Hallo warsteiner,
Das besagt erst mal nichts.
Ursprünglich waren die Telefonleitungen für Frequenzen bis über 3.4kHz ausgelegt, DSL verwendet Frequenzen bis über 2MHz, also rund das Tausendfache.
Wie gut man die MHz durch das Kabel bekommt, hängt von der tatsächlichen Länge und dem Kabelquerschnitt ab. Das kann aber sehr unterschiedlich sein.
Aus praktischen Gründen, vor allem um flexibel zu sein, Liegt kein direktes Kabel zwischen dir und der Ortszentrale. Dein und die Kabel in der Nachbarschaft gehen zuerst auf einen Verteiler. Vom Verteiler gehen dann Kabel weiter zu anderen Verteilern und vielleicht auch direkte zur Ortszentrale.
Wenn jetzt an deinem Verteiler alle Adern zur Ortszentrale belegt sind, legt man eine Verbindung zum nächsten Verteiler und dann von dort auf eine freie Ader zur Ortszentrale. Belegt wird halt in der Reihenfolge der Anmeldung der Anschlüsse. Anfangs wird das schon direkt geschalten, aber mit den Jahren geht die Puzzelei los, einen freien Weg zu finden. Da können dann aus 1km Luftlinie schnell mal 10km effektive Leitungslänge werden.
Das drückt dann die maximale Geschwindigkeit.
Das nächste ist dann die Ausrüstung der Ortszentrale, die kann auch verschieden alt sein.
In der Ortszentrale befindet sich dann wieder ein Splitter, welche die Signale für Telefonie und DSL aufteilt.
Bei VDSL ist die Technik etwas anders.
Hier sitzt die Gegenstation (Modem) für den Datenkanal im Verteiler. Man hat dann nur ein paar 100m Kupferkabel bis zu deiner Dose. Das Datensignal des Modems wird dann im Verteiler, meistens über eine Glasfaser, mit dem Rest der Welt verbunden. Das normale Telefonsignal geht dann vom Verteiler, wie bisher, zur Ortszentrale weiter.
Mit VoIP geht auch das Telefon über die Datenleitung.
Wenn dann alle über VoIP telefonieren braucht es die Kabel zwischen Verteiler und Ortszentrale nicht mehr, bzw. man kann sie für Alarmanlagen usw. verwenden. Es gibt immer noch die Möglichkeit eine Standleitung zu mieten. In der einfachsten Variante bekommt man so 2 Drähte von A nach B, damit kann man dann eine LED bei B von A aus ansteuern. Das funktioniert dann auch, wenn das Internet zusammenbricht.
Die Technik der Ortszentralen kann ausgeräumt und die Räume andersweitig verwendet werden.
Hier in CH waren die Ortszentralen normalerweise im Postgebäude in der ersten Etage untergebracht. War zu Zeiten der PTT alles der selbe Verein und das Postgebäude gehörte meistens der PTT. Neben der Technik war noch ein grosser Batterie-Raum vorhanden, für den Weiterbetrieb bei einem Stromausfall. Und den ersten Stock wählte man, weil der nicht so einfach überschwemmt wird wie ein Keller.
Das ist einer der Nachteile bei VoIP, wenn der Verteiler, der hängt am Quartiertrafo, keinen Strom bekommt, geht weder Internet noch Telefon, weil man keine Akkus zum Puffern mehr hat. Da hat dann schnell das ganze Quartier kein Festnetz und Internet mehr. Das Mobilnetz hat zwar meist noch Akkus, aber die halten meist nur ein paar Stunden durch. Kann dann schnell sehr ruhig in einem Quartier werden …
Wird dann auch schwierig bei einem Notfall, wie will man Hilfe holen?
MfG Peter(TOO)