Kenntnisse für Junior-Consultant IT-Security?

Hallo. Ich habe vor Kurzem mein Informatik-Studium abgeschlossen. Mein Schwerpunkt ist Sicherheit und Verifikation. Ich möchte gerne mich als Berater im IT-Security-Bereich bewerben. Das Problem, das ich habe, ist dass ich das Gefühl habe, dass ich nix weiß, auch wenn mein Studium eigentlich sehr erfolgreich abgeschlossen wurde.

Die Frage ist: was wird von mir erwartet, dass ich weiß? Auf eure Antworten würde ich mich sehr freuen. Schöne Grüße Helen.

Hallo. Ich habe vor Kurzem mein Informatik-Studium
abgeschlossen. Mein Schwerpunkt ist Sicherheit und
Verifikation. Ich möchte gerne mich als Berater im
IT-Security-Bereich bewerben. Das Problem, das ich habe, ist
dass ich das Gefühl habe, dass ich nix weiß, auch wenn mein
Studium eigentlich sehr erfolgreich abgeschlossen wurde.

Die Frage ist: was wird von mir erwartet, dass ich weiß?

Es wird von Dir erwartet, das Du das gelernte aus dem Studium schnell umsetzen kannst. Dies ist dann natürlich Firmen/Kundenspezifisch. Der „Kunde“ will aber letztendlich schnell beraten werden und dazu brauchst Du erstmal die grundlagen aus dem Studium. Die Spezifika auf Kundenseite werden dann eh geliefert.

Eigentlich solltet Ihr eben darauf vorbereitet werden, schade. Wenn es z.B. darum geht, das eine Firewallumgebung mit zentralem management bei einem weltweiten Unternehmen von Lieferant A auf Lieferant B umgestellt werden soll (aus Kostengründen) wird es Deine Aufgabe sein zum einen die Alternativprodukte vorzustellen, die technischen Spezifikationen und das Pflichtenheft des Kunden abzugleichen, die Brücke zum internen Support, den Technikern, Einkauf, etc. zu bilden um das komplette Projekt zu einem guten Abschluss zu bringen (das ist nur eines der „Standardbeispiele“ was sein KANN. Ob das dann später bei Deinem AG so ist weiss ich natürlich nicht). Du sollst also die „Vokabeln“ parat haben und Sie richtig zusammensetzen können. Der Mut zur Lücke sollte man Dir nicht anmerken und Du musst Dir diese Lücken schnell mit Wissen selbst auffüllen. Also aktuelle Themen wie z.B. Sicherheit im Cloud Umfeld, VPN, Firewall, Chipkarten, Smartphones im Unternehmensumfeld, etc. wären nur mal ein paar kleine Stichworte.

Gruß
h.

Vielen Dank, h.

Kopf hoch und nichts anmerken lassen

Das Problem, das ich habe, ist
dass ich das Gefühl habe, dass ich nix weiß, auch wenn mein
Studium eigentlich sehr erfolgreich abgeschlossen wurde.

Hallo Helen,

ich finde es gar nicht so schlecht, dass Du dieses Gefühl hast. Es unterstützt Dich dabei, besonders aufmerksam und sorgfältig zu arbeiten und auch jenseits des Tellerrands offen für die Identifikation von Risiken zu bleiben.
Leider sind mir sehr viele Consultants begegnet, denen diese „Unsicherheiten“ wegtrainiert wurden, weil es gerade der Eindruck von umfassender Kompetenz und unerschütterliches Selbstvertrauen ist, der dem Kunden ein gutes Gefühl gibt.

Im Resultat sind dann aber hanebüchende Prozesse oder Lösungen herausgekommen oder eben solche Mängel bei der Überprüfung nicht identifiziert worden. Gesunder Menschenverstand und Lernfähigkeit sind wichtiger, als für jeden Anwendungsfall die scheinbar richtige Checkliste in der Tasche zu haben.

