KFW 40, 55 oder 70? Wie hoch sind die Heizkosten pro Jahr im Vergleich?

Ich möchte im Frühjar 2018 bauen und stelle mir die Frage nach welcher Energieeffizienz bauen möchte.
Dabe stelle ich mir die Frage ob die Mehrkosten für ein KFW 40 in Relation zu den Ausgaben pro Jahr stehen.
Meine Frage kann man mir beantworten indem man mir sagt, wie hoch die Jahresausgaben für Heizkosten in einem Einfamilienhaus (Familie mit drei Kinden) bei einem KFW 40, KFW 55 und KFW 70 ist.
Das Haus ist zweistöckig und hat insgesamt 200qm (kein Keller).

Die Mehrkosten um die Werte zu erreichen sind mir bekannt, aber nicht wie hoch die Ausgaben (Heizkosten) pro Jahr pro Energieeffizienz ist.

Bitte nur auf die Frage eingehen. DANKE

Glückwunsch!

Den erforderlichen Energiebedarf wird dir der Planer/ Architekt anhand der Wärmebedarfsberechnung und der örtlichen Verhältnisse als „jährliches Mittel“ einigermassen genau ausrechnen. Das gehört zum Leistungsumfang/ Genehmigungsverfahren.
Ausgehend vom Mindeststandard braucht KFW70 eben nur 70% der Heizleistung und somit der Energie-Kosten. Ebenso verhält es sich mit den anderen Standards.
Die Kosten sind stark abhängig vom Energieträger.
Elektrisch (Wärmepumpe), Heizöl/ Gas, Pellets und vom schwankenden (tendenziell stetig steigendem) Marktpreis.
Bitte auch zu beachten: Je höher die Energieeffizienz des Gebäudes desto wichtiger wird eine effiziente Lüftung (teuer in Herstellung und Betrieb) und im Sommer sogar Kühlung (nochmal Energiekosten).
Je nach Investitionslaune und/ oder Ökobilanzoptimierung können diese Kosten mit Solarenergie und Fotovoltaik abgefangen werden. Das ist aber tendenziell ein Nullsummenspiel bezüglich Einsparung vs. Erstellung/ Instandhaltung/ Lebensdauer.

Bei beinahe Passivhäusern braucht es die meiste Energie für Warmwasserbereitung und Lüftung.
Für die Heizung reichen bei KFW40- Häusern oft weniger als 3KW Heizleistung für den Spitzenbedarf (ohne Warmwasser!).

So funktioniert das nicht!

OK, KFW40 benötigt 40% der Energie bezogen auf den Mindeststandard.

Wie viel Der Mindeststandard benötigt hängt aber auch von der, bzw. der Grösse der Oberfläche ab.

200qm erhältst du wenn das Gebäude 200m lang, 1m Breit und 10m hoch ist. Das sind dann 4’220qm Oberfläche.
Ader mit 10x10m und 6m Höher auf 2 Stockwerken, dann sind es 340qm Oberfläche.

Bei 4’220qm brauchst du run 12.5 mal so viel Energie wie bei 340qm. Mit z.B. KFW55 brauchst du dann 45% der Energie.

Jetzt hat man aber immer noch keine Ahnung was das kostet, dazu müsste man den Jahresverbrauch in kWh haben. Diese bekommst du aus der Wärmebedarfsrechnung, hängt eben von der Form ab, ist aber unabhängig von der Heiztechnik.

Je nach Heizungstechnik (Öl, Gas, Pellets, Solar, Wärmepumpe usw.) hats du unterschiedliche Kosten pro erzeugter kWh, aber auch unterschiedliche Investitionskosten in die Heizanlage.

Im Prinzip kann dann KF100 mit Kohleheizung geringere Jahreskosten erzeugen als KF70 mit Wärmepumpe.

Es braucht also mehr Infos, für eine konkrete Aussage!

MfG Peter(TOO)

Hallo Peter, hallo Community,

damit es besser kalkuliert werden kann, hier die Infos.

