Kinderschutz im Internet

Meine Tochter ist 12 Jahre alt und hat letzte Woche ihren ersten eigenen PC bekommen.

Ich habe mitbekommen, dass sie sich jetzt schon manchmal in Chatrooms aufhält, anscheinend um sich mit ihren Klassenkameraden und Freunden zu unterhalten.
Kennt ihr euch mit solchen Seiten aus? Ist das gefährlich für junge Mädchen, und kann ich bestimmte Seiten für sie sperren lassen?

Hallo.

Es gibt genügend harmlose Chaträume, in denen einfach nur gechattet wird. Aber auch dort tummeln sich mitunter Perverse, die Kinder anbaggern, meist mit dem Ziel, sie zu sexuellen Handlungen oder gar einem Treffen zu bewegen.
Es gibt auch spezielle Chaträume, in denen sich nur problembeladenes Publikum austauscht; das muß noch nicht einmal sexuell orientiert sein (z.B. „pro-Ana“-Chats für Tips, wie sich Magersucht verheimlichen läßt, Selbstmordforen, etc.)
Und in keinem Chat ist man davor gefeit, „gemobbt“ zu werden.

Also: Ja, Internet bzw. Chat birgt Gefahren für Kinder, aber das tut Radfahren auch. Man muß - auch als Eltern! - lernen, damit umzugehen, und man muß wissen, was bei Problemen zu tun ist. Trotzdem ist es unmöglich, alle Risiken auszuschalten.

Die beste Vorsorge ist eine unvoreingenommene, sachliche Aufklärung ohne Zeigefinger und ein offenes, entspanntes Verhältnis zum Kind.
Idealerweise wird es von sich aus erzählen, wenn ihm was komisch vorkommt, oder es kennt (anonyme) Anlaufstellen, wenn es sich schämt oder Angst hat, mit den Eltern zu reden.
Besondere Vorsicht ist geboten, wenn das Kind sowieso eher labil ist oder schon psychische Probleme hat.
Unabhängig davon sollte man zumindest in der Anfangsphase das Kind nicht allein mit dem Internet lassen, und ein bißchen nachfragen „Was machst du eigentlich im Netz?“ von Zeit zu Zeit ist auch nicht verkehrt.

Lies dich mal hier durch: http://www.klicksafe.de/, speziell zur Frage nach Seitensperrungen: http://www.klicksafe.de/service/fuer-eltern/filterprogramme-und-andere-technische-einstellungen/

Gruß

Michael

Über den Internet-Router lassen sich Webseiten sperren. Aber, das ist keine Lösung. Für eine 100%ige Sicherheit, müsstest du jede potenziell schädliche Webseite finden und sperren lassen. Da das Internet aber riesig ist mit unglaublich vielen Angeboten, ist das mit einem nicht zu rechtfertigen Zeitaufwand verbunden. Ein Hauptproblem vieler Jugendliche im Internet ist der falsche Umgang mit persönlichen Daten. Bei Facebook, Twitter, Instagramm, Youtube und ähnlichen Seiten. Da sehe ich zurzeit die größte Gefahr für Jugendliche. Ständig hört oder liest man von Fällen, bei denen beispielsweise Nachtbilder auf Facebook von jungen Mädchen ins Internet gelangen… Der beste Schutz für die eigenen Kinder ist, sie über mögliche und vorhandene Probleme und Gefahren im Internet zu sensibilisieren.

Hallo erstmal

Natürlich können in solchen Chatrooms Dinge kommuniziert werden, die für Minderjährige nicht geeignet sind. Genau davor sollte also gewarnt werden.

Die Sperre solcher Seiten dürfte aber weniger nutzen:
-davon wird die Sache erst richtig interessant gemacht
-kann man sich z.B. an freien Zugangspunkten ins Internet einwählen (lassen) und von dort aus weitermachen

mfg M.L.

„Nachtbilder“ es soll natürlich Nacktbilder heißen.

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Hi,

wir hatten an der Schule neulich einen Aufklärungstermin zu dem Thema. Da hat man uns geraten, sich viel mit den Kindern auszutauschen und viel aufzuklären. Nur so kann man die Kinder einigermaßen vor Dummheiten bewahren und schützen.
Versuch deinem Kind doch mal kindgerechte Suchmaschinen zu zeigen und sie eher daran zu gewöhnen als an Google. Es gibt z.B. FragFinn (von der Bundesregierung unterstützt):

oder

Dort wird nur vorher geprüftes Material gelistet. Kinder können also nicht auf ungeeignete Seiten stoßen. Wenn unser Großer mal so weit ist, wollen wir ihn damit heranführen.

LG
Lise

Vielen Dank für deinen Tipp. Ich habe versucht mit meiner Tochter zu reden und habe ein gutes Gefühl was ihre Ehrlichkeit und Offenheit mir gegenüber angeht, sie hat mir soagr ihr Profil gezeit. Also du hast recht, was wirklich hilft ist ein ehrliches Gespräch, danach fühle auch ich mich durchaus beruhigter :smile: