat es in sich !
Da wird vollkommene Gerechtigkeit eingefordert, ob sie nun
irgendwo aufgeschrieben ist oder nicht.
Wer sich daran orientiert, braucht das Aufgeschriebene nicht mehr,
es ist frei, frei vom (geschriebenen) Gesetz.
Diese christliche Freiheit wurde vor allem von Paulus „theologisch“
aufgearbeitet und verkündet.
Ein profanes analogisches Beispiel:
Die Straßenverkehrsordnung kennt eine einziges „Gebot“ welche alle
anderen beinhaltet.
Natürlich braucht es für konkrete Situationen Regeln um Chaos und Gefahr zu verhindern.
Und trotzdem werde ich auf einer Straße mit zulässig 50km/h weniger
schnell fahren oder gar anhalten wenn ich sonst Menschen gefährten
oder belästigen würde.(Wenn ich guten Willens bin)
Hier halte ich mich also an §1 der Straßenverkehrsordnung.
Sicher, das Beispiel hinkt. Doch die Denkweise ist uns nicht fremd,
das richtige zu tun, ohne konkretes Gebot.
Wer keinen „Zugang“ zum Christentum findet,aus welchen Gründen
auch
immer,aber doch sein Handeln orientiert an Gerechtigkeit im
Sinne der
Botschaft (auch wenn er diese so nicht kennt) geht nach
christlicher
Überzeugung auch den Weg des „Heils“.
Dann macht es ja doch wieder gar keinen Unterschied, ob jemand
getauft ist oder nicht?
Doch, ich sagte dies schon wie folgt:
Das Ergreifen des Gnadenangebotes Gottes und die bewußte
Einbindung
und Orientierung des Menschen an der Botschaft bewirken eben
nach
christlicher Auffassung die Hilfe Gottes auf diesem Weg, vor
allem
wenn er sich im Glauben an Gott um Hilfe an ihn wendet
(bittet).
Verstehe ich das jetzt richtig? Die Taufe begründet die
Einbindung in eine Religionsgemeinschaft und durch die
nachfolgende Erziehung in derem Sinne wird eher ein guter
Mensch aus ihm? Dann ist die Taufe weniger ein „magischer“ Akt
als vielmehr ein Ritual zur Aufnahme in die
Religionsgemeinschaft?
Richtig, aber nicht vordergründig in die Religionsgemeinschaft
sonder in die „Gnadengemeinschft“ der Erlösten.(hab mich da schon
ausgelassen)
Wobei sie heutzutage für die meisten wahrscheinlich nur ein
Familienfest aus Tradition ist und in der Erziehung zwischen
Christen und Nichtchristen kein so großer Unterschied besteht.
Doch, es besteht meist ein großer Unterschied zwischen denen
welche die Ansicht vermittelt bekamen „Sieh zu ,das du oben auf
bleibt im Leben, nimm alles mit und sieh auf Deinen Vorteil“ zu
denen, welche im Sinne der Botschaft Werte vermittelt bekommen und
sich dann mit Hilfe der Reliogionsgemeinschaft bemühen diese auch
zu leben und sich einbringen.
Daß natürlich letztendlich die persönliche Annahme der vermittelten
Werte entscheidend ist, ist außer Frage aber wer sie nicht vermittelt
bekommt hat zumindest Orientierungschwierigkeiten zu diesen Werten.
Doch diese Entscheidung wird innerhalb einer (gelebten)Religion
immer wieder gefragt und für den glaubenden Menschen auch durch die
Hilfe Gottes (Gnade,Gebet)unterstützt.
Wer natürlich nicht daran glaubt und sich auf die Botschaft
nicht
eingelassen hat, kann damit (Gnade,Taufe,Erlösung) nichts
anfangen.
Er hat es nach christl. Auffassung eben schwerer den Weg zum
„Heil“
zu gehen oder sich überhaupt dahin zu orientieren.
Dann liegt es doch wieder an jedem selbst? Wer getauft wurde,
sich mit dem Christentum dann aber nicht mehr beschäftigt und
auch nichts damit anfangen kann, ist auch aus christlicher
Sicht kein Christ?
Er vergibt sich Chancen.Und wer die Werte-Inhalte ablehnt handelt
dann auch natürlich nicht als Christ, er ist draußen.
(Das Gnadenangebot der Taufe ist ihm damit nicht genommen, da ist
er drinnen)
Doch wie schon gesagt, die Werte-Inhalte sind nicht nur auf
Christen beschränkt, sie haben großen Eingang in unsere Gesellschaft
gefunden und humanistisches Denken entscheidend mit geprägt.
Wer diese Werte ehrlich sucht, ist nicht draußen.
Gruß VIKTOR