Kinder und Beruf, wie macht ihr das ?

Hallo ihr Lieben,

angeregt durch die Meinung von Mathias, nach 3 Jahren Erziehungsurlaub können gut qualifizierte Frau ja einfach so wieder zurück in den Beruf würde mich mal interessieren, wie habt ihr das praktisch geregelt ?

Warum hat es nicht so geklappt, wie Mathias sich das vorstellt und falls doch, wie hat es geklappt ?

Bei mir hat das jedenfalls nicht funktioniert. Zum einen war meine Tochter nach 3 Jahren noch nicht im Kindergarten, sondern erst nach 3,5 Jahren, zum andern wäre eine 40-60 Stunden die Woche Betreuung hier quasi unmöglich zu realisieren oder unbezahlbar.

Ergebnis: Ich bin jetzt selbständig und arbeite von zuhause aus. Karriere in einem Unternehmen werde ich auf absehbare Zeit nicht machen.

Nachsatz: Interessieren würde mich auch, wie (falls überhaupt) sich das Kinder haben auf die Berufstätigkeit der jeweiligen Pappas ausgewirkt hat.

Gruss
Marion

Au-Pair-Mädchen
Hi Marion,

ich war immer berufstätig (allerdings nicht immer Vollzeit), etwas anderes wäre für mich (und meinen Mann) auch nie in Frage gekommen.
2 Monate nach der Geburt meines Sohnes hab ich wieder angefangen zu arbeiten (als Deutschlehrerin in London), nur einen Vormittag und 2 Abende pro Woche. Für den Vormittag hab ich mir dann immer Babysitter von diesen fantastischen Diensten in London schicken lassen.
Als wir nach Deutschland zurück kehrten, haben wir uns aus England ein Au-Pair-Mädchen mitgebracht. Vollzeit arbeiten ging dann natürlich auch nicht, die Mädchen brauchen ja auch ihre Freizeit. Aber irgendwie haben wir uns immer arrangiert.
Allerdings kann sich das, wie ich natürlich weiß, nicht jede Familie leisten. Du brauchst ein separates Zimmer für die Au-Pairs und du musst sie bezahlen. Wenn du beides hast / kannst, kann das wunderbar funktionieren.
Mir ist dabei vollkommen bewusst, dass das nur die wenigsten Familien so organisieren können - und deshalb halte ich es für unreflektiertes Blabla, wenn manche behaupten, dass jede Frau wieder berufstätig sein kann, sobald das Kind/die Kinder im Kindergarten ist/sind.
Die Öffnungszeiten der Kindergärten und vor allem die Unterrichtszeiten in der ersten Grundschulklasse stehen dem unvereinbar gegenüber.
Mein Sohn ist mittlerweile fast 17. Jetzt kann ich soviel arbeiten, wie ich will, ohne mir permanent Gedanken machen zu müssen, wie ich die Betreuung organisiere.

Gruß
Uschi

Hi - ich bin Vollzeit Hausmann (hatte keinen Bock mehr auf meinen Job), meine Frau macht „Karriere“. Sie ist hochqualifiziert - ich hab´nur Aushilfsjobs gemacht. Es gibt doch immer wieder lebensalternativen.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi Drache!

Nur ein paar Punkte, denn ich denke meine Ansicht kam hier nicht ganz korrekt rum…

angeregt durch die Meinung von Mathias, nach 3 Jahren
Erziehungsurlaub können gut qualifizierte Frau ja einfach so
wieder zurück in den Beruf würde mich mal interessieren, wie
habt ihr das praktisch geregelt ?

Ich schrieb zu den Zeiten ein definitives „bitte nicht festnageln“. Jeder „Fall“ ist anders.
Von „einfach so“ kann ebenfalls nicht die Rede sein. Mit einem Kind ist die Ausübung eines Berufes immer schwerer als ohne. Und das gilt für beide Partner. Ich schrieb nie, daß das einfach sei, nur daß es möglich ist.

Warum hat es nicht so geklappt, wie Mathias sich das vorstellt
und falls doch, wie hat es geklappt ?

