Hallo!
Ich studiere Lehramt an Grundschulen in Dresden und schließe dieses Semester das 1. Staatsexamen ab. Da die Zulassungsbegrenzungen für den Vorbereitungsdienst (Referendariat) sehr hoch sind (letztes Jahr: Note 1,6), bin ich verzweifelt. Wo kann ich mit diesem Abschluss arbeiten, wenn ich einen schlechten Durchschnitt als Abschluss (ca. 2,5 oder so halte ich für realistisch) hätte? Noch zur Information: Ich will unbedingt in Sachsen bleiben, weil mein Mann hier eine sehr gute Arbeit hat. Kinder haben wir noch keine. Ich möchte unbedingt mit Kindern arbeiten, und nicht „Pommesschütteln“ gehen oder so. Leider darf man sich mit dem 1. Staatsexamen weder an staatlichen, noch an privaten Schulen bewerben.
Ich bin für jede Hilfe dankbar!
Hallo!
Es gibt bei euch ein Zulassungsverfahren zum VORBEREITUNGSDIENST??? Sicher? Bayern ist ja so ziemlich das seltsamste Bundesland in ganz Deutschland, aber zum Vorbereitungsdienst duerfen alle… Kannst du dir nicht vorstellen, den Vorbereitungsdienst in einem benachbarten Bundesland zu machen und dann nach dem Staatsexamen nach Sachsen zurueckzugehen?
LG, Sarah
Nein, ich kann mir nicht vorstellen zwei Jahre getrennt von meinem Mann zu leben. Außerdem werde ich im Sommer 26 und möchte auch so langsam ein Kind haben. Trotzdem danke für die Hilfe.
Weiß sonst noch jemand, was ich tun könnte?
Hi,
ich lese in diesem Merkblatt nichts, was auf eine Einstellungsnote für den VORBEREITUNGSDIENST hinweist:
http://www.sachsen-macht-schule.de/formular/admin/fo…
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es sowas für den Vorbereitungsdienst gibt. Das würde ja gegen das Grundrecht der freien Berufswahl verstossen!
Also nochmal hingesetzt und an der SBA anrufen und nachfragen ob die Note wirklich für den Vorbereitungsdienst und nicht für die Einstellung als Lehrerin (NACH Abschluss 2. Staatsexamen) gilt.
Ansonsten: neuen Beruf ergreifen: Erzieherin, Kinderpflegerin, Sozialpädagogin ect.
Grüße
miamei
Hallo,
früher oder später wirst du auf jeden Fall zum Referendariat zugelassen. Manche warten allerdings drei Jahre darauf…
Die Zeit willst / musst du sinnvoll überbrücken. Das mit dem Nicht-Pommesschütteln klappt leider nicht immer.
Was du versuchen kannst:
- Kurse bei einer / mehreren VHS anbieten
- privat Nachhilfe erteilen
- wenn’s denn unbedingt nicht anders geht: in einem „Nachhilfeinstitut“ Nachhilfe erteilen (sind aber miserable Arbeitsbedingungen)
- mit Schulen Kontakt aufnehmen. Je nach deinen Fächern / Fähigkeiten kannst du evtl. mit Honorarvertrag zusätzliche Arbeiten erledigen (Nachmittagsbetreuung an Ganztagsschule, AGs, Förder- oder Forderunterricht, DaF, Computer-Grundschulungen, …
- ich weiß nicht, ob es für dich in Frage kommt, aber Waldorfschulen/Seminare nehmen dich mit nur erstem Staatsexamen (http://www.lehrer-seminar-berlin.de/bewerbung/voraus… )
- schau mal in die Stellenbörse des Deutschen Bildungsservers (http://www.bildungsserver.de/db/stellen.html ) - dort gibt es mehrere Angebote, die für dich passen könnten
- es gibt noch weitere Stellenbörsen für den Bereich Lehrer / Pädagogik etc (z.B. http://lehrerboerse.de/ ) - geh’ einfach mal suchen…
- Verlage könnten evtl. auch eine Option sein (sieh dir z.B. mal die (Schul-) Verlagsseiten an)
Viel Erfolg!
