Kinderschlagen, Papstaussage

Hi,

bin zu faul zum Zurückblättern, aber es kam der Tipp: „sich vor Ihm aufbauen und mit ihm rausgehen“. Draußen wird dann sicherlich ein tiefschürfendes pädagogisches Gespräch über Konsequenzen, gesellschaftliches Verhalten, Lebensmittel und den Zustand der Dritten Welt geführt, während man Schmetterlinge zählt und Hundewelpen beobachtet.

die Franzi

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Das ist ein ziemlich pauschaler und unsachlicher Vorwurf, aber kein Argument.
Meine Frage wird damit leider nicht beantwortet.

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Hallo,

welche Qualifikationen hat der Pabst bzgl. Kindererziehung? Ist er etwa Vater oder Mutter? Hat er eine Erzieherausbildung oder etwas Vergleichbares?

Gute Ratschläge von Nichteltern kennen die meisten Eltern.
Kann man erfahrungsgemäß getrost vergessen.

Kinder sollten teil haben an den Menschenrechten, in jeder Hinsicht.

Religionen tun sich leicht schwer mit Menschenrechten (siehe Beschneidung - was 2000 Jahre richtig war, kann doch nicht plötzlich falsch sein - mit dem Argument könnte man prompt die Klimaerwärmung stoppen. Es gab schließlich in der Geschichte der Menschheit weit mehr als 2000 Jahre keine Indurstrie, keine Banken, keine Nutzung fossiler Brennstoffe etc.).

Gruß, Paran

Dieser psychische Mechanismus hängt aber ganz wesentlich von
der kulturellen Einbettung und Bewertung des
Geschlagen-Werdens ab.

Glaubst du wirklich, dass ein Kind das in irgendeinen Kontext einbettet?

Ein Kind erlebt Schläge als eine Sache zwischen dem Elternteil und ihm selbst, und das ist demütigend genug.

weiowei

Gruß

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Deine persönlichen Attacken ohne inhaltliche Aussage kannst Du Dir bitte sparen.

Ich werde nicht weiter darauf eingehen.

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Hallo.

Ich werde hier keine Stellung dazu nehmen, ob ein Klaps manchmal angebracht ist oder nicht.

Ich gebe nur zu bedenken:
Es gibt weder das Kind noch den Erziehungsberechtigten , genausowenig, wie es die Standard-Situation gibt, in der man die oder jene Regel anwenden könnte.

Es gibt noch nicht einmal Regeln dazu, wie und als was ein Klaps in einer bestimmten Situation von einem Kind empfunden wird.

Da es keine festen Regeln gibt, kann es im Prinzip auch keine Gesetze dazu geben.

Die Diskussion „Kinderschlagen“ (was für ein Wort) oder nicht, wird damit weitgehend sinnlos, weil so gar nicht führbar.

Gruß, Nemo.

Hallo Junktor,

ich halte die Medienaufregung im die Aussage des Papstes bei einer Audienz für völlig überzogen.
Er hat ja nicht gesagt, daß das Schlagen von Kindern in Ordnung ist. So will man seine Aussage natürlich kinderfeindlich auslegen, um die Kirche und den Papst zu kritisieren und als ewig gestrig darzustellen.

Er meint genau den Klaps (der nicht wehtut), wenn er, sie mal wieder was angestellt hat.
Die Funktion ist ja nicht, das Kind zu demütigen und zu quälen, sondern um den Regeln, Verboten etc. Nachdruck zu verleihen.
Meist reicht ja auch die alleinige Drohung.

Wir wollen alle sicher nicht in die Zeit zurückfallen, als das richtige Verprügeln von Kindern (das ich auch erlebt habe!) üblich war.
Ich wurde von Lehrern geschlagen, und auch die Prügel durch meine Mutter habe ich bis heute nicht vergessen. Diese Prügel haben keine erzieherische Wirkung - im Gegenteil. Im Übrigen wurde ich auch durch Mitschüler verprügelt! War viel zu schüchtern, um mich zu wehren.

Wie schreibt der STERN? „Eltern, erzieht uns!“ Kinder wollen erzogen werden, wollen Leitbilder haben und wissen, wo’s lang geht. Und da Kinder nun mal nicht lieb und brav sind, muß eben korrigiert werden. Im Übrigen gibt es auch die verbale Demütigung, und die ist genauso schlimm wie Prügel.

Gruß Heinz

Die Frage ist doch, ob es wirklich gewaltfreie Alternativen
gibt.

Richtig. Und es gibt immer eine Alternative. (siehe meine Antworten auf Junktor oben)
Wenn das „Klapsen“ überlegt und „zartfühlend“ gemacht wird, dann ist die Situation nicht so aufgeheizt - d.h. man hätte Zeit über wirksame Alternativen nachzudenken.