Bei mir hat das jedenfalls nicht funktioniert. Zum einen war
meine Tochter nach 3 Jahren noch nicht im Kindergarten,
sondern erst nach 3,5 Jahren, zum andern wäre eine 40-60
Stunden die Woche Betreuung hier quasi unmöglich zu
realisieren oder unbezahlbar.

Ergebnis: Ich bin jetzt selbständig und arbeite von zuhause
aus. Karriere in einem Unternehmen werde ich auf absehbare
Zeit nicht machen.

Hat doch geklappt!


Nachsatz: Interessieren würde mich auch, wie (falls überhaupt)
sich das Kinder haben auf die Berufstätigkeit der jeweiligen
Pappas ausgewirkt hat.

Ein paar Statements hierzu fände ich auch interessant.

Grüße,

Mathias

Hi
ich bin zwar kein Vater (gegen meinen Willen) aber ich habe es
als Kind erlebt.
Bis ich in den Kindergarten kam, war meine Mum zu Hause.
Danach hat sie halbtags gearbeitet. Sie war zu Hause wenn wir Zu
Hause waren.
Als ich in die Schule kam war das auch noch so, bis ich etwas
älter wurde, so 10. Da hat dann meine Mum Vollzeit gearbeitet
und war in der Mittagszeit, wenn ich nach Hause kam, da. Selten
habe ich bei einer Nachbarin (Rentnerin) gegessen und
Hausaufgaben gemacht. Aber gehen tut dies. Ich glaube heute
vielleicht schwerer als damals. Da haben wir in einem
Mehrfamilienhaus gewohnt, mit vielen Kindern. Da gab es immer
jemanden der zu Hause war, wenn es bei meiner Mutter mal später
wurde.
Mein Vater war im vertrieb und daher selten zu Hause.
Als dann mein Vater in Rente ging und ich älter wurde, hat mein
Vater den Haushalt gemacht und meine Mutter VOllzeit gearbeitet.

Hallo, Federdrache,
dann will ich halt auch meinen Fünfer dazulegen:
Unsere Lösung hieß „Großfamilie“:
Als unser Lütter zur Welt kam, was wenige Tage zuvor mein Schwiegervater in Rente gegangen. Er übernahm die Versorgung des kleinen Bündels, das seine Tochter pünktlich zu Ferienbeginn abgeliefert hatte. So konnte sie nach den großen Ferien ohne Probleme direkt wieder in die Schule gehen (als Lehrerin natürlich :smile:
Und wenn Du nun nach dem Vater fragst - der fuhr zu der Zeit zur See und kam nur alle halbe Jahre mal nach Hause. Als dann Schwiegermutter auch in Rente ging, war alles perfekt.
Nun wohnen wir alle in einem Haus, haben uns zusammengerauft und die Aufgaben sauber aufgeteilt.
Gruß
Eckard.

Hallo,

für mich hat sich die Frage leider nie gestellt, da ich immer Vollzeit arbeiten mußte und das mit ständig wechselnden Arbeitszeiten. Bei uns im Osten war das Gang und Gäbe, wie man hier sagt. Meinen Sohn mußte ich schon mit 3 Mo. in die Krippe geben, meine Tochter (kurz nach der Wende geboren) mit 18 Monaten. Da ich mit dem Großen alleinerziehend war, mußte ich einfach arbeiten. Die Wochenenden, um Geld zusätzlich zu haben.
Jetzt wo ich gern arbeiten könnte solange ich mag, bin ich erstmals im Leben arbeitslos (deshalb poste ich auch soviel) und verdiene nur etwas zusätzlich mit meiner Schreiberei für ver-
schiedene Verlage. Ich wäre gern selbständig, aber dazu fehlt das Geld, außerdem ein Bestseller …:wink:))

Nachsatz: Interessieren würde mich auch, wie (falls überhaupt)
sich das Kinder haben auf die Berufstätigkeit der jeweiligen
Pappas ausgewirkt hat.

