Kinder oder kinderlos? Frauenärzte

Hallo,

aus persönlichem Interesse, möchte ich gerne von Euch Meinungen erfahren.

Haltet Ihr es für ‚normal‘ wenn frau keine Kinder bekommt, deutlicher: sich bewusst dagegen entscheidet?
Oder würdet Ihr sagen, aus weiblicher Sicht, dass das Kinder bekommen doch zum Leben dazu gehört und man es ‚auf jeden Fall‘ machen sollte?

Mir schlagen konkret einige Sätze meiner Frauenärztin auf den Magen, die FÄ haben wahrscheinlich einen Auftrag junge Frauen das Muttersein schmackhaft zu machen, ich habe ähnliche Sachen von Anderen im selben Alter gehört. (auch andere FÄ)
Das ärgste war als sie sagte mein Freund, er „sei wohl nicht der richtige“…wenn ich dann nochmal meine Gründe darlege warum ich jetzt keine Kinder will, meint sie, „ja, es muss sich ja nicht jeder fortpflanzen“.
Von der Hebamme bekomme ich dann zu hören, „aber ältere Mütter/Erstgebärende sind sehr schwierig im Umgang, so übersensibel“
Und wenn ich mir mein Pillen Rezept hole, stöhnt die FÄ derart, dass ich es so interpretiere „ach, die Fr. xxx schon wieder, sind sie sich SICHER *seufz*“
Also DAS lässt mich dann schon grübeln, bin ich vielleicht annormal?? Ich fühle mich mit fast 26 immer noch nicht „erwachsen“, könnte mir nicht vorstellen, für einen neuen Menschen da zu sein. Ticke ich langsam, oder wann meint Ihr ist der „Reifeprozess“ abgeschlossen? (nach der Reife kommt Verfall, ich weiss)

Ich fühle mich, wie wenn man abends nicht einschlafen kann, immer wieder auf den Wecker schaut und dann ist es 3 Uhr morgens und um 6 Uhr muss man aufstehen, aber dann ist man gerädert.
Hält das Gefühl bis 40 an?? Grosser Gott…

Über Eure Berichte würde ich mich freuen, sind sie zu persönlich, gern auch per e-mail.

eine rast-und ratlose,
Nicole

P.S. Mit meiner Mutter kann ich darüber nicht reden, sie sagte einst „mit 22 müsstest du schon ‚anfangen‘, später ist es zu schwierig“
P.P.S. Ich habe Horror vor dem ersten Klassentreffen…
Und davor als vertrocknete Witwe allein am Fenster zu sitzen, während andere Besuch von den Enkeln bekommen… Ok, das ist wohl worst case

Hallo Nicole,
das

Haltet Ihr es für ‚normal‘ wenn frau keine Kinder bekommt,
deutlicher: sich bewusst dagegen entscheidet?

halte ich persönlich für völlig normal - klar, weil ich es selbst so gemacht habe, und immer wieder so machen würde. In mein Nomadenleben paßten keine Kinder.

Oder würdet Ihr sagen, aus weiblicher Sicht, dass das Kinder
bekommen doch zum Leben dazu gehört und man es ‚auf jeden
Fall‘ machen sollte?

Entscheiden mußt Du selbst, es gibt keine „Regeln“. Aber Du solltest Dich da nicht von den Meinungen anderer abhängig machen, schon gar nicht von den Weißkitteln - die haben das bei mir auch versucht. Bin einfach woanders hingegangen.

P.P.S. Ich habe Horror vor dem ersten Klassentreffen…

Warum? Es wird bei dieser Altersklasse schon noch die eine oder andere kinderlose Frau geben, denke ich. Und Du solltest selbstbewußter damit umgehen. Bist doch noch zu jung, um Dir den Kopf deswegen schwer zu machen.

Und davor als vertrocknete Witwe allein am Fenster zu sitzen,
während andere Besuch von den Enkeln bekommen… Ok, das ist
wohl worst case

He, das sehe ich gar nicht so. Ich bin (vergleichsweise alt) allein, habe keine Kinder und keine Enkel und genieße dennoch das Leben - so furchtbar vertrocknet bin ich auch noch nicht :wink: - allerdings muß man schon gut allein sein können, und man darf sich dabei nicht einsam fühlen; das wäre dann der worst case. Für einen anderen Lebensinhalt muß man schon sorgen.

Geh nach Deinen eigenen Bedürfnissen. Wenn’s Dir zu früh ist, warte doch ab. Unnormal wär’s wirklich nicht.

LG, MrsSippi

Hallo,

Haltet Ihr es für ‚normal‘ wenn frau keine Kinder bekommt,
deutlicher: sich bewusst dagegen entscheidet?

was ist schon normal?
Ich kenne durchaus Frauen, die sich gegen Kinder entschieden haben. Das ist individuell unterschiedlich. Kinder zu „wirklich wollen“ ist keine „to-do“-Liste, die man abarbeitet.
Die Frauen, die ich kenne, hatten einfach persönliche Gründe, Probleme, wo Kinder keinen Raum hätten. Das verurteile ich nicht, sondern ich halte das auch für sinnvoll. Ein Kind in die Welt zu setzen bedeutet auch Verantwortung. Und wenn man selber kaum mit dem Leben klar kommt, finde ich es sogar sehr verantwortungsvoll, wenn man bewusst auf Kinder verzichtet, weil man das gar nicht schaffen würde.

Manchen Menschen ist es auch nicht vergönnt Kinder „selber“ zu bekommen, arbeiten alle Möglichkeiten ab, lehnen aber eine Adoption ab, auch das finde ich verständlich. Wenn man zig Jahre rum-gedoktort hat, dann haben manche Paare einfach das Thema durch.

