Seit einem dreiviertel Jahr sucht mein Sohn einen Praktikumsplatz für ein 2 wöchiges Blockpraktikum mit anschließendem Praxislerntag, der in diesem Betrieb einmal wöchentlich für ein Jahr stattfindet. Nach unzähligen Bewerbungen und auch durch „Vitamin B“ von Familie, Freunden und Bekannte hat er nun immer noch keinen Platz gefunden. Ausschlaggebend ist dieser wöchentliche Tag…das machen die meisten Betriebe nicht mit.
Nun wurde er (und die anderen Schüler, die keinen Platz haben)vom Unterricht ausgeschlossen, darf auch an keinem Ausflug mehr teilnehmen und muss in dieser Zeit den ganzen Tag Betriebe abklappern um fündig zu werden. dazu bekommt er, laut Aussage des Lehrers für jede versäumte Stunde eine 6. Dieses wurde in abstimmung mit der schule beschlossen.
Ist sowas rechtens?
Danke im Vorraus.
Welchen Berufswunsch hat er denn?
Wo ist der Wohnort?
Hi,
was für eine Schule ist das denn? Klasse? Bundesland? Ist dieses Praktikum Bestandteil der Schule? Wie wurde sowas in der Vergangenheit gehandhabt? Was für Unterstützung der Schule (Liste mit Adressen von „kooperierenden“ Betrieben? Durchsicht der Bewerbungsunterlagen?) wurde denn angeboten bzw. in Anspruch genommen?
dazu bekommt er, laut
Aussage des Lehrers für jede versäumte Stunde eine 6.
mündlich? schriftlich? Wie gewertet?
Danke im Vorraus.
-r
*wink*
Petzi
Hallo,
danke erstmal für die schnellen Antworten…
Das ganze spielt sich in Hamburg/Wilhelmsburg ab. Mein Sohn besucht die 8. Klasse einer Stadtteilschule und das Praktikum ist Pflicht. Es ist ein 2 wöchiges Blockpraktikum mit anschließendem Praxislerntag der einmal wöchenentlich Mittwochs stattfindet. Das ganze ein Jahr lang, außer in den Ferien.
Der Mittwoch ist für die meisten Betriebe das Problem…nicht das Blockpraktikum.
Wie das vorher gehandhabt wurde, weiß ich nicht, nur hat meine Tochter vor 3 Jahren an der gleichen Schule das Problem mit diesem Praxislerntag auch gehabt. Da wurde aber für die Schüler, die nichts gefunden haben, ein Platz in der Schule zur Verfügung gestellt. Sie war dann im Schulcafe und hat dort sogar eine Schulung zum Barista gemacht.
Die Schule stellt aber jetzt nur noch für sehr gute Schüler einen Praxislerntag zur Verfügung…nicht mehr für den Durchschnitt oder schlechter.
In wie fern die 6 bewertet wird, wurde uns nicht erklärt, nur das sie keinerlei Ausnahmen machen, da es ein Beschluss ist, auf den man sich geeinigt hat.
Der Berufswunsch meines Sohnes ist daher zweitrangig geworden, da es momentan nur noch darum geht, irgendwas zu finden.
Hallo Avalon,
danke erstmal für die schnellen Antworten…
Danke Dir für’s Antworten Ist ja heutzutage nicht mehr selbstverständlich, dass sich Fragesteller auf Rückfragen a) überhaupt und b) nicht pampig melden…
Und wenn ich das richtig verstehe, ist das für das ganze Schuljahr immer der gleiche Betrieb, wo man halt „jeden Mittwoch“ und einmal zwei Wochen am Stück hingeht?
das Praktikum ist Pflicht. Es ist ein 2 wöchiges Blockpraktikum mit
anschließendem Praxislerntag der einmal wöchenentlich
Mittwochs stattfindet. Das ganze ein Jahr lang,
Okay, danke. Das heisst, das ist schon ein sehr wichtiger Bestandteil für dieses Schuljahr. Da kann ich schon auch ein bisschen verstehen, dass die Lehrer da „Druck“ machen, damit die Schüler alle einen Platz kriegen. Allerdings habe ich persönlich so ein wenig meine Zweifel ob diese Art von Druck zielführend ist…
Ich würde Euch aber eher raten, Euch mit allem was geht um einen Praktikumsplatz zu kümmern und um die 6er erst, wenn’s so weit ist Will sagen: die Schulen wollen ja auch, dass die Schüler nen Praktikumsplatz haben. Und darum würde ich dort um Hilfe bitten: die haben doch bestimmt irgendwelche Listen mit Firmen, die früher schonmal solche Praktikanten genommen haben oder Ideen, die Ihr noch nicht ausprobiert habt. Vielleicht haben die Sekretärinnen auch Kontakte („bei Firma x ist doch Schüler y abgesprungen, weil der jetzt was bei Firma z hat“ oder so)? Oder die Lehrer haben Ideen? Ich denke, so nett wie Du hier auftrittst, wirst Du da mit einer freundlichen Anfrage sicherlich mit einer langen Liste von Firmen die Ihr noch „probieren“ könnt rauslaufen!