Das Haus hat ein Flachdach, ist wie ein Würfel gebaut, hat 11x11m und zwei Geschosse. Wenn man jetzt die Wände abzieht, werden es etwas weniger als 200qm. Die Deckenhöhen sind jeweils 270cm. Verbaut wird eine Wärmepumpe.

Was für Heizkosten habe ich unter diesen Kriterien bei einem KFW 40, 55, und 70 pro Jahr???

Bitte nur die Kosten pro Jahr in EURO dahinter schreiben. DANKE

Luftwärmepumpe oder Erdwärmepumpe?

Die Erdwärmepumpe

Hallo,

Es fehlt noch das Klima!

In Sibirien wird man mehr heizen müssen als in der Sahara.
In 2’000m höhe ist es auch kälter als im Tal unten.
Aber wenn z.B. das Wetter meistens von Links kommt, ist es auf der linken Bergflanke of bewölkt und auf der rechten hat man viele klare, kalte Nächte aber auch mehr Sonnenschein.
Es gibt also für jeden Ort andere Klimadaten, manchmal schon unterschiedliche für die linke und rechte Talseite.

Vor gut 20 Jahren ist im Winter das Dach eines Einkaufszentrums in den USA eingestürzt. Der Fehler war, dass die Bauingenieure die Schneelast-Daten für Chicago verwendeten und nicht diejenige vom Ort wo gebaut wurde. Es macht halt einen Unterschied ob 30cm Schnee oder 2m auf den Dach liegen.

MfG Peter(TOO)

Lieber Peter,

gehe doch bitte nur auf die Frage ein.

Der Ort in dem Gebaut wird ist in 78054 Villingen-Schwenningen in der Ludwigsburgerstrasse.

Es reicht mir auch vollkommen aus wenn du den Schnitt von Deutschland nimmst… weil mir geht es nur um die Differenzen zwischen KfW 40, 55 und 70 die im Jahr zu tragen kommen. Bitte also ein Beispiel in EURO auf meine Werte… aber nur wenn du das weißt.

Wenn du mit KFW100 1’000Euro/a z.B. für Öl benötigst, sind es mit KFW40 noch 400 Euro/a.

Das komplizierte ist halt zu berechnen ob es 1’000 oder 10’000 Euro/a sind!

Hallo Peter,

die Frage ist damit immer noch nicht beantwortet.

Ich bitte dich daher nicht mehr darauf zu antworten, wenn du die Antwort nicht weißt.

Die Frage ist:

Was sind die Heizungkosten „ca.“ pro Jahr bei einem Haus mit den oben genannten Werten wenn KfW 40 ODER 55 ODER 70?

Die Frage resultiert daraus: Wenn ich ein Haus mit KfW 40 baue, dann muss ich x Euro mehr für den Bau aufwenden… aber hole ich die Kosten je wieder rein? NEIN! Und daher möchte ich einen ca. Wert für die HEIZUNGSKOSTEN/JAHR wissen für die angegebenen werte… und dann kann ich mir selbst ein Bild machen, ob es sich lohnt, oder eben nicht.

WAS du willst ist hier allen klar!
Aber so geht es nicht!
Die Antwort hast du auch schon bekommen, die Wärmebedarfsrechnung, die bekommst du aber nicht hier im Forum!

MfG Peter(TOO)

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SORRY!
Aber wir kalkulieren hier GAR NICHTS.

Der Architekt liefert dir HOFFENTLICH eine qualifizierte Wärmebedarfsberechnung für eine beliebige Ausführung. Davon ausgehend lässt sich per Dreisatz ganz EINFACH der HEIZwärmebedarf für jede beleibige Ausführung umrechnen.

Nochmal: In der KFW-Kalkulation enthalten ist allerdings NUR der Wärmebedarf für die RAUMheizung. NICHT für Warmwasser. Ausser Verluste der Warmwassserzirkulation.
Der Heizbedarf für Warmwasser macht schnell den Hauptanteil für Heizenergie aus und ist zudem von individuellen Gewohnheiten/ Komfortansprüchen abhängig.

