Servus,
Sie ist es - meine ich - schon, in einer besonderen Ausprägung, nämlich dem Marienpaar Maria Kleophae und Maria Salome, der volkstümlichen Legende nach zusammen in einem Boot mit Maria Muttergottes und Martha, dazu noch Lazarus, von bösen Verfolgern in einem Boot ohne Steuer, Ruder oder Segel auf dem Meer ausgesetzt, was aber ein von so konzentrierter Kraft von Heiligen angetriebenes Boot gar nicht brauchte, um zielsicher den Ort anzusteuern, an dem heute Saintes Maries de la Mer liegt (wegen der vielen Marien sind sie in diesem Namen auch Plural) und bei dieser Gelegenheit auch gleich schon mal das Christentum in die Camargue und von dort weiter in die Provence zu bringen.
Zwar gilt die Wallfahrt der Kalés, Roms und Manouches nach Saintes Maries de la Mer ihrer Schutzpatronin, der Schwarzen Sara, die mit den diversen Marien auch noch im Boot saß, und insofern täte diese von den Bootspassagieren als Schutzheilige teilweise nomadisierender Bevölkerungsgruppen genauer zu „Reisenden“ passen, aber mir kommt die ganze Bootsladung ein bissele vor wie eine Vervielfältigung der Maria Muttergottes bzw. dieser selbst mit einer ganzen Serie von Abspaltungen im Sinn der spanischen eher oberflächlich getauften „Virgenes“, mit denen ihrerseits die Liebe Frau von der Höhle in Lourdes als archaisch anmutender Höhlengeist ziemlich nahe verwandt zu sein scheint.
Auf dem Weg über die Episode von dem steuerlosen Boot mit drei Marien und der Schwarzen Sara drinne könnte man den Meerstern schon auch den Reisenden als besondere Patronin zusprechen. Schließlich ist es auch nicht bloß die Notre Dame de Rocamadour in Camaret, die Fischern und Seeleuten den Weg zurück in den Hafen weist, sondern wenigstens ein Dutzend von Marienkapellen und -kirchen, mit denen die ganze Küste der Bretagne und (dort etwas weniger dicht gesät) der Normandie verziert ist.
Schöne Grüße
MM
Schöne Grüße
MM