Schließendlich muss jede/r jedes Paar, den eignen Weg finden.
Da gibt es keine Pauschallösung.

Wenn Du Dich nicht reif für ein Kind fühlst, dann höre auf Dich und Deinen Bauch. Ein Kind ist nicht ein Haustier, das man eben mal anschafft und notfalls abgibt.

Oder würdet Ihr sagen, aus weiblicher Sicht, dass das Kinder
bekommen doch zum Leben dazu gehört und man es ‚auf jeden
Fall‘ machen sollte?

Ich selber bin froh ein Kind zu haben. Aber ich bin da auch irgendwie reingestolpert. Meine Lebenssituation hat es so ergeben. Lieber hätte ich zwei oder drei Kinder bekommen, das hat aber meine Lebenssituation nicht gegeben.

warum ich jetzt keine Kinder will, meint sie, „ja, es muss
sich ja nicht jeder fortpflanzen“.

In welchem Kontext sagt sie das? Prinzipiell stimmt es ja. Fühlst Du Dich dadurch angegriffen? dann würde ich nachfragen und ggf. auch den Arzt wechseln.

Mein FA hat mich damals, als ich jung schwanger wurde, sehr unterstützt, hätte mir aber auch eine Abtreibung ermöglicht. Nachdem ich sagte, dass ich das nicht will und kann, fand er meine Einstellung super und hat mich unterstützt. (finanziell in soweit, als dass ich sehr lange von ihm häufig die Pille so bekam, das hat mir auch sehr geholfen) Deshalb hab ich auch großes Vertrauen zu meinem FA (übrigens ein Mann) der mich auch unterstützt, selbst, wenn er andrer Meinung ist. Wenn Du kein Vertrauen mehr hast, dann such Dir einfach einen andren Arzt/Ärztin.

Also DAS lässt mich dann schon grübeln, bin ich vielleicht
annormal?? Ich fühle mich mit fast 26 immer noch nicht

26? interpretierst du ggf. was in die Aussagen der FÄ? Ich meine, wenn du 36 wärst, da könnt ich ja noch nachvollziehen. Heute werden die Jung-Mütter immer älter (liegt ja auch an der aufgeklärtheit und den Verhütungsmethoden, das ist total normal)

„erwachsen“, könnte mir nicht vorstellen, für einen neuen
Menschen da zu sein. Ticke ich langsam, oder wann meint Ihr
ist der „Reifeprozess“ abgeschlossen? (nach der Reife kommt
Verfall, ich weiss)

Du tickst total normal, wie alle jungen Menschen in Deinem Alter, lass Dich nicht verunsichern. Du hast alle Zeit der Welt :smile:

Ich habe Horror vor dem ersten Klassentreffen…
Und davor als vertrocknete Witwe allein am Fenster zu sitzen,
während andere Besuch von den Enkeln bekommen… Ok, das ist
wohl worst case

Hallo, nun mach mal halblang. Manchen wird es nie vergönnt sein Kinder zu bekommen. Das passiert halt auch. Sag mal, was rauchst Du, was liest du? vertrocknete Witwe mit 26… ?
ich kenne einige, die keine Kinder wohl bekommen werden, warum auch immer, und das ist doch auch okay. Manche Menschen fühlen sich auch mit 36 nicht in der Lage für Kinder. Das finde ich persönlich verantwortungsvoller, als einfach jetzt mal ein Kind, weil man eigentlich muss.

Lass Dich nicht unter Druck setzen. Mit 26 kann man zwar schon Kinder haben, aber man hat wirklich noch lange Zeit.

LG

Sarah

Hallo,

ach… noch was zu Klassentreffen. ich, als alte Frau :smile: hatte vor 1,5 Jahren ein Klassentreffen. Wir waren eine reine Mädchenklasse (ja, das gab es früher tatsächlich noch) und da waren tatsächlich einige Frauen ohne Kinder drunter. Von den Anwesenden waren drei Kinderlos. Und weißt Du was passiert ist… wir hatten einfach viel Spaß, die haben halt keine Kinder… na und? davon kann ich mir auch nix kaufen. Ich hab auch nicht näher nachgefragt, weil ich niemanden verletzen möchte, der ungewollt kinderlos ist. hallo, wir haben 2006 und nicht 1906.

LG

Sarah

Hallo,

ich würde den Frauenarzt wechseln:smile:. Die letzten drei Frauenärztinnen, die ich hatte, waren übrigens alle selbst kinderlos. *gg*

Ich selbst hätte mir das mit 26 auch überhaupt nicht vorstellen können, das hat damals einfach nicht gepasst. Jetzt bin ich 36 und habe ein 6 Monate alte supersüße, tolle, geniale Tochter. :smile:

Ich kenne aber auch Frauen, die gar keine Kinder wollen. Und solche, die gerne wollte, aber nicht den richtigen Partner dazu finden. Und solche, die welche wollen - und wo es einfach nicht klappen will.

Zum Thema ältere Mütter: Dass wir älteren Mütter wohl manchmal anders mit Kindern umgehen, weniger sorgloser als vielleicht mit Anfang 20, liegt aus meiner Sicht auch in der Natur der Sache. Viele sind eben etwas ruhiger geworden im „Alter“ *gg*. Ich finde es sehr schade, dass junge gegen alte Mütter immer so ausgespielt werden. Einerseits will man, dass Akademikerinnen mehr Kinder bekommen, andererseits wird schwer gelästert, wenn sie es dann tun - aber meistens eben später.

Beste Grüße,

Barbara

Hallo,

ich würde den Frauenarzt wechseln:smile:.

dieser Aussage kann ich mich vorbehaltlos anschließen.

Selber habe ich zwar meine Tochter schon mit 26 in die Welt gesetzt, war aber bei der Wahl des Vaters so unvorsichtig (nicht geeignet zum Familienvater), dass ich dann leider auch nur ein Kind haben konnte.

Studiert habe ich dann, als meine Tochter in den Kindergarten kam, aber das ist ja dann auch nicht jederfrau Sache.

Grüße, Karin

Hallo Tortuga,

Haltet Ihr es für ‚normal‘ wenn frau keine Kinder bekommt,
deutlicher: sich bewusst dagegen entscheidet?

Ja.

Oder würdet Ihr sagen, aus weiblicher Sicht, dass das Kinder
bekommen doch zum Leben dazu gehört und man es ‚auf jeden
Fall‘ machen sollte?

Kinder gehören zum normalen Leben, aber genauso hat jeder Mensch mit funktionierenden Fortpflanzungsorganen (und Hirn) die Entscheidung, die ihm jeder lassen darf, und die nur er zu treffen hat.

Auf jeden Fall „Kinder bekommen“, das war vielleicht mal so, weils einfach dazu gehörte. Ich kann mich erinnern das in den 70ern unsere Nachbarn als „seltsam“ galten, weil „die haben ja keine Kinder“.
Mir ist bis heute nicht so ganz aufgegangen was der Spruch sollte.

Also DAS lässt mich dann schon grübeln, bin ich vielleicht
annormal?? Ich fühle mich mit fast 26 immer noch nicht
„erwachsen“, könnte mir nicht vorstellen, für einen neuen
Menschen da zu sein. Ticke ich langsam, oder wann meint Ihr
ist der „Reifeprozess“ abgeschlossen? (nach der Reife kommt
Verfall, ich weiss)

Jeder tickt in seiner Geschwindigkeit, die keiner sonst beeinflussen sollte und kann. Du musst entscheiden ob du irgendwann Kinder willst, oder nicht. Ende Gelände. Da helfen stöhnende Ärzte oder augenrollende Hebammen auch nix dran. Mach dir da keinen Kopf, du bist normal.

Ich fühle mich, wie wenn man abends nicht einschlafen kann,
immer wieder auf den Wecker schaut und dann ist es 3 Uhr
morgens und um 6 Uhr muss man aufstehen, aber dann ist man
gerädert.
Hält das Gefühl bis 40 an?? Grosser Gott…

Nee, das bricht ab und zu mal durch, aber das gibt sich auch wieder. Lass dich doch nicht unter Druck setzten. Das kannst du auch (nicht wirklich vergleichen…, aber es kommt hin) mit einer Aufgabe die man dir „durch die Blume“ stellt, für die du aber noch nicht bereit bist. Auch wenn du das Talent hättest den ersten Preis für einen Wettbewerb zu gewinnen, wenn du dich nicht bereit dazu fühlst, wirst du diesen Wettbewerb nicht schaffen - egal wieviel du „kannst“.

Ach ja, und keine Panik vor Klassentreffen und der Vorstellung das du mit 40, kinderlos, verbittert und neidisch auf all die jungen und glücklichen Mütter die es „richtig“ machten alleine in deiner verrauchten Küche sitzt. Es kommt einfach drauf an, was man draus macht. Junge Mütter habe ich schon genauso oft heulen gesehen, wie kinderlose Frauen. Und ich kenne beide Sorten überglücklich und zufrieden. Man muss hinter seinem Entschluß einfach stehen und Ende Gelände.

Eine Gebärmutter zu haben und sie nicht zu nutzen steht ja zum Glück nicht unter Strafe, lass dir kein schlechtes Gewissen einreden. Vor allem nicht durch Dritte.

Gruß
Helena

Platitüden in der Kleinstadt…
Hallo Sarah,

auch Dir vielen Dank für die aufschlussreiche, bekräftigende Anwort!

In welchem Kontext sagt sie das? Prinzipiell stimmt es ja.
Fühlst Du Dich dadurch angegriffen? dann würde ich nachfragen
und ggf. auch den Arzt wechseln.

Nachdem ich ihr zum wiederholten Male meine Gründe darlege, warum ich mich dafür nicht reif fühle, oder interessiere.
Das ist wie ein Abwinken, nun ja, damit ist die Dikussion beendet für dieses Mal.
Erstaunlicherweise erzählt sie dann von den

Hallo,

Sie meinte um die 25 ist man am „perfektesten“ nach
biologischem Sinne, ein Kind zu bekommen. Ab 30 könnte es
schon Risikoschwangerschaften geben. Das wird begünstigt auch
durch jahrelange Pilleneinnahme. (dadurch bekommt man wieder
ein schlechtes Gewissen, ob es falsch ist, die Pille zu
schlucken)

Also ja, medizinisch gilt man ab 26 als „Spätgebärende“. Finde ich sehr witzig in Zeiten wo noch 45jährige Kinder bekommen. Risikoschwangerschaften gibt es übrigens auch bei Erstgebärenden. Von der Frau würde ich wirklich Abstand nehmen. Niemand hat über mein Leben zu entscheiden. Ist ja nett, dass sie dir medizinische Hintergründe erläutert, aber damit muss auch gut sein.

Entschuldige :smile:, diese Meinung sitzt bei mir fest seit mir
mein ehemaliger Chef folgende Geschichte unter 4 Augen
erzählte:
er, in einer Kleinstadt mit gewissen Vorstellungen, meinte,
dass seine Tante kinderlos sei und im hohen Alter sehr einsam
wäre. Deshalb geben seine Frau und er ihr regelmässig die
Kinder, sozusagen als Wohltat.

Ja, ja, völlig selbstlos der Gute! :smile: Dass er dann einen (wahrscheinlich kostenlosen) Babysitter hat, während er mit Madam in die große weite Welt fährt, hat natürlich überhaupt keinen Einfluss auf seine Handlungsweise, was? Er sitzt natürlich zu Hause und beisst sich die Fingernägel ab aus Sorge um seine Kleinen.

Und was gibt es schlimmeres als im hohen Alter völlig ohne
Familie dazustehen?

Und was passiert, wenn eine® mit einer Großfamilie diese durch ein Unglück verliert? Wenn alle vor diesem Menschen sterben und dieser Mensch bleibt allein zurück? Nicht jeder hat die Wahl eine Familie zu gründen / zu haben. Dieser Jemand ist dann allein. Deswegen muss er ja nicht einsam sein. Es gibt genug Menschen auf der Welt zu denen man Kontakt aufbauen kann.

Wie gesagt, er kommt aus einer biederen Kleinstadt, die Ideale
stehen da wohl fest…

Mag ja sein, aber gerade in Kleinstädten und Umgebung blüht ja noch die „Vereinskultur“. Da gibt es Tanzeclubs für Folklore und was weiss ich noch alles, Schützenvereine, Kegelclubs etc. Meine Mutter lebt in so einer Kleinstadt und ich sag dir, die ist sowas von beschäftigt. Und obwohl sie ja Familie hat, sieht sie die auch nicht jeden Tag. Ihre Freunde und Vereine sieht sie jedenfalls öfter.

Die alte Dame könnte ja auch auf Kreuzfahrt gehen.

…und so weiter! Meine Mum tourt durch die Weltgeschichte bis das Geld alle ist.

Sag deiner Ärztin, dass du die Botschaft verstanden hast und sie bittest von weiteren Missionierungsversuchen Abstand zu nehmen. Tut sie dass nicht, such dir eine andere Ärztin oder einen Arzt.

Du hast alle Zeit der Welt! Freu dich darauf irgendwann Mama zu sein, wenn du das willst und wenn nicht freu dich auf ein ebenso schönes erfülltes (nur anderes) Leben!

Viele Grüsse,
Nicole

Gruß
Nita

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Hallo Nicole,

er, in einer Kleinstadt mit gewissen Vorstellungen, meinte,
dass seine Tante kinderlos sei und im hohen Alter sehr einsam
wäre. Deshalb geben seine Frau und er ihr regelmässig die
Kinder, sozusagen als Wohltat.
Und was gibt es schlimmeres als im hohen Alter völlig ohne
Familie dazustehen?

Mal abgesehen davon so zu verstecken das man auf billigste Art und Weise die Kinder versorgt weiss (Babysitter einsparen oder Feriencamps), sich dann noch einzureden man „tut es zum Wohle einer vereinsamten Frau“, finde ich ziemlich zynisch.

Anderes Beispiel sind die Damen und Herren die ihre 2 Durchschnittskinder bekamen, mit denen aber im Clinch liegen und auch einsam sind, weil es bei Familientreffen zu unentwegten Streitereien kommt. Oder die Frauen die mit 24 Jahren planmässig nach der Heirat schwanger werden, weil das Geld nicht reicht bei den Eltern einziehen (Wir haben doch Platz im Haus, ihr bekommt sogar ne eigene Wohnung) und dann versucht die Schwiegermutter die Kinder anders zu erziehen, räumt der Frau alles hinterher, kommt spontan (ungefragt und ungewollt)auf Besuch in die Wohnung (Das Haus gehört uns!), hetzt evtl. die Kinder und den Sohn noch gegen die Frau auf, bis man auszieht, die Scheidung vor der Tür steht oder die Schwiegermama das zeitliche segnet. Alles schon erlebt in der Bekanntschaft.

Einsamkeit liegt nicht an einem nicht vorhandenen oder nicht angelebten Kinderwunsch.

Gruß
Helena

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lol

ich halte die tendenz in der tat für merkwürdig aber für normal…normal in dem sinne dass kinder abzulehne in unserer gesellschaft auch schon für frauen der normalfall ist

Hallo Nicole!

Also, ich würde den Arzt auch wechseln!
Mich wundert es auch sehr, dass Deine Ärztin so viel mit Dir diskutiert…bei meinem Arzt war das nie ein Thema, aber so gar überhaupt nicht. Andererseits hat er auch nie nachgefragt, ob meine Schwangerschaft gepkant war (und das, obwohl sie es gesundheitlich gesehen absolut hätte sein sollen).

Damit gleich zu mir…ich bin 25, mein Sohn 6 Monate alt. Für mich ist der Zeitpunkt jetzt gefühlsmässig fast schon etwas spät. Aber, mein Mann und ich wollte erst eine gewissen Lebenssituation erreichen, damit unsere Zukunft auch eine sein kann. Sprich, erst beide die ausbildung fertig machen, etwas in dem Beruf arbeiten. In einer passenden Wohnung wohnen. Die Finanzen im Griff haben.
Nachdem das alles passte, entstand unser Baby. Genau passend also. Für uns!
Und das ist das allerallerwichtigste! Wie es auch die anderen schon geschrieben habe, es muss einfach zu Dir passen, in DEIN Leben passen, und nicht von anderen bestimmt werden.
Das biologische Alter spielt eine untergeordnete Rolle, finde ich. Die meisten sind in unserem Alter eigentlich noch nicht gesichert genug in ihrem Leben, um ein Kind grosszuziehen. Wenn ich mich in meinem Bekanntenkreis umsehe, sind bis auf wenige Ausnahmen fast alle Single oder mit eher kurzen Beziehungen. Bis da geplante Kinder kommen, dauert es mit Sicherheit noch Jahre.

Haltet Ihr es für ‚normal‘ wenn frau keine Kinder bekommt,
deutlicher: sich bewusst dagegen entscheidet?

Ja!

Oder würdet Ihr sagen, aus weiblicher Sicht, dass das Kinder
bekommen doch zum Leben dazu gehört und man es ‚auf jeden
Fall‘ machen sollte?

Auf Biegen und Brechen geht kaum etwas gut, schon gar nicht so eine Lebensaufgabe! Es gibt einfach Menschen, die keine Kinder haben möchten, und das ist genauso zu akzeptieren wie andersherum.
Ich persönlich kann es mir für mich nicht vorstellen, aber das ist eben eine Meinung unter vielen!

Das ärgste war als sie sagte mein Freund, er „sei wohl nicht
der richtige“…wenn ich dann nochmal meine Gründe darlege
warum ich jetzt keine Kinder will, meint sie, „ja, es muss
sich ja nicht jeder fortpflanzen“.

So etwas finde ich einfach nur unverschämt! Deine Beziehung geht sie einen feuchten Kericht an, und Deine Entscheidung, ob Du Kinder haben möchtest oder nicht, genauso!
Wobei mir dazu gerade einfällt, dass mein Frauenarzt wohl auch nicht unbedingt etwas dagegen hätte, wenn ich gleich wieder schwanger wäre…nur so kann ich mir erklären, wieso er mich während der Stillzeit nicht mit Verhütungsmitteln versorgen will…aber der hat mich auch zum letzten Mal gesehen, sobald es wieder nötig ist, gehe ich zu einem anderen.

Von der Hebamme bekomme ich dann zu hören, „aber ältere
Mütter/Erstgebärende sind sehr schwierig im Umgang, so
übersensibel“

Hm, mit einer Hebamme über „keine Kinder“ zu reden stelle ich mir sehr schwer vor *g*
Ich habe allerdings auch schon davon gehört, dass die älteren Erstgebärenden schwieriger im Umgang sein sollen. Vielleicht sind sie aber auch einfach nur kritischer und nicht so leicht zufrieden zu stellen wie junge Mütter?

Also DAS lässt mich dann schon grübeln, bin ich vielleicht
annormal??

Sei ganz beruhigt, Du bist vollkommen normal! :smile:
Als ich schwanger war, habe ich NUR werdende Mütter getroffen, die ein gutes Stück älter waren als ich! Da bin ich mir extrem jung vorgekommen…und das waren viele Situationen…die „Trampeltage“, um die passende Geburtsklinik kennen zu lernen, der Geburtsvorbereitungskurs, ein Forum im Internet und die anderen Kugelbäuche beim Arzt…

Ticke ich langsam, oder wann meint Ihr
ist der „Reifeprozess“ abgeschlossen? (nach der Reife kommt
Verfall, ich weiss)

Abgeschlossen ist so ein Reifeprozess meiner Meinung nach erst mit dem Tod, so gesehen hast Du mit dem Verfall wohl recht :wink:
Ich fühle mich in vielerlei Hinsicht auch nicht erwachsen, und ich bin sehr froh darum, denn das Leben der „Erwachsenen“ kommt mir ziemlich trist vor. Aber, ich fühle mich reif genug, Verantwortung übernehmen zu können, und auch reif genug, meine eigenen Wünsche hinter den Bedürfnissen meines Kindes zurückzustellen.
Das ist aber, denke ich, einfach so individuell, dass es kein pauschales Alter gibt, zu dem das eintreten „müsste“. Jeder lebt doch total unterschiedlich, und hat auch ein ganz anderes Umfeld! Das kann man einfach nicht über einen Kamm scheren.
Allein schon beruflich gesehen. Jemand, der eine Ausbildung macht, ist natürlich im Normalfall viel früher fertig als jemand, der studiert. Würde man den Beruf also als Mass nehmen, gäbe es allein dadurch schon eine riesengrosse Spanne…

P.S. Mit meiner Mutter kann ich darüber nicht reden, sie sagte
einst „mit 22 müsstest du schon ‚anfangen‘, später ist es zu
schwierig“

Oha…also bei uns wussten die Eltern zwar, dass wir Kinder wollen, über den Zeitpunkt haben wir aber nie mit ihnen geredet. Es kamen aber keine Kommentare über den Zeitpunkt. Gegen die hätte ich mich auch sehr gewehrt, denn es ist unser Leben, und es ist ganz anders als vor 25 oder 30 Jahren…das kann man nicht vergleichen.

P.P.S. Ich habe Horror vor dem ersten Klassentreffen…

Ach was, freu Dich drauf, geh gelassen hin und sei gespannt, was aus den anderen geworden ist :smile:

Und davor als vertrocknete Witwe allein am Fenster zu sitzen,
während andere Besuch von den Enkeln bekommen… Ok, das ist
wohl worst case

Das kann Dir mit Kindern aber genauso passieren…und wenn, dann nimmst Du halt Dein Gehwägelchen und setzt Dich auf eine Parkbank am Spielplatz und redest mit den Leuten dort :wink:
Oder Du wirst Leihoma und betüddelst die Kinder von anderen :wink:

Also, Kopf hoch, Du MUSST überhaupt gar nie Kinder haben, und wenn Du welche willst, kommt der richtige Zeitpunkt von ganz alleine.

Liebe Grüsse
Bine :smile:

Hi Nicole,

mittlerweile bin ich fast 42 und habe keine Kinder - aber eine „bewusste Entscheidung gegen Kinder“ ist nicht wirklich der Grund dafuer.

