Kindergarten - Kind möchte nicht hin

(außer sich gerade noch
zurückzuhalten, schlauen Sprücheklopfern ohne Kinder nicht
sofort einen gezielten Fausthieb auf die 12 zu verpassen).

Manchmal fragt man sich ja, ob das nicht ein Fehler ist. Also sich zurückzuhalten, meine ich :smile:
Vor allem, wenn einem abwechselnd von Außenstehenden in ähnlichen Situationen gesagt wird:

  • wie gehen sie denn brutal mit dem Kind um, man müsste das Jugendamt informieren
  • der braucht Schläge - das darf man sich nicht bieten lassen

huhu,

ich glaube, das ist jetzt eher eine Wortspielerei in dem Fall, bei dem ich nicht genau differenziert habe. Klar, androhen oder ankündigen - ich sitze jetzt nicht mit erhobenem Zeigefinger vor meiner Tochter :smiley:

Ist eine Ankündigung nicht auch eine „wenn… dann…“ Situation?

lg, Dany

hallo,

musst bei deinen Korrekturen gerade lachen! Danke dafür :wink:

Seit Wochen spricht sie von ihrem Geburtstag, und seit einer Woche will sie keinen Geburtstag mehr haben. Keine Geschenke (die darf ich haben) und keinen Kuchen, den sie sich gewünscht hatte. Und sie will auch keine 3 werden. Aber das neue Bett möchte sie schon haben.

Ich hoffe, sie wird einen schönen Tag haben! Ich wünsche es ihr so sehr… Ich sage zum Geburtstag jetzt gar nix mehr - muss ja nicht zerredet werden, und am Montag bekommt sie einen Minikuchen hingestellt, und dann sehe ich ja, wie sie drauf ist :wink:

lg, Dany

Hallo bufo,

Hoffe, ich werde nicht missverstanden. Kinder sind da nicht
böswillig manipulativ, aber sie tun das, was für sie
funktioniert.

ja, das weiß ich, und ich weiß, dass es nicht bösartig ist, aber auch Kinder suchen den bequemsten Weg für sich

Aber nach Deiner Schilderung habe ich an manchen Stellen das
Gefühl, dass du es aus Unsicherheit und aus Deiner Situation
heraus damit übertreibst.

na, ich hoffe doch nicht - ich quatsche sie auch nicht zu, in Situationen, wo ich ihre heftige Reaktion nicht nachvollziehen kann, oder ihr aufzeigen möchte, dass sie gerade etwas übermäßig reagiert frage ich nach, um mir einerseits im ersten Fall Aufklärung zu geben, im zweiten Fall, die Situation runter zu regeln.

Mit „mit ihr gut reden“-können meine ich das normale alltägliche Gespräch - sie ist sehr kommunikativ ^^

Ihr 100mal zu erklären, dass sie mit Schlappen in die Gruppe
gehen kann, halte ich für sinnlos. Sie hat es sicher schon
beim 5. Mal verstanden :smile:

wird einmal gesagt, und danach gegangen - ob mit oder ohne Schlappen

Aber so bleibst du halt noch ein Weilchen und sie hat Deine
Aufmerksamkeit, wird für ihre Weigerung belohnt.

um das nämlich genau nicht zu machen. Scheint auch zu helfen, heute hat sie nur eine Minute geweint…

Ebenso sehe ich die Tendenz, dass Du sie evtl. Wie ein rohes
Ei behandelst, ihr Vieles recht machen willst, damit sie nicht
bockt.

Hier möchte ich differenzieren. In der Regel nicht, was eben für das Umfeld dann anstrengend ist, weil sie dann ja eben Terz macht. Manchmal versuche ich tatsächlich, die Eskalation vorher abzuwiegeln und nachzugeben, wenn ich bspw gerade mein Solo in der Kirche singen soll, und gerade nicht ihrem Widerwillen standhalten kann…

Das ist in vielen Fällen eine gute Taktik, man muss
nicht jede Kleinigkeit zur Eskalation bringen. Aber die Grenze
zum übermäßigen Verwöhnen würde ich im Auge behalten.

Ja, vllt schwankt die zu sehr, diese Grenze - ich werde da in Zukunft reflektierter gucken, dass ich da nicht zu nachgiebig sein werde.

