Kind ist soo stur, wie kann man helfen?

Hallo,

wie manche von Euch sicher mitbekommen haben, wir haben mit unserer Tochter so einiges durch, Epilepsie, Wahrnehmungsproblematiken usw. 
Laaaaaange Geschichte, Stress im Kindergarten weil sie da wohl sehr auffällig ist. Da soll jetzt eine I-kraft zu kommen, weil die anderen kinder sie mittlerweile aussschliessen und sie da sehr auffällt. 

Wir gehen zur Ergotherapie , und deswegen auch turnusmäßig zum Kindeerpsychologen.

Ich glaube mittlerweile, das sie einfach nur sehr, sehr , sehr stur ist. Manches will sie wirklich nur sie wie sie will, und bekommt sie das nicht, oder muss etwas machen was sie nicht will, flippt sie aus. Passiert auch beim spielen mit anderen Kindern. Sie fängt an zu schreien, kreischen, und das kann sich echt über stunden hinziehen. 

Wir geben dem nicht nach, halten Regeln und Konsequenzen genau ein, und versuchen das nicht zu beachten, aber das geht gar nicht, weil sie so laut ist und quatsch macht, das man einschreiten muss. 

sie macht abends beim ins bett gehen ewig theater, beim essen, beim spielen, das muss so laufen wie sie das will. 

Ich bin so langsam ziemlich am ende der weisheit angelangt. Ignorieren kann mans nicht, alle tips vom kinderpsychologem (Belohnungssystem für gute Tage), half nicht. 
Ich versuche auch ruhig zu bleiben, ihr das zu erklären, aber mir gehen manchmal echt die Nerven durch, dann mecker ich echt laut. In ihr Zimmer schicken zum austoben geht auch nicht immer und ist woanders nicht möglich. Sie auf den Schoss nehmen und kuscheln hilft auch nur bedingt.

Sie hört halt nicht hin, wenn wir ihr das erklären wollen. Sie gibt nicht nach, trotz Konsequenzen. Ich bekomme keine Verbindung zu ihr, keine Möglichkeit, dieses rumschreien und ausflippen abzustellen. Oder einen anderen Weg zu finden, mit ihrer Sturheit und Enttäuschung umzugehen. 

Das ist für uns und unser Umfeld, aber vor allem auch für sie wirklich unschön…frustrierend und traurig.

Habt ihr auch solche Kinder, habt ihr Tips, Tricks, eigene Erfahrungen ??? Bitte teilt sie mit mir…

lg

Brenna

Hallo Brenna,

ich weiß, dass du hier schon öfters Fragen gestellt hast, kann mich aber im Einzelnen nicht mehr erinnern, deswegen frage ich, ob schon sowas wie Autismus ausgeschlossen worden ist. Das erinnert mich nämlich total an ein autistisches Kind, das ich mal miterlebt habe:

Manches will sie wirklich nur sie wie sie will, und bekommt sie das nicht, oder muss etwas machen was sie nicht will, flippt sie aus. Passiert auch beim spielen mit anderen Kindern. Sie fängt an zu schreien, kreischen, und das kann sich echt über stunden hinziehen. 

Mir kommt die Beschreibung jedenfalls irgendwie nicht so vor, als sei es einfach Sturheit.
Ich weiß auch, dass Asberger Autisten oft einfach anfangen zu schreien, wenn sich die Außenwelt zu chaotisch und nicht nach ihrer für sie verständlichen Ordnung verhält (oder so ähnlich).

Viele Grüße

Hallo,

mein Sohn hatte vor gut 20 Jahren auch so seine Probleme, deshalb kann ich das durchaus verstehen.

Was würde ich machen?

Ab in eine Kinderklinik und auf neurologische Störungen untersuchen lassen.

Dort haben die auch Psychologen, eine zweite Meinung war noch nie schädlich…

Meine Meinung (bei meinem Sohn bekam ich so den richtigen Rat).

Gruß

Hallo Brenna, "

Sturheit" ist ja erstmal nur ein Etikett. Offensichtlich ist eure Tochter nicht fähig, flexibel zu reagieren, sich umzustellen. Bein Kindern mit Down - Syndrom hat man das auch, wird auch gern einfach Sturheit genannt, es steckt aber eine wirkliche Unfähigkeit es Kindes dahinter - es ist also nicht einfach ein Erziehungsproblem

Oft hilft es, dem Kind genügend Zeit zu geben, also Veränderungen rechtzeitig anzukündigen. Z.B. beim abendlichen Spiel: noch dieses Spiel zuende spielen, noch diese Sendung zuende sehen, dann gehts ins Bett - und das mehrmals wiederholen, - und dann natürlich konsequent einhalten.

