Werner-Plan, EWS, WWU
Hallo James
Vielleicht haette ich EMU statt euro
schreiben sollen, insofern es mir
scheint, dass eine Freihandelszone in
eine politische Vereinbarung gewandelt
wurde, ohne die Veraenderung ueberhaupt
mit Fritz Normalbuerger zu besprechen.
Und/oder diese politische Vereinbarung
vorangetrieben wurde/wird mit
Versprechungen von eventuellen Vorteilen,
die sich nicht ohne Probleme und
moegliche jahrelange Rueckschritte fuer
viele im Sinne von
Lebensstandard/Arbeit/usw., vorkommen
werden. Oder habe ich diese Diskussion
bloss verpasst?
hm… gut möglich
Der Plan zur Verwirklichung einer Wirtschafts- und Währungsunion wurde nämlich bereits auf dem Den Haager Gipfel im Dezember 1969 in Auftrag gegeben.
Der daraus resultierende „Werner-Plan“ (1970) sah die Einführung einer Wirtschafts- und Währungsunion in drei Stufen bis zum Jahre 1980 vor. Dieser Werner-Plan geht mit seinen Forderungen nach Harmonisierung nationalstaatlicher Befugnisse (in den Bereichen Konjunkturpolitik, Währungspoitik, Haushaltspoiltik, Steuerharmonisierung etc.) sogar noch weiter, als der Maastricher Vertrag. Er scheiterte letztendlich mitte der 70er Jahre an dem politischen Willen der Mitgliedsländer, wie auch an deren wirtschaftlicher Konvergenzfähigkeit. Jedoch, bereits 1972 (!!!) durften die Wechselkurse der Teilnehmerländer nur noch um plusminus 2,25 % voneinander abweichen.
Nachdem der Werner-Plan gescheitert war, beschoss der Euopäische Rat 1978 die Schaffung des Europäischen Währungssystems (EWS), das 1979 mit dem ECU als Europäischer Währungseinheit in Kraft trat. Auch hier gab es die Schwankungsbandbreite von 2,25 % innerhalb des EWS, bei deren Überschreitung die Zentralbanken verpflichtet waren, zu intervenieren. Leitkursänderungen konnten nur vom Rat der Finanzminister mit qualifizierter Mehrheit beschlossen werden.
Von 1987 bis 1992 kam es zu KEINERLEI Wechselkursanpassungen innerhalb des EWS. 1992 gerieten insbesondere das englische Pfund, die intalienische Lira und der franz. Franc unter Druck, mit dem Ergebnis, dass 1993 das Pfund und die Lira das EWS verliessen und die Bandbreite auf 15% erweitert wurde.
Diese Ereignisse lassen sich wohl im Wesentlichen durch die Reaktion des Marktes auf die Beschlüsse der Maastricher Verträge von Feb. 1992, in denen ein Übergang von flexiblen zu unwiederruflich festen Wechselkursen geplant wurde, erklären.
Es wurde also bereits 1992 beschlossen, dass die Schaffung der WWU bis spätestens Anfang 1999 durchgeführt werden sollte.
Im Januar 1999 erfolgte dann die Umstellung der flexiblen auf die festen Kurse und die Einführung des Euro. Grossbritannien ist überigens nicht mit von der Partie, und deswegen sollen sie dort auch ruhig noch weiter diskutieren
So, und nun sag du mir, welche Diskussion du verpasst hast *grins*
Gruss
Marion