Ob du (realistisch geschätzte) Heizkosten für die reine Gebäudeheizung von 1000, 700 (KFW70) , 550 oder 400 EUR/ Jahr hast, macht nicht den grossen finanziellen Unterschied zu den Gesamtenergiekosten, die leicht das Doppelte und mehr betragen können.

Von daher rechnet(!) sich der Mehraufwand für besser als KFW70 bei den aktuellen Energiepreisen bestenfalls durch Fördermittel.

Gibt es denn nur Politiker hier?

Ich habe nur ein Grundstück gekauft und möchte nächstes Jahr bauen. Sowohl Architekten als auch Fertigbaufirmen bei denen ich war, reden nur gut über Ihr eigenes Produkt und somit ist das Ergebnis verfälscht.

Daher dachte ich hier gut aufgehoben zu sein, leider bringt Ihr mich aber auch nicht weiter.

Die Frage und ich wiederhole sie noch einmal ist, ob sich die Mehrkosten eines hochwertigen Effizienzhaus in Relation zu den jährlichen Heizkostenersparnissen überhaut rechnen.

Ich glaub aber nicht, sonst würde sich hier niemand so um Kopf und Kragen reden.

Der Politiker hier bist DU!

Wie soll man ohne Zahlen etwas rechnen können?
Wenn du die Wärmebedarfsrechnung lieferst, bekommst du auch konkrete Antworten!

Du kannst auch Fragen: Wie viel Sprit braucht ein Auto im Jahr!
Darauf bekommst du auch keine Angaben. Man muss das Modell (inkl. Motorisierung) Kennen und dann macht der Fahrstiel auch noch einen Unterschied.

MfG Peter(TOO)

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Hallo Peter,

danke für dein Beispiel… dann versuchen wir es mal sorum.

Mein Auto ist eine C-Klasse (das sind die 200qm) und fährt mit Diesel (was der Motor uns somit die Wärmepumpe ) und hat 180 PS (was die KfW sind). Ich habe einen durschnittsverbrauch von 5,9 Liter für Innerorts und Ausserorts (das ist der Durchschnitt für Winter und Sommer).

Somit kann ich mir jetzt ausrechnen wie viel ich in etwa an Diesel verbrauche für meinen eigenen Bedarf.

Wenn ich jetzt das Vorgängermodell als AMG genommen hätte, mit einem größeren Motor (also schlechterem KfW), dann kann ich mir das Auto günstiger Anschaffen, dann habe ich jedoch den höhren Durschnittsverbrauch von 8-10 Liter.

Ist es mir das jetzt wert?

Und das will ich hier raus bekommen… mehr nicht.

Damit du meine Frage insgesamt und wenn überhaupt verstehst… lege ich jetzt noch drei Preise dahinter.

Für ein Passivhaus wollte mein Architekt 560.000 EUR
Für ein Fertighaus mit KfW40 wollte WeberHaus 490.000 EUR
Für ein Massivhaus wollte eine Baufirma NUR 260.000 EUR

Das sind mir jetzt aktuell vorliegende Angebote…

VERSTEHST DU ES JETZT WAS ICH BRAUCHE?

Sehr schön!

Jetzt erkläre du auch mal, wie man aus den Kaufpreis des Autos den Benzinverbrauch berechnet.

DAS GEHT NICHT !!

Frag doch einfach mal einen Hausbesitzer mit einem Haus ähnlicher Grösse aus deinem Bekanntenkreis, wie viel der im Jahr für Heizöl oder Gas bezahlt. Auch wenn darin schon das Warmwasser eingerechnet ist.
Stromverbrauch ist hier ehr schlecht vergleichbar, da andere Stromverbraucher unkalkulierbar in die Abrechnung einfliessen.

Ich stelle hier einfach mal den hoch angesetzten Verbrauch von 3000 ltr Heizöl/ Jahr für ein Haus mit KFW 100 in den Raum. Mindestens 1/3 davon wird für Warmwasser verbraucht. Bleiben also noch 2000 ltr für die Heizung.
Aktuell kosten die 2000ltr Heizöl etwa 1000 EUR.
Nur mal angenommen, die Stromkosten der Wärmepumpe NUR für die Heizung bewegen sich in ähnlicher Höhe, ist das Sparpotenzial doch klar.
Ich habe es oben schon geschrieben.
Mit KFW 40 sparst du bei diesem Beispiel dann 600 EUR/Jahr.
Als Passivhaus dann 1000 EUR/ Jahr.