Die Anwendungsbereiche sind viel zu breit gefächert und viel zu detailliert, als dass Du im Normalfall vom Studium mehr als Methodik und Grundverständnis mitnehmen kannst. Aber schon darin bist Du oft anderen voraus, denen das Verständnis des „wieso“ oder die Entwicklung der letzten zehn Jahre einfach abgeht.

Gerade von Neulingen wird nicht erwartet, dass sie zeigen, dass sie alles viel besser wissen.

Ciao, Allesquatsch

Hallo Allesquatsch,

Deine Worte tun mir sehr gut. Danke.

… Das Problem, das ich habe, ist
dass ich das Gefühl habe, dass ich nix weiß, auch wenn mein
Studium eigentlich sehr erfolgreich abgeschlossen wurde.

Hallo,

da ist auch sicher was dran. Die meisten Berater üben den Beruf eine Weile aus, sammeln Erfahrungen, und stellen diese dann als Berater zur Verfügung. Meine Empfehlung wäre daher, eine Stelle mit deiner Qualifikation zu suchen, wofür wohl nur grössere Firmen in Frage kommen - aber das hat den Vorteil, dass dort (hoffentlich) alte Hasen sitzen, die dich in die Praxis einarbeiten.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich einem Berater frisch aus dem Studium vertrauen würde - man könnte auch auf die Idee kommen, jemand wird Berater, weil er keinen Job gefunden hat. Nichts für ungut, aber schonender Umgang mit deinem Ego hilft dir auch nicht weiter.

Gruss Reinhard

Die Frage ist: was wird von mir erwartet, dass ich weiß?

So etwas wird von dir gar nicht erwartet. Die meisten Consulter erwarten, dass du dich in eine beliebige Thematik schnell einarbeiten kannst und Wissenslücken schließt. Dabei scheint mir teilweise nicht mal ein brauchbares Grundwissen nötig zu sein.

Ich habe mit einem der großen Consulter schon mehrfach zusammengearbeitet und die einzelnen Consultants hatten nur eines gemeinsam: ein 1er-Diplom. Dabei spielte es offenbar keine Rolle, ob die vorher Geografie, Theologie oder Informatik studiert hatten (und, nein, das ist kein Witz).

Gruß,
Stefan

Ich habe mit einem der großen Consulter schon mehrfach
zusammengearbeitet und die einzelnen Consultants hatten nur
eines gemeinsam: ein 1er-Diplom. Dabei spielte es offenbar
keine Rolle, ob die vorher Geografie, Theologie oder
Informatik studiert hatten (und, nein, das ist kein Witz).

Hallo,

das glaube ich dir natürlich, aber das ist nur die Einstellungspolitik eben dieser Firma, und daher nicht verallgemeinerbar, egal ob man sie nun gut oder schlecht findet.

Immerhin, ich finde einen Einser-Abschluss immer noch ein besseres Kriterium als ein graphologisches Gutachten oder gar die Extertise eines Astrologen - gibt es alles.

Gruss Reinhard

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Moin,

Ich bin mir nicht sicher, ob ich einem Berater frisch aus dem
Studium vertrauen würde - man könnte auch auf die Idee kommen,
jemand wird Berater, weil er keinen Job gefunden hat.

Volle Zustimmung! Allerdings lernt man als Kunde auch relativ schnell, solche „Heissluft-Gebläse“ identifizieren. Ein „Berater“ ohne Praxiserfahrung ist für mich ein Unding.

Man sollte aber auch eins nicht vergessen: es geht hier um eine Stelle als „Junior-Consultant“, in vielen Firmen ist das nicht viel mehr als: Kaffee holen, Protokolle schreiben, Recherche,… also die ganzen lästigen Zuarbeiten, die man dem eigentlichen Consultant abnehmen kann. Keine Firma wird einen Frischling direkt von der Uni ohne Leine auf Kunden loslassen!