Der Ehemannpapa hat auch Schichtdienst gearbeitet, ich war also auch da allein für die Kinder da, trotz eigner Arbeitszeit von nicht selten 12 h /Tag. Mein Sohn war es nicht anders gewöhnt u.
ist sehr sehr selbständig gewesen. Die Kleine gibt mir für alles
die Schuld. Ich hab da zu sein, nach ihrem Vater hat sie selten gefragt, für sie war das völlig klar, daß ein Mann zu arbeiten hat, woher sie das auch immer hat, nehme an, weil sehr viele Mütter ihrer Freundinnen nicht gearbeitet haben. Für meinen Mann war das alles so i.O. Er kam, aß, schlief vorm Fernseher ein…brauchte seine Ruhe. Klingt irgendwie verbittert, mein ich aber gar nicht so, es war einfach so. Jedenfalls verbringt der Papa seit der Trennung wesentlich mehr Zeit (nein intensiver) als je vorher.
Und ich kümmere mich jetzt erstmal darum, schnell eine geeignete
Anstellung zu finden, um nochmal was ganz anderes zu machen, worauf ich mich sehr freue.

LG
H.-D.

durchlavieren
Hallo Pendragon,

mein Problem ist, dass mein Mann schon immer mindestens 10 Stunden am Tag gearbeitet hat, und dass ich keine Verwandschaft in der Nähe habe, die ich wegen regelmäßiger Betreuung hätte fragen können. Somit hatte ich nie die Kinderbetreuungsmöglichkeit, wie einige Frauen in meinem Bekanntenkreis (wer von meinen Freundinnen einen guten Job hat, hat immer eine Tante oder eine Oma in der Hinterhand, oder einen Ehemann mit supergünstiger Arbeitszeit).

So habe ich erst ab dem 6ten Lebensjahr meiner kleineren Tochter angefangen zu arbeiten. Denn als die Große im Kiga war, blieb mir die Kleine noch daheim. Als die Kleine im Kiga war, hatte die Große so wenig Schule, und außerdem bekam ich für sie keinen Hortplatz.

Zur Zeit jobbe ich täglich 2 Stunden in der Frühe. Danach fahre ich in unsere Werkstatt, und arbeite dort, bis mittags die Kinder aus der Schule kommen. Zuhause erledige ich die Büroarbeit.
Selbstständige Handwerker werden nicht reich, zumindest in den ersten Jahren, so dass ich eine lange Zeit nebenbei Geldverdienen gehen muß.
Ich warte darauf, dass meine Kinder die Volksschule absolviert haben, und in eine höhere Schule gehen. Dann suche ich mir eine Stelle, bei der ich besser verdiene als bisher - vielleicht sogar an 2-3 Tagen den ganzen Tag, was bis jetzt noch nicht möglich ist.

Bisher habe ich keine Lösung gefunden, die die Vereinbarkeit meiner beruflichen Fähigkeiten (ich möchte gerne wieder im Einzelhandel arbeiten, Ladenöffnungszeiten sei dank bisher nicht machbar) und eine akzeptable Kinderbetreuung ermöglicht. Ich laviere mich noch durch, ganz zufrieden bin ich nicht.

Als mein Mann noch als Angestellter seine 10 Stunden arbeitete, hatte er besser verdient, aber keine Zeit für die Familie.
Jetzt kann er sich öfters mal im Tagesverlauf Zeit für die Familie nehmen, und trotzdem können wir uns die Kinderbetreuung nicht teilen. Er fängt morgens um 8 Uhr an, und kommt oft gegen 20 Uhr Nachhause (tagsüber ist Kundenverkehr, abends kann er sich um die eigentlich Arbeit als Handwerker kümmern).
Warum sind wir bloß keine Beamte geworden :wink:)))
(war nur ein Scherz, nichts gegen die Beamten, ok?)

viele Grüße
Claudia
p.s. vor kurzem habe ich gelesen, dass die durchschnittliche Arbeitszeit von Selbstständigen 60 Stunden beträgt. Dabei stelle ich fest, dass wir unserem Familienleben noch nie so gut gerecht werden konnten wie bisher.

Vereinbarkeit Kinder und Beruf - nur eine Utopie
Hallo, Pendragon!