Ein fester ritualisierter Ablauf, z.B. ausziehen, Zähne putzen, noch ein kleines Spiel, ions Bett, Geschichte vorlesen,… ist auch hilfreich.
Wir geben dem nicht nach, halten Regeln und Konsequenzen genau
ein,
gut!

und versuchen das nicht zu beachten,

Wird zwar oft geraten, ist aber Unsinn.

aber das geht gar nicht,

genau erkannt. Ignoriert man bestimmte Verhaltensweisen, kann das Kind sich so lange steigern, bis man sein Verhalten nicht mehr ignorieren kann. Dann hat man dem Kind gezeigt: Du musst extreme Dinge tun, sonst wirst du ignoriert. Und das wollt ihr ja nicht.

weil sie so laut ist und quatsch macht, das man einschreiten muss.
Eben!

Der bessere Weg ist oft, SEHR FRÜH zu reagieren, also das Gegenteil von ignorieren, Du kennst dein Kind und merkst ,wenn sich ein Problem abzeichnet. Überlege möglichst vorher schon, vielleicht auch mit Hilfe der Erziehungsberatung: Wie kannst du Situationen so verändern, dass es nicht zur Eskalation kommt? Das ist mühsam und es gibt immer wieder Rückschläge, ist aber ein gangbarer Weg
(Belohnungssystem für gute Tage),
Belohnungssysteme können helfen, aber ein ganzer Tag ist für ein kleines Kind viel zu lang und zu schwer zu steuern. Belohnungen für kleine, konkrete Verhaltesnweisen, z.B. „allein Zähne geputzt“ (je nach Alter) sind oft besser. Und immer nur 1, 2 Dinge gleichzeitig, keine lange Liste mit „Soll - Verhalten“.

Abseits von Belohnung wirkt natürlich Lob. Ich weiß wie schwer es ist, bei sehr auffälligen Kindern, das Gute und Richtige überhaupt noch zu bemerken. Man ist oft so auf die Probleme fixiert, die ja auch zuverlässig kommen, dass kaum Zeit bleibt, schöne Momente zu genießen. Aber es gilt, immer wieder kleine Dinge und Ansätze zu finden, die das Kind gut macht, und es da sofort zu loben.

Dein Kind hat offensichtlich Entwicklungsprobleme, und vielleicht hilft es dir daran zu denken, dass sie es nicht macht, um euch zu ärgern, und dass es nicht euer Fehler ist, dass sie so schwierig ist.
Zur Zeit, und das wird vielleicht auch noch einige Zeit so bleiben, ist eure Tochter im wahren Sinne des Wortes „schwer erziehbar“: Es ist, auch für Top - Eltern, eben schwerer, sie zu erziehen als ein unauffälliges Kind.
Das kostet Nerven, deswegen suche dir Hilfe, (Erziehungsberatung) und zuhause Entlastung wo es geht.

Und dann bleibe bei deinem konseqenten, aber liebevoellen Verhalten, auch wenn es teilweise nicht zu fruchten scheint.

Viel Kraft und ERfolg wünscht Bixie …

Hallo,

Der bessere Weg ist oft, SEHR FRÜH zu reagieren, also das
Gegenteil von ignorieren, Du kennst dein Kind und merkst ,wenn
sich ein Problem abzeichnet. Überlege möglichst vorher schon,
vielleicht auch mit Hilfe der Erziehungsberatung: Wie kannst
du Situationen so verändern, dass es nicht zur Eskalation
kommt? Das ist mühsam und es gibt immer wieder Rückschläge,
ist aber ein gangbarer Weg

Dies halte ich für sehr wichtig. Wollte nur noch (als Verstärkung) erwähnen, dass Aufmerksamkeit ja nicht nur von den Eltern kommt, sondern eben auch von der Umwelt (Geschwister, Freunde, andere Erwachsene), was durchaus verstärkend wirken kann.

Gerade bei sogenannten Trotzanfällen, kommt ein Punkt, an dem ein Kind von allein nicht mehr runterkommen kann. Hier ist Vorbeugen die bessere Vorgehensweise.