Manchmal ist die Situation so, dass die Reaktion der Eltern spontan ist (und dann meist etwas kräftiger als nur ein „beiseite Drücken“, wie es oben genannt ist), das berühmte Hand-ausrutschen. Wenn man sich im Vorfeld Alternativen überlegt hat, dann denkt man auch in Ausnahmesituationen nicht gleich an Schlagen/Klapsen/Hauen als einzige Alternative. Und so ganz glaube ich diesen Handausrutschern eh nicht: es gibt auch im Umgang mit Erwachsenen Situationen, die einen an den Rand der Beherrschung bringen. Trotzdem wird jeder normale Mensch einem anderen Erwachsenen keine runterhauen, wenn der ihn beleidigt oder etwa Unakzeptables tut. Wenn doch, kann er rechtlich belangt werdne. Einem Kind gegenüber, einem schwächeren, wird dieser Kontrollverlust von vielen als entschuldbar dargestellt.

Kurzum: Alternativen gibt es. Wenn man Klapse von vorneherein als „alternativlos“ darstellt, benutzt man sie (immer) öfter.

Siboniwe

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Hallo,

Sich vor ihm aufbauen und ihn mit nach draußen nehmen hätte
doch das gleiche bewirkt, oder?

es war ein Reflex. Nicht immer ist man so geistesgegenwärtig.

Natürlich. Aber wie unten geschrieben: wenn man so eine Geschichte mit der Schlussfolgerung: „es hat gewirkt“ erzählt (und so eine Geschichte hört man doch immer wieder), dann verhindert das, dass über Alternativen nachgedacht wird.

Genauso wie ich inzwischen auf die oft gebrachte (im Übrigen unbewiesene) Behauptung: „Ich habe früher auch oft eine geklatscht gekriegt (o.ä.)! Und es hat mir nicht geschadet.“ antworte: „Ich wurde von meinen Eltern nie geschlagen. Und es hat mir nicht geschadet.“

Siboniwe

Gruß
Junktor

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Hallo,

aber zu meiner Frage weißt Du nichts zu sagen?

Immer wieder ist zu wiederholen, dass hier von
„einem Klaps“ auf dem Hintern gesprochen wird. Und es ist
nicht gut, diese Aussage um zuwandeln in ein Freibrief für
Kindsmisshandlungen. Das hat der Papst NIE gesagt.

Ich halte den Papst für intelligent genug zu wissen, dass seine Aussagen eine gewaltige Wirkung haben, die über den genauen Wortlaut hinausgeht. Wäre er sensibel für das Thema „Schläge gegen Kinder“, hätte er diese Aussage nicht so gemacht.

Jule

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Hi,

natürlich ist das meine impulsive Reaktion, nicht etwas, was Du direkt gesagt hast. Draußn geschieht in meiner Fantasie ein kräftiger Anschiß (verbal, frei von Schimpfwörtern). vor dem habe ich noch heute mehr Schiß als vor einer Backpfeife, jedenfalls vor denen, die ich dmals bekommen habe. Oder dem Klaps auf den Hintern.

Mein Fehler ist aber wahrscheinlich, dass ich verbale Gewalt mit körperlicher gleichsetze.

die Franzi

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auch interessant
Moin,

Darf ich die Verfechter des Kinderschlagens mal fragen,

interessant wäre auch deren Antwort auf die Frage, ob sie 20 Jahre später immer noch der Meinung wären, dass Gewalt eine adäquate Konfliktlösungstrategie zwischen Eltern und Kind wäre. Also ich meine, wenn aus dem 5jähigen Jungen ein 25jähriger Mann geworden ist der seiner dann zB 60jährigen Mutter mal „so einen ganz kleinen Klapps“ gibt um seine Position durchzusetzen.
Vermutlich wird sich dann die Meinung zum Kinderschlagen ganz schnell ändern…

VG
J~

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Moin,

wo ein
solcher Wonneproppen das ganze Lokal in 5-minütigen
Intervallen und jeweils 5 Minuten Regenerationspause,
beim Essen „unterhalten“ hat.

wir hatten glücklicherweise keine solche Wonneproppen, sie haben zwar auch getrotzt, ließen sich aber durch eine Mischung aus Ablenkung und Ignorieren meist reltiv schnell wieder enttrotzen.

Aber glaubst Du im Ernst, daß bei einem solchen massiven Trotzanfall ein ‚nicht entwürdigender Schlag‘ oder irgend eine andere Gewaltmaßnahme gegriffen hätte?!
Ich mutmaße mal nein.

Wir (die Mutter und ich) können uns auf die Fahne schreiben, unsere (sicher nicht immer besonders pflegeleichten) Jungs nie geschlagen zu haben.

Gandalf

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Hallo,

Ein Klaps ist eine Warnung um etwas nicht zu tun.

dies kann man auch mündlich machen.

Ein Kind
bekommt auch ein „Klaps“ wenn es gegen alle Warnung ein, ein
Elektrozaun anfasst.

Reicht es nicht, dass das Kind einen Stromschlag bekommt, muss es auch noch dazu einen Klaps bekommen? „Tolle“ Logik und Einstellung …

Meine Tochter hat auch mal, trotz vorheriger mehrfacher Warnung, die heiße Herdplatte angefasst. Glaubst du, es hätte mehr geholfen, wenn sie auch noch einen Klaps auf den Hintern (oder noch besser, auf die Hand!) bekommen hätte? Ich sag’ dir, es ist schon mehrere Jahre her, sie erinert sich immer noch daran und sie hat danach nie wieder eine heiße Herdplatte angefasst! Und das alles ohne Klaps!

