Keine Schelte an Entscheidern in Sachen Corona-Einschränkungen

Nachdem nach drei Jahren Bedrohung das klitzekleine Virus mich doch noch (leicht) erwischt hat , habe ich mich bemüht, im Netz zu erfahren, wie wir uns - bei allen Unbequemlichkeiten und Einschränkungen - „richtig“ im Alltäglichen unseres 2-Personen-Haushalts verhalten, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern .
Und sehr schnell habe ich gelernt, dass die Wissenschaft hierzu letztlich hauptsächlich auf statistisch ermittelte Daten zurückgreifen muss. Statistik heisst aber auch, es gibt hier keine eindeutige schwarz-weiss-Antwort, was wir Menschen uns zu gerne wünschen. Mit einer Streuung können wir - wenns einfach sein soll - aber gar nicht gut umgehen. Die lässt nämlich reichlich Spielräume in der Diskussion, welche (auch freiheitlichen) Einschränkungen hinzunehmen sind.

Der langen Rede kurzer Sinn : Ich möchte weder in der Person eines Herrn Lauterbach noch eines Ministerpräsidenten stecken und hierzu derart komplexw Entscheidungen treffen müssen, wie auch immer !

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und Statistik heißt in allen Disziplinen, in denen man nicht oder nur beschränkt in vitro arbeiten kann:

Der einzige Weg der Erkenntnis.

So einfach ist das.

Wie stellst Du Dir denn die Gewinnung einer

in der Medizin ohne Menschenversuche methodisch vor?`

Beiläufig: Genau wegen ihrer Bedeutung in Medizin, Psychologie, Meteorologie und den ökonomischen Disziplinen sind Stochastik und Statistik zu sehr ausgefeilten Mitteln zwar nicht der Erkenntnis, aber doch der Beurteilung des vermeintlich Erkannten geworden.

Hast Du als Maschbauer denn nie mit Gauss-Markov und den kleinsten Quadraten zu tun gehabt? Nie Korrelatioskoeffizienten oder einen Chi-Quadrat-Test gerechnet? Und das sind nur die ersten Schritte zum Einstieg.

Das Plöte ist halt, dass die Realität immer und überall streut. Wenn man nicht mit Steruungen umgehen mag, verweigert man sich dem Umgang mit der Wirklichkeit.

Schöne Grüße

MM

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Hallo MM,
Sehr wohl sind mir deine Gesichtspunkte geläufig, unterschreibe die auch.
Mit meinem Posting wollte ich lediglich meine Kritik an eine größere Glocke hängen, wenn sich ein undifferenzierter Shitstorm auf allen möglichen Ebenen erhebt zu den Entscheidungen, die die von uns in Ämter gewählte Personen treffen (müssen).
Denn die müssen eindeutige ja/nein-Entscheidungen treffen, z.B. Maske ja/nein im ÖPNV oder Kita für die Kleinen zulassen.
Andererseits : Öffentliche Kritik gehört zu den Grundwerten unseres Gemeinwesens. Aber dann bitte auch sachgerecht, nachvollziehbar abwägend und möglichst auch konstruktiv.
Zu oft.schaue ich in leere Gesichter, wenn ich den Gegenüber ob seiner harschen Kritik Frage, welche Entscheidung er denn treffen würde. Wenn dann die Antwort kommt : „Weiss ich auch nicht, aber dafür bekommen die da oben viel Geld.“ dann ist meine Entgegnung: „ Lass du dich doch in die Politik wählen,“
Gruß Karl

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Hallo,
genau so sehe ich das auch - wenn ich tatsächlich etwas verändern will in der Politik, dann ist es nur logisch, wenn ich mich auch aktiv in die Politik einbringe. Es muss ja nicht gleich Kanzler/in oder überhaupt die Bundespolitik sein, aber schon auf kommunaler Ebene, gibt es immer Gründe dafür sich persönlich zu engagieren und gerade für die jüngeren Generationen gilt dies.
Selbst eine/r von denen „da oben“ werden und mitgestalten und entscheiden, das ist die optimale Lösung. Sicher, das kann und darf man nicht verallgemeinern aber auf so diverse Leserbriefschreiber, Foren-User und User der sozialen Medien trifft das durchaus zu - nicht meckern, besser machen.
Gruss
Czauderna

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Servus,

dafür fehlt was an den Schulen, glaube ich. Zwölf Schuljahre bis zum Abi sind zu wenig - was nicht bedeutet, dass man die mit einem dreizehnten Jahr gewonnene Zeit mit Larifari herumbringen sollte. Und das mit dem Teilzeit-Schulbetrieb ist nicht der Bringer - auch dann nicht, wenn man die Teilzeitschule mit einigen Stunden Beaufsichtigung verlängert.

Ich hatte seinerzeit allerersten Kontakt mit den erwähnten kleinsten Quadraten im ersten Semester, das war viel zu spät. Zum Glück hatten wir einen Mathelehrer gehabt, der uns in der Zeit zwischen Abi-Prüfungen und Schuljahresschluss unter anderem ein wenig Vektoren- und Matrizenrechnen gezeigt hatte, sonst hätte ich wie die meisten meiner Kommilitonen bereits bei diesem ersten Kontakt sofort „dicht gemacht“ und mich auf das Pauken von Klausurstoff beschränkt.

Ich weiß nicht recht, an welcher Stelle man den aktuell vermittelten Stoff abspecken müßte oder könnte, um an den Schulen Bürger zu bilden, die überhaupt das grundlegende Rüstzeug für eine konstruktive öffentiche Diskussion haben und auf diese Weise in der Lage sind, die Arbeit Amtsträger, denen sie jeweils Teile ihrer Macht übertragen haben, effizient zu kontrollieren.

Sicher ist, dass Leute, die ein Händie brauchen, um „zu recherchieren“, was der Unterschied zwischen einer Infektionswahrscheinlichkeit von zwei Prozent und einer von dreißig Prozent ist, und ohne ihr Lieblingsspielzeug keine Idee davon haben, was diese Zahlen bedeuten sollen, das nicht können, egal wie laut sie „Eigenverantwortung, Eigenverantwortung“ tröten. Oder, noch besser, und ich weiß nicht wie oft der S-Bahn gehört: „Jo sähe Sie nid dass isch esse duu?“

Schöne Grüße

MM