Kindergitarren, Gitarrenunterricht

Hallo Gitarren-Experte,

meine Sohn, knapp 7 Jahre alt, möchte Gitarrenunterricht nehmen. Nun suche ich eine 3/4 Gitarre. In unserem Musikladen kosten die 100 Euro aufwärts - soviel Geld will ich aber erst dann ausgeben, wenn mein Kind auch wirklich beim Gitarrespielen bleibt. Nun habe ich im WWW verschiedene günstige Angebote gefunden, habe aber keine Ahnung, ob diese Gitarren auch qualitativ ok sind.

Frage 1: Worauf muss ich achten (z.B.: müssen manche Saiten mit Nickel ummantelt sein? Ist ein bestimmtes Holz besser als ein anderes?). Wie gesagt: Mein Sohn ist Anfänger, und zwar einer OHNE absolutes Gehör *ggg*.

Frage 2: Wären Sie bereit, sich die Gitarren, die ich in der engeren Auswahl habe, kurz anzuschauen?
Wenn ja, ganz lieben Dank!
Hier die Links:

http://cgi.ebay.de/Gitarre3-4-Tasche-Gurt-Saiten-Sti…

http://cgi.ebay.de/3-4-Konzertgitarre-Kindergitarre-…

http://cgi.ebay.de/NEU-3-4-Kinder-Akustik-Gitarre-Ju…

http://cgi.ebay.de/KLASSIK-KONZERT-GITARREN-SET-STAR…

Frage 3: Was ist besser für ein Kind dieses Alters: 30 Minuten oder 45 Minuten Unterricht?

Frage 4: Ist für Anfänger Unterricht zu zweit ok oder ist der Lernfortschritt bei Einzelunterricht SEHR VIEL besser?

Frage 5: Was halten Sie von dem Musikwerk „Fridolin“? Ein Gitarrenlehrer, den ich kenne, arbeitet damit. Meine Befürchtung: Ist das nicht ein bisschen langweilig…? Mein Sohn ist ein ‚Krachmacher‘, d.h. er will nicht leise herumzupfen, sondern mit Schmackes spielen und dazu singen. Ich habe gehört, dass es 1-2 Jahre dauert, bis Kinder zur Liedbegleitung kommen. Ist das normal…? Geht das auch schneller…?

Herzlichen Dank für Ihre Hilfe und schöne Grüße aus Ravensburg!
Clara mit Fabian

Hallo Clara!

Wenn Sie noch nicht wissen, ob der Kleine überhaupt genug „Sitzleder“ besitzt um wirklich Gitarre zu lernen, bzw. wenn sie noch nicht wissen, ob es ihm überhaupt Spaß machen wird, liegen sie absolut richtig, ihm nicht sofort eine teuere Gitarre zu kaufen, da beim Aufhören der Geldverlust viel weniger betragen wird.

Ich habe mir die Links angesehen, und ich muss Ihnen erstmal sagen, dass es bei Musikinstrumenten heißt: wenig Geld, wenig Musik. Trotzdem halte ich die Gitarre aus dem 3. Link für eine gute Anfängergitarre, da das Preis-Leistungsverhältniss einfach stimmt. Ahorn und Linde halte ich auch für eine gute Klangkombination, also dürfte da kein Problem sein.

Bei klassischen Gitarren ist es üblich, dass die niedriegen Seiten mit Metall ummantelt sind, und ich würde ihnen rate, solch eine Gitarre zu kaufen, da Sie ja noch nicht wissen, was für Musik der Kleine überhaupt spielen wird. Da sind klassische Gitarren einfach am meisten neutral.

Was das Lernen angeht, würde ich Ihnen raten, ihren Sohn erstmal beim Einzelunterrich unterzubringen, da er so, speziell in seinem Alter, von anfang an am Meisten mitbekommen wird. Was die Zeit angeht, sollten sie mal schauen, wie viel Konzentration bei Ihm nach einer halben Stunde übrig bleibt. Wenn es noch geht, dann können sie Ihn ruhig weiter spielen lassen.

Was das Lied angeht, kann ich Ihnen nicht viel dazu sagen, da ich das Stück nicht kennen, aber wenn Sie es schon langweilig finden, kann ich Ihnen garantieren, dass es ihr Sohn nicht viel interessanter finden wird. Also würde ich raten, einen Lehrer zu finden, der nach populären Liedern, die Kinder gut finden, arbeitet.

Ich hoffe all ihre Fragen gut genug beantwortet zu haben.

Ich wünsche Ihnen und dem Kleinen viel Spaß an der Musik!
Grüße aus Slowenien,

Uros

Hallo Clara-Regina,

zu Frage 1:
Du solltest auf jeden Fall erst einmal ausmessen, welche Größe dein Junge tatsächlich braucht. Auf jeden Fall solltest du eine Konzertgitarre kaufen, also die ganz normale Gitarrenform mit 6 Nylonsaiten. In den eBay-Annoncen werden die 3 umsponnenen Bass-Saiten als „Stahlsaiten“ bezeichnet, was natürlich völliger Blödsinn ist und schon viel über die Sachkunde des Verkäufers und die „Qualität“ der angeotenen Gitarren aussagt. Natürlich sind gute Tonhölzer extrem wichtig für den Klang einer Gitarre, besonders, wenn es eine kleine Gitarre mit wenig Volumen ist. Linde und Birke sind vielleicht für Regale oder Lagerfeuer geeignet, Gitarren aus diesem Material klingen eher wie ein Schuhkarton, über den man ein Gummiband gezogen hat.

