Hallo,
Das leuchtet ein, sozusagen. Allerdings habe ich vor 4 exakt
gleiche LED’s zu verwenden (SFH487P).
Exakt gleiche Bauelemente gibt es real nicht.
Wenn du die Teile zum gleichen Zeitpunkt kaufst, so werden sie
wahrscheinlich aus einer Charge stammen (muß aber nicht).
Dann sind sie rel. gut identisch in den Parametern.
Falls du doch welche aus unterschiedlichen Chargen bekommst,
dann haben sie auch größere Unterschiede in den Eigenschaften
Man kann doch aber davon
ausgehen, dass alle (bis auf winzigste unterschiede) die
gleiche kennlinie haben, oder?
Ja, da ist schon so. Da aber der diffentielle Widerstand im
Duchlaßbereich recht klein ist, können auch geringe Unterschiede
schon merklichen Einfluß haben.
Siehe Datenblatt Grafik auf S.5 unten links If = F(Uf)
Beachte: If ist exponentiell aufgetragen, Uf nur linear!
Der Graf sieht aber im Bereich zwischen 1-50mA fast wie eine
Gerade aus.
Da ist also der Innenwiderstand bei 1mA(Uf ca noch ca. 100Ohm,
bei 10mA ca. 10Ohm und bei 100mA im Bereich von 1…2 Ohm.
Solange du die LED bei rel. kleinen Strömen mit wenig Erwärmung
betreibst, passiert wahrscheinlich dann auch nicht viel.
Die Verteilung wird sich nicht extrem unterschiedlich einstellen.
Allerdings gibt es da noch ein Problem, daß die Parallelschaltung
von Dioden erschwert. Die Dinger haben einen neg. Temp-Koeff.
-> siehe Datenblatt Seite 3 ganz unten (ca. -2mV/k).
Wenn nun eine Diode etwas mehr Strom zieht, wird sie sich etwas
starker erwärmen. Infolge sinkt die Durchflußspannung.
Diese Diode wird also etwas mehr Strom ziehen und die parallel
geschalteten bekommen entsprechend weniger.
Die welche weniger Strom ziehen, erwärmen sich auch weniger, so
daß die LED mit dem höchsten Stromfluß noch mehr bekommt, damit
diese sich noch mehr erwärmt. In Summe hast du also fast doppelten Effekt. 10K Temp. Differenz machen ca. 25…35mV Spannungsdiff.
bei der Flußspannung aus.
100mV bedeutet aber schon ca. 10-facher Strom.
Falls du die LED doch im Bereich von 100mA betreiben wolltest,
würde die unterschiedliche Erwärmung die Stromverteilung recht
schnell komplett aus dem Gleichgewicht bringen.
Eine Diode nimmt dann fast den gesammten Strom (zulange sie noch
lebt) und die anderen nur sehr wenig.
Wenn die erste Diode tot ist, übernimmt die nächste den Part den
Heizers.
Begrenzt wird dieses Ungleichgewicht nur durch die zunehmende
Wärmeabfuhr bei höherer Temp.-Diff.
Auslösen kannst du diesen Effekt auch schon dadurch, daß du eine
LED anfasst oder dichter am Kopf ist und dadurch stärker erwärmt wird.
Bei höheren Strömen und evtl. schlechter Wärmeabfuhr, je nach
Konstruktiver Lösung für den Einbau, ist der Effekt absolut nicht
vernachlassigbar. Bei niedrigen Strömen auf grund der geringen
Selbsterwärmung zumindest nicht Lebensdauer begrenzend.
Wenn du mehrere solcher Bauelemente parallel schaltest, kann die
Stromverteilung umso unterschiedlicher werden. Eine wärmere LED
bekommt dann den Summenstrom Strom von allen kälteren Dioden.
Nimm 4 Dioden mit 4 einzelnen Vorwiderständen. Dann bekommt
jede ihren passenden Strom.
Was doch aber nur Sinn macht, wenn ich sie parallel schalte, oder?
In einer reinen Reihenschaltung spielt die Stromverteilung
logisch keine Rolle.
Beispiel: Eine Diode hat bei 1,4V 20 Ohm, die
andere habe 30Ohm. Dann leuchtet eine bei 70mA sehr hell, die
andere bei 47A merklich weniger. Hängen sie an eigenen
Widerständen von sagen wir mal 100 Ohm, dann schlägt die
Differenz von 10Ohm im Verhältnis zu den 130 / 120 Ohm
Gesamtwiderständen nicht mehr so stark durch.
Das verstehe ich auch. Ich denke aber mal nicht, dass 4 exakt
gleiche Dioden einen so unterschiedlichen Innenwiderstand
haben, oder?
Siehe oben.
Der Verlauf entspricht im wesentlichen einer Exponentialfunktion.
Die hat nun mal keinen gleichmäßigen Anstieg.
Gilt dein Beispiel nun für eine 3 V Batterie?
Wenn ja, wie sieht dann die Schaltung dazu aus? Ich komme da
nicht weiter…
Es wurde eigentlich alles gesagt und beschrieben.
Nun solltest du tatsächlich mal dein theoretisches Wissen benutzen
um vernüftige Schlussfolgerungen zu ziehen.
Gruß Uwi