Vor der Geburt meiner Kinder habe ich im Rektorat einer Uni als Sekretärin gearbeitet. (Keine abgeschlossene Ausbildung, Fachabitur und abgebrochenes Studium Soz.-Päd.) Bei der Geburt meines ersten Kindes hat mein Ehemann noch studiert und bekam ein Stipendium. Das reichte hinten und vorne nicht für eine Familie, also hab ich stundenweise in einem Schreibbüro gejobbt. In der Zeit hatten wir eine beinahe 50:50-Aufteilung der Familienarbeit. Leider habe ich diesen Job dann verloren; in einer Vorstadt, ohne Auto (das hatte ich nicht jeden Tag zur Verfügung, weil GöGa in die Uni mußte) und mit kleinem Kind war an eine neue Stelle nicht zu denken. Nach der Geburt des zweiten Kindes (Altersabstand 2 Jahre) schon gar nicht mehr. Inzwischen ist mein Mann selbständig und ich mache die Büroarbeit. Nach 10 Jahren raus aus dem Beruf (Kids sind jetzt 10,5 und 8,5 Jahre alt) kann ich es vergessen, wieder eine „gute“ Stelle im Büro zu finden (also eine, die mich ausfüllt, die mir Spaß macht und auch Entwicklungsmöglichkeiten bietet…). Jetzt mache ich per Fernschule das Vollabitur nach, um anschließend noch einmal zu studieren. Das Lernen macht mir Spaß und ich bin nicht vollkommen unzufrieden mit meinem Leben jetzt. Aber definitiv hat die Tatsache, Kinder zu bekommen, für mich bedeutet: Nach 10 Jahren fange ich bei Null wieder an - selbst wenn ich eine gute Ausbildung gehabt hätte, wären mir nach 10 Jahren Pause nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten geblieben (falls überhaupt). Warum ich in den 10 Jahren nicht gearbeitet habe? Es gab keine Kinderbetreuungsmöglichkeiten (wie gesagt: Vorstadt, später Dorf, dann Kleinstadt), keine bzw. zu wenig öffentliche Verkehrsmittel, um potentielle Arbeitsstellen überhaupt zu erreichen und tatsächlich auch keine Arbeitgeber, die eine Mutter von zwei Kleinkindern eingestellt hätten. (Ich hab’s ja immer wieder versucht…).

Fazit: Den ach-so-einfachen Wiedereinstieg nach Baby-Pause halte ich für ein Gerücht bzw. für die Ausnahme, die die Regel bestätigt. Die Frauen, die ich kenne, haben die Planungen hinsichtlich ihrer Karriere fast ausnahmslos überdenken bzw. umschmeißen müssen.

Gruß vom
Sams

Aus dem Nähkästchen geplaudert
Hallo Marion,

auch ich habe keine Kinder, habe aber in meiner früheren Tätigkeit als Personalreferentin in einem hocheffizient arbeitenden Dienstleistungsunternehmen viel mit berufstätigen Müttern zu tun gehabt.

Die bittere Wahrheit: Frauen mit kleinen Kindern? Hatten in den seltensten Fällen Chancen, angestellt zu werden.

Dabei hatten wir anfangs besonders gern auf diese Zielgruppe zurückgegriffen, da wir zu 80% Halbtagskräfte (20-25 Std.-Woche) suchten - und diese Halbtagsstellen widerum sind auf dem Arbeitsmarkt in vielen Fällen von Frauen gesucht.

Leider haben wir bei Müttern, insbesondere bei Müttern mit mangelnden Betreuungsmöglichkeiten und Müttern mit nur einem Kind (!) schlechte Erfahrungen machen müssen: Die Frauen fehlten häufig wegen Erkrankung der Kinder. In einigen Fällen steigerte sich die Erkrankungsrate der Kinder nach Arbeitsaufnahme so auffällig, daß sich der Verdacht aufdrängte, die Kinder würden mittels ‚gespielter‘ unspezifischer Beschwerden die Mutter quasi ‚zwingen‘ wieder zuhause zu bleiben. Für die Mutter artete das oftmals zur Streßspirale aus („Vorher war er/sie nie krank - ich versteh das gar nicht!“) Gleichzeitig perfekte Mutter zu sein und sich auf die Arbeit zu konzentrieren funktionierte oft nicht.

Fazit: In der überwiegenden Anzahl der Fälle Entlassung während der Probezeit bzw. nach Häufung solcher Fälle Unternehmensentscheidung, jungen Müttern per se Absagen zu erteilen.

