Kein Erfolg in Bewerbungsgesprächen

Ich habe keinen Erfolg in Bewerbungsgesprächen. Mittlerweile bin ich an dem Punkt, an dem ich sagen muss, dass mir Tipps wie „das kannst nur du selber wissen“ oder „finde individuelle Gründe“ nicht weiterhelfen. Ich bin scheinbar nicht in der Lage diese Fragen selbst für mich zu beantworten.

Gibt es Jobcoachings, die, ähnlich wie ein Psychologe bei einer Therapie, mich in die Lage versetzen, solche Fragen für mich zu beantworten? Und gibt es Coachings, in denen man mit einem Profi durchsprechen kann, was an meinen Äußerungen nicht gut ankommt?

Auf Nachfragen bei den Arbeitgebern kommen immer nur allgemeine Antworten wie „wir haben jemanden gefunden, der besser passt“ oder „aufgrund von Corona können wir nur Schlüsselpositionen besetzen“. Auch da bin ich mittlerweile der Meinung, dass Nachfragen nicht weiterführen.

Diese wischiwaschiblabla Antworten hasse ich auch. Und leider hat kaum jemand dem Mumm, mal Klartext zu reden (natürlich auch aus der Angst heraus, ggf. hinterher damit an die Wand gestellt zu werden).

Wichtig wäre natürlich zu wissen, von was für einer Tätigkeit in welcher Branche und auf welchem Level wir hier reden.

Aber schon mal ein paar ganz konkrete Dinge unabhängig davon:

Wir reden hier nur von Bewerbungsgesprächen, bei denen zuvor eine schriftliche Bewerbung vorgeschaltet war? D.h. die grundsätzlichen Dinge waren aufgrund der schriftlichen Bewerbung bereits geklärt?

Wenn ja, dann kann es natürlich an Diskrepanzen zwischen der schriftlichen Bewerbung und der Darstellung im Gespräch gehen. Hast Du ggf, bei einigen schriftlichen Darstellungen etwas übertrieben? Kannst Du Rückfragen zur schriftlichen Darstellung nicht so beantworten, dass der Fragende Dir die Antwort abnimmt und nicht negativ bewertet? Stockst Du ggf. häufig bei Rückfragen, kannst Du ggf. Rückfragen, die Du angesichts der angegebenen Qualifikation beantworten können müsstest (jedenfalls nach Ansicht des Fragenden) nicht passend beantworten? Wie gehst Du mit fehlenden Qualifikationen um? Verweist Du dann auf Erfahrungen jenseits der konkreten Anforderung und zeigst Bereitschaft und Interesse Dich da einzuarbeiten?

Ein anderer Komplex wäre das persönliche Auftreten. Erscheinst Du pünktlich und angemessen (lieber leicht over- als underdressed) gekleidet? Zeigst Du angemessenes Benehmen (stehst auf, wenn der Gesprächspartner auf Dich zukommt, reichst die Hand erst auf entsprechendes Signal, setzt Dich erst nach Aufforderung, bestellst keine exotischen Getränke, sitzt aufrecht und schaust dein Gegenüber an, weißt Hände und Füße angemessen zu platzieren, …). Passt dein gezeigtes Selbstbewusstsein zur angestrebten Position? Stellst Du Dich auf dein Gegenüber ein?

Und ein weiteres wichtiges Thema: Erkundigst Du Dich vorab über das Unternehmen und die Gesprächspartner? Was unterscheidet dieses Unternehmen von anderen Unternehmen in der Branche, was hat dieses Unternehmen kürzlich für Neuigkeiten zu verkünden gehabt, …?. Wo kommen die Leute her, die Dir gegenübersetzen, was sind deren Interessenslagen, …? Vor welchen Herausforderung stehen Unternehmen und Gesprächspartnern bei denen Du wie helfen kannst?

Und ansonsten gilt: Kein Vorstellungsgespräch ist vergeblich, wenn man sich hinterher die Mühe macht, es auf Schwachstellen zu analysieren, und hieraus dann auch die nötigen Konsequenzen zieht. D.h. für jede nicht optimal beantwortete Frage sollte man beim nächsten Mal eine Antwort parat haben!

