Rechenleistung „auf Vorrat“ zu kaufen war schon immer ökonomischer Unsinn. Die Leistung der Geräte steigt ständig bei grundsätzlich eher sinkenden Kosten. Gerade heute gibt es aber eine ganz spezielle Situation, die man auf jeden Fall berücksichtigen sollte, wenn man nicht gerade den Dukatensch… im Garten stehen hat. Die aktuellen Probleme mit den Lieferketten sorgen dafür, dass Rechenleistung entgegen dem vorbeschriebenen Prinzip gerade jetzt ausnahmsweise mal recht teuer ist. D.h. wenn Du ausgerechnet jetzt „auf Vorrat“ kaufst, hast Du in Bezug auf die von Dir avisierten zwei Jahre nicht nur etwas draufgelegt, sondern voraussichtlich ganz erheblich zu viel gezahlt, weil die Geschichte sich voraussichtlich nächstes Jahr wieder auflösen wird, und dann das Urprinzip wieder Wirkung zeigen wird.
BTW: Auch ich würde mir sehr überlegen, ob ein Notebooks wirklich das richtige Gerät zum Spielen ist, weil es eben eher Probleme mit Wärmeentwicklung hat, schlechter aufzurüsten ist, und zudem auch noch die Notebook-Technologie ohnehin immer teurer als Desktop-Technik ist.
Und zum Schluss eine persönliche Anmerkung: Ich halte überhaupt nichts davon einem Kind in dem Alter einen Spiele-Rechner zu kaufen! Man braucht heute, wie wir im letzten Jahr gesehen haben, durchaus als Schüler Zugriff auf einen nach Möglichkeit eigenen PC. Dafür tut es aber der abgelegte PC der Eltern oder ein refurbished Gerät aus dem Gebrauchthandel, ein einfaches Modell aus dem blöden Markt, … Wenn klar ist, dass ein Kind aufgrund eines speziellen, förderungswürdigen Hobbys mehr Rechenleistung braucht, kann man über die Jahre nachrüsten/bei passender Gelegenheit ein entsprechendes Neugerät erwerben. Spezielle Gaming-Hardware bewegt sich in Preisklassen, die selbst für Besserverdienende üblicherweise außerhalb des Rahmens von Weihnachts- und Geburtstagsgeschenken für Kinder in dem Alter liegt. Das sind Größenordnungen, die ich beim Fahrrad oder ähnlichen auch praktischen Dingen nachvollziehen kann. Bei Gaming-Hardware tue ich mich damit durchaus schwer. Wenn einem Kind solche Dinge wichtig sind, dann sollte es sich daran mE auch entsprechend beteiligen, indem Taschengeld gespart wird, man ab dem passenden Alter ein paar Euro dazu verdient, …
Wir müssen hier zum Glück nicht auf den Euro achten, aber meine Tochter im ungefähr vergleichbaren Alter hat als letzte in der Nahrungskette einen von mir über den großen Bruder gewanderten PC auf dem Schreibtisch stehen, den ich über die Jahre immer mal etwas hoch gerüstet habe. Sohnemann bekam zur Konfirmation ein gutes, modernes Notebook (ohne spezifische Gaming-Ausstattung), weil er in der Schule ein entsprechendes Profil belegt hat, und auf dem Ding z.B. programmiert, … und das Teil dann auch häufiger mal mit zur Schule nimmt. Natürlich spielen die beiden auch. Aber eben nur in dem Rahmen, den diese Geräte gestatten. Mehr wurde auch bislang nie mit sonderlichem Engagement thematisiert. Das gilt übrigens auch für Smartphones, Tablets, Spielekonsolen (letztere haben wir nicht einmal).