Hallo,
es ist in vielen Bundesländern tatsächlich so, dass die Referendariatsplätze nicht ausreichen. Eine Auswahl findet dann unter anderem nach der Note des ersten Staatsexamens statt…
Ich weiß auch, dass es nicht direkt eine Note gibt. Aber genau weiß ich, dass es nur eine begrenzte Anzahl von Plätzen gibt jedes Jahr, letztes Jahr 89 für die Grundschule UND aufgrund dessen wurden nur Bewerber mit einem Durchschnitt von 1,6 genommen. Ich weiß das auch deshalb genau, weil eine Freundin von mir eine 1,8 im ersten Staatsexamen hatte und letztes Jahr nicht in den Vorbereitungsdienst gekommen ist.
Weitere Vorschläge für eine Arbeit wären schön, denn ich möchte schon gern Geld verdienen, nachdem ich studiert habe. Danke für die bisherige Hilfe.
@ Mifäniein
Vielen Dank! Deine Tipps sind wirklich sehr hilfreich. Ich werde dem gleich nachgehen.
Hallo Tuya,
ich kann dir nur vom juristischen Referendariat berichten, gehe aber davon aus, das für die Frage der Zulassung keine grundlegenden Unterschiede bestehen.
Jeder, der das 1. Staatsexamen bestanden hat, wird in den Vorbereitungsdienst aufgenommen.
Manchmal gibt es mehr Bewerber als Referendarstellen. Insoweit können Bewerber mit den besten Noten vorrangig bedient werden. Dann müssen manche eben eine längere als die übliche Wartezeit in Kauf nehmen, insbondere, wenn man örtlich nicht so flexibel ist.
Den Vorbereitungsdienst kannst du also in jedem Fall absolvieren. Leider werden dann später nach dem 2.Examen nicht alle ein Lehramt vom Staat erhalten, aber das ist ja dann ein anderes Thema
LG
sine
Willkommen in der Realität!
Hallo Zuya,
ohne dir zu Nahe treten zu wollen, aber das, was du beschreibst, zaubert mir ein kleines Grinsen auf die Lippen.
Ich kann dich verstehen, aber fast alle, die mit dem Ref starten, sind 26, manche sogar 30 oder 40 oder fast 50 (kein Scherz). Niemand will gern seinen Partner allein zurücklassen, und ein großer Teil (bei uns über 50%) der Referendare haben sogar kleine Kinder.
Tatsächlich erfolgt die Einstellung in den Vorbereitungsdienst in Sachsen ausschließlich nach Noten. So weit ich weiß, musst du nach spätestens 5 Jahren ein Angebot bekommen, es können aber auch drei sein, bin mir da nicht ganz sicher. Nach welchen Kriterien die Zuweisungen an die Schulen erfolgt, ist völlig unbekannt. Gerüchteweise spielen Kinder eine Rolle, wobei Erfahrungswerte aus meinem Seminar zeigen, dass es auch Familienväter mit zwei Kindern gibt, die 100km entfernt eingesetzt werden, und 25jährige Alleinstehende ohne Hauptwohnsitz dort, die mitten in Dresden eine Stelle bekommen haben. Also, selbst wenn du eine Stelle angeboten bekommst, was bei deinem Schnitt (sorry) nicht sehr wahrscheinlich ist, kann diese Stelle in jeder Ecke von Sachsen sein, und schwupps, bist du wieder von deinem Mann „getrennt“. Aber diese Teilzeittrennung überleben tausende von Referendaren seit vielen, vielen Jahrzehnten, und wir Lehrer haben doch so viele Ferien, da ist man doch mehr daheim als am Schulort Ich würde dir also dringend raten, dich auch in anderen Bundesländern zu bewerben und, wenn keine wirklich triftigen Gründe dagegen sprechen, die Sache anderswo durchzuziehen. Ich hatte damals Bayern in der Hinterhand, habe mich aber vor dem Hintergrund meiner Beziehung, die schon 2 Jahre als Fernbeziehung lief (man überlebt alles), auch für Sachsen beworben und eine Stelle bekommen (hatte aber auch die Noten), wobei ich 80km von meinem Wunschort entfernt gelandet bin (man kann in Sachsen nicht tauschen) und nun 150km wöchentlich ins Seminar gurke (eine Strecke). Und das für etwa 30% weniger Gehalt als in jedem anderen Bundesland und dafür, dass ich im Sommer meine Umzugskartons wieder packen darf.