Deine Besorgnis, dein Widerstand, sie im Kindergarten zu
lassen, merkt sie natürlich. Irgendwas ist hier nicht in
Ordnung - kommt bei ihr an.

ja - ich bin froh, dass ich offen mit den Erziehern reden kann, eben auch über meine Unsicherheit. Sie geben mir die Stärke, das genauso durchzuziehen - Normal verabschieden, ob nun umgezogen oder nicht… Sie stand auch schon im Schlafanzug im Kindergarten, weil sie sich nicht anziehen wollte, um nicht mit zu müssen. Seither klappt es wenigstens mit dem Anziehen.

Schwierig, das allein zu lösen,
außer Disziplin deinerseits. Als ich das mal hatte, hat mein
Mann unser Kind zwei Wochen in der Kita abgegeben. (Völlig
problemlos, von Anfang an, übrigens)

Ja, das merke ich oft, Sachen, die von anderen von Anfang an mit anderen Regeln angehen, werden genauso angenommen. Bei Papa funktionieren Sachen anstandslos, die hier bemosert werden, weil es schonmal anders war (Belohnung fürs AufsKlo gehen, anstatt aufs Töpfchen). Bei Papa gibts kein Töpfchen, da war klar, dass nur aufs Klo gegangen wird - hier nun die Belohnung zu streichen ist schwer, sie fordert sie quasi ein, weil ich es ja schließlich auch eingeführt habe - ich Doof

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es hilft,
sich nur mit Eltern über Erziehung zu unterhalten, die echtes
Verständnis für deine Schwierigkeiten haben, evtl. Mit
denselben zu tun haben. Versuche die anderen einfach
auszublenden, sie wissen in vielen Fällen gar nicht, von was
du redest:smile:

Andererseits bringt es einem zumindest ein breites Spektrum an Information, die man wiederum filtern kann auf die eigenen Umstände und Möglichkeiten.

Such dir ein wenig Entlastung oder Abstand (habt ihr bald
Ferien?) und starte dann erholt neu durch…

Ferien dauert noch was - ich habe kinderfreies Wochenende (bekomme die Kids Sonntag vormittag wieder) und da werde ich einfach hier alles schön machen, neues Bett für die Lotte aufbauen und mich darauf freuen, wie sie sich hoffentlich freuen wird :smile:

lg, Dany

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Die Frage dabei ist ein wenig die nach der Ursache der Konsequenz. In einem Fall bist du das, im anderen die Umstände.

Klar ist das auch ein bisschen Wortklauberei. Die hilft aber, etwas Abstand zu gewinnen und nicht so emotional zu reagieren.

Hallo

Seit Wochen spricht sie von ihrem Geburtstag, und seit einer Woche will sie keinen Geburtstag mehr haben. Keine Geschenke (die darf ich haben) und keinen Kuchen, den sie sich gewünscht hatte. Und sie will auch keine 3 werden.

Wieso will sie keine 3 werden? Kann es da irgendeinen guten Grund geben (muss sie dann länger in den Kindergarten oder irgend sowas)?

Mein Sohn wollte irgendwann auch keinen Geburtstag haben, ich glaub es war der 4. Er hatte sich aus irgendwelchen Äußerungen zusammengereimt, dass man dann plötzlich größer wird. Er glaubte, dass man dann sprunghaft um ca. 10 cm wächst.

Ich weiß nicht, was deine Tochter da befürchtet. Aber sie scheint zu glauben, mit dem Verzicht auf Geschenke den Geburtstag verhindern zu können.

Viele Grüße

huhu,

joah, ich bewerte sowas nicht über, ist aber schon so, sie möchte manchmal einfach gerne „klein“ sein, besonders wenn sie müde ist. Heute freute sie sich schon wieder auf morgen :smile:

lg, Dany

Hallo,

schön, wie Du von zwei Kindern auf eine ganze Generation schließt.

Gruß vom Wiz

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Hallo,

ich wollte das nach "Konsequent, konsequent und konsequent! meinem Posting nicht auch noch hinzufügen. Aber genau das ist mir auch durch den Kopf gegangen. Vermutlich, weil ich die Geschichte selbst hier auch täglich erlebe.

