Kinder veräppeln

Hallo,
ich lasse es mir ja nicht nehmen, meine Töchter zu veräppeln!
Am Mittagstisch spreche ich mit meiner älteren Tochter über deren Erlebnisse und erzähle in Gegenzug, was ich so erlebt habe.
Heute habe ich die Sommerreifen an meinem Auto aufziehen lassen.
Nachdem ich gestern die Sommerreifen im Schweisse meines Angesichts aus dem Keller hochgetragen und im Auto verstaut hatte, mußte ich ja heute die Winterreifen wieder in den Keller tragen.
Hey, ich bin keine 20 Jahre mehr und absoluter Linkshänder!
Von dem Umstand erzählte ich meiner Tochter und zeigte ihr anhand meiner ausgesteckten Arme, daß mein linker Arm nun fast eine Handlänge länger als der rechte Arm ist.
Meine arme Tochter war entsetzt. Sie wollte mir den rechten Arm langziehen und mich massieren.
Dabei habe ich lediglich die linke Schulter vorgeschoben, wodurch der Arm länger zu sein schien!
Morgen spüre ich meine Knochen, aber heute hatte ich Spaß!!!
Aber ihr veräppelt eure Kids bestimmt nicht so, gelle?
LG

Hallo,

meine Nachbarn haben ihre Tochter auch nie veräppelt, aber das wusste ich nicht.

Die Mutter hat nach dem Einkauf eine Palette mit 10 Milchkartons aus dem Kofferraum ausgeladen, sie auf unserer Gartenmauer deponiert und dort vergessen.
Ich habe bei den Nachbarn angerufen und die 14-jährige Tochter erreicht.
Ich sagte ihr, dass bei uns ihre 10 Kartons Milch stehen, sie sollen sie reinholen, ansonsten stellen andere Leute möglicherweise demnächst noch weitere 10 Kartons dazu.

Kurze Zeit später klingelte die Mutter und wollte von mir wissen, wer ihnen aus der Nachbarschaft Milch schenken will und warum. Seufz.

Ich wollte doch bloß zum Ausdruck bringen, dass irgend jemand die Milch mopst, wenn sie stundenlang an der Straße herumsteht.

Bitte bleibe dabei und veräpple Deine Töchter weiterhin und lehre sie dabei auf liebevolle Weise augenscheinliche ‚Wahrheiten und Aussagen‘ zu hinterfragen.
Ansonsten tut es das Leben - und das ganz bestimmt nicht immer auf eine nette Art.

LG
Maralena

Moin Eifelkatzen,

wenn ich meine aufmüpfigen Kids veräppeln wollte habe ich mit „Im Krankenhaus wahrscheinlich vertauscht“ argumentiert.

Diese Grausamkeit wird mir von den - inzwischen zu Erwachsenen herangereiften - Kids noch heute brutalst vorgeworfen. :smile:)

Die behaupten doch frech ich wäre vertauscht worden.

Oscar

Huhu!

Hier bei uns auf’m Land glauben alle Kinder in etwa genauso lange an das Christkind und den Osterhasen wie sie daran glauben, dass braune Kühe Kakao geben. Und, dass man einem Hasen Salz auf den Schwanz streuen muss, wenn man ihn fangen will (wobei, das habe ich noch sehr viel länger geglaubt :smiley:). Und, dass der Himmel abends manchmal so rosa/rot ist, weil die Engel Plätzchen für Weihnachten backen und das die Glut vom Ofen ist.

Wobei letzteres eher eine liebevolle Geschichte ist, während die ersten beiden ausschließlich dazu dienen, die kleinen von Generation zu Generation weiter auszulachen, wie es auch mit einem selbst früher passiert ist :smile:

Unbewiesen bleibt bis heute die „Tatsache“(?), dass man Fledermäuse fangen kann, indem man im richtigen Moment einen Zylinder in die Luft schmeißt. Gott, was ich in meinem Leben schon an Mützen geschmissen habe :smile:

Liebe Grüße
Lockenlicht

Hallo,

unsere Kinder lernten im Bergurlaub immer die Hangkühe kennen. Die haben ja bekanntlich vorn kürzere Beine, damit sie am Hang Gras fressen können.
Dazu kommen Gemsennester mit Eiern und natürlich wie man einen Wolpertinger fängt.

