Kein FI Was passiert

Hallo,
Ich habe vor kurzem festgestellt, im 2.Stock Ein FI eingebaut ist (Für das Komplette Stockwerk einschließlich Bad). Im ersten Stock ist keiner eingebaut wenn man im 2.Stock mit einem Strommessgerät die Phase mit dem Schutzleiter Verbindet fliegt der FI raus. Im 1. Stock zeigt der Spannungsprüfer An das Strom fließt.

So jetzt zu meiner eigentlichen Frage wenn im ersten Stock(also kein FI) ein Gerät defekt ist und die Phase am Gehäuse liegt und Strom auf dem Gehäuse ist und wird vom Schutzleiter abgeleitet und was passiert wenn ich dranfasse bekomme ich einen Schlag oder läuft das alles über den Schutzleiter?

Im 2. Stock würde ja dann Der FI rausfliegen und es wär kein Strom mehr da.

Gruß
Schulbankdrücker

Hallo !
Auch ohne FI-Schutzschalter sollte diese Wohnung einen Schutz gegen zu hohe Berührungsspannung bieten.
Es fliegt dann nämlich die Sicherung heraus,weil der Fehlerstrom(gegen Schutzleiter) in einen Kurzschluß(gegen N-Leiter) verwandelt wird.
Deshalb löst die Sicherung aus.
Das ist im TN-System so,weil dort der N und PE zentral verbunden ist.
Im TT-System(ohne FI) ist das vergleichbar,hier fließt der Fehlerstrom durch die Erde bis zum geerdeten N-Leiter des Trafos(des E-Werks)und löst so die Sicherung im Stromkreis aus.
Solange die Sicherung nicht ausgelöst hat,fließt u.U. ein Teilstrom über Deinen Körper,wenn Du dieses Gerät berührst. Ein elektrischer Schlag ist möglich(spüren wird man es in jedem Fall !).

Das ist auch beim FI möglicherweise der Fall,denn auch der darf bis zu 0,2 Sek. brauchen,um abzuschalten. Auch hier kann ein Teilstrom über den Körper der Person fließen,die den Schutzleiter(Gehäuse des Gerätes) berührt.
Durch den hoffentlich konsequent durchgeführten Potenzialausgleich aller leitfähigen Körper im Haus(Rohrleitungen von Wasser,Gas und Heizung,Fundamenterder,Staberder usw) wird das Stromschlagrisiko bis zum Abschalten gemindert,weil die Spannungsdifferenz zw. Schutzleiter und Standfläche der Person kleiner wird.
Die Berührungsspannung wird kleiner,es fließen nur noch kleinere Teilströme durch den Körper,die ungefährlich sind.

MfG
duck313

Es fliegt dann nämlich die Sicherung heraus,weil der
Fehlerstrom(gegen Schutzleiter) in einen Kurzschluß(gegen
N-Leiter) verwandelt wird.
Deshalb löst die Sicherung aus.

Aber wenn ich mit dem Messgerät die Phase mit dem Schutzleiter verbinde fliegt keine Sicherung raus.
Und wie wird der Fehlerstrom um einen Kurzschluss umgewandelt

Aber danke schon
mal für deine schnelle Antwort

Hallo !

Ja,das hast Du richtig beobachtet!

Das Meßgerät verursacht doch nur einen vernachläßigbar kleinen Fehlerstrom. Da kann keine Sicherung auslösen und soll auch noch nicht.
Damit ein 16 A- Automat oder eine Schmelzsicherung schnell auslöst,
muß ein Strom von viel mehr als 16 A fließen !
Bei Typ B 16 A rechnet man bei dem 3-5-fachen Nennstrom(also 16 A),das wären ca. 50 -80 A,dann schaltet diese auch in ca. 0,2 Sek. ab.
Das kann nur bei einem vollen Kurzschluß(L gegen N) ohne Übergangswiderstand klappen.
Wegen der Auslösung schon bei geringen bis geringsten Fehlerströmen(z.B. bei 30 mA) ist der FI-Schutz immer vorzuziehen !
Ein solcher FI-Typ löst auch bei manchen Stromprüfern schon aus,wenn von L gegen PE gemessen wird(weil der FI-Typ 30 mA schon ab. 15 mA auslösen darf).
Diese Werte schaffen Meßgeräte wie der alte DUSPOL jederzeit,mindestens beim Zuschalten der Prüftaste(Lastwiderstand wird zugeschaltet= höherer Strom fließt).

