Kind verweigert plötzlich die Flasche

Hallo.

Ich bin total verzweifelt. Bei unserem ersten Kind (jetzt 3 Monate alt) bin ich als Vater für ein Jahr in Elternzeit gegangen. Meine Frau arbeitet volle 40 Wochenstunden (leider ging dies nicht anders). Meine Frau stillt unsere Tochter morgens, abends und nachts. Tagsüber bekommt sie abgepumpte Muttermilch und etwas „Fertigfutter zum Anrühren“ (heißt glaube ich Pre-Nahrung oder so).

Seit einigen Tagen jedoch verweigert unsere Tochter plötzlich die Flasche. Nur meine Frau kann sie dann beruhigen, wenn sie dann abends nach Hause kommt. Von mir als Vater lässt sie sich nicht beruhigen.

Was kann ich tun? Es spielt keine Rolle, welchen Sauger auf der Flasche ich nehme (3 verschiedene versucht) und ob ich aufgetaute Muttermilch oder Fertignahrung verabreiche - es wird konsequent verweigert und sich regelmäßig in Rage geschrieen. Auch meiner Frau gelingt es nicht mehr, die Flasche zu geben.

Unsere Hebamme rät, die Brust so lange auszusetzen, bis die Flasche wieder genommen wird. Ich möchte jedoch ungerne immer stundenlang versuchen, einem immer lauter schreienden Kind eine Flasche zu geben, die es einfach nicht will (fängt an zu würgen). Vielleicht gibt es ja andere Vorschläge hier.

Was kann ich tun? Bin schon den Depressionen nahe…

Hallo,

wie desinfiziert ihr denn die Flaschen und Sauger?

Schöne Grüße,
Jule

Hi,

ich weiß, sie ist noch ziemlich klein, aber hast du es mal aus einem Becher versucht? Da wird einiges daneben gehen, aber ich kenne Kinder, die verweigern irgendwann einfach die Flasche und trinken dann (auch schon so früh) tatsächlich mit Unterstützung aus Becher oder Tasse. Einige kapieren auch sehr früh, wie ein Strohhalm funktioniert.

Ich würde das aber mal ausprobieren, wenn sie noch nicht in Rage ist, also bevor sie wirklich Hunger hat, damit es erstmal als Spiel durchgeht.

Alternativ - wenn sie tatsächlich einfach noch zu klein für das Spiel ist - kannst du es versuchen, indem du eine Spritze mit der Milch aufziehst und in ihren Mundwinkel gibst - so haben wir das zu Beginn gemacht, weil wir ihr keinen Sauger anbieten wollten, um sie nicht daran zu gewöhnen. Damit haben wir sie auch gut satt bekommen, bis ich wieder richtig stillen konnte.

Ach, eine Frage - verweigert sie denn Muttermilch UND Pre-Nahrung oder nur eine von beiden? Und welche Nuckel hast du versucht? Verschiedene Marken oder auch verschiedene Größen? Vielleicht ist der Auslass einfach zu klein oder zu groß?

Und eine weitere Idee - nimmt sie einen Schnuller? Vielleicht könntet ihr ihr einen anbieten, z.B. zum Einschlafen, falls ihr keine Schnuller-Gegner seid. Dann ist sie es gewohnt, auch an was anderem als an Mamas Brust zu nuckeln und trinkt vielleicht eher aus der Flasche.

Und letzter Tipp: Falls ihr noch Kontakt zur Hebamme habt, fragt auch die mal. Die haben oft gute Ideen.

Gruß
Cess

Verwirrt?
Hallo,

kleine Babys können auch unter Saugverwirrung leiden.
Zwar ist deine Tochter? schon etwas älter, aber die bekommt die Flasche ja nicht von Anfang an.
Es irritiert sie einfach, dass sie zwei unterschiedliche Sauger zur Auswahlt hat. Da ist die Brust von Mama natürlich schöner und vieeeeeel angenehmer.