Um die Mehrkosten von 300.000 EUR für ein Passivhaus zu amortisieren, müsstets du - Energiepreissteigerungen grob eingerechnet - mindestens 150 Jahre darin wohnen. Allerdings wird dir die Lebensdauer der Installation einen Strich durch die Rechnung machen. Die wird nämlich viel eher sanierunsbedürftig sein.

Tatsächlich wird das Einsparpotenzial tendenziell sogar noch deutlich geringer sein, was die theoretische Amortisationszeit noch mal verlängert.

Ein KFW40- oderPassivhaus ist mit teurer Technik vollgestopft. Die bewirkt sicher einen Komfortgewinn, WENN sie funktioniert. Oft genug hat die aber ihre Tücken und/ oder eine Lebensdauer, die man optimistisch mit 20 oder 30 Jahren ansetzen kann.

HTH

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Hi odo01,

DANKEEEEEE… du hast mich verstanden.

Mit der Antwort kann ich mehr als nur leben und das bringt mich jetzt auch für meine Einschätzung weiter.

Denn genau das hat mich interessiert. Ich bin genau der gleichen Meinung und denke es wird sich niemals für jemanden lohnen… warum tut man sich das also an? Um die Förderungen der KfW zu bekommen? Steht doch auch nicht in Relation!

Wie dem auch sei. Ich denke das ein KfW 55 oder sogar nur 70 in Punkto Preis/Leistung die Gewinner sind.

Für mich persönlich fällt die Entscheidung also in die Richtung weiter zu Planen. Das soll aber bitte jeder für sich selbst entscheiden.

Wenn man langfristig ökologisch denkt und es sich LEISTEN KANN ist solche Bauweise doch nur gut.

Habe vor kurzem noch das Vergnügen gehabt, mit einem engagierten Bauherrn - selber Haustechnikplaner - an dessen Passivhaus mitzuwirken.

Sein „Trick“: Extrem massive Wände und Decken (Mauerwerk 36 cm massive Betonsteine, Decke und Bodenplatte 40(!) cm dick mit extremem Wämespeicherpotenzial. Dazu eine ordentliche Rundumdämmung. Unter der Bodenplatte 20cm Foamglas , Aussenwände 12 cm Einblasdämmung plus 5cm Faserplatten plus 2 cm Holz, (Flach-) Dach 40cm Einblasdämmung.

1000ltr Puffer- Schichtspeicher mit Warmwasserbereitung über externen Wärmetauscher.
Dazu eine kontrollierte Lüftung mit ca. 10mtr Zuleitung durch Erdreich in 2 mtr Tiefe, so dass im Winter frostfrei „vorgewärmte“ Luft eingespeist wird und im Sommer „gekühlte“ Luft zugeführt wird. Hocheffektive Wärmetauscher im Luftsystem sind obligatorisch.
Die Temperatur der Fortluft (im Winterbetrieb) liegt nur ca. 1-2K über der Temperatur der Zuluft.
Ausgeblasen wird „gegen den Wind“, so dass die Fortluft mit ihrer Temperatur sogar noch die Fassade gegen frostigen Wind „verteidigt“.
Das Ganze wird alleine von einem ca. 8m² Solarpanel mit Vakuum- Röhrenkollektoren an der Südfassade beheizt.
Für die Heizung reicht eine Vorlauftemperaur, die nur 2-3°C über der gewünschten Raumtemperatur liegt. Also ca 24°C.
Ein optional vorgesehener wasserführender Kaminofen war im letzten Winter zur Unterstützung nicht erforderlich.
Das Warmwasser hat für 3 Personen gereicht. Auch wenn das ein wenig „Warmwassermanagement“ erforderte.

So etwas zu realisieren braucht sicher Idealismus.
Auch wen man als Fachplaner ganz andere Möglichkeiten und „Vitamin B“ hat, als ein völlig fachfremder Bauherr.