MfG
duck313

Hallo nochmals !

Im TN-System (das ist eines der Stromverteilungssysteme,die die Energieversorger in ihrem Gebiet verwenden),ist im Hausanschlußkasten der gelieferte N-Leiter(der bis hier noch PEN heißt) mit dem Schutzleiter(PE) der Hausinstallation verbunden.
Kommt jetzt Spannung irgendwo auf den PE,dann fließt der Strom immer gegen den N.
Und das ist ein voller Kurzschluß,der die Sicherung auslöst.

In einem alten Haus kommt noch die frühere Version des TN-Systems vor,genannt „Nullung“ ( TN-C).
Hier verwandelt sich der Fehlerstrom bereits an der Steckdose in einen Kurzschluß,weil die Verbindung PE zu N bereits dort vorgenommen wurde. Dann gibt es auch nur 2 Adern zur Steckdose.

MfG
duck313

Sorry für die vielen Fragen, aber ich hab mich schon oft gefragt, wenn man das Messgerät mit einem Kabel in einen Kontakt steckt ist dann auf dem anderen Kabel vom Messgerät strom und wenn man drann kommt bekommt man einen schlag?
Ich interessier mich sehr für solche sachen

Hallo,

Sorry für die vielen Fragen, aber ich hab mich schon oft
gefragt, wenn man das Messgerät mit einem Kabel in einen
Kontakt steckt ist dann auf dem anderen Kabel vom Messgerät
strom und wenn man drann kommt bekommt man einen schlag?
Ich interessier mich sehr für solche sachen

Was für ein Messgeraet hast Du denn?
Es gibt unterschiedliche Messgeraete deren Handhabung teilweise variert!
Zu jedem Messgeraet gibt es auch eine Bedienungsanleitung, wo dies stehen sollte.

MfG Alex

Hallo Schulbankdrücker !

JA,man kann einen Schlag bekommen.
Denn es hängt nur vom Innenwiderstand des Meßgerätes ab,wie hoch der Meßstrom ist,der durch das Gerät fließt.
Berührst Du ein Ende des Meßkabels,liegt Dein geringer Körperwiderstand in Reihe zum hoffentlich sehr viel höheren Gerätewiderstand.
Dann teilen sich die Spannungen nach der Höhe der Widerstände auf.
Am größten Widerstand fällt auch die größte Spannung ab.

Im besten Fall ist die Restspannung,die Dein Körper überbrückt so klein,daß man keinen Schlag mehr bekommt.

Probiere es aber nicht aus !
Da der Innenwiderstand des Meßgerätes unbekannt ist,kann man da auch überhaupt nicht sicher sein.

Aus Sicherheitsgründen haben Profimeßgeräte der Elektriker(Typ DUSPOL o.gl.) an jedem Prüfhandgriff mit Meßspitze eine eigene Taste.
Die muß zum Messen gedrückt werden,so ist sichergestellt,daß man nicht an einer Meßspitze versehentlich anfassen kann,solange diese noch nicht in der Steckdose drin steckt.

MfG
duck313

ICH HABE DAS MESSGERÄT:
http://ecx.images-amazon.com/images/I/31boHsozQGL.jpg

ICH HABE DAS MESSGERÄT:
http://ecx.images-amazon.com/images/I/31boHsozQGL.jpg

Hallo Schulbankdrücker !

