Kavenz-/Kawenz-/Kaventsmann?

Hallo Sprachexperten!

Was ist bzw. war eigentlich ein Kavenzmann? Dass ich mir etwas großes und prächtiges vorstellen kann ist klar, aber woher kommt das Wort?
Hab mehrere Erklärungen gefunden:

  • kavent bedeutet Bürge und bezieht sich auf einen begüterten Mann, der eben auch ein prächtiger (meist dicker) Kerl ist
  • im Seemannsgarn ausgedrückt bezeichnet es eine riesige Welle

Welcher Ursprung trifft denn zu, oder ist der Bürge der Ursprung auch der Welle?

LiebeGrüßeChrisTine

Hallo Christine,

was ich herausbekommen konnte ist, dass die Bezeichnung Kaventsmann, wie du schon richtig sagtest, aus der Sprache der Seemänner stammt und dort eine Monsterwelle beschreibt „…der Kaventsmann, eine große, relativ schnelle Welle, die nicht der Richtung des normalen Seegangs folgt…“(Wiki).

kavent bedeutet Bürge und bezieht sich auf einen begüterten Mann, der
eben auch ein prächtiger (meist dicker) Kerl ist

Ich schätze, dass das der Grund ist warum die Seeleute die Riesenwelle so nannten, denn die Seemänner haben das Wort „Kaventsmann“ wohl nicht erdichtet. Sie werden es sich wohl von ‚kavent = Bürge‘ hergeleitet haben.
Mein persönlicher Konsens ist also, dass die Seeleute um eine solche Welle zu personifizieren ihr den Namen eines begüterten Mannes gaben. Kaventsmann stammt also in gewisser Weise von beidem ab, von der Welle und von dem begüterten Mann, nur das die Welle der Grund zur „Erfindung“ des Wortes war.
Hier steht auch nochmal einiges darüber, denn vielleicht liege ich doch falsch und rede Seemannsgarn :wink: : http://www.dradio.de/dlf/sendungen/wib/180139/

Beste Grüße,

DiM

Hallo, Christine,
Kaventsmänner gibt es wirklich. Wenn ein steifer Orkan gegen eine sehr hohe Dünung anläuft, dann können sich wahrhaftig Wellen zu weit über 10 - 15m aufsteilen. Dann ist man lieber weit weg davon.

Der von Diabolus angeführte Link ist durchaus seriös.

Uns hat einmal eine solche Monsterwelle die 3cm dicken Panzerglasfenster des Salons eingeschlagen - über das Heck hinweg etwa 15m über der Wasserlinie des Schiffes.

Man macht sich an Land wohl nicht so die richtigen Vorstellungen über die Energie, die in Wind und Wellen stecken kann.

Wir dampften einmal (mit immerhin über 33000 PS) gegen einen Sturm an - um am Ende der Wache (4 Stunden) festzustellen, das unsere Position gebenüber der Anfangsposition zurück lag. Kein kleines Schiffchen, sondern ein 150 000 Tonnen transportierender Bulkcarrier von 330m Länge! http://www.seereederei-frigga.de/daten.html#widar71

Gruß
Eckard

Hallo,

hier gibt es auch die Herleitung von „Konventsmann“.

http://www.wissen.de/wde/deutsches_woerterbuch/Kaven…
http://www.cornelsen.de/teachweb/1.c.21113.de?hasjs=…

Gruß
Jörg Zabel