Was bleibt: „Shit happens!“ Personaler haben oft keinen blassen Schimmer von dem was jemanden ausmacht, er eine bestimmte Position besetzen soll. Da wird oft nach Schema F entschieden, wenn kein Fachmensch im Gespräch dabei ist. Und auch bei den Fachmenschen muss man vorsichtig sein. Geht es um recht enge Spezialisierungen, sind auch die so genannten Fachmenschen oft recht weit von dem weg, um das es geht. Da kann man dann gelegentlich einfach mal nicht punkten, weil die Leute auf der anderen Seite des Tisches gar nicht erkennen, wie gut ein Bewerber tatsächlich für eine bestimmte Position wäre.

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Danke für deine Antwort.

Ein kurzer Nachtrag: ich bin als Web-/Softwareentwickler tätig. Und arbeite seit 4,5 Jahren in einem mittelständischen Unternehmen, von dem ich weg möchte.

Hallo,
ich bin mittlerweile 69 Jahre alt. Mein Job hat mir auch oft „gestunken“. Ich habe es 45 Jahre ausgehalten.
Mein Tipp: Überlege gut,… wie ist das Betriebsklima? Wie ist die Bezahlung?
Wenn du den neuen Job hast,… was ist nach der Probezeit?

Also,… Augen und Ohren auf und durch.

Gruß Wolfgang

Das Betriebsklima ist ganz gut. Die Bezahlung schlecht ohne Aussicht auf großartige Verbesserung. Das allein ist schon ein Grund. Arbeitsabläufe sind unter aller Sau. Mitarbeitergespräche werden nicht fair vergeben. Diese Gründe reichen mir schon. Auch wenn es noch mehr geben würde. Das einzige, was mich 4 Jahre lang in der Firma gehalten hat, waren meine Kollegen. Aber von denen verlassen auch immer mehr die Firma. Es gibt keinen Grund mehr, der mich dort hält.

OK, das ist natürlich auch eine ganz besondere Sorte Mäuse :wink: mit der ich zu meinen Zeiten in der IT lange Jahre viel zu tun hatte, und bei denen ich auch in diversen Bewerbungsgesprächen gesessen habe. Aber der Arbeitsmarkt ist doch nicht schlecht. Daher noch ein paar spezielle Dinge, die Dich nicht zwingend betreffen müssen, die ich aber oft beobachtet habe, und mit denen sich Leute aus diesem Bereich häufig selbst im Wege stehen:

  1. Mehr oder minder starke Kommunikationsprobleme bis hin zu Anzeichen von Autismus: Hast Du Schwierigkeiten verbal Kontakt aufzubauen und zu halten (insbesondere außerhalb der IT und in Bezug auf das andere Geschlecht)? Gelingt Dir Smalltalk? Bist Du ein sehr stiller Typ? Beschäftigst Du Dich in deiner Freizeit eher allein oder online, bist in RL auch überwiegend mit eher nerdigen Typen zusammen? Trifft: „Der Code ist Kommentar genug“ auf Dich zu? Ein Bewerbungsgespräch hat mit Kommunikation zu tun, und wenn man einem Bewerber jedes Wort aus der Nase ziehen muss, ist das nicht gerade ein Pluspunkt. Die Antwort auf die Frage, ob man Erfahrungen mit Software X, Version Y hat, lautet weder „ja“ noch „nein“, sondern entweder „Ja, dazu habe ich einen Lehrgang besucht und habe ich in Projekt X und Projekt Y eingesetzt“. oder „Nein, aber ich habe mit der Vorversion gearbeitet und würde mich freuen, endlich mal Gelegenheit zu bekommen, die neue Version kennenzulernen“. Hieran kann man arbeiten, und man kann sich auch entsprechen auf ein Bewerbungsgespräch vorbereiten. Am Abend vorher die Nachrichten sehen, vor dem Gespräch ein Blick in die Tageszeitung, … Dann legt man sich ein paar unverfängliche Themen zurecht (keine weltanschaulichen, politische, religiösen oder sonst wie heiklen Dinge). Man geht offenen Auges zum Termin, schaut sich das Gebäude und die Leute an, und hält ein paar Fragen parat, die man stellen kann, um die Situation aufzulockern.

  2. Sichtbare Anzeichen ungesunder Lebensweise: Extreme Fettleibigkeit, vom Rauchen gelbe Finger und braune Zähne, tiefe Augenringe, Anzeichen von Drogenkonsum, … Berichte über durchgezockte Nächte, dem Leben von Pizza und Energy-Drinks, … versauen einem sofort die Karten! Auch daran kann man arbeiten und z.B. noch mal ein paar Euro für eine professionelle Zahnreinigung springen lassen.

