Auch in der Schweiz wissen nicht viele Leute, woher der Begriff
„Kauderwelsch“, oder, mehr schweizerisch „Chuderwälsch“ stammt.
Tatsächlich hat man früher in Chur, der Bischofsstadt und
ursprünglichem Hauptort der römischen „Raetia Prima“ Latein,
später Romanisch gesprochen. Aber mit dem Fürstbischof (als er
vom Bischof zu eben diesem befördert wurde, liess er die bereits
in Bau befindliche Kathedrale noch etwas grösser anlegen,
wodurch der Chor etwas schief geraten ist, weil der Fels vor der
Kathedrale nun einmal jäh abfiel) – also mit dem Fürstbischof
kamen auch gar viele Deutsch-Ritter nach Chur, welche die
deutsche Sprache mitbrachten – wiederum ein anderes
allemannisches Idiom als jenes, das die Walser bereits aus dem
Wallis nach Graubünden gebracht hatten.
Und so entstand in der Altstadt von Chur (heute noch
sehenswert!) eine Art Churer Welsch (Welsch galt damals für alle
aus dem Lateinischen herkommenden Sprachen), das Churer, Chuder
oder Kauderwelsch.
Ein Sgarnutz, zum Beispiel, der Begriff ist in Chur noch
geläufig, war eine Papiertüte.