Meine Tochter ist 14 Jahre alt und während eines Gesprächs erwähnte sie das recht viele Freunde kiffen , teilweise kommen die Kids schon bekifft in den Unterricht.Ich weiss absolut nicht wie ich mich verhalten soll ,rede ich mit den Freunden wäre dies ein Vertrauensbruch meiner Tochter gegenüber, die Eltern anzusprechen fällt mir auch etwas schwer, da ich die Eltern nicht kenne und daher die Reaktion nicht einschätzen kann . Ich persönlich finde es sehr früh ,solche Sachen in dem Alter auszuprobieren.Ich würde mich über Reaktionen freuen .
vielen Dank im voraus
Anke
Hi,
ich bin selbst Lehrer, 14 ist in der Tat
etwas früh. Aber ich denke,
unternehmen kannst du nichts, als dich
mit deiner Tochter hinsetzen und dich
mal mit ihr unterhalten, dass das alles
nicht so supercool wäre, aber du solltest
es nicht zu sehr dramatisieren, sonst
verliert sie diesbezüglich das vertrauen
in dich. wenn sie selber viel kifft, merkst
du das wahrscheinlich schon. aber: ball
flach halten! das schlimmste was du tun
kannst wäre es die kifferei zu
dämonisieren. dann wird sie nämlich
anfällig für argumente wie „du siehst
doch wir tun es auch und es schadet
uns nicht.“
vielg glueck
b
Liebe Anke,
mach dir nicht allzuviel Sorgen.
Ich bin zwar keine Mutter, aber die Zeiten, in denen ich kiffende Freunde und Freundinnen hatte, sind mir noch sehr nah. Deshalb spreche ich jetzt eher aus der Tochterperspektive.
Ganz viele meiner Freunde haben damals gekifft und es war für uns total normal. Halt spannend gefährlich und obwohl ich selbst nichts genommen habe, hab ich mich gerne in dem „Drogen“-Umfeld aufgehalten, das hat mich interessanter gemacht. Irgendwann, mit über 20 hab ich auch ein paar Mal geraucht, aber ich bin nicht dabei geblieben. Und ich weiss, dass niemand aus meiner damaligen Clique auf die schiefe Bahn geraten ist. Die sind jetzt alle im Job und verheiratet und es hat keinem geschadet, nicht mal den damals ultraharten Jungs.
Ausserdem (jetzt handele ich mir bestimmt bei manchen Leuten Ärger ein) finde ich kiffen nicht schlimm. Ich finde Saufen viel schlimmer. Schon alleine wegen der körperlichen Abhängigkeit. Mehr zu diesen Themen erzähle ich gerne auf Nachfrage, aber ich will diese Antwort nicht übermäßig aufblähen.
Meine Mutter hätte damals machen können, was sie wollte, ich hätte wegen ihr und den Erwachsenenschlaureden meine Freunde nicht aufgegeben, nur vielleicht dann heimlich getroffen.
Grüße
Trilli
Hallo Anke,
ich seh’ die Sache auch nicht so schlimm. Um die Freunde Deiner Tochter würde ich mich gar nicht kümmern, gerade schon aus den Gründen, die Du bereits angesprochen hast. Viel wichtiger ist es, daß Du, sofern Du einen einigermaßen coolen Zugang zu ihr hast, mit der Zeit herausfindest, wie sie selbst zum Kiffen steht. Vielleicht beobachtet sie ja nur, wie es bei den anderen ist und sie interessiert das für sich selbst gar nicht… Oder sie probiert’s mal, aber solange es beim Probieren bleibt… Ich weiß nur, daß es mir von meinem einzigen Joint kotzübel geworden ist, ich vertrag auch keine Zigaretten mehr… An sich eigentlich ein positives Ergebnis, oder?? ))
Alles Gute!!
Claudia
Ganz so leicht wie meine Vorgänger üwrde ich die Sache nicht nehmen. Kiffen ist offenbar unwahrscheinlich im Kommen. Bei uns hat sich in der Stadt die Zahl der jungen Kiffer (unter 14) in den letzten zwei Jahren vervierfacht. Die 12 - 13jährigen reden teilweise vom Kiffen wie vom Bonbonlutschen. Das Üble sind aber die Geschäfte, die teilweise damit verbunden sind.
An deiner Stelle würde ich eine Drogenberatung anfragen und dort um Rat fragen. Du solltedt auch diskret die Lehrer deiner Tochter unterrichten, um dann mit Hilfe der Drogenberatung in der Schule qualifizierte Beratung und Prävention stattfinden zu lassen.
Gruß
Werner
du solltest auf keinen fall jemanden wie lehrer oder andere eltern unterrichten, denn dann verlierst du deine tochter (auch wenn sie bei dir wohnen bleibt, wird sie sich innerlich zurückziehen)
kiffen an sich ist nicht tragischer als alkohol trinken. in diesem alter ist es auch m.e. in ordnung, da die jugendlichen sich selbst erfahren möchten.
das problem am kiffen ist eher, dass der erste schritt in die illegalität und die drogenszenen getan ist. also sind sicherheitstipps das beste, was du deinem kind geben kannst.
strafen, predigten, ins gewissen reden, enttäuschung ausdrücken ist völlig fehl am platz.
sei offen und aufmerksam und hoffe, dass dich deine tochter weiterhin als ansprechpartnerin akzeptiert. dann kannst du ihr ggf ratschläge geben, aber nur, wenn sie danach fragt.
sage ihr offen, dass du sorgen hast, aber ohne vorwurft oder hintergedanken.
es gibt einige informative literatur zu thema kiffen (dtv handbuch der rauschdrogen, haschisch - zerstörung einer legende, ist allerdings sehr einseitig negativ).
Viele Grüße
cordula