Es ist einfach - solange man nicht dabei untergeht - unbeschreiblich toll, wenn man Kinder hat, die schon früh eine eigene Position beziehen, gut argumentieren können, sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen, … Aber es gibt nun mal zwei Szenarien. Das eine ist die Situation, in der man das als „stiller Beobachter“ uneingeschränkt genießen kann. Die andere ist die, wo Dinge nun mal getan werden müssen, und Eltern klar machen müssen, dass nicht alles diskutierbar ist. Und eine klare Grenze ist da oft nicht so leicht zu ziehen.

Zumal sich sicherlich niemand davon frei sprechen kann, auch eine gewisse „Tagesform“ zu haben. Mal ist man nicht durch sonstige Dinge belastet und hat Zeit, sich auch mal auf an sich unzulässige Diskussionen im Sinne eines trainierenden Sparrings einzulassen. Mal dürfen auch Eltern schlicht und ergreifend vom Tag geschafft und mit der Welt fertig sein, und sich selbst dann auch mal schützen, und Dinge abkürzen, die sonst durchaus diskutierbar wären. Das ist natürlich auch für die Kinder ein ständiger Lernprozess, die nötige Empathie zu entwickeln, wann man den Eltern gegenüber besser mal Dinge nicht zu sehr ausufern lässt. Genau wie Eltern dafür ja auch ein Gespür haben/entwickeln sollten, was sie ihren Kindern wann und wie „zumuten“.

Gruß vom Wiz

Hallo,

ganze ehrlich: Ja, es gibt da ein „Machtgefälle“, und dessen sollte man sich auch bewusst sein, dies mit entsprechender Vorsicht nutzen, aber nicht beseitigen wollen, um zu einer „partnerschaftlichen, freiwilligen Kooperation“ zu kommen.

Das ist ein längst - mE zu Recht - gescheiterter Ansatz, der weder Eltern noch Kindern gerecht wird. Kinder sind noch keine Erwachsenen, und können die Tragweite von ganz vielen Entscheidungen nicht ansatzweise überblicken. Noch weniger sind sie sich zwingender Notwendigkeiten bewusst, oder erkennen auch nur ansatzweise die Konsequenzen ihres Handelns. Und das müssen sie auch nicht. Gerade eben weil sie noch Kinder sind, und das Recht haben, Dinge über die Zeit bis zum Erwachsenwerden nach und nach, Schritt für Schritt zu lernen. Und daran ändert sich auch nicht, wenn man schon früh anfängt, ständig „perfekte“ Entscheidungsvorlagen zu liefern, die für einen Erwachsenen eine klare Ermessensreduzierung auf Null für ein bestimmtes Thema bedeuten würde. Einfach deshalb, weil Kinder diese Entscheidungsvorlage noch nicht so werten können und ganz anders als Erwachsene entscheiden.

Für Eltern ist so ein Modell natürlich sehr angenehm, solange sie damit Verantwortung - unverantwortlich und unzulässig - auf Kinder delegieren, und Streit aus dem Wege gehen, wenn sie Entscheidungen der Kinder „respektieren und akzeptieren“, die aber nun mal nicht wirklich angemessen begründet getroffen worden sind. Dabei ist die Grenze zum puren laissez faire im Sinne von Nichteinmischung und „laufen lassen“ (wider besseres Wissen/unter Ausschaltung des eigenen Wissensvorsprungs) natürlich fließend.

Gruß vom Wiz

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darum gehts doch gar nicht
Es geht doch einfach nur darum, die Bockerei ein bisschen besser zu verstehen. Und hier und da auch zu umschiffen.
Indem man sich klar macht, wie das funktioniert und auf welche Weise eigentlich Druck aufgebaut wird.

Dass es ein Machtgefälle gibt, ist klar. Und das muss es auch geben, es gibt ja auch ein Verantwortungsgefälle. Aber man sollte einfach reflektieren und das bewusster einsetzen taktisch klüger vorgehen.

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Kenne ich, wird besser
Hallo,

meine Tochter ist genauso. In dem Alter war es streckenweise nicht zum aushalten. Da reichte die falsche Schüssel, die falschen Socken, das falsche Kleid. Und es war Terror. Konsequenzen wurden auch in Kauf genommen - sie gab niemals nach, war immer mit stress, Geschreie, und auch ganz viel unangenehmen Gefühl meinerseits verbunden.

Mir war das oft sehr peinlich, unangenehm, jeder starrte uns an.
Und natürlich eskalierten solche Situationen erst recht.

