Katzenmafia am Werk?

Hallo, Tierfreunde,
bei uns in Ostbayern verschwinden in den letzten Wochen auffallend viele Katzen, es ist die Rede von mindestens 200 bis schätzungsweise 500 Tieren. Manche Familien vermissen zwei Katzen gleichzeitig.Und das kann wohl kein Zufall sein!
Nun ist in der Presse die Rede ist von polnischen Lieferwagen mit verdreckten Nummernschilder, die sich auffällig verhalten. Unsere Tierärzte haben ein Statement abgegeben: es würde sich nicht bezahlt machen, Katzen zu fangen und an Labors oder Textilfabriken zu verkaufen. Benzin, Lebenshaltungskosten würden dadurch nicht gedeckt und außerdem wäre es sehr schwierig, Katzen im freien Ausgang zu fangen. Was meint Ihr dazu? Ich bin selbst sehr viel mit dem Fahrrad unterwegs und wenn ich Katzen antreffe, rede ich sie immer an, in den meisten Fällen kommen sie angetrabt und schmusen herum. Mir scheint es sehr einfach Katzen zu fangen. Die TA geben den Rat, die Katzen nicht mehr nachts ins Freie zu lassen.
Mit meinem Wuschelchen geht das ganz gut, aber wer sagt mir, dass sie nicht auch tagsüber gefangen werden. Ein Tip aus der Presse war: Löcher ins Fell zu schneiden!
Wir haben bereits 1 500 € Belohnung für Hinweise ausgesetzt.
Ein Hinweis: die Vietnamesen-Märkte entlang der deutschen Ostgrenze bieten, versteckt zwischen Lammfellen, Katzenfelle an!
Liebe Grüsse
Jossi

Hallo Jossi,
es heißt das Versuchslabore und Fellhändler die Katzen aus speziellen Zuchten aufkaufen oder selber züchten.
Das halte ich aber nicht für realistisch…
ES gibt sicherlich Subunternehmer, die Katzen fangen und da sich diese in einem
guten Pflegezustand befinden, spart man sich so die Fütterungskosten und Unterbringung in angeblichen Zuchtbetrieben…
Gerade weiße Katzen verschwinden so häufig und ich kann mir nicht vorstellen,
dass ausschließlich Privatleute, diese Tiere stehlen!
Den Katzen Löcher in das Fell zu rasieren kann sicherlich helfen, wenn die Katzenfänger Fellhersteller beliefern…
Ansonsten Zettel mit Wahrnungen, überall verteilen…-dann wirds es diesen
widerlichen Typen vielleicht doch zu heiss!
Ich kann meine Gefühle, bei diesem Thema garnicht schildern…

Liebe Grüße
Marah

Hallo Jossi,

wende Dich mal an die Grünfräcke/Jäger n Deiner Gegend. Die fackeln nicht lange mit Katzen, wenn sie sich etwas weit außerhalb der Orte befinden.
Da war vor gut einem Jahr mal eine Sendung im ZDF dran, die sich genau mit diesem Thema beschäftigte. Die recherchierten sogar in China. Aber das Ergebnis war schliesslich, daß aufs Konto der deutschen grünen Rambos mindestens 500000-1000000 Katzen gehen, die abgeschossen werden. Ich konnts kaum glauben, aber ein Bekannter (Jäger) bestätigte mir dies!

Gruß Uwe

die meisten der jäger können gar nicht richtig schiessen,ne katze ist viel schneller.
die hauskatzen müssten sich schon sehr weit ins jagdrevier begeben,um dem jäger aufzufallen.
mir fällt nur auf,dass die toten katzen,die ich sehe,überfahren worden sind.
ich bin KEIN jäger.

Hallo,

Emails mit diesen teilweise schon ziemlich paranoiden Konstrukten geistern seit Jahren schon durch die Tierschutzverteiler. Da wird von organisierten Banden gesprochen, von speziell präparierten Transportern mit Klapptür im Wagenboden, von Sexuallockstoffen, denen Katzen - auch kastrierte - nicht widerstehen können und von Chemikalien, die den Katzen als Spray über die Netzhaut des Auges verabreicht werden, wovon sie sofort betäubt sind. Und oft sind in der Gegend Altkleidersammlungen im Gange …

Immer sind es komische Lieferwagen ohne besondere Kennzeichen. Immer sieht das ganze irgendwie „osteuropäisch“ aus. Und nie merkt sich einer dieser tollen Zeugen das Kennzeichen. Und nie wird jemand erwischt - es gibt Statements vom deutschen Tierschutzbund und von der Polizei, dass obwohl man den Hinweisen nachgeht, noch niemals irgendwelche professionellen Katzenfänger dingfest gemacht wurden - aber was wissen die schon?

