Hallo Rosa!
Meine damals 7,5 Jahre alte Nellie mit Herzklappenfehler hatte zum Schluss auch Wasser in den Lungen, weil das Herz nicht mehr richtig gearbeitet hat. Der Arzt half ihr mit einer entwässernden Spritze (Furosemid) und ich habe mir eingeredet, jetzt geht’s wieder. Nellie bekam dann täglich Wassertabletten ins Futter, außerdem noch Herztabletten und alles war wieder eitel Sonnenschein.
Ausgerechnet an einem Samstag abend hat sich Nellie über etwas aufgeregt und daraufhin wieder Wasser in die Lungen bekommen (konnte man an ihrem rasselnden Atmen hören). Wir sind sofort zur Notärztin gefahren, diese hat dann ebenfalls eine Furosemid-Spritze verabreicht. Nur dass das diesmal nicht half.
Nellie guckte mich an und gab einen ganz kläglichen Laut von sich. Ich glaube, sie hatte Todesangst. Ihre Nase und Zunge sind komplett schwarz - nicht blau - angelaufen, sie hat sich gute 5 - 10 Minuten lang nur noch in ihrem Korb hin- und hergeworfen, zwischendrin immer wieder aufgebäumt. Ich bat die Tierärztin, Nellie zu erlösen, aber das hat nicht mehr geklappt. Die Ärztin hat sich wohl nicht mehr an meine Katze herangetraut, die mit allem und sich selbst im Kampf lag.
Zwischendrin lag Nellie kurz wieder fast ruhig da, dann ging es wieder los. Als sie plötzlich ruhig liegen blieb, hat die Ärztin das Herz abgehorcht, mich angeguckt und den Kopf geschüttelt.
Das rasselnde Atmen begann um 18.30 Uhr, um 19.15 Uhr war Nellie tot. Sie ist 45 Minuten lang gestorben, davon lag sie etwa 15 Minuten im finalen Todeskampf. Ich habe so etwas noch nie zuvor gesehen und möchte es auch nicht wieder!
Laut einem anderen Tierarzt ist der Erstickungstod der qualvollste Tod, den Mediziner kennen. Nach dem, was meiner Nellie passiert ist, glaube ich das ohne weiteres. Soweit ich es weiß, wird man beim Ertrinken im See vorher ohnmächtig. Bei einem Lungenödem scheint man dagegen jede Sekunde bis zuletzt „auszukosten“.
Ich hasse mich noch heute dafür, dass ich meine Nellie nicht schon nach dem ersten Wasser in der Lunge habe einschläfern lassen! Ich hätte ihr einen absolut fürchterlichen Tod erspart. Zwischen dem ersten Lungenödem und ihrem Tod lagen übrigens keine 6 Monate. Ich glaube, auf die hätte Nellie gerne verzichtet.
Ich denke, Dein Tierarzt gibt Euch nicht ohne Grund eine Galgenfrist. Das gehört zu einem guten Arzt dazu, dass er auch weiß, wann es Zeit ist, sich zu trennen. Solltest Du Deine Muschi einschläfern lassen, wirst Du natürlich nie erfahren, ob sie nicht doch noch ein weiteres Jahr gelebt hätte. Die Frage ist aber, wie sie dieses Jahr verleben würde.
Was für ein Gefühl muss das sein, wenn es immer wieder zum Wasserstau in der Lunge kommt? Eine Katze kann sich nicht ans Herz greifen und damit zeigen, dass sie dort Beklemmungen oder Schmerzen hat.
Das war auch das Problem mit meiner Nellie, die Anzeichen für ihr Leiden (davon gehe ich im Nachhinein aus) waren zu gering. Sie hat halt etwas weniger gegessen oder erst im zweiten Anlauf. Sie ist nicht mehr so oft mit unter die Bettdecke gekommen. Sie hat sich etwas häufiger auf kalten Fliesen statt auf dem Teppich aufgehalten. Mal ehrlich, die Anzeichen waren da, ich wollte sie nur nicht sehen!
Beobachte Du Deine Muschi bitte genau und entscheide dann. Ist es noch Deine Katze, so wie Du sie kennst? Gut, bei einer echten Seniorin ist es bestimmt nochmal schwerer, das zu erkennen, da sie ja schon altersbedingt Veränderungen aufzeigt.
Egal, wie Du Dich entscheidest, irgendwann kommt der Abschied. Deine Muschi ist jetzt schon 17,5 Jahre alt, ein stolzes Alter. - Ich wünsche Dir viel Kraft!
Schönen Gruß
Jacqueline