  3. Ungepflegte Erscheinung: Nichts gegen lange Haare, wenn die frisch gewaschen und angemessen gebändigt sind. Das gilt auch für den Bart! Fingernägel sollten sauber und ordentlich geschnitten sein. Neutrales Deo ist Pflicht! Mundwasser oder Pfefferminz-Pastillen schaden auch nicht. Es gibt auch immer noch genug Leute, die mit (Körper)schmuck so ihre Probleme haben. Weniger ist hier immer mehr. Also den Totenkopfring und die dicke Panzerkette besser zuhause lassen. In deinem Job braucht es keinen Anzug, aber die Jeans sollte neuwertig und vollständig sein, dazu ein neutrales Hemd, von dem nur der oberste Knopf offen ist, oder einen neutralen Pullover, ebenfalls neuwertig und alles in passender und nicht in gewünschter Größe. Sneaker gibt es auch in dezent, wenn man nicht doch lieber einen klassischen Schuh wählt. Auch bei der mitgeführten Tasche, den eingesteckten Kulis, … darauf achten, dass das alles neutrales Material ist. Mir saß mal jemand gegenüber, der frisch vom Pferd gestiegen schien (Cowboy Boots, geschnürte Lederklamotten, Cowboy-Hut, …), und offenbar auf dem Weg nach Westen die letzten drei Nächte unter freiem Himmel geschlafen hatte. Kein Scherz!

  4. Ein Bewerbungsgespräch ist kein Ort für Weltanschauungen: Man muss Microsoft nicht mögen, man darf in seiner Freizeit an open source Projekten mitarbeiten, aber weder Microsoft- noch Adobe-Bashing hat etwas im Vorstellungsgespräch zu suchen! Ich habe mal mitten in einem laufenden richtig großen .Net-Projekt tatsächlich einen Bewerber gehabt, der mit mir über die Sinnhaftigkeit der kompletten Architektur diskutieren wollte. So etwas ist Selbstmord! Und auch wenn man überzeugter Veganer ist, sieht man besser über die Kaffeesahne auf dem Tisch hinweg, und zettelt keine Grundsatzdiskussion über artgerechte Milchviehhaltung an, … Locker bleiben! Verkrampfte Typen machen sich unnötig das Leben schwer.

  5. Albernheit oder unpassende Witzigkeit: Auch damit habe ich bei Entwicklern mehrfach Erfahrungen gemacht. Der oft sehr spezielle Entwickler-Humor kommt längst nicht überall gut an, und daher sollte man damit vorsichtig sein.

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Die Agentur für Arbeit bietet kostenlose Kurse an. Viel Erfolg.

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Hi
wie bereits gesagt wurde, die AG für Arbeit bietet Kurse. Auch gibt es sicher was von der Volkshochschule.
Man findet auch Privat- bzw. Einzelcoachings - die kosten aber nicht gerade wenig.

Such mal in deinem Bereich unter „Bewerbertraining“

CU
HaWeThie

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Von den ‚normalen‘ Bewerbungstrainern mal abgesehen sollte jemand vom Fach (also Webentwicklung als Beruf (wohlwissend, dass auch hier gewaltig gemurkst werden kann)) zusätzlich konsultiert werden. Kann ja sein, dass diese Person spezifischere Einblicke in die Szene hat, die das „gewisse Etwas“ in Bewerbungsverfahren ausmachen.

Aufs Geratewohl (und absichtlich übertrieben dargestellt):
-„unpassende oder viel zu billige Kleidung“
-„der Umfang der Bewerbungsunterlagen hat gerade mal 17 Seiten“
-„nicht mindestens 11.421 Euro Monatsgehalt“
-"„nur“ 124 Referenz-Projekte bei Github gehostet"
-„kein Händedruck mit der Kraft von drei Schraubstöcken“
-„eine Microservice-Architektur implementiert die Person nicht aus dem Effeff“
-„nicht mindestens 14 Jahre Erfahrung mit Docker und Kubernetes“ (wobei es durchaus realistisch ist, x Jahre Erfahrung mit Technologien zu verlangen, die es erst seit wesentlich weniger als x Jahren überhaupt gibt…)
-usw…

Fazit jedenfalls „Kein Wunder das die Gespräche scheitern…“

mfg M.L.