Das ganze erinnert an einen schlechten Agentenfilm und wäre komisch, wenn die Ursache (nämlich die verschwundenen Katzen) nicht so traurig wäre. So spinnt sich der traurige Ex-Katzenbesitzer einen Krimi zusammen, anstatt der Tatsache ins Auge sehen zu müssen, dass Minka überfahren im Graben liegt, Schnucki einem Rottweiler zu nah kam, Pussy vom Jäger abgeknallt wurde, Mietzi das Opfer eines Tierquälers wurde und Muschi im nächsten Ort ein besseres Zuhause gefunden hat.

Spezielle Autos, teure Pheromone und Betäubungsmittel, ganztags (oder nachts) tätige professionelle Katzenfänger … denk doch mal 5 Minuten nach, was dieser Aufwand kosten würde? Wieviel willst Du denn mit gefangenen Hauskatzen verdienen?

Katzen werden als Versuchstiere nur relativ selten benutzt, vielleicht ein paar 100 oder 1000 im Jahr in D. Kaufpreis für ein Versuchstier ist einige 100 EUR, aber nur dann, wenn das Tier speziell für den Versuch gezüchtet wurde (weil das so im Gesetz steht und auch überprüft wird) und unter kontrollierter Umgebung aufgewachsen ist. Wie will man denn ein Medikament testen an einem Tier, von dem man nichts weiß, das alle möglichen Krankheiten haben könnte, vielleicht schon geimpft ist …

Bleibt die Verwertung der Felle. Auch hier: für ein Katzenfell bekommt man bei Herstellern von Rheumadecken und Pelzmode vielleicht ein paar EUR. Allerdings müsste man das Fell selbst abziehen und gerben, oder jemand anderen dafür bezahlen … so schwindet der mögliche Gewinn. Aufwändige Jagd in deutschen Kleinstädten lohnt sich nicht. Katzenfelle werden in großen Mengen einfach aus Fernost (z.B. sicher auch Vietnam) eingekauft, für wenig Geld.

Und warum kommt jemand gerade aus „Osteuropa“ oder „Vietnam“, wo es von streunenden Katzen nur so wimmelt, mit einer James-Bond-Ausrüstung nach D um hier nächtelang durch die Straßen zu cruisen und Hauskatzen anzulocken? Wenn sie zuhause in Rumänien nur die Tötungsstationen der Tierfänger ausräumen, oder auf der Straße die Viecher einfach einsammeln müssten. Warum eine Mafia beschäftigen, wenn man einfach ein paar unkastrierte Katzen in einer Scheune einsperren, gelegentlich Futter und Wasser nachfüllen und so hunderte Katzen in wenigen Wochen selbst erzeugen kann.

Die Kurzfassung: das Statement der Tierärztin ist völlig richtig. Viele Freigänger kommen um. Gelegentlich in einer Gegend mehrere in kurzen Abständen. So ist die Statistik, so ist das Katzenleben. Es gibt keine Verschwörung. Das schlimmste daran ist, so finde ich, dass es einige ernstzunehmende Tierschutzvereine gibt, die diesem Quatsch aufgesessen sind und jetzt viel Zeit, Energie und Geld darauf verschwenden. Das ist für mich der eigentliche Skandal.

Gruß,

Myriam

Hallo,

Hunde und Katzen dürfen nach Gesetz geschossen werden, wenn sie 200m bis 500m (je nach Bundesland) von der letzten Bebauung bzw. vom Menschen entfernt und eindeutig wildernd angetroffen werden.

Der Aktionsradius von Katzen beträgt i.d.R. max. 500m. Da nicht jeder Katzenhalter im letzten Haus des Ortes wohnt, relativiert sich die Entfernung weiter. Außerdem ist zu bedenken, daß sich so nah an der Bebauung häufig viele Menschen(Hundespaziergänger), aber wenig Wild aufhält, Jäger also in diesem Bereich gar nicht aktiv sind.

