Kinderkrippen aus verhaltensbiologischer Sicht

HalliHallo!

Muss für mein Bio-Abitur eine Präsentation über „Pro und Contra aus verhaltensbiologischer Sicht“ halten. Würde mich interessieren, was Ihre Meinung darüber ist, bzw evtl. Buchtipps oder Links.

Vielen Dank :smile: ulrike

Hi,

Muss für mein Bio-Abitur eine Präsentation über „Pro und
Contra aus verhaltensbiologischer Sicht“ halten. Würde mich
interessieren, was Ihre Meinung darüber ist, bzw evtl.
Buchtipps oder Links.

Hast Du schon den Wikipedia-Artikel dazu mit seinen zahlreichen Quellenangaben durchgearbeitet?

http://de.wikipedia.org/wiki/Kinderkrippe

Ist jedenfalls ein heißes Eisen mit dem man sich schnell in die Brennnesseln setzen kann. Ich hatte da mal letztens eine lange und heftige Diskussion mit Freunden…

Guten Abend,

Ist jedenfalls ein heißes Eisen mit dem man sich schnell in
die Brennnesseln setzen kann. Ich hatte da mal letztens eine
lange und heftige Diskussion mit Freunden…

so was passiert wahrscheinlich nur in Deutschland. Das ist kein Angriff gegen dich, Nico. Aber wahrscheinlich gibt es nur in Deutschland so wenig Kinderkrippen, weil man sie aus verhaltensbiologischer Sicht erst mal rechtfertigen muss. Und in anderen Ländern leben Papa, Mama und die Kinder wie Götter in Frankreich (ja, da z.B. auch).

Denk ich an Deutschland in der Nacht… nee, das tu ich mir nicht an.

Pit

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Hi Ulrike!

Du bist Abiturientin, also rel. jung,- deshalb bin ich „nett“.
Trotzdem muß ich fragen: Wie soll denn das Fazit Deiner Arbeit sein?!

Erfinden wir das Rad gerade wieder Mal neu oder wollen wir etwas in Grund und Boden stampfen?
Folgendes schreibe ich zu Deiner (Grund-)Information

Meine Kinder gingen alle mehr od. weniger ab Vollendung des ersten Lebensjahres in eine Kinderkrippe -und danach in den Kindergarten.
Sie wurden dort von gut ausgebildetem Fachpersonal betreut: Kinderkrippe war dem Gesundheitswesen zugeordnet, weil die pflegerischen…„versorgenden“ Notwendigkeiten im Vordergrund standen.
Nichtsdestotrotz gab es auch hier Erziehungs-/Bildungsziele (besonders im motorischen, musikalischem und sozialen Bereich).

Der Kindergarten unterstand der Volksbildung und hatte einen detailierten Bildungs-und Erziehungsplan gegliedert in die verschiedensten Lernbereiche zur Grundlage. Die Kindergärtnerinnen hatten drei Jahre Fachschulausbildung ( Zugangsbeschränkung - wie heute NC an UNI´s) und zwei Jahre Absolventenzeit mit nochmaliger praktischer „Abnahme“ zu überstehen.
Dieses System wurde mit Grundlage für die heutige Kinderbetreuung in manch europ. Land!

Zurück zu den Krippen:
Die kleinsten erhielten die gleiche Pflege wie zu Hause auch- nur nicht von der Mutti- und mit ein paar anderen zusammen.
Und sie konnten in diesen Gemeinschaften lernen: „sauber“ zu werden, regelmäßig auf´s Töpfchen zu gehen, sich anzuziehen, selbständig erst mit dem Löffel, dann mit der Gabel zu Essen…; sie konnten in den Spielecken hantieren, manipulieren, spielen…; sie lernten sich in einer Gemeinschaft zurecht zu finden, sich durchzusetzen und sich einzuordnen. Und obwohl es in den Kinderkrippen einen festen Tagesablauf gab,konnten alle sich gemäß ihren genetischen Anlagen altersgemäß entwickeln bzw. bei deutl. Abweichungen wurden die Eltern informiert … um evtl. Krankheiten festzustellen…(genet. Anlagen heißt hier: ein Kind, welches z.B. nicht die Anlagen für ein besonders musisches Empfinden o.ä. hat, kann durch Übenund Willen zwar trotzdem gut mit der Musik zurechtkommen, aber ein Beethoven… wird es wohl nicht werden!! - egal ob die Eltern, Arbeiter oder Intelektuelle sind!)

Das Aufwachsen in der Gemeinschaft bot neben der Familie mit die Grundlagen für eine vielfältige Entwicklung von Verhaltensweisen und Eigenschaften individuell und in der Interaktion. usw.

Es gab auch negative Seiten : z.B. eine Erzieherin hatte oftmals „zu viele“ Kinder zu betreuen ( Abstufungen zwar nach Alter, aber trotzdem ein schöner aber harter Job).

Die Kleinen steckten sich bei Krankheiten gegenseitig an - bei Kinderkrankheiten war dies tlw. sogar erwünscht, weil die Kinder mit z.B. Windpocken oder Röteln besser fertig werden = weniger Komplikationen, als bei dergleichen Erkrankung erst im Erwachsenenalter.
Selbst bei Husten und Schnupfen wurde das Immunsystem gestärkt. Einige Kinder hatten dies aber beinah chronisch oder waren meist aufgrund genet. Defizite „nicht Krippentauglich“ (~alle 1-2 Wochen wieder krank).

Besondere Förderung einzelner Kinder nur im Rahmen der gesamten Gruppe möglich - …eine richtige Krippenerzieherin kann Dir dazu noch mehr sagen.

