KFZ Steuer Niederlande

Politik Auslandspolitik
#1

Hi,
man liest ja heute einiges ueber die neue KFZ-Steuer in den Niederlanden. Bei dieser wird die Steuer nach der Anzahl der gefahrenen Kilometer berechnet. Dafuer muss jedes Auto dann einen GPS Sensor erhalten.
Die Steuer pro gefahrenem Kilometer soll dann abhaengig von der Wagenklasse ausfallen.

Klingt ja erstmal interessant, aber kann man alle Vorteile dieses Systems nicht auch durch die Mineraloelsteuer erreichen?
Die bildet die gefahrenen Kilometer und auch die Wagenklasse doch eigentlich perfekt ab.
Wofuer dann also dieser Aufwand mit dem GPS Geraet, wenn bestehende Instrumente genauso gut funktioniere?

Gruss
rantanplan

#2

Hallo,
das war auch meine Idee dazu, wenn man dann genauer nachliest, soll es (später?) auch zeitabhängig gestaltet werden (als im Berufsverkehr teuerer, als Nachts um 3).
Ungeschickterweise ist außerdem der Verbrauch pro km in der Stadt höher, als auf der Autobahn. Das wollte man wohl nicht zuungunsten der Fahrer nochmal extra belasten.

Cu Rene

#3

Hi,

Klingt ja erstmal interessant, aber kann man alle Vorteile
dieses Systems nicht auch durch die Mineraloelsteuer
erreichen?
Die bildet die gefahrenen Kilometer und auch die Wagenklasse
doch eigentlich perfekt ab.
Wofuer dann also dieser Aufwand mit dem GPS Geraet, wenn
bestehende Instrumente genauso gut funktioniere?

Bürokraten neigen dazu, gut funktionierende Dinge komplizierter zu machen, weil man dann mehr von ihnen braucht, die sich um das komplizierte Ding kümmern müssen.

Warte nur, wir werden auch so etwas bekommen. Nur mit dem Unterschied, daß die Mineralölsteuer weiterhin zu bezahlen ist.

Gruß S

#4

Hallo,

Bürokraten neigen dazu, gut funktionierende Dinge
komplizierter zu machen,

Naja. Es gibt auch einige, die einfach mal alle Eventualitäten berücksichtigen, die im Stammtischgespräch übersehen werden könnten. Der Rene hat ja schon mal auf eine hingewiesen. Das Gleiche gilt für einen Stau. Da fährt man vielleicht keinen Kilometer und trotzdem läuft die Karre. Also nur über eine Kilometermaut könnte man eine Streckenbelastung nicht abbilden.

weil man dann mehr von ihnen braucht, die sich um das komplizierte Ding kümmern müssen.

Das ist wohl wahr.

Warte nur, wir werden auch so etwas bekommen. Nur mit dem
Unterschied, daß die Mineralölsteuer weiterhin zu bezahlen
ist.

Ja. Hier geht es ja auch nur darum die Kfz-Steuer wegfallen zu lassen. Spricht also nichts dagegen die Mineralölsteuer zu belassen.
Und man muss sich wohl damit abfinden, dass Steuern in erster Linie der Einnahme des Staates dienen und daneben keine perfekte Belastung jedes Einzelnen erreicht werden kann.
Aber genau weil das immer jeder fordert, wird es manchmal recht kompliziert.

Grüße

#5

Hallo!

Klingt ja erstmal interessant, aber kann man alle Vorteile
dieses Systems nicht auch durch die Mineraloelsteuer
erreichen?

Prinzipiell wahrscheinlich schon, bis auf die Tatsache, dass alle
Niederländer die 50km oder weniger von einer Grenze entfernt
wohnen im Nachbarland tanken.

Bei der Größe von Niederlande blieben also nicht viele die den teuren
besteuerten Sprit tanken.

Gruß
Stefan

#6

Hallo Rantanplan,

aus dem gleichen Grund wieso wir bei der LKW-Maut das teuere System „Tollcollect“ angeschafft haben anstelle einfach ein Vignettensystem (wie z.B. in Oesterreich) einzufuehren:

  1. Die Grossunternehmen brauchen Geld und haben ihre Lobbies welche Politiker bestechen bzw. Geld an Parteien spenden um Auftraege zu bekommen

  2. Die Ueberwachung durch den Staat soll ausgebaut werden um moegliche politische Proteste zu unterbinden.

Ansonsten gibt es fuer ein solches System keine relevanten Vorzuege sondern eher Nachteile: Kraftstoffsparsamkeit wird nicht belohnt (im Gegenteil: Man wird eher den kuerzesten als den schnellsten Weg nehmen und Staus oder Innenstaedte nicht umfahren), alternative Kraftstoffe (LPG, CNG, Elektro, Ethanol, Biodiesel…) lohnen sich weniger, Auslaender muessen entweder anders abgerechnet werden oder auch ein Ueberwachungsgeraet bekommen bzw. muessen nichts bezahlen (was dazu fuehren wird das internationale Unternehmen ihre Firmenflotte im Ausland zulassen werden).

Gruss

Desperado

#7

Hi,

dafür haben die grenznahen Tankstellen in Holland merkwürdigerweise neben den Dieselsäulen eine (für Notfälle?) Benzinsäule …

Könnte sich auf Staatsebene ausgleichen.

LG
R