Ansonsten würde ich auch noch generell auf Firmen zugehen, die Lehrlinge ausbilden, die sind eher auf solche Leute eingerichtet Hier kann Euch die zuständige Kammer und/oder das Arbeitsamt weiterhelfen.
Und Vitamin B - habt Ihr da wirklich schon alles abgegrast? Auch entferntere Verwandte und Freunde? Vereine? Frühere Arbeitgeber von Euch Eltern?
Der Berufswunsch meines Sohnes ist daher zweitrangig geworden,
da es momentan nur noch darum geht, irgendwas zu finden.
Das ist verständlich aber natürlich unfassbar schade Wenn Ihr irgendwie könnt, versucht was in einem Wunschberuf (oder zumindest nahe dran!) zu finden, sonst wird das eine sehr mühsame Sache… Ich drück Euch alle verfügbaren Daumen.
*wink*
Petzi
Hallo,
was ist eine „Stadteilschule“?
In der 8. Klasse ist ja noch Schulpflicht - also kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Schüler für eine so lange Zeit (wirklich 1 Jahr?) vom Unterricht ausgeschlossen wird, weil er kein Praktikumsplatz findet.
Wir haben auch alle (in Berlin) in der 9. ein Berufspraktikum gemacht. Das ging aber nur über 2 Wochen und die Stellen wurden durch die Schule organisiert.
Merkwürdig finde ich auch, dass kein Platz wegen des einen fehlenden Wochentages gefunden wird. In der dualen Ausbildung sind die Azubis auch an zwei Tagen pro Woche in der Berufsschule. Das ist doch völlig normal - insbesondere bei einem Praktikum (wahrscheinlich auch noch unbezahlt).
Um welche Branche handelt es sich denn? Ich kann mir allerdings keine Branche vorstellen, wo einer zickt, weil ein Praktikant einmal pro Woche nicht da ist.
Viele Grüße
Hallo Chili,
Um welche Branche handelt es sich denn? Ich kann mir
allerdings keine Branche vorstellen, wo einer zickt, weil ein
Praktikant einmal pro Woche nicht da ist.
das ist andersrum: der Schüler ist zuerst zwei Wochen am Stück am Praktikumsplatz und danach für den Rest des Jahres einmal in der Woche.
Die Betriebe sind wohl bereit, einen Praktikanten für die zwei Wochen aufzunehmen, aber dann so lange Zeit einmal wöchentlich ist ihnen zuviel.
Viele Grüße,
Jule
Hallo,
ich hatte auch mal Probleme ein Praktikumsplatz zu bekommen. Es hat sich dann herausgestellt das die Betriebe wegen der Unfallversicherung nicht bescheid wussten und dann angst hatten das was passiert. Meine Lehrerin hat mir dann ein Schriftstück gegeben das ich über die Schule versichert bin. Dann klappte es.
Bei meinen Bruder war es auch schwierig der hat sich bei den Vorstellungsgespräch ein wenig tollpatschig angestellt. Als meine Mutter dann mit ging hat es geklappt. Einwenig peinlich für ihn aber das ist auch überstanden.
Hi
Und das ist nicht ganz unverständlich. Da kommt also jede Woche eine ungelernte Arbeitskraft die aufgrund ihres Alters und Jugendstatus nicht alles machen darf ausgerechnet an dem Tag, wo so manche Bereiche Siesta machen (hier im Ort hat z.B. _nichts_ Mittwochsnachmittag offen, in Innenstädten sieht das natürlich anders aus).
Und dann muss man jede Woche neu anfangen, weil aus guten Gründen über eine ganze Woche alles mögliche wieder vergessen wird. Der Lernprozess wird so sehr verlangsamt, ausgerechnet am Mittwoch ist auch nicht gerade was los uns man muss für die Zeit genau jemanden haben, der sich um den Schüler tauglich (!) kümmert, beide Seiten haben mehr Stress als nutzen.