Siboniwe

abwegige (?) Ideen am Rande
Hi!

wie manche von Euch sicher mitbekommen haben, wir haben mit
unserer Tochter so einiges durch, Epilepsie,
Wahrnehmungsproblematiken usw. 

Das, zusammen mit anderen Geschichten, die ich nur noch so halb (und hoffenltich nicht falsch im Hinterkopf habe), denke ich, dass das alles ganz schön viel Stress und Action für so ein Kindergartenkind gewesen sein könnte und evtl noch ist. Ich versuch mal, zu erklären, wie ich das genau meine. Bitte nicht als Angriff verstehen.

Lasst das Mädchen doch einfach mal zur Ruhe kommen… Immer ist jemand an ihr dran, funktioniert sie nicht richtig, wird sie zu Therapie geschleppt, Problemgespräche geführt.

Einfach mal sein lassen, nicht an ihr rumdoktern. Keine neuen Diagnosen, kein neues „Personal“, keine neuen Abläufe.
Ist natülrich leichter gesagt als getan, wenn man im Trubel drin steckt., aber so als Hintergrundgedanken finde ich, sollte man das vielleicht nicht vergessen. Ständig ist sie Ausgangspunkt für Probleme, dauernd wird ihr vermittelt, dass irgendwas mit ihr nicht in Ordnung ist, dass sie Hilfe braucht, sie aneckt etc. Wie unter der Dauerlupe wird sie ständig beobachtet, steckt in einer Schublade, aus der sie nicht raus kommt.

Ich glaube mittlerweile, das sie einfach nur sehr, sehr , sehr
stur ist.

Oder sehr sehr überfordert.

Was ich mir auch vorstellen könnte (ja, klingt utopisch, man sollte aber nicht vergessen, dass es um ein Kind geht): soweit ich weiß, arbeitest Du auch? Nimm sie raus aus dem Kindergarten, nimm Dir ein halbes Jahr Auszeit (oder der Papa, der könnte das natürlich auch machen). Macht es Euch gemütlich zuhause. Die anderen Kinder (waren es noch 1 oder 2?) profitieren sicher auch davon.

Wir geben dem nicht nach, halten Regeln und Konsequenzen genau
ein, und versuchen das nicht zu beachten, aber das geht gar
nicht, weil sie so laut ist und quatsch macht, das man
einschreiten muss. 

Also ab einer gewissen Grenze würde ich überlegen, ob Ihr vielleicht das Gegenteil von Konsequenz fehlt: Weichheit und Nachgiebigkeit, das Gefühl, bedingungslos geliebt zu werden. Und solche Worte von mir, wo ich doch sonst immer der Konsequenz das Wort rede. Aber wenn es so überhaupt nicht funktioniert, könnte ein Umdenken angesagt sein.

Ich bin so langsam ziemlich am ende der weisheit angelangt.
Ignorieren kann mans nicht, alle tips vom kinderpsychologem
(Belohnungssystem für gute Tage), half nicht. 

Habt Ihr lang genug durchgehalten? Das dauert manchmal sehr sehr lang.

Ich versuche auch ruhig zu bleiben, ihr das zu erklären, aber
mir gehen manchmal echt die Nerven durch, dann mecker ich echt
laut.

Das widerum halte ich für gesund für Euch beide. Auch Kinder dürfen mitbekommen, dass Mama nur begrenzte Nervenkapazitäten hat. :smile:

Habt ihr auch solche Kinder, habt ihr Tips, Tricks, eigene
Erfahrungen ??? Bitte teilt sie mit mir…

„Solche“ Kinder habe ich natürlich nicht - die sind ja alle verschieden, das macht es ja so spannend :wink: Aber ich habe einen Sohn, der uns mit seiner Lebhaftigkeit, seinem Jähzorn, seiner blinden Wut, seiner Unzugänglichkeit für Vernunftargumente oft in die Verzweiflung getrieben hat.
Überwiegend Vergangenheit, denn das ist die gute Nachricht: Es wurde besser, mit jedem Jahr, dass das Kind älter wurde.

Und was ich merke: Je gelassener ich wurde, desto mehr Ruhe kehrte auch beim Kind ein. Als direkte Rückkopplung ist das auch heute noch so. Und das wäre noch ein Tipp am Rande, so ins Blaue hinein: Lenke Deinen Blick auch mal auf Dich (und den Papa zum Kind) und schau, was da evtl. gerade in Schieflage ist.