Das ist die Realität.

Grüsse
Diana

gleiche Erfahrung
Hallo Diana,

bei uns im Unernehmen ist das zur Zeit genauso, wie du es beschreibst.

Allerdings mit einem interessanten Vergleich: wir haben zwei Mütter mit Kindern von jeweils 1 und 2 1/2 Jahren. Die eine ist hier ziemlich auf sich gestellt: Mann viel unterwegs, ihre Eltern wohnen in einer ganz anderen Stadt. Die andere ist zwar sogar alleinerziehende Mutter, hat aber ein super Umfeld von Großeltern, Tanten und FreundInnen, die ihr bei Engpässen helfen.

Wenn ich nicht Fall zwei kennen würde, muss ich zugeben, würde auch ich definitiv keine junge Mutter mehr einstellen.

Erstere hat zur Zeit ständig Fehlzeiten, weil sich die Kleine im Kita dauernd was einfängt. In so einem kleinen Unternehmen tut das aber richtig weh, wenn jemand fehlt, weil es für einige Aufgaben keine kurzfristigen Vertretungsmöglichketen gibt.

Deshalb auch mein Fazit: Oft sind Mütter mit kleinen Kindern für ein Unternehmen einfach nicht tragbar. Ist hart, aber ist so. Und die Mütter, die es aufgrund eines guten Umfelds ganz gut gebacken kriegen, rauszupicken - das machen nicht viele Firmen.

beste Grüße,

barbara

sich über die Schwierigkeiten bewußt sein
Hallo Diana,

vor etwa 2 Jahren nahm ich an einer Fortbildungsmaßnahme vormittags teil (wir waren etwa 20 Frauen mit Kindern zwischen 6 und 17 Jahren). Uns Frauen wurde klar gemacht, dass diese Schule eine gute Vorbereitung auch für die Familie sein wird, die Abkömmlichkeit der Mutter/der Frau zu erlernen. Also wir wußten sehr wohl, dass uns die Familienmitglieder unbewußt ihre Steine in den Weg legen werden (schlimmer als die Kinder waren übrigens die Ehemänner, die bei einigen Klassenkameradinnen mit der neuen Situation nicht gleich zurecht kamen). Und gerade deswegen haben wir uns bemüht in der Schule nicht zu fehlen, was uns auch gut gelungen ist - es war eine Frage des Prinzips.

Nichtsdestoweniger glaube ich Deinen Erfahrungen mit den hohen Fehlzeiten der Teilzeitmamis auf´s Wort. Doch ich denke, dass dahinter ein psychologisches Problem steckt, weniger Sachverhalte.
Bei meinen Vorstellungsgesprächen bin ich immer gefragt worden, wer im Krankheitsfall sich um die Kinder kümmert. Die Frage kann ich nachvollziehen, und dahinter steckt das Resultat von Gerüchten oder schlechten Erfahrungen seitens der Arbeitgeber. Deshalb finde ich es wichtig sich selbst im Klaren darüber zu sein, dass Fehlzeit selbst durch Krankheit der Kinder bedingt, den Arbeitgebern Geld kostet. Und darüber sollte jede Arbeitnehmerin informiert werden. (Die Krankenkassen zahlen, soweit ich weiß, eine Betreuungskraft, wenn ein Kind länger krank ist.) Wer den Job braucht oder will, wird viel dafür tun ihn sich zu erhalten.
Vielleicht muß das der Arbeitgeber mit den Teilzeitkräften von Anfang an besprechen.

Nach meinem Gefühl stecken wir Teilzeitmamis in einer unguten Schleife, die sich auch durch eine bessere Betreuung nicht so einfach beseitigen läßt:

  • schlechte Betreuung der Kinder im Krankheitsfall
  • schlechte Erfahrungen und Vorurteile seitens Vorgesetzte und vollarbeitende Kollegen (das ist jetzt meine Erfahrung, muß nicht für jeden gelten)
  • ideeller Druck des Umfeldes gegen berufstätige Frauen
  • mangelndes Selbstverständnis und fehlende Erfahrung, mit der zeitweiligen Berufstätigkeit souverän zurecht zu kommen.