Was ich damit sagen will, ist, dass man sich in Sachsen nie sicher sein kann, wann und wo man einen Platz bekommt und v.a. nicht, wie es mit der Einstellung hinterher aussieht. Wenn du jetzt schon so unflexibel bist und kategorisch ausschließt, in ein anderen Bundesland zu gehen, kann es u.U. noch sehr bitter werden. Klar, es ist Lehrermangel im GS-Bereich angekündigt, aber der Freistaat hat kein Geld und droht gerade damit, 1000 Lehrer zu entlassen. Ich würde versuchen, trotz allem Ärger die Situation realistisch zu betrachten und nichts auszuschließen. Meine Umzugskartons stehen seit knapp anderthalb Jahren griffbereit im Keller. Die Wohnung hier wird zum August gekündigt. Mein Mann hat auch eine gute Stelle, aber wenn ich dann arbeitslos rumsitze oder für einen Apfel und ein Ei an irgendeiner Schule in freier Trägerschaft, die sich momentan vor Bewerbern kaum retten können (keine staatlichen Stellen, also gehen die ganzen „Unflexiblen“ an die Privatschulen), malochen muss, dann bringt mir das ja auch nichts. Vielleicht solltest du ihn mit ins Boot holen und auf deine Situation aufmerksam machen.
Und ein Kind kann man auch in Hessen, Bayern oder Schleswig-Holstein kriegen.
Grüße!
Hallo,
Hier eine Antwort:
„:fast alle, die mit dem Ref starten, sind 26, manche sogar 30 oder 40 oder fast 50“
Mit 40 und 50, das glaube ich jetzt wirklich nicht.
Mein Durchschnitt ist nicht 2,5. Ich weiß meine Prüfungsnoten noch nicht, aber um voraus zu planen nehme ich lieber einen schlechten Durchschnitt an. Wobei ich 2,5 eigentlich nicht schlecht fände, währen da nicht die Einstellungskriterien…
Eine Schule innerhalb von Sachsen wäre als Arbeitsplatz für mich völlig okay, weil ich viele Übernachtungsmöglichkeiten habe.
Eine Trennung von meinem Mann auf Zeit kommt nicht in Frage, zumindest nicht, wenn das ein anderes Bundesland betrifft. Wir haben sehr hart gekämpft, um wieder in unserer Heimatstadt zu wohnen und kaufen hier gerade ein Haus. An diesem ist viel zu tun, da kann ich nicht mal eben meinen Mann zwei Jahre allein lassen, soviel zu den triftigen Gründen…
„Mein Mann hat auch eine gute Stelle, aber wenn ich dann arbeitslos rumsitze oder für einen Apfel und ein Ei an irgendeiner Schule in freier Trägerschaft, die sich momentan vor Bewerbern kaum retten (…)malochen muss, dann bringt mir das ja auch nichts.“ Genau das würde mir persönlich sehr viel bringen, weil ich freie Unterrichtskonzepte, wie Montessori ohnehin favorisiere und das Gehalt bei mir an zweiter Stelle steht, wie gesagt, mein Mann verdient schon sehr gut. Und ja, er kennt meine Situation. Wir besprechen alles vorher.
Zum Abschluss danke, für deinen langen Beitrag. Nur helfen kann mir das alles nicht.
Nochmal die Frage an alle nach ALTERNATIVEN zum Vorbereitungsdienst IN SACHSEN. Über alles andere bin ich mir sehr wohl bewusst und es hilft mir wenig, wenn ihr versucht dort meine Meinung zu ändern. Die Entscheidung, hier in Sachsen zu bleiben steht bereits. Hilfreiche Tipps, oder das was ich mir darunter vorstelle, kamen bisher von Mifäniein. Bitte richtet euch mit den Antworten etwas danach…
Hallo!
„:fast alle, die mit dem Ref starten, sind 26, manche sogar 30
oder 40 oder fast 50“
Mit 40 und 50, das glaube ich jetzt wirklich nicht.
Ich komme gerade aus meinem Seminar, und auch wenn du es nicht glauben magst, so ist es doch Realität. Sicherlich nicht die Mehrheit, aber der Altersschnitt liegt bei uns bei geschätzten 30, wobei es tatsächlich Ausreißer nach oben gibt. Was ich dir damit nur sagen wollte, ist, dass deine „ich werde ja nun schon 26“ eher die Ausnahme und wahrlich kein Grund ist, der deine Einstellung befördert.