Viele Grüße
kernig

Eine wunderbare Antwort
wie ich finde. Sie berührt bereits beim ersten Lesen - und setzt zumindest bei mir das Gefühl frei, dass du sehr richtig damit liegen könntest.

Beeindruckte Grüße von Jule

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Hallo,

erstmal danke für deine Antwort - war wirklich schön zu lesen.

Lasst das Mädchen doch einfach mal zur Ruhe kommen… Immer
ist jemand an ihr dran, funktioniert sie nicht richtig, wird
sie zu Therapie geschleppt, Problemgespräche geführt.

Einfach mal sein lassen, nicht an ihr rumdoktern. Keine neuen
Diagnosen, kein neues „Personal“, keine neuen Abläufe.
Ist natülrich leichter gesagt als getan, wenn man im Trubel
drin steckt., aber so als Hintergrundgedanken finde ich,
sollte man das vielleicht nicht vergessen. Ständig ist sie
Ausgangspunkt für Probleme, dauernd wird ihr vermittelt, dass
irgendwas mit ihr nicht in Ordnung ist, dass sie Hilfe
braucht, sie aneckt etc. Wie unter der Dauerlupe wird sie
ständig beobachtet, steckt in einer Schublade, aus der sie
nicht raus kommt.

Das mag sein, ist wirklich schwierig - so ganz gelingt uns das nur am Campingplatz (sind dauercamper), weil da alles auf neutral steht, bzw. die Leute da das eher gelassen nehmen.(sie ist wirklich sehr laut, und das kann schon nerven!)

Ich glaube mittlerweile, das sie einfach nur sehr, sehr , sehr
stur ist.

Oder sehr sehr überfordert.

Ich denke, überfordert von ihrer Sturheit und nicht in der Lage, da einen Schritt zurückzugehen. Sie weiß einfach nicht damit umzugehen, das andere sich ihr nicht anpassen wollen, und hängt dann irgendwie fest.

Was ich mir auch vorstellen könnte (ja, klingt utopisch, man
sollte aber nicht vergessen, dass es um ein Kind geht): soweit
ich weiß, arbeitest Du auch? Nimm sie raus aus dem
Kindergarten, nimm Dir ein halbes Jahr Auszeit (oder der Papa,
der könnte das natürlich auch machen). Macht es Euch gemütlich
zuhause. Die anderen Kinder (waren es noch 1 oder 2?)
profitieren sicher auch davon.

Utopisch in dem Sinne, das irgendwo das Geld ja auch herkommen muss. Hätten wir genug, wäre ich definitiv zuhause. Ich mache nicht viele Stunden, halt nur soviele wie sein müßen, und sie geht auch nicht bis um 4, sondern wird zwischen 12 und 2 uhr abgeholt.

Wir geben dem nicht nach, halten Regeln und Konsequenzen genau
ein, und versuchen das nicht zu beachten, aber das geht gar
nicht, weil sie so laut ist und quatsch macht, das man
einschreiten muss. 

Also ab einer gewissen Grenze würde ich überlegen, ob Ihr
vielleicht das Gegenteil von Konsequenz fehlt: Weichheit und
Nachgiebigkeit, das Gefühl, bedingungslos geliebt zu werden.
Und solche Worte von mir, wo ich doch sonst immer der
Konsequenz das Wort rede. Aber wenn es so überhaupt nicht
funktioniert, könnte ein Umdenken angesagt sein.

Ja, das denke ich manchmal auch, das Leben besteht für sie nur noch aus Konsequenz, regeln usw. Das Problem ist halt, das sie Vrehaltensweisen manchmal hat, die man sofort abstellen möchte ( spätestens wenn einem mit Rauswurf vom Urlaubsort gedroht wird, weil das Kind so laut ist, oder sie irgendwas in Wut zerstört oder sich selber in Gefahr bringt ), ist das sehr, sehr schwierig. Ich weiß, ich müßte mehr loben, weicher sein, sanfter, aber ich kann einfach nicht. So doof sich das anhört, da komme ich gar nicht zu. Sie will etwas, ich sage nein, und bevor ich sie trösten kann deswegen, oder irgendwas machen kann, flippt sie aus, und das richtig.

Ich bin so langsam ziemlich am ende der weisheit angelangt.
Ignorieren kann mans nicht, alle tips vom kinderpsychologem
(Belohnungssystem für gute Tage), half nicht. 

