Keine Krankenkassen-Prämien mehr bezahlen: Geht das?

Hallo zusammen,

Meine Frage bezieht sich auf die Schweiz (bitte nur wohnhafte Personen aus der Schweiz antworten, danke!).
Wenn ich keine Lust mehr habe, die Krankenkasse (KK) zu bezahlen, habe ich momentan nur folgende theoretische Möglichkeiten:

  1. Mich aus der Schweiz abzumelden, dann erlischt Wohnort und KK-Zwang.
  2. Die Rechnungen der KK nicht mehr zu bezahlen, dann Betreibung.
  3. Eigene KK mit Kollegen gründen, dann kann KK-Prämie auf ca. 50 Franken/Jahr gesenkt werden.

Gibt es noch weitere Möglichkeiten, die funktionieren?
Ich frage mich, was passiert, wenn man sich nach Möglichkeit 2 betreiben lässt.
Der Versicherungsschutz wäre dann ja in diesem Falle hinfällig und die KK kann
einem nicht wechseln, solange die Rechnungen nicht bezahlt wurden.
Mich selber stört ein Betreibungsregistereintrag zwar nicht, aber wer hat hier schon Erfahrungen gemacht, was passiert, wenn man die KK-Prämien nicht mehr bezahlt?
Man erhält ja die Betreibung, legt Rechtsvorschlag ein und dann passiert meistens nichts, solange die Beiträge unter 500 Franken bleiben.

Gruss zusammen,

Andi

Die Krankenkasse kann den Rechtsvorschlag selber aufheben. Dann geht es in die Pfändung.
Die Vollmachten des Betreibungsbeamten sind umfangreich!

Hinfällig wird da gar nichts, es ist ein Obligatorium und die Kosten laufen monatlich weiter. OK, es gibt eine Leistungssperre. Allerdings müssen die KH die Behandlung in lebensbedrohlichen Situationen durchführen, bleiben aber auf den Kosten erst mal sitzen. Du wirst dann neben der KK auch vom KH betrieben und da bist du garantiert über CHF 500.-

Mit den heutigen Prämien bist du ganz schnell über den CHF 500.-
Weiter geht es dann mit Pfändung, Lohnpfändung, Gefängnis…

Hallo Peter,

Dass jeder Mobilfunkanbieter einen Notruf (gratis) auf einem Handy absetzen muss, ist jedem bekannt und macht Sinn. Dass Krankenkassen jedoch im Notfall eine Leistung zahlen müssen, oder diese Kosten bezahlen lassen, ist mir neu, wenn ich dich richtig verstanden habe.

Ich bin einverstanden, wenn das Krankenhaus (= KH) eine Rechnung für Behandlungen und
Leistungen stellt. Dies habe ich nie bestritten. Aber wo steht das, dass man wegen Nicht-Bezahlens einer KK ins Gefängnis kommt?
Und warum soll ich für eine KK-Prämie gezwungen werden, wenn die eigentliche Funktion, dass KK günstiger werden sollten und sie sich anstrengen müssten, durch den KK-Zwang unterbunden wird?

Ich nehme an, dass „Verträge“ ohne eine Zustimmung eines Vertragspartners hinfällig werden. Alles andere ist Zwang. Krankenkassen, die ich nicht abonniert habe und nicht bezahlen will, sind Zwang.

Ich bin mir noch nicht sicher, ob man keine KK gründen kann. Bist Du aus der Schweiz? Falls nicht, sollte dir klar sein, dass es auch noch das Werkzeug der Gesetzes-Initiativen gibt.

Gruss Andreas

Super! Da werden immer mehr Argumente zusammen getragen, die eigentlich zeigen, wie das ganze Gesundheits-, Pharma- und Medizinwesen auf Zwang und Ineffizienz beruhen. Mich beeindruckt das Betreibungsverfahren daher nicht, da ich nicht am Existenzminimum lebe.

Wenn zu viele Bürger die Faust im Sack machen und einen Sachverhalt als „gegeben“ akzeptieren, wird nie eine Änderung geschehen.

Ja,

Sozialversicherungen sind Zwang.
Und das ist gut so.

Die Kosten steigen doch nicht wegen Ineffizienz. Das menschliche Leben wird als unendlich wertvoll eingeschätzt. Daher sind quasi alle Mittel - egal wie teuer - recht, um es zu erhalten.

Mit meinen KK Beitrag finanziere ich auch die Knochenmarktransplation des 12jährigen aus dem Nachbardorf, dessen Vater als Malergeselle weit weniger in die KK einzahlt als ich - und dafür gleich seine ganze Familie versichert.

Man könnte diese Versicherung auch komplett verstaatlichen und über Steuern finanzieren.
Dann würde das Geld aber kaum sinnvoller verwaltet. Ich habe mehr Vertrauen in die Wirtschaftlichkeit selbständiger Krankenkassen als in die eines Beamtenapparats.

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Das KH (Kranken Haus) muss dich behandeln und kann auf seinen Kosten sitzen bleiben.

Ist jedes Obligatorium. Allerdings haben wir darüber vor Jahren mal abgestimmt und eine Mehrheit wollte es so.

Ich bin Schweizer und lebe auch in CH.

Für eine Initiative musst du erst einmal genügend Unterschriften sammeln, du brauchst also eine Mindestzahl von stimmberechtigten CH, welche deine Idee gut finden. Nach Einreichung werden die Unterschriften geprüft und auch festgestellt ob deine Initiative gesetzeskonform ist. Nach ein paar Jahren gibt es dann eine Volksabstimmung. In deinem Fall braucht es dann das absolute Mehr und die Mehrheit der Stände.

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Hallo X,

Darüber (Einheitskasse) haben wir auch schon einmal abgestimmt!

Wir haben aber schon ein paar obligatorische staatliche Monopol-Versicherungen (IV, AHV, RAV, SUVA). Wobei die SUVA (Schweizerische Unfall Versicherungs-Anstalt) nur ein Teilmonopol hat. Hat eine Firma z.B. eigene Gleisanschlüsse oder arbeitet sie mit radioaktiven Substanzen, muss sie sich zwangsweise bei der SUVA versichern. Andernfalls hat man als Arbeitgeber die freie Wahl.

MfG Peter(TOO)

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Jaja.

Da ist es ja offenbar mit dem Durchblick nicht so arg weit her, deucht mir.

Noja - mach halt, wie Du lustig bist.

Schöne Grüße

MM

Hallo.

Schweiz oder nicht: Das funktioniert nur, solange alle KK-Mitglieder gesund sind. Einmal auf dem Gehweg Trottoir ausgerutscht, und deine Kasse is pleite.

Gruß,

Kannitverstan