Ich kann mich gut in die Situation des Threaderstellers hineinversetzen, denn es geht mir genauso. Übrigens auch im IT-Sektor. Mir fällt meist auf die Füße,dass ich eben kein Informatikstudium,sondern „nur“ eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration habe. Denn viele Firmen leben nach dem Motto „Viel hilft viel“,auch wenn das für die ausgeschriebene Stelle vollkommen unnötig ist. Wozu braucht man ein Informatikstudium, wenn die Hauptaufgabe die stinknormale Administration eines 08/15-IT-Systems ohne Besonderheiten ist ?

Besonders nervig ist auch, dass viele Firmen ihre eigene Infrastruktur als Maß aller Dinge ansehen und einen schief ankucken,wenn man die Frechheit besitzt, „nur“ die Konkurrenz in und auswendig zu kennen. Bei mir ist das beispielsweise die Netzwerktechnik der Firma LANCOM, die ich in- und auswendig kenne, während Cisco für mich noch weitestgehend unbekannt ist. Woher soll ich denn diese Kenntnisse haben, wenn bei meinen bisherigen Arbeitgebern kein Cisco im Einsatz war ? Solche Sachen kann man nur in der Praxis wirklich lernen, nicht nur in der Theorie. Autofahren lernt man ja schließlich auch, indem man sich hinters Steuer setzt und nicht nur in der Theorie in irgendeinem Klassenraum. Wenn Firmen sowas in ihren Ausschreibungen erwähnen würden, würde es den Bewerbern auch einfacher machen, abzuschätzen, ob sich eine Bewerbung wirklich lohnt und man könnte beiden Seiten Arbeit ersparen.

Was mich auch so richtig annervt ist der Umstand,dass private Bemühungen zur Weiterbildung oft kaum anerkannt werden, sondern oft nur Kenntnisse aus offiziellen Fortbildungen anerkannt werden. Da wird einer, der bestimmte Kenntnisse in jahrelanger privat gesammelter Erfahrung hat, viel niedriger gewichtet als einer, der irgendeine überteuerte einwöchtige „Zertifizierungsfortbildung“ gemacht hat, aber darüber hinaus kaum Erfahrung im Bereich hat.

Besonders schwierig empfinde ich in Vorstellungsgesprächen auch, negative Erfahrungen aus vergangenen Arbeitsverhältnissen nicht durchklingen zu lassen. Denn über den Ex-Arbeitgeber zu lästern ist eigentlich ein NoGo. Wenn man allerdings gefragt wird, worauf ich im Arbeitsleben Wert legt, dann nennt fast jeder Bewerber erstmal die Sachen, die ihn beim letzten Arbeitgeber gestört haben. Und das lässt durchaus gewisse Rückschlüsse ziehen, wie das Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer war, was auch in gewisser Weise „dreckige Wäsche waschen“ ist. Wenn beispielsweise der Arbeitnehmer kein Recht hat, normale Bestandteile seines Jobs eigenständig zu veranlassen, sondern erst beim Chef betteln muss, liegt schnell der Verdacht nahe, dass der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer nicht vertraut und ihn so kontrollieren musste. Und damit schießt man sich selbst schnell als Kandidat für den neuen Job aus dem Rennen, obwohl man gar nicht den Ex-Chef in die Pfanne hauen wollte.

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Hast Du mal einen von diesen Kursen von innen erlebt? Glaube eher nicht, sonst würdest Du das Zeugs nicht empfehlen.

Jedenfalls: Das „Bewerbungstraining“ der Bundesagentur für Arbeit ist nicht dafür geeignet, den Erfolg beim Bewerben zu steigern.

Schöne Grüße

MM

Kannst du Alternativen empfehlen?

Ja: Gerhard Winkler.

Hier isser:

http://www.jova-nova.com/

Und ruhig mal bei der örtlichen VHS und IHK umtun. Bei diesen beiden hängt es ganz von der örtlichen Organisation ab, ob und was sie da anbieten und in welcher Qualität.

Schöne Grüße

MM

Auch eine Nennung: YT-Kanal M. Wehrle (wobei auch hier geschäftliche Interessen dahinterstecken dürften)

???