Wir hatten Ende letzten Jahres so einen Fall mit einer Berufsschülerin, die nur einmal die Woche da war. Das ging noch und wir haben auch das passende Personal aber sie hat halt nicht wirklich viel gelernt, es war mehr ein „was machen wir mit ihr, wie beschäftigen wir sie möglichst sinnvoll obwohl wir ihr weder akute noch langfristige Aufgaben geben können?“.
Ich halte das für einen irgendwie schief gelaufenen Versuch integrativen Lernens.
Zu meiner Zeit z.B. hatten wir im letzten Schulhalbjahr als Chemiekurs (!) immer einen Nachmittag bei der Degussa und wurden durch alle Bereich gebracht und konnten aktiv arbeiten.
Das war aber a) auf das Fach abgerichtet wir waren b) eine Gruppe und c) war dafür extra Personal abgestellt und Räume frei gemacht worden, um den Betrieb nicht zu stören und uns optimale Entfaltungsmöglichkeiten zu geben.
lg
Kate
Sehe ich ähnlich. owt
.
Hallo,
ach so - na das ist natürlich für einen Arbeitgeber nicht soo attraktiv.
Aber dennoch - es ist eine Frage des Wollens und der Organisation (des Betriebes) und insgesamt wäre es nicht verkehrt das ganze Projekt so wie es ist in Frage zu stellen.
Viele Grüße
Hallo,
gibt es die Möglichkeit den Mittwoch auch als Block „abzuarbeiten“.
Also irgendwie auf die Ferien zu verteilen. Blöd nur das das ca 4-5 Wochen pro Jahr sind.
Jemanden der 1x in der Woche kommt und dann was sinnvolles für Ihn zu finden halte ich organisatorisch auch für schwierig.
Gruss
Nils … mehr auf http://w-w-w.ms/a4bipw
Guten Abend,
eine ähnliche Regelung gibt es bei uns auch. Es wird jedes Jahr schwerer Praktikumsplätze für diese 1x in der Woche Stellen zu finden, weil das für die Betriebe wirklich sehr viel Arbeit bedeutet und nach anfänglichem Interesse und Wohlwollen der Betriebe, immer weniger bereit sind, unter diesen Bedingungen Praktikanten aufzunehmen.
Meiner Meinung nach muss die Schule da aktiv bei der Platzbeschaffung helfen.
MfG
GWS
Hallo,
bei uns an der Schule ( Grundschule) hatten wir vor 2 Jahren auch mal eine chülerin einer Realschule ( jetzt Sekundarschule). Erst 14 Tage und dann 1x die Woche.
War für uns kein Problem, da an diesem Tag verschiedene AGs stattfanden, in die sie sich einbringen konnte.
Auch weiß ich, das in der Kita gegenüber solche Praktikanten untergebracht waren.
Vielleicht versuchst du ja da mal dein Glück, in umliegenden Grundschulen und Kitas.
Eventuell gibt es ja auch ein Jugend - und Famileienzentrum, wo man Glück haben könnte.
Viel Erfolg
Manuela
Moin,
Meiner Meinung nach muss die Schule da aktiv bei der
Platzbeschaffung helfen.
Bei solchen Ein-Tages-Veranstaltungen ist evtl. auch der Begriff „Praktikum“ etwas hochgegriffen, „Schnuppertag“ oder „Kennenlerntag“ wären wohl bessere Begriffe.
Bei „Praktikum“ winken die meisten Betriebe ab, da sie nich wissen, was sie mit den Schülern an einem Tag sinnvoll machen können.
Gruß Volker
Guten Tag,
Bei solchen Ein-Tages-Veranstaltungen ist evtl. auch der
Begriff „Praktikum“ etwas hochgegriffen,
Ja.
„Schnuppertag“ oder
„Kennenlerntag“ wären wohl bessere Begriffe.
Da es über ein ganzes Schuljahr jede Woche stattfindet, ist Schnuppertag auch nicht richtig.
Bei „Praktikum“ winken die meisten Betriebe ab, da sie nich
wissen, was sie mit den Schülern an einem Tag sinnvoll machen
können.
Eben. Sie sind eigentlich nur anstrengend.
MfG
GWS
Hallo
Nun wurde er (und die anderen Schüler, die keinen Platz haben)vom Unterricht ausgeschlossen, darf auch an keinem Ausflug mehr teilnehmen und muss in dieser Zeit den ganzen Tag Betriebe abklappern um fündig zu werden. dazu bekommt er, laut Aussage des Lehrers für jede versäumte Stunde eine 6. Dieses wurde in abstimmung mit der schule beschlossen.
Also, das passiert bereits?
Was sagt denn die Schulaufsichtsbehörde dazu? Oder wurde sie noch nicht befragt?
Viele Grüße