Viele Grüße
Kati

Hallo,

das find ich gut, solange sie dir noch vertrauen solltest du das für deinen Spass ausnutzen! Das ist immer gut. Wenn sie das erstmal verloren haben, wird das viel schwerer. Die geben dann auch nichts von ihren Drogen ab!

Viel Glück!

Hallo

Aber ihr veräppelt eure Kids bestimmt nicht so, gelle?

Na abbääär…

Im nahegelegenen Park lebt ein Pünktchengeist der nur im Dunkeln herauskommt. Mit Ihm kann man rennen, spielen und verstecken spielen, während die Eltern in Ruhe neben herlaufen. Das gibt genug Bewegung um anschließend gut zu schlafen.

Laserpointer machen viel Spaß!

MfG Frank

Hallo,

wenn es nicht nur einfache Plauderei sein soll: ein Veräppeln von Kindern mag für den Erwachsenen ganz amüsant sein - für das Kind (je nach Alter) ist es aber Realität. Es ist je nach Alter noch nicht in der Lage die Situation so einzuordnen, wie es Erwachsene tun.

Umgekehrte Situation: Klein-Ich ging hinüber zur Nachbarin. Auf dem Weg dorthin befand sich ein Feld, so ein Haufen Dünger lag. Klein-Ich lief sofort wieder zurück und schrie in die Runde: „Da liegt ein riiieesiger Scheißhaufen auf Opas Acker!“ Alle lachten. Und das war’s. Klein-Ich dachte tatsächlich da müsste ein Dinosaurier oder ein Riese hingekackt haben.

Oder: Das Kind „ertappt“ die Mutter bei der „Hygiene“. Frage des Kindes „Was machst Du da? Warum blutest Du?“ Antwort der Mutter: „Das ist so, wenn man Kinder bekommen hat“ oder „wenn man Erwachsen ist“.

Ein Kind nimmt Dich für voll und irgendwann (relativ schnell) sollte das Veräppeln aufgedeckt werden - sonst fühlt sich das Kind nicht für voll genommen. Große Schäden wird das Veräppeln vermutlich nicht mit sich tragen, aber es ist schon doof die Aufklärung von anderen zu hören (Kinder erzählen ja gerne).

Viele Grüße

Kinder respektieren
Servus,

Große Schäden wird das Veräppeln vermutlich nicht mit sich tragen

noja, Schäden in dem Sinn nicht grade - mal davon abgesehen, dass ich einen meiner Großväter, der sich nur wenige Male, aber mit Vergnügen auf meine Kosten amüsierte, im Alter von etwa vier Jahren deswegen folgerichtig als jemanden einschätzte, dem man nicht vertrauen kann, und diese Einschätzung auf Dauer beibehielt.

Ist zwischen Eltern und Kindern vielleicht nicht so der Bringer, wenn man sich als Elternteil ohne Not diesen Ruf verschafft.

Schöne Grüße

MM

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Hallo,

schön, dass wir mal wieder etwas zum Problematisieren gefunden haben.

Gruß vom Wiz, der jetzt natürlich ausführen könnte, wie wichtig der Lerneffekt ist, dass man Dinge hinterfragen muss, dass Menschen nicht immer die Wahrheit sagen (und deshalb nicht grundsätzlich schlecht sein müssen), … aber darauf eigentlich keine Lust hat, und seine Kinder nach wie vor von Herzen gerne bei jeder passenden Gelegenheit auf den Arm nimmt, die ganz genau wissen, wie sie das einzuschätzen haben, und dass sie in wirklich wichtigen Dingen ihren Eltern bedingungslos vertrauen können

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Hallo,
aber selbstverständlich sollte man mit seinen Kindern derartige Scherze machen. Nur sollten sie bei einigem Nachdenken durch das Kind erkennbar sein. Wortspiele und „Lügenspiele“, auch Schummeleien bei Brett- und Kartenspielen sollen das Kind ja auf das vorbereiten, was ihm im zukünftigen Alltag jederzeit bevorsteht.
Wenn dies durch eine Vertrauensperson gescheht, die das dann aber auch möglichst schnell wieder auflöst, es vielleicht erklärt, wird dadurch auch das Urvertrauen nicht gefährdet.