Gruß
Christa

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Ich habe schon als Kind Lehrer gehasst,
die glaubten ihr eigenes Image dadurch aufbauen zu müssen,
dass sie sich nicht auf sachliche Kritik an einer Aussage
beschränkten, sondern noch persönliche Kritik hinzu fügten.

Du meinst, so wie du das hier gerade tust?

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Hallo Paran,

welche Qualifikationen hat der Pabst bzgl. Kindererziehung?
Ist er etwa Vater oder Mutter? Hat er eine Erzieherausbildung
oder etwas Vergleichbares?

das habe ich mich auch schon gefragt und nicht nur
den Papst betreffend. Ein guter Einwand. Für die meisten
beruflichen Tätigkeiten und seien so noch so „harmlos“,
also wo keine Schaden entstehen könnte, wird eine
Berufsausbildung verlangt. Nur bei einer so elementaren
Tätigkeit wie der Erziehung unserer zukünftigen Gesellschaft,
scheint keine besondere Qualifikation notwendig zu sein.

Gruß
Junktor

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Moin,

Ein Klaps ist eine Warnung um etwas nicht zu tun. Ein Kind
bekommt auch ein „Klaps“ wenn es gegen alle Warnung ein, ein
Elektrozaun anfasst.

au weia!
Weißt Du eigentlich, was Du hier von Dir gibst?!

Ja, werter Gandalf,

ich weiss was ich von mir gebe. Ob dies auch richtig verstanden wird ist ein anderes Thema.

Wenn dann der erste Klapps nicht reicht, kommt eben der
zweite, etwas festere und wenn der nicht reicht…

Wenn ein einziger Klaps nicht reicht, ist dies ein Zeichen, dass das Kind sich bereits an Klapsen gewöhnt hat. Wenn es mehrere Klapse gibt, fällt die Bezeichnung „Klaps“ weg. Und die Bezeichnung „Prügel“ gilt. Aber das ist nicht das Thema.
Und ich wiederhole: ein Klaps darf NIE weh tun.

[…]

Gruss: Gerrit

Gandalf


[MOD Kreszentia: Off-Topic-Passage entfernt]

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Tach,

Und ich wiederhole: ein Klaps darf NIE weh tun.

und warum bedarf es dann eines Klapses, warum reicht dann ein
Wort nicht aus?!

Überraschungseffekt!

und wie oft greift dieser Überraschungseffekt, wenn deine Töchter so gute Beobachter sind?
Irgendwann muss dann eine ‚Dosissteigerung‘ her.

Ich arbeite mit Pferde. Und da muss ich mich immer stark
kontrollieren. Denn gerade die Jährlinge haben Ausdauer um
Widerspenstig zu sein. Oder einem gar zu ignorieren wenn sie
in der Gruppe sind. Diese Typen sind ausgezeichnete
Beobachter und loten haargenau die Grenzen aus. Im Grunde
sind meine Töchter nicht viel anders als die Jährlinge.

Interessanter Vergleich

Ich arbeite mit Pferde.

und

Im Grunde sind meine Töchter nicht viel anders als die Jährlinge.

Nur könnte ich Pferde ganz anders physisch angehen als ich es mit Kindern tue.

Gandalf

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Hallo,

aber wenn mich der patient/ Psychischkranke/ Gefangene/ Gegenüber auf der Strasse zB ins Gesicht schlägt und nicht aufhört, darf ich mich wehren und zurückschlagen. Ist Notwehr und gesetzlich erlaubt.

Wenn er mich beleidigt, darf ich ihn anzeigen und er muss Schmerzensgeld zahlen.

Wenn er mich verfolgt und stalkt so das ich nächtelang nicht schlafen kann, dann darf ich ihn auf einen bestimmten Abstand verklagen.

Und wenn opa mich dement in den Wahnsinn treibt, darf ich ihn ins Heim geben.

Darf ich das alles dann mit Kindern auch ?

Versteh mich nicht falsch, ich finde Schläge , auch auf die Hand = klapsen, falsch.

Ich denke nur, das Kinder, grade die eigenen , eine so spezielle Rolle in unserem Leben spielen, das man die mit Erwachsenen nicht vergleichen kann, eben weil sie Kinder sind. Und deshalb kann man da schlecht mit Vernunft kommen, weil da so viele Gefühle im Spiel sind - .

Man sollte sich viel mehr Gedanken machen, wie man Eltern nicht stigmatisiert, ( denn meistens sind schlagende Eltern selbst traumatisiert , oder aber überfordert) , sonder aktiv unterstützt andere Methoden anzuwenden. Das wäre wichtig , auch im Sinne der Kinder, damit dieser Teufelskreis unterbrochen wird.

lg

Brenna

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Hi,

nö. Mir jedenfalls nicht. :smile:

die Franzi

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