Kellerbodendämmung und Estrich

Hallo Experten,

ich habe ein Haus von 1950, inzwischen wurden Aussenwände, Fenster und Dach saniert und Gedämmt.
Im Keller (Hang-Lage) ist die Südseite eigentlich Erdgeschoss und eine Einliegerwohnung (4 Zimmer).
Da der Kellerboden sehr Kalt ist und als einziges im ganzen Gebäude nicht gedämmt muss da jetzt eine (innen)Dämmung rein. Geplant ist eine PUR trittfeste Dämmung mit der Wärmeleitgruppe 025. Darüber soll ein „Estrich“ für Bodenbeläge wie Fliesen, Laminat und Korklaminat.

Ich hab dazu ein paar praktische Fragen:
Was für ein Estrich bietet sich da an? Ich habe gelesen das es auch schwimmenden Estrich gibt. 2 Schichten Estrichplatten werden versetzt verklebt. Kann ich auf schwimmenden Estrich auch Fliesen? Es sollte aufgrund der schon jetzt sehr geringen Raumhöhe möglichst dünn sein. 5 bis 8 cm Bodendämmung (notwendig) und dann möglichst wenig Estrichaufbau.
Kann ich solch einen schwimmenden Estrich auf diese Dämmplatten auflegen oder lieber nicht?

Oder habt Ihr Alternativen? Extra dünne Estriche zum Vergießen oder ähnliches.

Habt Ihr euren Kellerboden gedämmt oder dämmen lassen. Gebt mir doch eure Erfahrungen wieder.

Hallo Michael,
bevor die Wärmedämmung verlegt wird, muss unbedingt eine Abdichtungsebene darunter geschaffen werden. Diese (falls keine Horizontalsperrschicht im Mauerwerk vorhanden ist) auf jeden Fall seitlich bis zur späteren OK des Oberbelages hinausführen.

Hierauf die Wärmedämmplatten und rechtwinklig verlegt hierauf beispielsweise KNAUF Brio 23, Fertigestrichplatten, welche in den Stufenpfalzen verklebt werden.
So wird kein unnötiges Wasser in das Bauteil geschleppt.
Fertigteilestriche sind für keramische Fliesen geeignet, soweit das Format 30cm x 30cm nicht überschreitet (das ist so wegen der möglichen Durchbiegung).
Ansonsten können alle Bodenbeläge schwimmend hierauf verlegt werden, bei der Verklebung (davon rate ich bei Fertigteilestrichen mit Ausnahme der Fliesen ab) wäre ich eher zurückhaltend.
–…--…
Gruß: Klaus

Hallo Klaus,

erstmal danke für die Tipps.
Meinst du mit Abdichtungsebene eine diffusionsdichte Schicht wie eine Dampfsperre?
Ich dachte auf den Betonboden eine Dampfsperre dann die Dämmung und darüber nochmals eine Dampfsperre, darüber dann den Estrich.
Beide Dampfsperren bis über den Fertigfußboden in der Gipsschicht an der senkrechten Mauer eingipsen.

Bei der Fließen Auswahl bin ich bisher vom Format noch nicht festgelegt also würde das gehen.
Alle anderen Bodenbeläge werden nur schwimmend verlegt, nicht verklebt.

Ich habe jetzt mal zu Hammer und Meissel gegriffen und erst den alten Teppich und PVC entfernt.
Da kam jetzt Anstelle des blanken Betonbodens so eine 3 cm dicke „Estrich“ ähnliche Schicht hervor. Beim ersten abbrechen in einer Ecke kam darunter auch kein richtiger Beton zum Vorschein sondern so eine Mischung aus diesen Grob"steinigen" Beton mit Sand Gemisch.
Soll ich diese 3cm Schicht jetzt vollständig entfernen oder lieber drin lassen, es geht um die Höhe die mir echte Probleme bereitet.

Hallo Michael.
Ich schrieb von Abdichtungsebene und nicht von „Dampfbremse“.
In Kellerräumen ist -wenn eine Nutzungsänderung erfolgen soll im Sinne eines Wohnraumes- eine Abdichtung Pflicht.
Eine Dampfbremse bremst, wie der Name schon vermuten lässt, den Durchgang an Feuchtigkeit. Aber sie verhindert sie nicht.
Eine Dampfbremse nochmals über den Dämmschichten verlegt, unter welchen sich eine Abdichtung befindet, das macht überhaupt keinen Sinn!
Soweit im Mauerwerk keine Horizontalsperre erkennbar ist, wird -wie ich ebenfalls beschrieb- die Abdichtung nur über die Oberkante Fertigboden seitlich hoch gezogen. Ein „einmörteln“ ist ebenfalls unsinnig. Hier nimmt man im Außenbereich beispielsweise Putzschienen, in welche die Ränder der Abdichtungsbahn sicher eingebunden werden.
Hier die Begriffsdefinitionen zwischen Abdichtung, Dampfbremse und Dampfsperre liefern zu wollen, würde den Rahmen sprengen.

Fliesenformat
30 x 30 kann verlegt werden, für größere Formate übernehmen die Hersteller der Fertigteilestriche keine Gewährleistung.

Eine 3 cm dicke „Estrichschicht“ ist eh´zu dünn.
Bevor Du Dir da ein Risiko aufhalst, welches Du nicht beurteilen kannst: lieber diese Schicht zurückbauen und ordnungsgemäß mit modernen Baustoffen sicher wieder auf die Zukunft ausgerichtet aufbauen!!
Noch kommst Du an diese Schicht heran. Später, wenn ales der Nutzung unterzogen ist, nur mit Schwierigkeiten und nur unter Auslagerung eines Teiles der Familie …
Also: am Besten alles raus und aufbauen in der Art, wie ich es beschrieb.
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Gruß: Klaus