Auch tat sie mir leid, schließlich wollte ich ja nicht, das sie sich immer selbst von schönen Dingen ausschließt, nur weil ihr Dickkopf ihr im Weg war.

Mittlerweile ist sie 5. Und ich habe akzeptiert, das bei ihr wirklich nur Konsequenz hilft, Und das aushalten und ignorieren ihres Genöles und Geschreies. Sie ist derart dickköpfig, das sie wirklich ihre Erfahrungen selbst machen muss - erklärungen, Warnungen, das hilft nichts. Sie muss sie selbst machen - und ich muss mir abgewöhnen, darunter zu leiden.

Manche Sachen haben wir ihr überlassen ( sie trägt nur Kleider, keine Hosen, damit kann ich zb leben. sie zieht sich morgens selber an, auch wenn manchmal seeehr bunt, aber ich muss mich da nicht stressen).

andere Sachen sind indiskutabel. Da gebe ich den Weg vor und halte ihn auch ein. Jedes nachgeben, jedes schwanken, führt zu Stress.

Ich denke, dadurch das sie so willensstark ist, braucht sie auch ganz enge Grenzen, die ihr halt geben.

ihr Bruder war da ganz anders, den konnte man überzeugen, reden, diskutieren.

Aber sie braucht klare Ansagen , ( wir essen nachmittags nur einmal süßes. Wir tragen in der Sonne immer Hüte. Wir machen nach dem Kindergarten Pause), das scheint sie zu beruhigen.

Und vor allem braucht sie eine Mama, die zwar ernst wird, aber gelassen bleibt.

Manches kann man auch diskutieren, je älter sie wird, umso besser geht das.

Aber die Jahre bislang waren sehr anstrengend, muss ich sagen. Eben weil ich so konsequent sein musste, und das eigentlich auch nie wolllte, so eine renitente, strenge, konsequente Rabenmutter :wink:)) . Sondern eher die Heititeimama, die liebevoll ihrem Kind über die Wange streicht und es macht alles was ich will. ( also liebevoll streicheln geht auch bei uns immer- aber sie hat halt ihren Willen).

Hoffe ihc konnte dir einige Anregungen geben, zumindest aber das Gefühl, das du nicht alleine bist.

lg

Brenna

Hallo,

da hast du mich missverstanden.

Ich habe zur Kenntnis genommen, dass es beim Kind der UP diesbezügliche Probleme gibt und habe Ihr mitteilen wollen, dass das nicht ganz so ungewöhnlich ist, sogar bei höchst unterschiedlichen Charakteren, und dass man dem evtl. beikommen kann, indem man das Kind dort vorerst nochmal herausnimmt, sofern man es sich leisten kann und möchte.

LG
sine

Liebe Dany, bei deinem Text musste ich an etwas denken, was ich neulich in einem Buch gelesen habe. Es ging um einen Vater, der den Umgang mit seiner Tochter beschrieb. Die hat ständig gegen gehalten, gegen alles, mit einem triumphierenden Blick, vielleicht 3 Jahre alt. Und dann hat er irgendwann mal seine Hand auf ihr Herz gelegt und gespürt, wie schnell es geschlagen hat. Was ich damit sagen will: Kinder tun ja alles mögliche für ihre Eltern. Wenn sie spüren, dass es der Mutter schwer fällt (auch unbewusst), sie im Kindergarten zu lassen, machen sie jeden Morgen einen Riesen-Terror. Ich will damit jetzt nicht sagen, dass das bei dir der Fall sein muss. Aber irgendetwas hat ihr Verhalten sicher mit dir zu tun (vielleicht auch mit dem Vater, wer weiß). Also, vielleicht lohnt es sich bei euch hinzuschauen. Das kann man sehr gut in einer Familienaufstellung machen. Schon mal davon gehört? Falls nein, googel das mal, z. B. https://de.wikipedia.org/wiki/Familienaufstellung oder sorge-dich-nicht-liebe.de/familienaufstellung [Beitrag editiert - www Team]. Alles Gute für euch wünscht Toewanda

Ich hatte das ähnlich. Meine Tochter wollte nicht in den Kiga, man sagte mir, ich soll sie zwingen dorthin zu gehen. Aber mein Gewissen sagte mir etwas anderes und somit habe ich sie selbst entsheiden lassen. Dann ist sie noch einige Monate bei mir geblieben und plötzlich wollte sie selbst in den Kiga.