Hallo Paul,
danke für deine tolle Antwort!
besser hätt ich’ auch nicht erklären können.
Auf das weitere will ich mal von hinten anfangen, bzw. mit dem gesunden Menschenverstand:
… sodass es einen H+-Überschuss im Wasser geben sollte.
Dass auf einmal positive Ladungen ohne negative Gegenstücke entstehen, dass wär ein Fall für die Extemisten der Physik.
Du musst lernen, in vernünftigen Bahnen zu lenken. Es gibt ein Gleichgewicht zwischen H+ und OH- auf der einen und Wasser auf der anderen Seite. Alles andere sind Hirngespinste.
Mir stellte sich dann die folgende Frage:
Im Autorotolysegleichgewicht des Wassers müsste dann doch ein
Protonenüberschuss herrschen. H3O+ wird ja auch koordiniert zu
[H3O+(H2O)3] und der „Komplex“ müsste dann ja wieder Protonen
auf Grund des Kationsäureneffektes abspalten.
Erst mal kein schlechter Ansatz, aber dann wäre das ursprüngliche H+ Wasser, weil das umhüllende Wasser zum OH- würde, und das sozusagen augenblicklich.
OH--Ionen entstehen bei diesem Prozess nicht, sodass es einen H+-Überschuss im Wasser geben sollte.
Dass das so weder ist noch geht, habe ich versucht zu erklären.
Entstehen durch einen anderen Prozess gleich viele H--Ionen
Wenn du auf deiner Schiene weiterfährst, ist auch jedes OH- von Wasser umhüllt, was aufgrund seiner negativen Ladung die Basizität der Umhüllung erhöht. Also dasselbe in grün.
oder liegt tatsächlich ein H+-Überschuss vor?
Nein. Schau dir mal Börsenberichte an, da ist vieles „eingepreist“. Und bei der beobachteten Konzentration von H+ und OH- handelt sich um Messergebnisse, wo alle „komischen“ Effekte bereits enthalten sind.
Wenn du aber Aluminiumchlorid trocknest, entweicht Salzsäure. Viele Metalle bilden sog. basische Chloride, ein Kompromiss. Das ist was echt Saures, kein Theoriegeplänkel.
Gruß, Zoelomat