Darum wundert es mich nicht, wenn die Versuche den Wiedereinstieg ins Berufsleben nicht allzuvielen Frauen auf Anhieb gelingt. Es fehlt von zuvielen Seiten die geeignete Unterstützung.

viele Grüße
Claudia

angeregt durch die Meinung von Mathias, nach 3 Jahren
Erziehungsurlaub können gut qualifizierte Frau ja einfach so
wieder zurück in den Beruf würde mich mal interessieren, wie
habt ihr das praktisch geregelt ?

das größte handicap beim erziehungsurlaub war nicht nur das abbrechen oder versanden von kontakten und information. es war auch die umverteilung der arbeit für die familie auf den home"jobber". kinder erziehen ist ein job, auch wenn er nicht vergütet wird. martin wurde schlagartig ehrgeizig, musste allen beweisen, was für eine fachkraft er ist, wenn er schon nicht stillen kann. das war das schlimmste: nicht stillen können. und dann zuhause bleiben und per flasche füttern? naja. aber den physischen vorteil hab ich doppelt und dreifach als target-hologramm für bumeranger vergütet bekommen. gen frontalhirn und auf andere affekt-instabile materialien. ich hatte ja ausnahmsweise auch vor, schon kurz vor dem achten lebensjahr abzustillen, obwohl ich es weitaus angenehmer finde, suspension zu sezernieren, als sie zu akquirieren. aber dass ich am ersten arbeitstag für einen sehr sympathischen menschen mit offener tuberkulose zur narkose eingeteilt wurde, war doch ein ziemlicher schnitt. fühle mich jetzt noch als opfer. naja, männer. dass das abstillen von einem tag auf den anderen dem stoffwechselmäßigen supergau einleitet, brauch ich keinem zu erzählen, der schon einen trockenen entzug hinter sich hat. vom endorphinhaushalt her ist es höchstens mit einer zwangseinweisung in die klapper nach mehrwöchigem ganztags-sex zu vergleichen: du wirst einfach mürbe, kriegst nerven wie sandpapier und könntest jeden dafür in der luft zerreißen, sobald er deine zwanzig-meilen-sperrzone verletzt. also die ideale voraussetzung für unfallchirurgisches narkose-management. teilzeit-ambitionen als assistenzärztin einzufordern, war genauso verrückt, wie martin fehlende stillbereitschaft vorzuwerfen. dass arbeit liegen blieb, hat er nicht gespürt. da war unser au pair. und als die sich einsam fühlte und die segel strich, war die apokalypse vorgezeichnet: martin als erziehungsurlauber in teilzeitarbeit. er und sein chef wollten der welt zeigen, dass y-symptomträger gelegentlich auch sozial so ambitioniert sind, dass sie bei freundlichem zuspruch das fremdwort familie teilweise ohne stottern buchstabieren können. sofern es cyber-reiki gibt, ähnelt es offensichtlich dem suspendieren dritter verblüffend. weiter erzähle ich lieber nicht, sonst wird mir schlecht.

Warum hat es nicht so geklappt, wie Mathias sich das vorstellt
und falls doch, wie hat es geklappt ?

Bei mir hat das jedenfalls nicht funktioniert. Zum einen war
meine Tochter nach 3 Jahren noch nicht im Kindergarten,
sondern erst nach 3,5 Jahren, zum andern wäre eine 40-60
Stunden die Woche Betreuung hier quasi unmöglich zu
realisieren oder unbezahlbar.

Ergebnis: Ich bin jetzt selbständig und arbeite von zuhause
aus. Karriere in einem Unternehmen werde ich auf absehbare
Zeit nicht machen.

Nachsatz: Interessieren würde mich auch, wie (falls überhaupt)
sich das Kinder haben auf die Berufstätigkeit der jeweiligen
Pappas ausgewirkt hat.

Gruss
Marion

Und ich kümmere mich jetzt erstmal darum, schnell

warum schnell?

eine geeignete Anstellung zu finden,

und warum anstellung?

um nochmal was ganz anderes zu machen,
worauf ich mich sehr freue.

:smile:
ich wünsch dir viel spaß
bei der suche und bin gespannt,
was dir so sehr gefällt, dass
du es machen willst.