Es liegt eher daran, dass ich mir keinen meiner Ex-LAP’s als Vater vorstellen konnte und das fuer mich (ich weiss, ich bin altmodisch) irgendwie dazugehoert.

Vor ein paar Jahren habe ich’s dann (vermutlich „Torschlusspanik“) versucht sprich die Pille abgesetzt aber „es“ passierte nicht und ich war schon ziemlich deprimiert wenn ich Muetter mit Kindern sah.

Inzwischen hat sich das gelegt, ich habe mich damit abgefunden, dass es wohl nicht sein sollte und nun werde ich wohl als einsame Jungfer sterben - verheiratet bin ich schliesslich auch nicht (DAS wird sich allerdings irgendwann in naeherer Zukunft aendern). *g*

Ich komme uebrigens „vom Land“ und habe mir im Laufe der Zeit reichlich Sprueche ueber’s heiraten etc. anhoeren muessen. Darauf habe ich meist nur geantwortet, dass ich ein paarmal kurz davor war zu heiraten und es gottseidank nicht getan habe denn ich waere garantiert genauso oft geschieden. Dann ein paar Beispiele nennen und die Laestermaeuler verstummen schnell.

Abgesehen davon ist es mir ziemlich wurscht was da sonst noch geredet wird. Ich bin ja sowieso „nicht normal“, mit 23 bin ich einfach nach Kreta ausgewandert (fuer 2 Jahre) und 10 Jahre spaeter nach Irland - wo ich immer noch lebe. „Was willst du dort bloss?“ werde ich oefter gefragt - „Dort habe ich einen guten Job“ ist meine Antwort, ist natuerlich nicht der einzige Grund aber es bringt die Schluderer zum Schweigen.

Mein Rat - lass die Leute reden denn sie reden ueber jeden! Entscheide fuer Dich selbst welches „Timing“ DU fuer richtig haelst! Und wie schon in anderen Antworten empfohlen - ich wuerde mir auch eine neue FA suchen!

liebe Gruesse,
Astrid

Hallo Nicole,

Haltet Ihr es für ‚normal‘ wenn frau keine Kinder bekommt,

Ja!

deutlicher: sich bewusst dagegen entscheidet?

Jaaaaaa!!! Ich wollte nie welche haben, weil ich mit Teppichratten schlicht nichts anfangen kann. Mädchen, die ihre Puppen liebevoll umsorgten oder die Nachbarssäuglinge spazieren fuhren, oder erzählten, daß sie mal Hausfrau & Mutter von x Kindern werden wollen, beachte ich grundsätzlich mit einem mitleidigen Lächeln und dem Gedanken ‚Was für Verrückte…‘. :wink: Zum Entsetzen meiner Mom und meiner Granny änderte sich meine Einstellung weder im ‚gebärfähigen‘ Alter noch als meine jüngere Cousinenschar sich fleißig fortpflanzte, noch als sämtliche Freundinnen, Bekannte & Co. um mich herum (dieses für gewöhnlich in einem Fünf-Jahres-Turnus) mit dicken Bäuchen herumrannten. Meine Mom hat sich inzwischen eingekriegt (seitdem sie weiß, daß es bei mir aus medizinischen Gründen ohnehin nicht möglich gewesen wäre, selbst wenn ich gewollt hätte); bei meiner Granny hat sich daran bis heute nichts geändert und sie stichelt immer noch bei jeder Gelegenheit, weil ich ja schließlich die älteste Enkelin bin und es - ich zitiere: ‚meine verdammte Pflicht gewesen wäre, ihr als erste einen Urenkel zu schenken.‘ Aaaaaaah ja…

Oder würdet Ihr sagen, aus weiblicher Sicht, dass das Kinder
bekommen doch zum Leben dazu gehört und man es ‚auf jeden
Fall‘ machen sollte?

Wo bitte steht geschrieben, daß eine Frau verpflichtet ist, Kinder in die Welt zu setzen?

Mir schlagen konkret einige Sätze meiner Frauenärztin auf den
Magen, die FÄ haben wahrscheinlich einen Auftrag junge Frauen
das Muttersein schmackhaft zu machen,

*örks* Käme von meinem Gyn so ein Satz, würde ich die Praxis auf der Stelle auf Nimmerwiedersehen verlassen.

Das ärgste war als sie sagte mein Freund, er „sei wohl nicht
der richtige“…

Apropos Männer… Seltsamerweise kam ich schon immer mit Männern zusammen, die ebenfalls keinen Kinderwunsch hatten… OK, es gab da mal eine Ausnahme, aber der Typ war wegen seiner diesbezüglichen Nerverei, die darin gipfelte, daß er mich mitten in der Nacht zu einer IVF zu überreden versuchte, ganz schnell mein Ex (wer weiss, was ihm mit der Zeit noch für schwachsinnige Vorschläge eingefallen wären *g*) und ist insofern nicht weiter erwähnenswert.

Von der Hebamme bekomme ich dann zu hören, „aber ältere
Mütter/Erstgebärende sind sehr schwierig im Umgang, so
übersensibel“

Das mag vielleicht daran liegen, daß ‚ältere‘ Frauen generell nicht mehr so einfach schwanger werden (die Chance auf eine Schwangerschaft mit 35 liegt bei ca. 10 %) wie Zwanzigjährige und eine ‚späte‘ Schwangerschaft durchaus mit Problemen (Chromosomenstörungen, Gestosen, etc.) und den damit verbundenen Ängsten behaftet sein kann.