„Reingefallen!“ - ja, aber kein Auslachen!

Gruß
Eckard

Die Schärfe des Intellekts
ist etwas, worauf viele Erwachsene stolz sind und das sie nicht müde werden, immer wieder unter Beweis zu stellen. Auch und vor allem gerne vor ihren Kindern.

Und ja: Kinder können lernen, damit umzugehen und mit zunehmendem Alter auch den Witz dahinter zu verstehen.

Niemals vergessen sollte man aber, dass (besonders die kleinen) Kinder immer und vor allem erst mal die Wärme des Gemüts brauchen.

Ist diese ausreichend vorhanden, sind auch all die (mehr oder weniger) intellektuellen Spielereien kein Problem, weil die Kinder die Sicherheit haben, dass der feste Vertrauensgrund, auf dem sie mit ihren Eltern stehen, dadurch nicht zu erschüttern ist.

Schöne Grüße,
Jule

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Hallo,

ich hätte jetzt nicht erwartet, dass die üblichen kleinen Foppereien von Eltern und Kindern schon eine „intellektuelle Herausforderung“ für durchschnittliche Eltern sein könnten. Wir reden hier nicht von versteckten Fehlern in Einsteins Formeln.

Und nein, Kinder „können“ es nicht nur lernen damit umzugehen, sie müssen es schlicht und ergreifend, weil die Welt nun mal kein Ponyhof ist, auf dem alle immer nur ganz, ganz lieb und ehrlich zueinander sind. Da dürften die kleinen, harmlosen Erfahrungen in der von grundsätzlichem Vertrauen geprägten Situation in einem durchschnittlichen Elternhaus sicher ein besserer Einstieg und damit auch Schutz sein, als die vollkommen unvorbereiteten Erfahrungen mit ggf. es längst nicht so gut mit dem Kind meinenden Dritten. Und nenn mich ruhig naiv, aber zu einem durchschnittlichen Elternhaus gehören für mich auch tatsächlich immer noch emotionale Geborgenheit und Co.

Gruß vom Wiz

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Hallo Jule959,
ich wollte kein psychologisches Fass aufmachen. Wiz hat schon mein grundsätzlichen Gedanken benannt.
LG

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seine Kinder nach wie vor von
Herzen gerne bei jeder passenden Gelegenheit auf den Arm
nimmt, die ganz genau wissen, wie sie das einzuschätzen haben,
und dass sie in wirklich wichtigen Dingen ihren Eltern
bedingungslos vertrauen können

Jetzt würde mich doch mal interessieren ob und wie sich deine Kinder bereits „gerächt“ haben :smile:

Krümel

Hallo,

die „rächen“ sich ständig. Dabei sind das normalerweise ganz einfache und subtile Dinge, die aber gerade deshalb so gut funktionieren. D.h. einfach noch mal eine angebliche Extra-Katastrophe der üblichen Art von kaputt gegangenen Dingen, verschmutzten Polstern, beschädigten Möbeln, … behaupten, reicht ja schon. Solche Dinge glauben wir ihnen immer sofort, und dann ist die Freude natürlich groß, uns reingelegt zu haben.

Spannender wird es, wenn sich eines der beiden Monster oder beide mit Mama oder Papa gegen den anderen Elternteil verbünden, und dann komplexere Geschichten entstehen. Sehr beliebt auch der Geschlechterkampf Mama, Tochter und Au-Pair gegen Sohnemann und Papa (und natürlich auch umgekehrt).

Durch die ständig wechselnden Konstellationen bekommt dann niemand zu viel ab, und muss sich gekränkt fühlen. Das das subjektiv bei passend schlechter Laune auch mal anders gesehen wird, steht auf einem anderen Blatt :wink:

Gruß vom Wiz

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mit deutlichem Augenzwinkern - gern
Mit schneller und für alle lustiger Auflösung oder deutlich scherzhaftem Ausdruck, Mimik und Gestik…

Ist häufig auch eine Frage der Familien Kultur und Gewöhnung, ob alle sich ab und an scherzhaft und liebevoll auf den Arm nehmen um dann auch gemeinsam drüber zu lachen.

Krötengrüße