Katzen, die bis weit ins Revier vordringen, werden allerdings tatsächlich abgeschossen.
Doch daß Jäger grundsätzlich blindwütig Katzen abschießen ist eine Mär. Leider gibt es, wenn auch eher selten, bei Jägern immer mal wieder Verblendete, die Katzenhasser und/oder schießwütig sind. Wird das auffällig oder sogar rechtlich nachweisbar kann das für den Jäger Folgen haben, bis zum Entzug des Jagdscheins, weil die Zuverlässigkeit nach dem Waffengesetz nicht mehr gegeben ist.

Besteht also der Verdacht, daß ein katzenhassender Jäger zum Verschwinden der Katzen führt, so sollte man versuchen, diesem auf die Spur zu kommen. Schon das dürfte genügen den Jäger an seinen Jagdschein zu erinnern, denn ohne Jagdschein ist er kein Jäger mehr.

Ich persönlich glaube nicht an die Jägertheorie in diesem Fall.

Gruß Steffi

Katzenfelle
Hallo Jossi,

Ein Hinweis: die Vietnamesen-Märkte entlang der deutschen
Ostgrenze bieten, versteckt zwischen Lammfellen, Katzenfelle
an!

Um ein Katzenfell zu kaufen, muss man traurigerweise nicht mal auf den Vietnamesen-Markt: Die gibt’s in Deutschland für knapp 30 Euro in jeder Apotheke. *schüttel*

Grüßle
Susan

Um ein Katzenfell zu kaufen, muss man traurigerweise nicht mal
auf den Vietnamesen-Markt: Die gibt’s in Deutschland für knapp
30 Euro in jeder Apotheke. *schüttel*

Zum Glück nur noch bis 31.12.2008, dann tritt das Importverbot in Kraft. Zucht von Katzen und Hunden zur Fellgewinnung ist bereits verboten.
http://www.tierschutzbund.de/01050.html

Gruß,

Myriam

Ich persönlich glaube nicht an die Jägertheorie in diesem
Fall.

Die eine oder andere Katze erwischt es aber schon:

„17.895 erschossene Katzen meldete der Deutsche Jagdschutzverband für die Jagdsaison 2002/2003 allein für Nordrhein- Westfalen. Diese Abschusszahlen wurden von Jägern freiwillig gemeldet.“

Rechne das mal hoch für alle Bundesländer + Dunkelziffer.

Quelle:
http://www.tierschutzbund.de/01052.html

Gruß,

Myriam

Statement vom Deutschen Tierschutzbund
Hier noch ein Statement vom Deutschen Tierschutzbund:
http://www.tierschutzbund.de/01052.html

Gruß,

Myriam

Ich persönlich glaube nicht an die Jägertheorie in diesem
Fall.

…in diesem Fall

Die eine oder andere Katze erwischt es aber schon

Sagte ich doch!

Gruß Steffi

…in diesem Fall

Wir wissen doch (außer „Ostbayern“ und „bei manchen Familien beide Katzen“) gar nichts über „diesen“ Fall. Die Katze der Fragestellerin ist auch nicht betroffen. Alles beruht nur auf Hörensagen, daher kann eigentlich nur allgemein gerätselt werden.

Die eine oder andere Katze erwischt es aber schon

Sagte ich doch!

Ich hatte die Ironietags vergessen. 17.000 offizielle Abschüsse in einer Saison in nur einem Bundesland sind deutlich mehr als „die eine oder andere“. Statistisch gesehen ist es daher recht wahrscheinlich, dass einige der in der Anfrage erwähnten Katzen auch abgeschossen wurden. Dazu braucht es gar keine „schießwütigen“ Jäger, es reicht der normale Alltag. Haupttodesursache ist aber sicherlich der Autounfall. Einige ungekennzeichnete Katzen sitzen garantiert auch irgendwo im Tierheim und werden nicht wiedergefunden.

Gruß,

Myriam

Waaaaas?

Zum Glück nur noch bis 31.12.2008, dann tritt das Importverbot
in Kraft. Zucht von Katzen und Hunden zur Fellgewinnung ist
bereits verboten.

Hi Myriam,

hey, mensch, you made my day! Das hab ich ja noch gar nicht gewusst!
Toll!

Katzliche FreudeGrüße :smile:
Malna