Vielleicht ist mit ‚schwierig‘ auch gemeint, daß eine Frau mit 35 schlicht selbstbewußter als ein ‚junger Hüpfer‘ ist (d. h. sie läßt sich durch die Hebamme nicht so leicht beeindrucken) und sich kritischer mit der Schwangerschaft auseinandersetzt bzw. besser informiert ist, was durchaus gerne mit ‚übersensibel‘ übersetzt wird. Schließlich kennt sie ihren Körper seit 35 Jahren (davon gehe ich wenigstens aus, obwohl mich bei so manchem Posting einer ‚reifen‘ Frau angesichts der Unwissenheit das kalte Grauen packt).

Also DAS lässt mich dann schon grübeln, bin ich vielleicht
annormal??

Keine Sorge, Du bist so normal oder anormal wie jeder andere auch.

Ich fühle mich mit fast 26 immer noch nicht
„erwachsen“, könnte mir nicht vorstellen, für einen neuen
Menschen da zu sein.

Dann ist der ‚richtige‘ Zeitpunkt für Dich definitiv noch nicht da. Punktum!

Ticke ich langsam, oder wann meint Ihr
ist der „Reifeprozess“ abgeschlossen?

*nachderkristallkugelkram* Nein, ernsthaft… Es gibt kein zu langsames Ticken. Warum solltest Du jetzt auf Biegen und Brechen ein Kind in die Welt setzen, wenn Du Dich noch nicht reif genug fühlst? Nur um die vermeintliche Pflicht einer Frau zu erfüllen? Das würde nur dazu führen, daß Du eine schlechte - da frustrierte - Mutter wirst. Nicht wirklich tolle Aussichten, gelle?

Laß Dir von niemandem - niemandem!!! - da reinreden und mach, was Du für richtig hältst. Oder wie ich vorhin in L&L schrieb: niemand stirbt für Dich, also soll Dir auch keiner erzählen, wie Du zu leben hast.

Grüße
Renee

P.P.S. Ich habe Horror vor dem ersten Klassentreffen…
Und davor als vertrocknete Witwe allein am Fenster zu sitzen,
während andere Besuch von den Enkeln bekommen… Ok, das ist
wohl worst case

Klassentreffen? Lustig!!! Ich bin aus meiner Abschlußklasse die einzige, die keinen Nachwuchs hat. Sogar unsere Punks sind inzwischen brave Familienväter (der Brüller!).

Und so aktiv, wie Frauen jenseits des Ruhestandsalters heutzutage sind, besteht wohl auch kaum die Befürchtung, daß Du als eine alte vertrocknete Witwe endest. Die anderen empfangen Enkel? Pah! Dann empfängst Du halt Herrenbesuch… *lach*

Hai, Renee Bernadette,

Jaaaaaa!!! Ich wollte nie welche haben, weil ich mit
Teppichratten schlicht nichts anfangen kann.

Gerüchteweise hört man ja, daß das auf Gegenseitigkeit beruhen soll…*ggg*

Du als eine alte vertrocknete Witwe endest. Die anderen
empfangen Enkel? Pah! Dann empfängst Du halt Herrenbesuch…
*lach*

Genau! Kinder sind bestimmt für viele Menschen 'ne feine Sache - aber wenn nicht, dann eben nicht - es ist ja nicht so, daß der Mensch auf der roten Liste der aussterbenden Arten stehen würde, nicht wahr.
Und dann gibt es noch einen Vorteil: man kommt gar nicht erst auf die Idee, im Alter irgendwelches Geld sparen zu müssen, damit man den Kindern mal was vererben kann - niemand da, der einen für unzurechnungsfähig erklären will, weil man „sein Erbe“ für Gigolos ausgibt.

Gruß
Sibylle

Haltet Ihr es für ‚normal‘ wenn frau keine Kinder bekommt,
deutlicher: sich bewusst dagegen entscheidet?

Was „normal“, das heißt „der Norm entsprechend“, ist oder nicht, hängt davon ab, an welcher Norm man die Frage messen will:

  • Man kann es an rechtlichen Normen messen. Dann ist es normal. Denn die Verfassung gewährleistet jedem das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit. Das schließt die Entscheidung für oder gegen Kinder selbstredend mit ein.

  • Man kann es an statistischen Normen oder besser Gegenheiten messen und sich fragen, ob man der Norm der Mehrheit entspricht. Ich kenne die Zahlen nicht, könnte mir aber vorstellen, dass (noch) die Mehrheit aller Frauen, die älter als 25 sind, Kinder hat. Insofern wäre es nicht „normal“, keine Kinder zu haben. Und sollte dies grundlegend anders werden, muß sich die Gesellschaft um ihren Fortbestand sorgen.

  • Man kann es an gesellschaftlichen Normen, d.h. daran messen, ob die Entscheidung, keine Kinder zu haben, von einer Mehrheit der Gesellschaft akzeptiert oder, umgekehrt, sanktioniert wird. Dann ist es nicht eindeutig zu beantworten. Denn die Gesellschaft ist nicht homogen und die Verhaltensweisen, die die verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen akzeptieren oder eben nicht akzeptieren, variieren. So gesehen kann man in der einen Gruppe (z.B. den jungen Akademikern zwischen 25 und 40) mit der Entscheidung, keine Kinder zu haben, „normal“ sein, in der anderen Gruppe (z.B. den über 50jährigen Fließbandarbeitern und ihren Familien) dagegen nicht. An welcher Gruppe man sich messen will, hängt dann davon ab, auf wessen Achtung und Wertschätzung man wert legt.

Such’ Dir aus, welches „normal“ Dein „normal“ ist.