Laut Technischen Daten hat Dein Meßgerät einen variablen Innenwiderstand von 4 bis 50 Kilo-Ohm.
Das ist deutlich weniger als bei dem bekannten Prüfschraubenzieher mit Glimmlämpchen(Phasenprüfer).
Man bekommt einen Schlag,falls man eine Meßspitze berührt und die andere bereits Spannung führt !

Ich möchte es nicht ausprobieren,denn die Stärke des Schlages hängt im wesentlichen von Deinem Körperwiderstand ab und dem Standort-Übergangswiderstand(Schuhe,Fußbodenbelag usw.).

Durch das Meßprinzip des „Steinel-Testers“ mit PTC fließt zuerst ein höherer Meßstrom,deshalb löst auch ein FI-Schalter mit 30 mA Nennstrom aus !

Grundsätzlich ist der Tester gut geeignet und zeigt klare Werte an.
Er ist wegen der zweipoligen Messung stets vorzuziehen.

MfG
duck313

Hallo,
Ich habe vor kurzem festgestellt, im 2.Stock Ein FI eingebaut
ist (Für das Komplette Stockwerk einschließlich Bad). Im
ersten Stock ist keiner eingebaut wenn man im 2.Stock mit
einem Strommessgerät die Phase mit dem Schutzleiter Verbindet
fliegt der FI raus.

Ich hoffe für Dich, dass Du Spannungsmessgerät meinst. Ein Strommessgerät stellt einen Kurzschluss zwischen L und PE dar, sowas macht man nicht, das kann übel qualmen, blitzen, PENG machen!

Im 1. Stock zeigt der Spannungsprüfer An
das Strom fließt.

Bitte etwas präziser: Ein Spannungsprüfer? Was für einer? Der zeigt auch eher an, dass eine Spannung anliegt, nicht, dass Strom fließt.

So jetzt zu meiner eigentlichen Frage wenn im ersten
Stock(also kein FI) ein Gerät defekt ist und die Phase am
Gehäuse liegt und Strom auf dem Gehäuse ist

Besser formuliert: Spannung liegt am Gehäuse an. Das Gehäuse ist mit dem Schutzleiter verbunden, dadurch fließt ein Strom.
Die Höhe des Stroms, der nun fließt, ergibt sich aus folgenden Widerständen:

  • Widerstand der zuleitenden Ader
  • Widerstand des Fehlers
  • Widerstand der ableitenden Ader - hier der Schutzleiter

Wenn in der Etage kein FI drin ist, dann war das ohne Missachtung der VDE BEstimmungen praktisch nur in sog. "TN"Systemen möglich. Hier ist der Schutzleiter am Sicherungskasten oder am Zählerkasten oder am Hausanschlusskasten mit dem Neutralleiter verbunden und NICHT separat und ohne Verbindung zum N verlegt und nur mit dem Hauserder verbunden.
Man kann also in einfacher Näherung sagen, dass der Widerstand von zuführenden und ableitender Ader etwa gleich groß ist.
Im Falle einer direkten Verbindung von L (230V Phase) und PE (Schutzleiter am Gehäuse) hat man nun einen Spannungsteiler und man wird am Gehäuse etwa die halbe Netzspannung haben.
Aber nicht lange!

Denn bei 115V am Schutzleiter wird ein großer Strom fließen, da der PE in etwa genau so einen niedrigen Widerstand wie der Neutralleiter hat. Das ist also wie ein Kurzschluss.
Daher wird die Sicherung über kurz oder lang auslösen.

Wäre die Anlage korrekt installiert, dann würde der Sicherungsautomat innerhalb von 0,2s auslösen, weil bei den recht üblichen 16A Automaten mit „B“ Charakteristik ein Fehlerstrom von mehr als 80A zum Fließen kommt.

Sind die Leitungen lang und dünn: Es fließen weniger als 80A und das Auslösen dauert länger. Nicht zulässig! Gerade bei Kabeltrommeln oder zig Verlängerungen/Merhfachsteckdosen hintereinander ist das ein Problem!

