Kinderdrehorgel 'Imperator' - woher ?

Hallo,

kann mir jemand ein wenig Info zu dieser Kinderdrehorgel geben, die sich mittlerweile in 5. Generation in unserer Familie befindet. Die Marke ist ‚Imperator‘ und auf der Innenseite des Schränkchens sind noch Auswahllisten mit möglichen Blechplatten gelistet. Der Schrift nach tippe ich auf Anfang 20. Jahrhundert, aber ich bin leider kein Profi. Was ist diese Drehorgel noch wert ? sie funktioniert übrigens bestens … :wink:

Danke und Gruss,
Stefan

Hallo,

zeitlich ca.1880-1910.
Imperator ist mir auch kein Begriff, daher nur meine Meinung anhand der Bilder!

Und es ist keine Auswahlliste, sondern eine Bestellliste.
Hätte man die Platten alle damals bestellt, wäre der Wert weit aus größer, den nicht die Orgeln sind selten, sondern eher die Platten dafür.
Preislich würde ich (da keine Größenangaben mitgeliefert wurden!) hier ca. 100-150,-€ ausgeben, denn diese Dinge sind für Sammler zum „Hinstellen“!:wink:

VG René

Hallo Stefan,

die Marke „Imperator“ wurde von der Firma F. Ad. Richter & Cie in Rudolstadt/Thüringen (1876-ca.1910) verwendet, schau mal auf dieser Seite: http://www.alte-spieluhren.de/lochplatten_spieldosen…, suche nach „Imperator“. Es sind zwar nur größere Geräte gezeigt, aber ich könnte mir vorstellen, dass auch das kleine Klavier aus Rudolstadt stammt.

Gruß
hps

Hmmm, etwas wenig …
Hallo René,

daß sich jemand die Drehorgel ‚nur‘ ins Regal steht, ist Sache des Besitzers, dieser Fakt sollte also nicht den Wert der Drehorgel schmälern. Ein wertvolles Gemälde wird ja auch ‚nur‘ an die Wand gehängt, ist aber trotzdem oft sehr viel Geld wert. Selbst als Nichtprofi denke ich, daß die Drehorgel etwas mehr als Deine geschätzten 100 - 150 Euro wert ist, das halte ich doch für etwas sehr tiefgestapelt. Trotzdem Danke für Deine Einschätzung … :wink:

Danke auch für den Hinweis auf den Unterschied zwischen Auswahlliste und Bestelliste, ich meinte das Gleiche, in dem Fall eine ‚Auswahl‘ der Lochscheiben, die bestellt werden können, so steht es ja auch auf dem Aufdruck. Ich habe insgesamt 12 dieser Scheiben vorrätig.

Ich bin gespannt, was das Berliner Museum für historische Musikinstrumente zurückschreibt, denke, daß ich dann mehr wissen werde.

Merci und Gruß,
Stefan

Hallo Hans-Peter,

danke für den Hinweis,

Du wirst lachen, in der Villa des Gründers dieser Firma bin ich bereits oben im Dachturm gesessen und habe ein Foto geschossen. Bekannt wurde sie durch den Vertrieb ihrer berühmten Anker-Steinbaukästen, die es übrigens heute noch gibt.

Der Gründer selber war übrigens ein arges Schlitzohr, wie man uns während einer Führung erzählte. Er inserierte zum Beispiel in Zeitungen für ‚Anleitungen zum Reichwerden‘ gegen 1 oder 2 Reichsmark, die Interessenten mussten das Geld vorab anweisen und bekamen danach ein kleines Briefchen, in dem sinngemäß folgender Satz stand ‚Machen Sie es wie ich…!‘. Und anscheinend sind Tausende von Leute darauf reingefallen.

Schlitzohren gab es also schon damals offensichtlich mehr als genug. Werde hier mal weiterforschen, denn in Rudolstadt gibt es bestimmt genug Leute, die sich noch heute mit der Historie dieser Firma beschäftigen.

Merci und Gruß,
Stefan