Ich habe um 1992 ein Buch von einem Leipziger „Herrn“ gesehen, in dem stand so was wie: die Kinder waren an die Betten gefesselt; sie mußtenn stundenlang auf dem Töpfchen sitzen (ein paar Minuten dauerte es schon, ehe eine Erz. mit ca.5-7 u. mehr Kindern durch war - außerdem gehts ja wohl nicht bei allen auf die Sekunde!)- und für den Kindergarten gab es das Gleiche: „mit militärischem Drill“ mußten sie zusammen auf die Toilette … u.a.m.

  • also, ich weiß nicht, wo der sein „Wissen“ hernahm - ich kenne/kannte keine solchen Kindereinrichtungen - sicher gab und gibt es Erzieherinnen, die mehr oder weniger gut für den Job geeignet sind (wie in allen anderen Berufen auch!).
    Aber diesen Herrn würde ich noch heute Mal sehr gern zw. die Finger kriegen!

Meine Jungs haben alle diese Zeit samt Festen und Feiern jedenfalls prima überstanden und sind grundanständige, intelligente junge Herren geworden , die sich von ihren Eltern nicht „abgeschoben“ … gefühlt haben.(Jetzt dokumentieren nur noch die schönen Fotos diese Zeit.)

MfG
Roxelane

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

hallo

Ich habe um 1992 ein Buch von einem Leipziger „Herrn“ gesehen,
in dem stand so was wie: die Kinder waren an die Betten
gefesselt; sie mußtenn stundenlang auf dem Töpfchen sitzen
(ein paar Minuten dauerte es schon, ehe eine Erz. mit ca.5-7
u. mehr Kindern durch war - außerdem gehts ja wohl nicht bei
allen auf die Sekunde!)- und für den Kindergarten gab es das
Gleiche: „mit militärischem Drill“ mußten sie zusammen auf die
Toilette … u.a.m.

  • also, ich weiß nicht, wo der sein „Wissen“ hernahm - ich
    kenne/kannte keine solchen Kindereinrichtungen - sicher gab
    und gibt es Erzieherinnen, die mehr oder weniger gut für den
    Job geeignet sind (wie in allen anderen Berufen auch!).
    Aber diesen Herrn würde ich noch heute Mal sehr gern zw. die
    Finger kriegen!

es gibt halt solche und solche erfahrungen, meine eigenen sind aus dieser zeit auch nich grade die positivsten. ob wir ans bett gefesselt wurden, weiß ich nicht mehr, umdrehen alleine war schon verboten, aufdecken - und seis auch nur ein kleines stück - auch…fazit: ich hab mich zu tode geschwitzt und war ständig krank (mittelohrentzündung, angina etc.). trotz häufigem protest meiner oma (kindergärtnerin) wurde von seiten der krippe nur mit den schultern gezuckt und gemeint, alle kinder hätten bis oben eingepackt zu schlafen, punkt, aus.
noch etwas an das ich mich erinner: alle mussten sich auf den teppich setzen und wurden dann mit der gieskanne übergossen…„zum wachsen“.
noch etwas: ich sollte mal einen teller kekse an den tisch tragen, stolperte, er fiel mir runter. reaktion der erzieherin: „oh, guckt mal, die hat was fallen gelassen…kommt, jetzt lachen wir sie aus.“

du magst jetzt sagen, dass man sich unmöglich mit 2 jahren dran erinnern kann. die kinderkrippe zog ein paar jahre später mit in den kindergarten um und da bekamen dann auch dessen erzieherinnen mit, dass die kinder da angeschrien wurden und solche sperenzchen wie auslachen u.ä.

ich hoffe, das war ein einzelfall.

gruß
yvi

Hallo yvi,

was Du da berichtest:

noch etwas: ich sollte mal einen teller kekse an den tisch
tragen, stolperte, er fiel mir runter. reaktion der
erzieherin: „oh, guckt mal, die hat was fallen
gelassen…kommt, jetzt lachen wir sie aus.“

ist nicht an die Institution Kinderkrippe gebunden. Ich hatte ein ähnliches „Vergnügen“, als ich (nicht aus Bayern stammendes Kind dortselbst aufgewachsen) ein Gedicht oder so aufsagen sollte, in dem es wichtig gewesen wäre, ein bayerisches Zungen-R zu können (meine Mutter war gebürtige Kölnerin, wer immer sich mit Sprechgewohnheiten auskennt, kann sich vorstellen, wie weit das rheinische R vom bayerischen entfernt ist).

Der Lehrer in der 4. Klasse Volksschule meinte aber, ich sei nur „zu faul“ um das R richtig zu bilden: „Du bleibst jetzt hier vor der Klasse stehen, bis Du Dich dazu bequemst, das R richtig zu sagen.“ Und alle Viertelstunden durfte ich vorführen, ob ich inzwischen „fleißig“ geworden sei.

ich hoffe, das war ein einzelfall.

Es gibt also noch eine ganze Reihe weiterer „Einzelfälle“.

Gruß, Karin

HalliHallo!

Muss für mein Bio-Abitur eine Präsentation über „Pro und
Contra aus verhaltensbiologischer Sicht“ halten. Würde mich
interessieren, was Ihre Meinung darüber ist, bzw evtl.
Buchtipps oder Links.

Vielen Dank :smile: ulrike

Hi Ulrike!

Du bist Abiturientin, also rel. jung,- deshalb bin ich „nett“.

Boaaahhh, wie gnädig!