Namen von Flüssen
Servus,
Nun ja, wenn jeder Fluss systematisch nach seinem längsten Quellfluss benannt wäre, so würde die Elbe auch Moldau heißen…
die Benennung nach dem längsten Zufluss ist nie der Fall, zumal die Namen aus Zeiten stammen, zu denen die Längen von Wasserläufen nicht besonders genau bekannt waren. Reste aus der Zeit, zu der ein Fluss entlang seines Laufes schon auch mal den Namen wechselte, findest Du bei Fulda - Werra - Weser und auch beim Ister.
Bei Einmündungen geben (in der Regel, es gibt Ausnahmen) die Wasserläufe ihre Namen ab, die an der Einmündung die Richtung ändern. Hübsch sehen kann man das an der Donau, die in Donaueschingen ihr Wasser von Brigach und Breg bekommt, aber ihren Namen von einem Rinnsal Donau, das ohne seinen Namen schon längst Bestandteil der städtischen Kanalisation wäre; ein nicht allzugroßes Stück weiter in Ulm, wo sie sich noch kaum von dem schweren Volumenverlust aus der Versickerung bei Tuttlingen erholt hat, wird ihr von der mit Alpen- und Voralpenwasser kräftig daherströmenden Iller aufgeholfen, die auch wieder wegen Richtungsänderung an der Einmündung ihren Namen lassen muss.
Es ist beiläufig bei nicht wenigen Flüssen eine willkürliche Angelegenheit, ab Quelle zu kilometrieren, weil sich nach objektiven Kriterien kein Punkt als Quelle festlegen lässt. Zwar wäre z.B, beim Rhein die dadurch unvermeidliche Ungenauigkeit viel geringer als die, die gut hundert Jahre lang wegen eines Druckfehlers in einem Konversationslexikon bestand, aber es bliebe doch eine recht unbefriedigende Angelegenheit, z.B. Oder, Inn oder Neckar bloß auf ungefähr einen Kilometer genau kilometrieren zu können.
Schöne Grüße
MM