Habt Ihr lang genug durchgehalten? Das dauert manchmal sehr
sehr lang.

Ja, aber es liegt ja nciht daran, das sie nicht will, eher das sie nicht anders kann. Und davon ab, gab es viele um uns rum, die das total doof fanden , weil wir normale sachen belohnt haben, die eigentlich selbstverständlich wären. (was mir relativ latte war).

Überwiegend Vergangenheit, denn das ist die gute Nachricht: Es
wurde besser, mit jedem Jahr, dass das Kind älter wurde.

Gibt ja Grund zu Hoffnung.

Und was ich merke: Je gelassener ich wurde, desto mehr Ruhe
kehrte auch beim Kind ein. Als direkte Rückkopplung ist das
auch heute noch so. Und das wäre noch ein Tipp am Rande, so
ins Blaue hinein: Lenke Deinen Blick auch mal auf Dich (und
den Papa zum Kind) und schau, was da evtl. gerade in
Schieflage ist.

Hm, da ist erstmal alles ok, würde ich sagen.

Mich belastet das ganze total, weil ich auch merke, das sie mich wirklich nervt, permanent, ich schon angst vor dem näcshten ausraster habe, und eigentlich froh bin, wenn ich ruhe vor ihr habe. Ich habe kaum Energie mich mit ihr zu beschäftigen. Wenn , dann ist es auch toll, sie kann sich ganz toll begeistern für manches. Aber es gibt auch Tage, da warte ich auf abends.
Das hört sich echt böse an, und tut mir total leid, weil wir früher eine tolle Bindung hatten. Mittlerweile bin ich der ewigen Kämpfe mit ihr einfach müde, und so ausgelaugt, entnervt und sauer. Auf mich, weil ich anscheinend unfähig bin, das so hinzunehmen oder abzustellen. Auf sie, weil ich denke, kann sie nicht mal einfach machen ?
Ich fühle manchmal richtig eine Blockade in mir, mal weich zu sein. Ich kann das gar nicht mehr! *schäm*.

Und das macht mich ja so hilflos…

lg

brenna

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Hey brenna,

die Vokabeln, mit denen du dich selbst beschreibst (genervt, kann nicht mehr, überfordert, usw.), erinnern mich stark an eine Situation, in der ich selbst auch mal war. Hatte damals mit meinem Stiefsohn zu tun, war aber eine komplett andere Ausgangslage als bei dir.

Denke mal an eine Mutter-/Kind-Kur oder ggf. an eine Mütter-Kur.
Mir hat damals sehr geholfen, dass auch andere Menschen ein Kreuz zu tragen haben. Es klingt blöd, aber zu hören, was andere so zu Hause erleben, macht sein eigenes „Schicksal“ manchmal erträglicher. Außerdem würdest du dann 3 Wochen Zeit für dich (Massagen, Sport, Yoga, Gespräche, usw.) UND Zeit für die Kinder (oder auch nur das eine Kind) haben und würdest zusätzlich noch pädagogisch unterstützt werden. Außerdem wäre auch da mal 3 Wochen „alles auf Null“ für deine Tochter, was ihr sicherlich gut tun würde. Mir hat die Auszeit damals sehr geholfen, obwohl es auch anstrengend war.

Nur so als Tipp, kannst ja mal drüber nachdenken. Ansprechpartner wäre dann dein Hausarzt.

Alles Gute
finnie

Hallo Brenna!
Ich wollte einfach eine Lanze für das Kind brechen…

Aber wenn ich Deine Antwort so lese, dann würde ich noch was anderes raten:

Das mag sein, ist wirklich schwierig - so ganz gelingt uns das
nur am Campingplatz (sind dauercamper), weil da alles auf
neutral steht, bzw. die Leute da das eher gelassen nehmen.(sie
ist wirklich sehr laut, und das kann schon nerven!)

Die Ohren des Mädchens sind in Ordnung? Wer schlecht hört ist häufig lauter…

Ich glaube mittlerweile, das sie einfach nur sehr, sehr , sehr
stur ist.

Oder sehr sehr überfordert.

Ich denke, überfordert von ihrer Sturheit und nicht in der
Lage, da einen Schritt zurückzugehen. Sie weiß einfach nicht
damit umzugehen, das andere sich ihr nicht anpassen wollen,

Wie auch, sie ist 3 Jahre alt!

