Hi,
Immerhin soll die
Fusion nicht die Energieprobleme von heute lösen, sondern den
Energiebedarf decken, den wir in 100 Jahren haben werden. Der
wird nicht mit den bislang verfügbaren Energiequellen zu
decken sein, es sei denn, wir sorgen dafür, daß die dritte
Welt auch weiterhin schön rückständig bleibt.
Genau! Sag ich doch! Sparen - Pah! Kreislauf??? Unser Weg ist der einzig richtige - mehr Energie verbrauchen, die wir in zentralen Grosskraftwerken herstellen. Nein, hast schon recht, wozu ueber echte Alternative nachdenken?
Ok, Haushalte haben 1998 knapp 50% der Energie verbraucht, die in der BRD insgesamt verbraucht wurde (1995 betrug der Gesamtverbrauch c.a. 15.000 Peta Joule - 1 PJ = 280.000.000 kWh). Jeweils ca 25% entfielen auf Verkehr und Industrie. Da macht eine Einsparung bei den Haushalten offensichtlich nicht viel aus, hast recht.
Mit einer Verlagerung auf dezentrale Produktionsformen, virtuellen Arbeitsplaetzen daheim usw, liesse sich VIEL in Verkehr und Indistrie einsparen. Desweiteren koennte man ja erwaegen ob mehrere Kurztrips ueber 1000 km sowie eine interkontinentale Fernreise pro Jahr pro Buerger (in die Richtung geht es momentan) sein muessen, oder ob man das vielleicht auch effizienter gestalten kann - und ob man an den momentan bevorzugten Transportformen festhalten will …
usw, usw, usw
Das ist ja alles nichts neues, hat der Club of Rome das erste mal in den 70ern (glaube ich) von angefangen. Da ist nicht von „Zurueck in die Steinzeit“ die Rede. Nur davon, dass unsere Art, leben, arbeiten und produzieren zu organisieren, vielleicht nicht der Weisheit letzter Schluss darstellt. War wohl Quatsch.
Wenn das Problem der Energiegewinnung weniger mit Ideologie und Politik zu tun haette und mehr mit Effizienz und Kosten/Nutzen sowie Risikoabschaetzung, dann wuerden die Gelder, die momentan in die Entwicklung der Kernfusion gesteckt werden, in die Verbesserung von Wind-/Wasserkraftanlagen, Solarzellen, Aufwindkraftwerken, Waermedaemmung, Brenstoffzellen, Wasserstofftanks usw investiert - und in Projekte, die andere - sparsamere - Organisationen des Alltags (wohnen, Arbeiten, Mobilitaet) testen. Auch sowas gibt es. Machen aber nur versponnene Hippies. Das sind ALLES Techniken, die grosses (teilweise schon erwiesenes!) Potential haben - und die rein rechnerisch auch heute schon unseren Energieverbrauch decken koennten, wenn auch nur in aestethisch und oekologisch bedenklichen Szenarien. Der Punkt ist aber, damit gehts, und wird besser gehen, wenn die Entwicklung weiter geht.
Doch in diese Entwicklung wird lange nicht so viel investiert (von staatlicher Seite) wie in die Kernfusion. Das ist schlicht und ergreifend irrational.
Gruss
Thorsten
der meint, dass ein Fusionsreaktor im Sonnensystem vielleicht genug ist, wenn man ihn richtig nutzt.