Habe ich auch in Dänemark immer so empfunden. Wir sind über die Jahre in ziemlich vielen unterschiedlichen Gegenden von Dänemark gewesen. Es hat uns aber immer wieder in eine Ecke getrieben, in der man am Tag vielleicht mal ein oder zwei deutsche Kennzeichen sieht, und man nicht ansatzweise erwarten kann und darf, dass die Leute dort unsere Sprache sprechen oder Zahlungen in Euro entgegennehmen.
Wenn wir dort mal auf deutsche Urlauber getroffen sind, dann waren das üblicherweise Leute wie wir, die sich ebenfalls den dortigen Verhältnissen anpassen, und nicht negativ auffallen.
Wobei ich bei unserem letzten Urlaub dort auch mit sehr offensichtlichem Desinteresse einen Wink mit dem Zaunpfahl verteilen musste, als nebenan eine deutsche Familie einzog, die sich gleich in der 1. Sekunde penetrant aufdrängte. Wir lernen gerne überall auf der Welt nette Leute kennen, wenn es sich ergibt. Aber wenn mir einer mit dem Tagesgruß gleich verkündet, dass er erwartet, dass die Kinder miteinander spielen, man sich an unserem großen Grill zum gemeinsamen Abendessen trifft und gemeinsame Unternehmungen plant, dann hat man unsere Fluchtdistanz schon ganz massiv unterschritten.
Zwei echte Negativerlebnisse in Dänemark waren ein Urlaub an der südlichen Nordseeküste, wo man kaum ein dänisches Kennzeichen entdecken konnte, und jeder Besuch im Supermarkt angesichts massenhaft Deutscher, die nur am Jammern über dänische Preise, Wechselgeld in Kronen, fehlende deutsche Produkte, … waren, und ständig lauthals durch die Läden brüllten (komisch, tut man hier doch auch nicht), zum Horrortrip wurde. Das andere war ein Urlaub auf Langeland, wo Heerschaaren deutscher Angler wie ein Heuschreckenschwarm über die dänischen Fischgründe herfielen, alles ignorierten, was man so an durchschnittlichem Benehmen erwarten darf, und den Dänen keine Chance boten, auch nur eine Öre an ihnen zu verdienen.