Da lass uns doch gleich mal an diesem konkreten Beispiel anfangen, das beiläufig nicht besonders schwierig ist:

Formuliere diesen Wunsch, den Du an ein neues Arbeitsverhältnis hast, (a) positiv und ohne Bezug auf zurückliegende unschöne Situationen. Und setze dann gleich noch einen drauf und formuliere diesen Wunsch (b) als Frage an einen potenziellen Arbeitgeber betreffend die konkrete Ausgestaltung der Eigenverantwortung in Deiner künftigen Funktion.

Beachte dabei, dass der potenzielle Arbeitgeber nicht wissen kann, was aus Deiner Sicht

sind und welche Aktion genau unter

zu verstehen ist.

Moral:

  1. Es ist nicht schwer, zurückliegende Erlebnisse von den konkreten Umständen zu abstrahieren, unter denen sie stattgefunden haben.
  2. Jemanden eine Frage stellen bedeutet, diesen Menschen für Kommunikation zu öffnen.
  3. Alles, was Du mit der modischen :crazy_face:Floskel „Für mich ist das …“ einleiten kannst oder möchtest, kann kein anderer wissen oder kennen, und Du musst es ihm im Interesse einer erfolgreichen Kommunikation erläutern.

Schöne Grüße

MM

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Damit meine ich beispielsweise die fehlende Möglichkeit, einen defekten Monitor bei einem Mitarbeiter auszutauschen, OHNE erst beim Chef um Erlaubnis dafür betteln zu müssen, auf die man eh ewig warten muss. Oder eine Sicherheitslücke im Netzwerk zu schließen, ohne sich erst rechtfertigen zu müssen, warum das nötig ist. Du ahnst vielleicht, warum ich gerade diese Beispiele bringe,denn genau das waren Fälle, die in meinem letzten Job vorkamen. Man arbeitet dann immer irgendwie mit angezogener Handbremse, weil man durch diese Hierarchie kaum in der Lage ist, kurzfristig den Ansprüchen des Betriebsablaufs gerecht zu werden.
Nicht falsch verstehen: ich verlange da keine Narrenfreiheit und käme z.B. nie auf die Idee, ungefragt irgendwelche größeren Anschaffungen zu machen, sondern erwarte einfach nur, dass mir bei der Erledigung meiner Arbeit ein gewisser Ermessensspielraum eingeräumt wird.

Was die Sache mit den Bewerbungstrainings angeht, muss ich dir da absolut zustimmen. Die von der Agentur für Arbeit „gesponsorten“ Trainings kann man meist in der Pfeife rauchen. Mach 10x so ein Training bei 10 verschiedenen Dozenten und du bekommst 10 verschiedene Meinungen, wie die optimale Bewerbung auszusehen hat. Das Endergebnis des einen Kurses bezeichnet der nächste Dozent als vollkommen untauglich. Das machen sie nicht, weil es tatsächlich nötig sind, sondern weil die Dozenten somit ihren eigenen Job rechtfertigen.
Dabei wird in solchen Trainings nur zu gern vergessen, dass Menschen verschieden sind und unterschiedliche Jobs auch unterschiedliche „Bewerbungsarten“ erfordern. Will sagen: eine Bewerbung als Burgerbrater bei McDonalds erfordert wohl keine so hochtragende Bewerbung wie eine Bewerbung als Sozialpädagoge. Noch schlimmer finde sind die simulierten Vorstellungsgespräche,wo den Leuten irgendein Verhalten „eingeimpft“ werden soll, dass nicht ihrem Typ entspricht. Sowas würde bei einem Vorstellungsgespräch sofort auffallen. Man kann aus einem Mauerblümchen nunmal nicht in 2-3 Tagen einen Draufgänger machen.

Servus,

beide folgen exakt dem selben Prinzip: Sie sollen den Leser davon überzeugen, dass er, wenn er den Bewerber einlädt und dann einstellt, eine Lösung mehr bzw. ein Problem weniger hat.

Was sich für den Bewerber daraus ergibt, ist in den beiden Fällen nicht sehr verschieden.

Schöne Grüße

MM

Ich habe aber keine Ahnung, was so sehr schwierig daran sein soll, diese beiden Dinge wie oben vorgeschlagen zu formulieren. Hast Du das überhaupt probiert?

Schöne Grüße

MM

Aber der Weg zum Ergebnis ist in beiden Fällen unterschiedlich schwer zu meistern.