Katze mit Stubenarrest oder nicht?

Hallo,

angeregt durch einen Thread etwas weiter unten, möchte ich gern die Frage in den Raum schmeißen, was besser ist?
Katze im natürlichen Lebensraum und immer in Gefahr, überfahren zu werden oder lebenslanger Stubenarrest?
Meine Meinung:
Wir haben unsere erste (eigentlich zweite) Katze von der Straße gekratzt (wir wohnen direkt an einer Hauptstraße). Das war nicht nett.
Unsere anderen beiden haben seitdem Stubenarrest. Ich bin der Meinung, sie sollen ein langes erfülltes Leben haben. Wenn ich sie rauslasse, verurteile ich sie quasi zum Tode.

Was meint ihr?

Data

Hi

Da ist dann eher die Frage, warum du Katzen hältst, wenn denen du kein ansatzweise artgerechtes Leben bieten kannst/willst? Oder waren es eh schon verhaltensgestörte ältere aus dem Tierheim, die zeitlebens nichts anderes kannten und deswegen nichts vermissen.

Junge Katzen anzuschaffen um sie dann komplett drin zu halten, halte ich für Tierquälerei und für reinen Egoismus.

Älteren bislang reinen Hauslatzen einen schönen Lebensabend zu bieten dagegen halte ich für vertretbar

Das ist übrigens der Grund warum ich keinen Hund habe - ich könnte ihm kein artgerechtes Leben bieten … bei Katzen geht das (wohne sehr ländlich) und bei Pferden auch (die leben in Herde draußen) :slight_smile:

Gruß h.

Hallo,

hängt m. E. sehr von der jeweiligen Situation ab.
Kastrierte Katzen sind ja weniger umtriebig und abgelenkt, als unbehandelte Katzen. Aber eine stark befahrene Straße nahe am Haus ist trotzdem gefährlich.
Ich möchte Dir da nichts vorschlagen, dass kann man nur vor Ort und ev. nach Charakter der Katzen einschätzen, also Du am Besten.
Wie handhaben deine Nachbarn das Problem?

Gruß, Paran

Sie lassen die Katzen raus und kratzen sie irgendwann von der Straße. :- (

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Blöderweise hat die Tierärztin versäumt, das meinen Katerlingen zu erklären.

:cat:

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Deswegen hab ich ja die Frage gestellt. Meine Katzen kamen bislang alle aus dem Tierheim. Ich vertrete die Meinung, lange leben ohne Freigang ist allemal besser, als kurz leben.
Ich habe ja auch eine Verantwortung für die Fellknäuel. Unser Haus ist groß genug, sie haben genug Kratzbäume, Spielzeug, Katzenklos und ich beschäftige mich auch mit ihnen.
Der Dicke will eigentlich nur seine Ruhe haben und kennt nichts anderes, als das Haus. wenn er Streicheleinheiten braucht, fordert er sie vehement ein und bekommt sie auch.
Die Kleine ist verschmust bis zum Gehtnichtmehr und hängt an mir wie eine Klette. Jeder Körperkontakt wird genossen und ausgiebig genutzt. hr ist die Haustür nicht geheuer und sie traut sich auch nicht raus.

Data

Meines Erachtens gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder ermöglicht man den Katzen ein artgerechtes Leben mit Freigang oder man nimmt, wenn man nur Wohnungshaltung bieten kann oder will, ältere und/oder körperlich eingeschränkte Katzen aus dem Tierheim auf.

Meine Schnurrinatoren würden, wenn ich sie einsperren würde, innerhalb kürzester Zeit das Haus zerstören. Selbst wenn sie nur kurzzeitig Hausarrest haben (aus gesundheitlichen Gründen oder weil ich für ein paar Tage wegfahre und der Ersatzdosenöffner nicht im Haus wohnt), muss ich mit drastischen (meist pfützen- oder haufenförmigen) Folgen rechnen.

Das eine schließt das andere bei Wohnungshaltung aus, zumindest, wenn die Katze bereits die Freiheit kannte.

:paw_prints:

Selbstverstndlich sind beide kastriert. Der Dicke istnoch gemütlicher geworden und auf die Kleine hatte das überhaupt keine Auswirkungen.

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Nein, kennen sie nicht.

Das könnte allerdings eine durch die Wohnungshaltung bedingte Verhaltensstörung sein.

Bis jetzt habe ich, ehrlich gesagt, noch keine Katze erlebt, die von klein an in der Wohnung gehalten wird und keinen mehr oder weniger großen Knall hat, insbesondere, wenn sie auch noch in Einzelhaft gehalten wird. Zwei ist auch noch nicht sonderlich viel Gesellschaft, da Katzen entgegen landläufiger Meinung keine Einzelgänger sind, sondern durchaus soziale Wesen, die bei Freigang vielfältige Kontakte zu anderen Katzen pflegen.