Utopisch in dem Sinne, das irgendwo das Geld ja auch herkommen
muss. Hätten wir genug, wäre ich definitiv zuhause.

Die Antwort konnte ich vorhersehen, ich weiß ja selber, wie das ist… Würde den Vorschlag trotzdem nochmal genau prüfen. Und immer vor Augen halten: Es geht um Euer Kind. Nein, das soll nicht das schlechte Gewissen befördern, so ist es nicht gemeint. Aber in der Abwägung Gewicht verschieben.

Und was ich merke: Je gelassener ich wurde, desto mehr Ruhe
kehrte auch beim Kind ein. Als direkte Rückkopplung ist das
auch heute noch so. Und das wäre noch ein Tipp am Rande, so
ins Blaue hinein: Lenke Deinen Blick auch mal auf Dich (und
den Papa zum Kind) und schau, was da evtl. gerade in
Schieflage ist.

Hm, da ist erstmal alles ok, würde ich sagen.

So wie Du Dich anhörst, ist gar nichts ok - würde ich sagen. :smile:
Ich habe das Gefühl, Du kriechst ein wenig auf dem Zahnfleisch. Oder wie würdest Du diese Aussagen beurteilen:

Mich belastet das ganze total, weil ich auch merke, das sie
mich wirklich nervt, permanent, ich schon angst vor dem
näcshten ausraster habe, und eigentlich froh bin, wenn ich
ruhe vor ihr habe. Ich habe kaum Energie mich mit ihr zu
beschäftigen. Wenn , dann ist es auch toll, sie kann sich ganz
toll begeistern für manches. Aber es gibt auch Tage, da warte
ich auf abends.
Das hört sich echt böse an, und tut mir total leid, weil wir
früher eine tolle Bindung hatten. Mittlerweile bin ich der
ewigen Kämpfe mit ihr einfach müde, und so ausgelaugt,
entnervt und sauer. Auf mich, weil ich anscheinend unfähig
bin, das so hinzunehmen oder abzustellen. Auf sie, weil ich
denke, kann sie nicht mal einfach machen ?
Ich fühle manchmal richtig eine Blockade in mir, mal weich zu
sein. Ich kann das gar nicht mehr! *schäm*.

Und das macht mich ja so hilflos…

Also vorweg: Du kannst Dir eingestehen, dass Du hilflos bist. Das können nicht viele und das ist ein großer Schritt. Hut ab.

Kannst Du nicht irgendwo Hilfe bekommen? Also Du, nicht das Kind, meine ich… Das kann ganz unterschiedlich aussehen. Einfach jemand zum Reden, der guten Rat hier und da hat oder einfach nur Verständnis. Oder professioniell, ein Psychologe, eine gute Beratunsstelle, eine Selbsthilfegruppe. Man unterschätzt, wie gut das tun kann. Und die Schwelle, sich da Hilfe zu holen, ist hoch, das weiß ich selber am besten. Oder ganz praktisch: einen Leih-Oma oder Haushaltshilfe…

Ich war damals bei der Caritas bei der Famlienberatungsstelle, nur 1 oder 2 mal - das hat schon ein wenig geholfen und dann beim Triple-P-Kurs - das hat auch gut getan und Sicherheit vermittelt.

Ein oder zwei Abende pro Woche, nur für Dich (oder für Euch Eltern, als Paar), zum Durchschnaufen? Tanzkurs, Kino, lange Spaziergänge, Sauna-Abend, was auch immer Dir und Euch Spaß macht?

Das mit der Kur würde ich bedingt unterschreiben, allerdings unbedingt ohne Kinder. Und man darf nicht vergessen, dass die Kur ja am Alltag nichts ändert, sondern nur eine Atempause bietet. Aber auch das kann schon hilfreich sein.