Vielleicht würde sie sich leichter tun, wenn sie keine Flasche bekommt. Der Tipp mit dem Becher ist ja schon genannt worden. Vielleicht könnte deine Frau aber auch die Muttermilch immer in eine Flasche geben und das Kind gar nicht mehr an die Brust lassen. Das würde ich aber echt verstehen wenn sie es nicht möchte!!
Somit müsste das Kind aber nicht immer wechseln zwischen Brust und Flasche…
Vielleicht lässt du dir auch von deiner Frau ein lange getragenes Hemd geben. Dann kann die Kleine sie riechen. Das beruhigt unheimlich.

Und zum Mut machen:

Kompliment, dass du alls Ganztagspapa zuhause bleibst!!
Das ist, wie für die junge Ganztagsmama auch, sehr anstrengent. Es dauert einfach bis man sich richtig mit dem Kind eingelbet hat. Und da sind drei Monate einfach zu kurz. Gib euch Zeit.
Und nochwas…kein Kind verhungert am gedeckten Tisch. Auch wenn sie furchtbar schreit, verhungern wird sie sicher nicht.
Also immer versuchen cool zu bleiben!!

Alles Gute,

Gruß Lulea

Jeden Tag mind. 5 Minuten abkochen im Kochtopf.

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Hallo Wiesel,

nur kurz ergänzend: wenn du einen kleinen Schluck Essig dazu gibst setzt sich kein Kalk ab :wink:

lg, Dany

Danke für die Antwort.
Wir nehmen einen Schnuller, den nimmt sie auch weiterhin problemlos.

Ich nehme grds. Muttermilch, die ich langsam auftaue und dann leicht erwärme. Falls die aufgetaute Menge jedoch mal nicht reicht, dann kommt Pre-Nahrung ins Spiel (und einmal die Woche, wenn ich sie mitnehme zur Babymassage, da ich keine 2 Std. Muttermilch mit mir herumtragen möchte).

Das Geschrei beginnt, sobald sie merkt, dass ein Flaschennuckel in den Mund kommen soll (oft reicht es schon, wenn ich damit die Lippen berühre). Es wird gar nicht erst probiert, sondern gleich geweint. Habe drei verschiedene Hersteller (alle Silikon) versucht.

Die Tipps mit Becher und Spritze werde ich gerne einmal testen. Danke.

Für weitere Ratschläge bin ich natürlich offen.

Vielen Dank für den Mutmacher.

Da es die ersten 4 Wochen seit dem die Mama wieder arbeitet, wunderbar geklappt hat, war ich jetzt natürlich etwas verwirrt. Oftmals wird gar nicht erst gesaugt, sondern gleich geweint, sobald der Sauger die Lippen oder Zunge berührt. Der Schnuller geht übrigens bestens…

Merci :smile:

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Hi,

ja, zwei Tipps hab ich noch:

Ich habe gerade erst gelesen, dass Muttermilch über den Tag je nach Uhrzeit eine andere Zusammensetzung hat. Darum soll man beim Abpumpen auf dem Behälter die Uhrzeit vermerken und immer nur passende Milch verwenden.

Außerdem kannst du mal angewärmte Milch auf den Nuckel geben, bevor du ihr die Flasche gibst.

Viel Erfolg
Cess

Hi,

noch eine Rückfrage - hat sie denn überhaupt Hunger, wenn du ihr die Flasche anbietest? Also fütterst du nach einem Zeitplan? Vielleicht ist sie dann einfach noch nicht soweit? Auch wenn es die ersten Wochen geklappt hat - die Zeiten können sich bei Säuglingen ständig ändern.