:paw_prints:

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Deswegen sind es ja auch zwei, obwohl sie sich nicht sonderlich mögen (zu meinem Leidwesen). Wir haben nach dem ersten Katzenunfall sofort wieder eine dazugeholt, damit die eine nicht so einsam ist.

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Nein, nein, sie waren nicht mehr jung.
Ok, Egoismus ist auch dabei, einfach, weil ich Katzen mag. Wenn ich abends auf dem Sofa liege und eine liegt auf meinem Bauch und schnurrt und der Dicke liegt an meinen Füßen (weiter geht er nicht), dann ist die Welt für mich in Ordnung.

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Wenn sie es nie kannten, halte ich es für eine absolut akzeptable Lösung sie drin zu lassen, wenn sie Katzengesellschaft haben und genügend Spiel- und Rückzugsmöglichkeiten

Bisher hatte ich 3 Tierschutzkater - der erste war mit anderen unverträglich - war angeblich reiner Hauskater, kam aber mit sowohl Drinnen- als auch stundenweise draußen gut zu Recht

Der nächste ist nach unserem Umzug (eben wegen Kater) in sehr ländliche Wohnsituation komplett ausgeflippt, weil er mit den Dorfprollkatern nicht zurecht kam - den hab ich in reine Wohingshaltung weitervermittelt die im sehr gut tut

Mein jetziger sollte in reine Draussenhaltung gehen (lt Katzenhilfe) Nunja … mit stundenweise draußen ist er am glücklichsten - soooo viel will er nicht raus. Und am besten findet er den Dorfprollkatern (Chipklappe sei Dank) aus SEINEM Garten heraus durch den Zaun eine lange Nase drehen zu können :wink: :wink:

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Hallo,

ich glaube es kommt auf die Situation an.
An einer stark befahrenen Straße würde ich keine Katzen halten, egal ob drinnen oder draußen.
Wir haben die privilegierte Situation dass wir in einer ruhigen Stichstrasse am Dorfrand wohnen. Nach hinten raus nur Felder und Wiesen
Meine taube (!) Maus kam mit der Situation 9 Jahre lang bestens zurecht.
Ich hätte eigentlich alles geglaubt, nur nicht, dass sie überfahren wird (glauben wir zumindest, am Leichnam waren keinerlei Spuren zu finden, kein Blut, kein Dreck, nichts…)

Wenn man Katzen solch ein Leben draussen bieten kann, sollte man sie nicht einsperren wie es z. B. meine Nachbarin tut weil Sie Angst hat dass ihre beiden kastrierten Rassekater geklaut werden könnten.
Deswegen gehen die beiden bei jeder sich bietenden Gelegenheit stiften, da hätte ich mehr Angst dass sie -aufgrund mangelnder Erfahrung- nicht mehr nach Hause kommen.
Ich bin fest davon überzeugt, dass unsere Kleine -gerade wegen Ihrer Taubheit- das beste Leben hatte, dass man einer Fellnase bieten konnte.

Grüße
miamei

Ist zwar etwas OT aber ich finde es erschreckend, wie viele Menschen einen Hund haben und diesen dann 8 Stunden oder länger alleine lassen und das völlig normal finden. Und wenn man ihnen sagt, daß das nicht normal ist, wird man beschimpft…

Ich liebe Hunde, ich bin mit Hunden aufgewachsen, meine Großeltern und meine Eltern haben immer Hunde gehabt.

Mein Mann und ich, wir arbeiten beide Vollzeit. Ein Hund wäre mindestens 9 Stunden alleine. Deshalb habe ich eben auch keinen Hund, obwohl ich einen riesigen Garten habe, in dem sogar Platz für unsere 2 Esel ist.

Und obwohl ich meinem Mann ständig in den Ohren liege, daß ich gerne noch eine 3. oder 4. Katze hätte, auf die Idee mir einen Hund anzuschaffen würde ich nie und nimmer kommen.

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Hi!

Ich war ja irgendwann mal jung und wie das so ist eben auch entsprechend naiv. Ich hatte damals drei Katzen, reine Wohnungshaltung. Ich konnte aufpassen, wie ein Schießhund, trotzdem ist mir immer wieder eine stiften gegangen.

Nach 5 Jahren sind wir umgezogen, auf den Hof meiner Schwiegereltern. Schweren Herzens habe ich meine Katzen dann raus gelassen. Und sie haben das genossen, von Anfang an.