Mein Durchschnitt ist nicht 2,5. Ich weiß meine Prüfungsnoten
noch nicht, aber um voraus zu planen nehme ich lieber einen
schlechten Durchschnitt an. Wobei ich 2,5 eigentlich nicht
schlecht fände, währen da nicht die Einstellungskriterien…
Natürlich ist 2,5 prinzipiell nicht schlecht, aber dieses Jahr war bspw. die Einstellungsgrenze bei Gym 1,4, und du hast selbst von 1,6 für GS geschrieben. Im Verhältnis dazu ist 2,5 leider schlecht, denn man hat keine Chance.
Eine Schule innerhalb von Sachsen wäre als Arbeitsplatz für
mich völlig okay, weil ich viele Übernachtungsmöglichkeiten
habe.
Was du dir halt wirklich vor Augen halten musst, ist, dass du aus dem Vogtland oder aus Bautzen auch nicht jeden Tag in deine Heimatstadt (Dresden?) fahren kannst. Was spricht also dagegen, 50km draufzulegen und die Sache hinter sich zu bringen, falls es in Sachsen dieses Jahr nicht klappt? Eine Zweitwohnung bräuchtest du im Vogtland und in Nordbayern genauso wie in Bautzen und Hessen. Ich sehe den Unterschied nicht.
Eine Trennung von meinem Mann auf Zeit kommt nicht in Frage,
zumindest nicht, wenn das ein anderes Bundesland betrifft. Wir
haben sehr hart gekämpft, um wieder in unserer Heimatstadt zu
wohnen und kaufen hier gerade ein Haus. An diesem ist viel zu
tun, da kann ich nicht mal eben meinen Mann zwei Jahre allein
lassen, soviel zu den triftigen Gründen…
Tut mir leid, aber das sind mit Sicherheit keine triftigen Gründe. Nicht einmal die Ehe interessiert jemanden - Wohneigentum kann man verkaufen. Ich fände es auch reichlich abartig, wenn Wohneigentum irgendwelche Pluspunkte bringen würde. Und nochmal: Wenn du 150km entfernt von deinem Mann in Sachsen eine Stelle hast, kannst du ihm genauso wenig helfen.
Zum Abschluss danke, für deinen langen Beitrag. Nur helfen
kann mir das alles nicht.
Ich kann dir halt nur einen Bericht aus der Realität geben. Nicht mehr und nicht weniger. Mache dir keine Illusionen, in Sachsen ist die Stimmung wahnsinnig schlecht, die Gymnasial- und Mittelschulabsolventen bewerben sich mittlerweile schon auf GS-Stellen, es drohen Entlassungen und Kürzungen, die Privatschulen sind überlaufen, die können sich vor Bewerbern mit 2. Staatsexamen kaum retten. Und wenn du eh an die Montessori-Schule willst und dir die Bezahlung egal ist, dann mache doch gleich die Weiterbildung in der Montessori-Pädagogik und lass das Referendariat weg. Das wäre mein Tipp an dich, wenn du das andere gar nicht hören willst.
Bitte richtet euch mit den Antworten etwas danach…
Wenn du es nicht als hilfreich empfindest, dass dir aus dem Leben berichtet wird, dann wünsche ich dir von ganzem Herzen in den nächsten Jahren sehr, sehr viel Idealismus, Kraft und Abgeklärtheit!
VG
Hallo Tuya,
du könntest deine Wartezeit doch nutzen, um dein Montessori-Diplom schonmal einzusacken. Da dies theoretisch auch berufsbegleitend möglich ist, hast du sicher genug Zeit, um dich um euer neues Heim zu kümmern.
Ob du dann später den Vorbereitungsdienst, für den du dich natürlich weiterhin bewirbst, überhaupt antrittst, kannst du ja dann immer noch entscheiden.
Liebe Grüße
sine
P.S.: Montessori finde ich klasse Wird Zeit, dass das flächendeckend für alle Schularten angeboten wird!
Danke, Sine.
Ich denke, das mit dem Montessori-Diplom ist eine gute Idee. Ich habe mich schon erkundigt. Das werde ich wahrscheinlich machen, wenn ich nicht in einer Schule unterkomme, und doch so etwas wie Kelnern machen muss.