Hallo Nicole,

Entschuldige :smile:, diese Meinung sitzt bei mir fest seit mir
mein ehemaliger Chef folgende Geschichte unter 4 Augen
erzählte:
er, in einer Kleinstadt mit gewissen Vorstellungen, meinte,
dass seine Tante kinderlos sei und im hohen Alter sehr einsam
wäre. Deshalb geben seine Frau und er ihr regelmässig die
Kinder, sozusagen als Wohltat.
Und was gibt es schlimmeres als im hohen Alter völlig ohne
Familie dazustehen?

Ok, dann erzähle ich Dir jetzt auch eine Geschichte, die die Deines Ex-Chefs vielleicht - hoffentlich - relativiert:

Meine Mutter - Jahrgang 1930 und somit ausgerechnet in den Nachkriegsjahren in dem Alter, in dem man eine Berufsausbildung begann - wollte nichts anderes als Grafikerin werden und später eine entsprechende Arbeit. Was nicht zu ihrer Lebensplanung gehörte, waren Ehe, Familie, Kinder. Das klappte aber alles nicht, weil es weder Ausbildungs- noch Schulplätze gab - für junge Frauen schon gar nicht.

So landete sie schließlich in einer Fabrik, sie musste ja irgendwie ihren Lebensunterhalt verdienen. Das sollte aber nur eine Übergangslösung sein…
Dort lernte sie den falschen Mann kennen und bekam in der Folge mich - mit 24, also im genau richtigen Alter, aber leider unverheiratet, was damals einem Verbrechen gleichkam. Es gab dummerweise die Pille noch nicht, und Männer lehnten es eher ab zu verhüten („mit dem Gummi fühlt man ja nichts“).

Später heiratete sie meinen Stiefvater und bekam anschließend - schwupps - jedes Jahr ein neues Kind, von denen sie eigentlich kein einziges haben wollte. Damals gab es die Pille zwar schon, aber sie befand sich noch in der Testphase - wenn ich mich recht erinnere, wurde sie probehalber Frauen in Lateinamerika gegeben (dazu sag ich jetzt mal weiter nichts…).

So kam ich nach und nach zu vier Geschwistern, die unsere Mutter aber nicht mal angemessen betreuen und erziehen konnte, denn mit einer Familie dieser Größe und einem Mann, der dafür zu wenig verdiente, war auch weiterhin Fabrik angesagt. Das Ergebnis dieser Situation sieht man heute, und es ist nicht schön. (Passt auch zum Geschwätz übers Kinderkriegen ohne gesichertes Auskommen…)

Nun gut, langer Rede kurzer Sinn: Meine Mutter ist heute eine unglücklich alte Frau, denn sie kann sich noch immer nicht damit abfinden, dass ihr Leben so völlig anders verlaufen ist, als sie es gern gehabt hätte. Sie hat Kinder, sie hat auch Enkel, aber glücklich ist sie nicht. Man ist nicht zwangsläufig glücklich, wenn man Familie hat, und man muss auch nicht zwangsläufig eine einsame alte Jungfer werden, wenn man keine hat.

Und das ist die Überleitung zu mir: Ich bin aus Überzeugung nicht verheiratet, habe aus Überzeugng keine Kinder, aber ich habe Freundinnen und Freunde und eine glückliche Beziehung. Und falls Du Dich gegen Kinder entscheiden solltest, wirst Du das wahrscheinlich auch haben. Also hab keine Angst , lass Dir nichts vorschreiben, kümmere Dich nicht darum, was „normal“ sein soll und was nicht, sondern leb Dein Leben so, wie es nach Deinem Gefühl für Dich passend und richtig ist. Lass Dir nichts einreden, es ist Dein Leben, und Du hast nur das eine.

Ach ja, und hiermit

Die alte Dame könnte ja auch auf Kreuzfahrt gehen.

hast Du vollkommen Recht.

Ich wünsche Dir alles Gute und die Fähigkeit, im richtigen Moment die Ohren auf Durchzug zu schalten :smile:

Susanne

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offtopic
Hi

Jaaaaaa!!! Ich wollte nie welche haben, weil ich mit
Teppichratten schlicht nichts anfangen kann.

Gerüchteweise hört man ja, daß das auf Gegenseitigkeit beruhen
soll…*ggg*

Ich kann das Gerücht bestätigen. Hab in Berlin mal live mitgekriegt, was passiert wenn Renee einem Kleinstkind zu nahe kommt.
Allerdings nannte sie sich damals noch Tessa, möglicherweise reagieren Kinder mittlerweile anders *bg*

Grins bei der Erinnerung
Edith

noch off topicer :wink:

Gerüchteweise hört man ja, daß das auf Gegenseitigkeit beruhen
soll…*ggg*

Ich kann das Gerücht bestätigen. Hab in Berlin mal live
mitgekriegt, was passiert wenn Renee einem Kleinstkind zu nahe
kommt.

Mensch, Edith… Ich habe doch nichts gemacht - ich wollte doch nur an dem Hosenscheißer vorbei. Ehrlich! Das weißt Du doch…

Allerdings nannte sie sich damals noch Tessa, möglicherweise
reagieren Kinder mittlerweile anders *bg*

Neee, Du… Ich glaube, das ist Nick-unabhängig… Was mir übrigens die Begegnung mit so einem ‚possierlichen‘ Exemplar heute auf dem Weg zur Arbeit wieder einmal auf das Schönste bestätigte. Gestern abend war übrigens auch noch sowas: da flüstert, als ich gerade vorbei ging, eine etwa Fünfjährige ihrer Mutter zu ‚Mama, die Frau sieht aber böse aus‘… *lach*

Viele Grüße
Renee