(Was Du beschreibst, scheint unseren Sohn durchaus um einige Stufen zu toppen und wenn ich mich zurückerinnere, wie ich fix und fertig mit ihm auf dem Arm abends an der Wohnungstür auf meinen Mann gewartet habe um ihn zu übergeben… puh, das ist sicher nicht leicht für Dich)

Grüße und alles Gute
kernig

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Hallo Brenna,
mit meiner jüngeren Tochter habe ich da natürlich auch meine Erfahrungen gemacht, die „nicht der Norm entsprechen“.
Schlechte Angewohnheiten, wie : ich schmeisse mich im Supermarkt erstmal auf den Boden und brülle das Geschäft zusammen sind nicht einfach abzuwandeln. Anfangs habe ich den Fehler gemacht, sie zu einem anderen Verhalten zu überreden ; mit dem Resultat , daß ein Tetrapack Milch durch die Gänge flog und zerplatzte. Megapeinlich!
Später habe ich sie einfach in ihrem Verhalten ignoriert. Habe dann nur noch Stichproben gemacht und gefragt, ob sie denn nun fertig mit motzen sei und habe ein Taschentuch gereicht.
Mir hat es geholfen, meine Kleine in solchen Steßsituationen in den Arm zu nehmen. Den Umstand konnte sie nie benennen, hat dann bitterlich geweint.
Ich habe für mich die Lösung gefunden, sie nicht zu maßregeln…(NEIN, das tut man nicht). Vielmehr habe ich gefragt, was sie denn eigentlich möchte.
Und wenn ich dann merkte, daß sie sich wieder hochschaukelte, habe ich die Hand gehoben ( optisches Stoppzeichen, den Blickkontakt eingefordert). Dann sollte sie dreimal tief ein- und ausatmen und „Däumchendrehen“. danach habe ich gefragt, was sie denn möchte. Uns hat das sehr geholfen!
Schäm dich nicht dafür, daß du auch mal platt bist. Das ist legitim!
Vielmehr würde ich dir raten, drüber nachzudenken, ob eine Mutter-Kind- Kur euch nicht mal guttäte!
Ich habe es gemacht und davon provitiert!
LG

Anhang: das ältere Geschwisterkind hat ebenfalls von der Kur provitiert, weil es wieder mehr Aufmerksamkeit bekam…

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Liebe Brenna,
mich haben die Antworten sehr angesprochen, die zum Inhalt hatten, das Kind mehr in Ruhe zu lassen und auf euch, also auf dich und deinen Mann zu schauen. Das würde euch allen sicher gut tun. Wenn du noch einmal etwas machen willst: ich habe ziemlich beeindruckende Ergebnisse mit solchen Kindern bei Familienaufstellungen gesehen. Es ging letztlich meist um Familiendynamiken, die ein Kind mit seinem Verhalten ausgedrückt hat. Falls dich das anspricht, recherchier mal im Netz zur Methode, z. B. http://de.wikipedia.org/wiki/Familienaufstellung oder http://www.sorge-dich-nicht-liebe.de/familienaufstel…. Wenn es dich interessiert, kann ich dir jemanden empfehlen, der wirklich toll mit Familien mit (kleinen) Kindern arbeitet.
Alles Gute euch wünscht Toewanda

Hallo Brenna,

nachdem, was ich bisher von Dir bezüglich Deiner Tochter gelesen habe, möchte ich mich Simsymone anschliessen. Für mich klingt das ebenfalls nach einem Kind mit autistischen Zügen. Ist zuvor nie etwas in dieser Richtung gefallen?

Ich kann gut verstehen, dass Du so dermaßen involviert bist, dass Du keine objektive Sichtweise der Dinge mehr haben kannst.
Dabei könnte Dir Video-Home Training helfen. Das bietet sicher auch die Beratungsstelle für Kinder und Eltern Deiner Stadt an. Das kann helfen, aus der jeweiligen Situation selbst einen Schritt heraus zu machen, weil man die aufgenommene Situation später quasi als dritte Person nochmal erleben kann.

Es kann gut sein, dass dabei heraus kommt, dass es ein Zuviel an Regeln gibt und ein Zuviel an Manipulation an dem Kind. Dann müsste man sich in enger Zusammenarbeit mit dem Kindergarten ohnehin ein gemeinsames Konzept überlegen, eventuell stellt sich auch heraus, dass die derzeitig besuchte Einrichtung das gar nicht leisten kann und ein anderer Kindergarten oder evtl auch eine private Betreuung in kleinerer Gruppe besser geeignet wäre. Dennoch würde ich persönlich ausschliessen wollen ob evtl neben den Wahrnehmungsstörungen (sprichst Du da von AVWS?) das Gehör selbst betroffen ist, oder evtl tatsächlich zB. ein Asperger Autismus dahintersteckt.
Auch wenn das erstmal weitere Diagnostik bedeutet.
Schliesslich suchst Du nach einer Lösung, und wenn alles bisherige nicht funktioniert hat, sind neue Ansätze gefragt.

Grüße
Mau