Wurde der Schutz ohne FI-Schalter gewählt, obwohl die Netzform NICHT „TN“ ist, dann muss der Strom einzig durch den Erder des Hauses fließen. Der hat aber je nach Lage und Ausführung auch mal zweistellige Werte im Ohm-Bereich.
Was das bedutet?
Stell Dir vor:
Der Außenleiter (Phase, zuleitende Ader) hat ca. 1 Ohm Widerstand.
Dein Erdungswiderstand (Schutzleiter plus Hauserder) habe z.B. 22 Ohm. (Für einen Kreuzerder ein nicht zu hoch gegriffener Wert!).

Dann sieht es bei einem direkten Kontakt von Außenleiter am Gehäuse
so aus:

230V haben wir. Der gesamte Widerstand, den der Strom nun überwinden muss, beträgt 1Ohm plus 22Ohm = 23Ohm.
Es fließen demnach 10A über das Gehäuse in den Erder.
Dabei wird das Gehäuse eine Spannung von 10A * 22Ohm = 220V annehmen!!!
Und alle anderen geerdeten Gehäuse werden dabei ebenfalls auf 220V liegen!
Und der Sicherungsautomate sieht nur, dass da 10A fließen. Auslösen wird er also selbst nach 2 Jahren nicht!

Wenn man also auf den FI verzichtet hat, dann muss man dafür sorgen, dass im Fehlerfall ein so hoher Strom fließt, dass die Sicherung „sofort“ auslöst.

Und das wurde nicht immer beachtet.

Ein Elektriker prüft das mit einem Schleifenwiderstand-Messgerät.
Ohne so ein Messgerät kann man das nicht selber messen, ohne sich selber und andere in Lebensgefahr zu bringen.

Und ich würde an Eurer Stelle mal einen freundlichen Elektriker bitten, das in Eurem Haus zu checken.

Denn wie Du selber schon bemerkt hast:

Der Schutz mittels FI-Schalter ist sehr sensibel,
der Schutz durch Sicherungen/-sautomaten ist auch möglich gewesen, stellt aber höhere Anforderungen an die Installation dar und hat ein deutlich schlechteres Schutzniveau.

Vielen dank für die Antworten jetzt weiß ich bescheid

hi Schulbankdr,

…mit einem Strommessgerät die Phase mit dem Schutzleiter verbindet
fliegt der FI raus.

Das Messgerät löst durch den einige Milliampere grossen Messstrom den FI (30mA) aus

Im 1. Stock zeigt der Spannungsprüfer an, dass Strom fliesst.

…eine 16-Ampere-Sicherung logischerweise nicht

Hast du dazu Fragen, dann frag ruhig

So jetzt zu meiner eigentlichen Frage

Ein Metallgehäuse muss bekanntlich geerdet sein. Der Kurzschluss aufs Gehäuse löst sofort die Sicherung aus, das merkt man nicht beim Anfassen. Vorrausgesetzt die Elektrik ist i.O. Dafür sorgen die Vorschriften, dass das so schnell geht

Das war früher der einzige Schutz. Der FI ist schlauer und feiner

Wenn du einen Nagel in die Wand haust und ein Kabel triffst, steht der Nagel u.U. unter Strom, ohne dass eine Sicherung auslöst.
Oder Die Duschstange. Oder Treppengeländer. oder oder oder…
Oder ein Kabel ist angescheuert und Kupfer ist blank. Oder Wasser läuft durch die Küchensteckdose. Die Sicherung merkt das alles nicht.

In dem Moment wo du hinfasst und einen Stromschlag bekommst, merkt der FI, dass der Strom nicht mehr zurückkommt und schaltet sofort ab.

gut erklärt?

alles grob erklärt und Ausnahmen gibt es allenthalben, aber um die gehts hier nicht.

happy new Year