Gruß
Stefan

Hallo,

/*schlecht editiert, Verwirrung, Artikel neu geschrieben*/

vielen Dank für eure Meinungen und für die Teilnahme an dieser Diskussion. Aus der Verschiedenheit dieser Meinungen kann ich Vieles nehmen, was mir weiterhelfen wird.

Ich möchte Berater im IT-Security -Bereich werden, weil gerade dieser Bereich der Informatik mich fasziniert. Und ich weiß nicht, ob ein sehr guter Abschluss weiter relevant ist und derjenige, der mich einstellen würde, darauf guckt, ich habe 1,4 mit 1.0 in der DA. Und vor meinem Informatik-Studium habe ich sogar Linguistik und Literatur fertig studiert, also ist Informatik mein zweites Studium (es war aus Neugier und Faszination für Sprachen). Vielleicht aber sogar dieser „180°-Wechsel“ führt dazu, mich doch wie ein Eindringling zu fühlen.

Und die Tatsache, dass die Uni so viel Theorie beibringt und die Praxis aus dem Auge lässt ist auch ein Grund zur Unsicherheit für mich.

Ich habe nicht erwähnt, dass ich mich leide In Paris befinde und hier Arbeit suchen und finden muss. Daher noch ein Grund zur Unsicherheit…Ob was ich in Deutschland gemacht habe ausreichend ist???

Schönen Tag euch allen,

Helen

Hi,

Ich habe nicht erwähnt, dass ich mich leide In Paris befinde
und hier Arbeit suchen und finden muss. Daher noch ein Grund
zur Unsicherheit…Ob was ich in Deutschland gemacht habe
ausreichend ist???

Das hat absolut nichts mit Deutschland/Frankreich zu tun und es kann Dir auch keiner beantworten: es gibt Informatik-Studenten, die schon während des Studiums über Praktika und Nebenjobs genug Praxiserfahrung erwerben, dass sie nach dem Abschluss im Prinzip überall anfangen könnten. Es soll sogar Leute geben, die noch während des Studiums ihren CEH machen (obwohl sauteuer) und schon einen Namen in der „Szene“ haben.

Es gibt allerdings auch die „Elfenbeinturm“-Studenten, die die Pflichtpraktika abreissen ohne irgendetwas mitzunehmen an Erfahrung - die kommen dann aus dem Studium mit einem Kopf voll Theorie ohne Praxisbezug.

Wo Du jetzt stehst zwischen den Extremen kannst nur Du selber Dir beantworten.

Aber: bevor Du vor lauter Selbstzweifeln gelähmt wirst, spring’ ins kalte Wasser! Mehr als Dich innerhalb der Probezeit wieder an die frische Luft setzen kann kein Arbeitgeber. Die Prügelstrafe für Angestellte gibt es afaik auch in Frankreich nicht… *g*

Gruß
Stefan

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Stefan, ich habe jetzt gelacht, als ich Deine Antwort gelesen habe. Aber positiv gelacht, Du hast ja Recht. Ich habe auch 4 Jahre Erfahrung, Uni+Uni+Fraunhofer ISST. Auch wenn nicht immer nur IT-Security. Gut, ich springe jetzt ins kalte Wasser (ob schon dass ich hier bin nicht kalt genug wäre :smile:)

Danke für Deine Antwort,

Helen

Ich möchte Berater im IT-Security -Bereich werden, weil gerade
dieser Bereich der Informatik mich fasziniert. Und ich weiß
nicht, ob ein sehr guter Abschluss weiter relevant ist und
derjenige, der mich einstellen würde, darauf guckt, ich habe
1,4 mit 1.0 in der DA. Und vor meinem Informatik-Studium habe
ich sogar Linguistik und Literatur fertig studiert, also ist
Informatik mein zweites Studium (es war aus Neugier und
Faszination für Sprachen).

Für mich hört sich das erstklassig an.

Vielleicht aber sogar dieser
„180°-Wechsel“ führt dazu, mich doch wie ein Eindringling zu
fühlen.

Tja, ich sehe das nicht so.

Stefan