Hallo!
Gibt es nicht. Was aber nicht heißt, dass man in Deutschland schlechter dran ist, sofern man einfache Regeln beachtet.
Genau das kann Carfax in den USA nicht leisten. Carfax ist auf die Daten regelmäßig zu erneuernder Fahrzeugzulassungen sowie auf Daten von Versicherungen angewiesen. Fährt jemand gegen einen Baum, so dass das Auto eigentlich ein Totalschaden ist und lässt das Auto in einer Hinterhofwerkstatt wieder notdürftig herrichten, bekommt davon keine Behörde, keine Versicherung und natürlich auch Carfax nichts mit. Ähnliches gilt für manipulierte Tachostände, was in den USA vermutlich ähnlich häufig wie hierzulande vorkommt. Wirklich keiner kann mitbekommen, wenn jemand vor jeder Erneuerung der Zulassung den Tachostand manipuliert, aus 40.000 Meilen z. B. 10.000 Meilen in den letzten 2 Jahren zurückgelegte Strecke macht.
Die Erkennung geklauter Fahrzeuge funktioniert, aber das auch nur bei ungeschickt agierenden Dieben oder Hehlern. Ähnliches gilt für als Totalschaden gemeldete Autos. Von Schäden durch Verschleiß und Rost bekommt Carfax sowieso nichts mit. Von daher wird kaum mehr als ein sicheres Gefühl, aber keine tatsächliche Sicherheit geboten. Aussagen zu einem Fahrzeug, die durch Abfragen einer Datenbank gewonnen wurden, können etwas taugen, können aber auch nur Bullshit sein.
Eine Carfax-Meldung, dass ein Auto einen Unfallschaden hinter sich hat, wird zuverlässig sein, wobei man aber nicht weiß, um genau welchen Schaden es ging. Kein Carfax-Eintrag z. B. zu Unfallschäden erlaubt aber keine Aussage, dass das Auto wirklich keinen Unfall oder sogar Totalschaden hinter sich hatte.
Die oben erwähnten Regeln beim Gebrauchtautokauf gehen so: Einfach nur genau hingucken. Und zwar nicht in eine Datenbank, sondern - man wird es kaum für möglich halten - das in Aussicht genommene Auto und seine Papiere begucken.
Es bringt vorhersehbar wenig, wenn etwa der WWW-Geschäftsführer in fachkundiger Begleitung seines Frisörs ein Auto begutachtet. Deshalb lässt man das Fahrzeug von unabhängigen Fachleuten (sowas gibbet wirklich!) durchsehen. Nennt sich Gebrauchtwagencheck und wird von ADAC, TÜV und Dekra angeboten. Dabei wird genau geguckt, an einzelnen Stellen und bei Zweifeln auch gemessen. Zudem müssen Wartungsheft, Reparaturrechnungen, Berichte von Hauptuntersuchungen, Tachostand, Zustand von Lenkrad, Pedalbelägen, Sitzen und Allgemeinzustand des Fahrzeugs plausibel zueinander passen.
Die Begutachtung kostet um die 120 € und gibt andere, i. d. R. genauere Auskunft über den aktuellen Fahrzeugzustand als Datenbankabfragen.
Gruß
Wolfgang