Gruß
Cess

Hallo,
Du hast ja schon viele gute Antworten bekommen - eine fällt mir noch ein. Bekanntlich „schmeckt“ die Brust besser als der Nuckel an der Flasche. Es ist aber auch anstrengend an der Brust etwas herauszunuckeln, sehr anstrengend - und hier liegt Deine Möglichkeit ihr die Flasche doch noch attraktiv zu machen (vorausgesetzt es ist der richtige Nuckel. Du hast geschrieben, dass Du drei ausprobiert hast, alle Silikon. Dann probiere noch eine vierte - nicht Silikon und eine andere Form. Es gibt ja diese Nuks und Avent, die völlig verschieden sind). Die haben alle diese Löcher - und Du machst jetzt mit einem sauberen scharfen Messer einfach mal einen Schlitz daraus - es gibt auch Breisauger, die schon mit einem Kreuzschlitz konzipiert sind. Das ist für die Kleine sehr bequem, denn sie muss nichts weiter machen als zu trinken. Ok - es ist nicht erziehungstechnisch 100% korrekt, denn auch die sehr Kleinen sollten lernen sich ein wenig anzustrengen, aber das könnt ihr vielleicht an anderer Stelle kompensieren.
Ein Versuch ist es wert.

Viele Grüße

Hallo Papi!

Ich habe mir ja jetzt alles von unten bis oben durchgelesen.

Der eine oder andere Post war ja auch wirklich brauchbar.

Aber: Da Deine/bzw. Eure Hebamme zur Nachsorge für mich im ersten Moment der beste Ansprechpartner war/oder ist, scheint es mir doch, daß diese nicht wirlich kompetent ist.

Darum möchte ich Dir diese Adresse ans Herz legen:

http://www.lalecheliga.de/beratung.php

Ich hatte zwar eine tolle und sehr lange Stillbeziehung zwischen meinen drei Kindern, aber bei dem dritten brauchte ich einfach Hilfe beim „abstillen“. Hier wurde mit sehr persönlich u. kompetent geholfen. Einen Versuch ist es auf alle Fälle wert!

Und hier noch ein kleiner Mutmacher der mich oft über so manches Hindernis geschoben u. Mut gemacht hat.

http://www.youtube.com/watch?v=bqYMgrjmjI8

LG Motorradmieze*

*Ihr schafft das schon

Saugverwirrung ist auf jeden Fall ein Hinweis, allerdings ist mir das bisher nur in umgekehrter Form begegnet. Trinken aus der Flasche ist wesentlich einfacher und die Kinder verweigern dann die Brust.

Ich habe den Eindruck Kind möchte Mutter. Besteht die Möglichkeit, dass Du Kind zum Stillen vorbeibringst. Deiner frau stehen Stillpausen zu. (die müssen nicht nachgearbeitet werden)

Ich finde es ganz wunderbar, dass Du ´Dich so engagierst!

1 Like

Hi Wieselwalli,

… Nur meine Frau kann sie dann beruhigen, wenn sie dann abends nach Hause kommt. Von mir als Vater lässt sie sich nicht beruhigen.

Das könnte auch ein Ansatzpunkt sein: schau und hör hin, was deine Frau tut.
Vielleicht liebt das Baby die Nähe der nackten Haut beim Stillen. Das kannst Du auch machen, auch wenn Du die Flasche, statt der Brust anbietest.

Vielleicht ist es eine bestimmte, auf das Baby beruhigend wirkende Tonlage, mit der die Mutter spricht. Das kannst Du (natürlich auf deine Art) nachahmen.

Oder kuschel dich an deine Frau beim Stillen, das Baby wird euch beide riechen und spüren.

Unsere Hebamme rät, die Brust so lange auszusetzen, bis die Flasche wieder genommen wird.

Meiner Meinung nach eine herzlose und rabiate Methode. Nicht alles, was funktionieren kann, ist auch unbedingt gut.

Was kann ich tun? Bin schon den Depressionen nahe…

Halt durch, auch wenn es hart ist. Wer ein Baby betreut, gerät öfter an den Rand der eigenen Kraft.
:wink:

Liebe Grüße, S:smile:nja