Ich relativiere das eine nicht mit dem anderen. Beides ist
nicht in Ordnung.
gut
Bin mir bei manchen hier nicht so sicher. Das sog. Argument „aber psychische Gewalt ist noch viel viel schlimmer“ ist einfach Standard.
Nur: wo Gewalt im Sinne von beschämen (!!) anfängt, da kann
man sich echt drüber streiten - gibt es ja durchaus auch
Experten, die sogar Lob als Gewalt werten weil man dem Kind
vermittelt, das es nur gut ist, wenn es Lob empfängt und doch
bitte alles aus eigener Überzeugung machen soll - und nicht
weil wir eltern das wollen.
Mag alles bedenkenswert sein. Hat aber mit dieser konkreten Debatte erst einmal wenig zu tun. Obwohl, klar, wenn nach Alternativen gefragt wird, eben wohl schon. Vielleicht sollte man Erziehungsmethoden der Schädlichkeit nach aussortieren? 
Ich denke nur, die körperliche Gewalt gegenüber Kindern geht
zurück (Gut!!!), und trotzdem geht es unseren Kindern
psychisch oft nicht besser, sondern eher schlechter… das
muss doch irgendwo dran liegen, und das rauszufinden sollte
unsere Energie in Anspruch nehmen.
Aber nicht WEIL die körperliche Gewalt zurückgeht, steigt die psychische (oder meinst Du, das das so ist und die Gewalt und Machtausübung sich neue Wege sucht? Vorstellbar). Und ich bin da schon im Grundsatz nicht so sicher: Da liegt eben verstärkt der Augenmerk drauf - man schaut heute genauer hin (auch das ist gut, sollte aber entspr. eingeordnet werden). Daher evtl. die Wahrnehmung, dass psychische Gewalt zunähme. Das glaube ich nämlich nicht unbedingt.
Und ich weiß aus ganz vielen Elterngesprächen, das die Eltern
denen die Hand „ausrutscht“, ganz normale und auch durchaus
liebevolle Menschen sind, die in einer Ausnahmesituation die
Kontrolle verlieren.
Das mit dem „mal einen Fehler machen“ - nehme ich ja immer ausdrücklich aus. Das nimmt hier nur kaum jemand wahr in der Diskussion, darum geht es mir nicht.
Mir geht es darum, dass Schläge und Klapse als Erziehungsmittel als falsch anerkannt und eindeutig auch so benannt wird.
Niemand soll verteufelt oder stigmatisiert werden, nicht überdramatisiert. Aber ein Fehler muss als Fehler benannt werden - nur dann entsteht die Motivation etwas zu ändern.
Klar, es gibt da viele Tips, aber anscheinend
helfen die eben nicht.
Folgerst Du woraus? Ich finde, es gibt wirklich viele Tipps. Und viele helfen wirklich. Es gibt natürlich kein 1:1 Lösungsschema: Ein Problem, eine Lösung, die immer hilft. Das ist eben Erziehung. Da sind Versuch und auch Irrtum quasi einprogrammiert.
Und ich denke, dass manchen Familien ein wenig engere Begleitung und Beratung sicher helfen könnte. Eine Art Super-Nanny, nur eben privat. Und auch offener Austausch über Erziehungsprobleme, mit Leuten, die ähnliche Probleme haben. Man fühlt sich dann nicht so alleingelassen.
Im übrigen helfen ja auch Schläge langfristig nicht - warum also sollte man ausgerechnet sie als Mittel bevorzugen?
Die Eltern , die ich kenn, empfanden das selber als schlimm,
beschämend, erschrocken über sich selbst-. Und manchen
passiert das halt leider nicht nur einmal. Kenne eine Mutter,
der das mehrfach passierte — jedesmal hilflos, traurig,
wütend auf sich selbst…
Ich habe absolut Verständnis dafür. Nichtsdestotrotz, ist es doch wichtig, zu wissen und zu fühlen, dass es verkehrt ist. Mir ist das selber ein einziges Mal passiert, bei meinem 2jährigen. Absolute längeranhaltenden Stresssituation, dazu ein Kind, das (genau deswegen) täglich fast 24h am Rad dreht. Da fängt man als Erziehungsberechtigter schon mal an, zu überlegen, ob vielleicht doch ein Schlag helfen könnte (bekommt es auch andauernd von seiner Umgebung empfohlen)… In dem Moment, als es passierte, war mir auch schon klar, dass es nicht hilft. Nicht helfen kann. Ein Fehler.
Nicht verständlich ist mir,wie man das als Erziehungsmethode
rechtfertigen kann und will.
Genau das ist der Punkt.
Nicht mehr und auch nicht weniger.
In diesem Sinne
Krötengrüße