So ausgeglichen und gelöst habe ich sie in den 5 Jahren davor nie erlebt. Insbesondere meine bekloppte, ihre Mitkatzen hassende Siammix war viel erträglicher.

Derzeit habe ich zwei Kater. Der eine ist mir vor bald 6 Jahren zugelaufen, damals 4 - 6 Monate alt und war ein nurdraußen Kater. Den anderen habe ich letztes Jahr aus dem Tierheim geholt, 2 Jahre Bauerhofkater, 2 Jahre Tierheim, scheu. Nach 6 Wochen war er einigermaßen an zumindest mich gewöhnt, aber ich konnte den traurigen Blick nicht mehr aushalten, den er hatte wenn er am Fenster saß und rausschaute, also bekam er, eigentlich etwas zu früh Freigang. Er war den ganzen Sommer nur draußen und kam nur zum Fressen rein. Im Winter war er viel drinnen, wenn wir nicht zuhause waren. Wir haben die Katzenklappe immer wieder mal für ein paar Stunden gesperrt, damit er sich an unsere Bewegungen und Geräusche gewöhnt und nicht immer gleich raus läuft. Das funktioniert jetzt eigentlich ganz gut.

Terror, der zugelaufene, war es gewohnt tagsüber draußen herumstromern zu können und nachts in der Wohnung bleiben zu müssen. Er fand das nicht immer toll, konnte aber gut damit umgehen. Archimedes, der Tierheimkater, kommt mit dem Eingesperrtsein gar nicht zurecht, das geht im Winter mal für 3 - 4 Stunden, im Sommer geht nicht mal das. Er würde dann gar nicht mehr in die Wohnung kommen. Deshalb steht unsere Katzenklappe immer offen.

Beide Kater könnte ich nie ohne Freigang halten. Für die beiden wäre es Tierquälerei, wie für die meisten Katzen. Ich habe das Glück, das direkt an unserer Wohnung unser Garten und unsere Eselkoppel angrenzt, danach kommt auf dieser Seite nur noch Wiesen und Wald. Auf der anderen Seite ist eine Wiese und dann kommt eine mäßig befahrene Straße.

Ich tu mich da oft schwer, ich habe natürlich auch Angst um meine Katzen. Es ist ja nicht immer gesagt, daß sie auf die ungefährliche Seite gehen.

Aber lieber haben sie ein kurzes, dafür glückliches Leben, als das sie eingesperrt ihr Dasein fristen müssen.

Wenn ich in eine andere Wohnsituation käme, würde ich mir auch nur Katzen anschaffen, die irgendeine Einschränkung haben und deshalb nicht raus können.

Gruß
Tina

ganz egal wie man über Wohnungshaltung denkt: An einer vielbefahrenen Straße verbietet sich Freigang von selbst. Katzen sind keine Konsumgüter, die man ersetzt, wenn sie platt gefahren sind…

Ältere oder körperbehinderte Katzen, oder gesicherter Balkon, können eine Alternative sein.

So Mädels,

ich danke euch ganz doll für eure Gedanken. Wir haben für uns auch schon seit geraumer Zeit beschlossen, keine Katzen mehr anzuschaffen, eben wegen der Straße.
Ich erklär noch mal kurz, wie es dazu kam…
Als wir unsere erste Katze hatten, haben wir in einer Sackgasse mt viel Gegend drumherum gelebt. Die Katze konnte kommen und gehen, wann sie wollte. Damit sie nicht allein ist, haben wir ihr einen Gefährten geholt. Der durfte auch mit raus. Kurz nachdem der Dicke bei uns eingezogen ist, hatten wir die Gelegenheit, günstig an ein Haus zu kommen, eben an der Hauptstraße. Am Anfang war es für uns keine Frage, dass die beiden weiter raus dürfen. Es kam, wie es kommen musste, nach nicht mal drei Monaten haben wir die erste Katze von der Straße geholt. Daraufhin haben wir beschlossen, dem Dicken lebenslangen Stubenarrest zu verpassen, einfach weil ich der Meinung war und bin, dass man die Katzen mehr oder weniger zum Tode verurteilt, wenn man sie rauslässt.
Den Fehler, den wir dann im Nachhinein betrachtet gemacht haben, ist, dass wir noch eine neue Katze geholt haben, damit nun der Dicke nicht allein ist.
Die Katzen haben wir alle aus dem Tierheim geholt und sie waren oder sind alle schon älter. Sie haben bei uns ein großes Haus mit Keller, Kratzbäumen, Spielzeug, zwei Katzenklos (obwohl das den beiden egal ist. Sie trennen nicht, jeder geht auf jedes Klo).

Urteilt bitte nicht so hart über mich :- )

Also, nochmal Danke für euer Feedback.

Data