Zu Frage 2:
Es Bedarf schon einiger - um es einmal vorsichtig auszudrücken - Fantasie, diese Produkte als „Tolle Gitarren“ und „geeignet für Anfänger und Fortgeschrittene“ zu bezeichnen. Wenn dein Sohn ernsthaft Gitarre spielen lernen soll, braucht er ein Musikinstrument, kein Spielzeug. Deiner Mail ist
zu entnehmen, dass Du selbst die ca. 100 Euro für die Gitarre aus dem Musikladen für teuer hältst. Da muss Du natürlich wissen, dass eine Gitarre für 90 Euro ohnehin meist aus chinesischer oder osteuropäischer Massen-Billigproduktion kommt. Du darfst nicht den weit verbreiteten Fehler machen, „erst mal zum Lernen“ eine Sperrholz-Gitarre aus billigster Linde (oder ähnlichem minderwertigen Holz mit Fantasiebezeichnung) und Büchsenblech-Mechanik zu besorgen. Wie soll dein Sohn denn auf so einem Teil lernen ? Denk mal nach - hast Du ihm zu Laufen lernen die billigsten Gummilatschen vom Wühltisch für 1,50 EUR gekauft oder waren es doch Lauflernschuhe einer Markenfirmafür 40, 50 oder 60 EUR? Nur auf einem halbwegs vernünftigen Instrument kommt man auch gut voran, weil man eben hört, wie schön es klingt, wenn man richtig greift und zupft. Du solltest auch mal denjenigen fragen, der den Unterricht durchführen wird. Ich kann nur empfehlen, auf den Rat eines seriösen Musikgeschäftes zu hören. Da hast du bei Problemen mit dem Instrument einen Ansprechpartner vor Ort, der dir weiterhelfen kann.

zu Frage 3:
Für ein 7-jähriges Kind sollte eine Unterrichtseinheit nicht mehr als 30 Minuten betragen.

zu Frage 4:
Ich halte Einzelunterricht für wesentlich effektiver.

zu frage 5:
Ich fürchte, du machst dir falsche Vorstellungen vom Gitarrespielen. Gerade am Anfang ist die Gitarre ein sehr schwierig zu erlendendes Instrument. Es erfordert ein hohes Maß an Koordination (Sehen, Hören, die Hände führen völlig unterschiedliche Bewegungen aus etc.). Es ist ja nicht so, dass man mal eben drei, vier Griffe lernt und dann kann man Gitarre spielen. Rhytmik, Gehörbildung, Noten oder Tabuatur lesen und verstehen - das braucht seine Zeit. Welches Lehrwerk der Lehrer nimmt, sollte er selber entscheiden, er wird seine Gründe haben. Es gibt viele Lehrwerke, wobei meiner Auffassung nach keines perfekt ist und auch unterschiedliche Ansätze verfolgt werden. Es kommt immer darauf an, was der Lehrer daraus macht.

Liebe Grüße
und deinem Sohn viel Spaß und Erfolg beim Gitarrelernen!

Lobo

Hallo Uros,

herzlichen Dank für Ihre ausführliche Antwort, mit der Sie mir sehr weiterhelfen! Besonders bemerkenswert finde ich, dass Sie in Slowenien sind - da sieht man mal wieder, was für eine tolle, völkerverbindende Sache das Internet ist!
Schöne Grüße aus dem Schwabenland!
Clara

Hallo Lobo,

herzlichen Dank für Deine ausführliche Antwort, mit der Du mir die Augen dafür geöffnet hast, dass Qualität nun mal ihren Preis hat. Ich denke, dass ich vielleicht am besten erst mal in unserem (seriösen!) Musikgeschäft eine gute Gitarre ausleihen werde und dann, wenn mein Sohn bei dem Instrument bleibt, ihm in 1 Jahr oder so ein hochwertiges Instrument kaufe.

Schöne Grüße!
Claudia

Hallo nochmal,

das ist eine gute Entscheidung!

Liebe Grüße,
Lobo

zum thema gute lauflernschuhe habe ich folgenden shop: http://www.lederstrumpf.com/shop/ im internet gefunden.

wurde mir von ner freundin empfohlen.

Leute wie Du, die die Frage nach Gitarrenunterricht für Kindergartenkinder zum Anlass nehmen, für ihren Online-Shop für Kinderschuhe zu werben, machen diese tolle Tipp-Tauschbörse kaputt, indem sie sie missbrauchen.
Ich habe Deinen Link gelöscht und Dein Posting unter [email protected] gemeldet, damit Du gesperrt wirst.

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