Kinderspielplatz für die "40 Räuber"?

Hallo,
als ich das Bild sah, dachte ich, dass es eine der üblichen Fakebook-Fotomontagen sei. Eine Moschee mit angedeuteten Minaretten ist jetzt fragwürdige Zierde eines Kinderspielplatzes in Neukölln:



Noch vor 20 Jahren hätte man nicht weiter aufgemerkt.„1001 und 1 Nacht“ hätte ich vielleicht gedacht. Ist die Konstruktion „passend“ für die Zustände in Teilen Berlins, ist sie geschmacklos angesichts der Probleme und Ängste vor einer schleichenden Islamisierung? Ich finde zwar, dass es in diesen Bereichen andere Ärgernisse gibt, über die es mehr lohnt, sich aufzuregen; viele scheinen solche Entwicklungen jedoch kritischer zu sehen.
Was meint Ihr?

Gruß
rakete

Es soll halt die nächste Generation schon an die Scharia-Regierung und deren Stadt-Bilder der nächsten Generation gewöhnt werden.
8% der Bundestag-Mitglieder haben ja schon Migrationshintergrund.

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Das ist bemerkenswert wenig, da etwa 20 % der Bevölkerung einen Migrationshintergrund haben.

Ach ja, und einen Migrationshintergrund zu haben ist nicht identisch mit Muslim sein - noch nicht enmal dann, wenn dieser Migratonshintergrund türkisch oder arabisch ist.

:paw_prints:

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Klassischer Fall von „Wer sich aufregen will, findet auch etwas, über das er sich aufregen kann“.

Genau daran haben offensichtlich auch heute die Planer des Bezirks gedacht:

Wie die „Bild“-Zeitung schreibt wird der Märchenspielplatz noch bis Ende des Jahres gebaut. Der Bezirk habe sich in Absprache mit zwei Kitas in der Umgebung und dem Kinderladen „Ali Baba und seine Räuber“ für ebendieses Märchen entschieden. […] „Sie ist angelehnt an eine orientalische Burg mit Basar“, sagte Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) der „Bild“-Zeitung. Zuvor sei der Spielplatz heruntergekommen gewesen. „Vielleicht sollten die Menschen, die jetzt hetzen, an ihre eigene Kindheit denken, als ihnen ‚Ali Baba und die 40 Räuber‘ vorgelesen wurde.“ […] „Das ist keine Moschee, das ist keine Islamisierung“, betonte Bezirksbürgermeisterin Giffey gegenüber „Bild“. „Das ist einfach nur ein Kindermärchen.“

:paw_prints:

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Ich stelle mir gerade vor, es wären Kruzifixe gewesen…

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die mussten großteils aus den Schulen verschwinden…
Ich stell mir auch vor, was Erdogan der in Deutschland bis zu 70% Anhänger hat, sagen würde, wenn man in der Türkei Kreuze aufhängen wollte…

Hi.

Also ich bin sicher kein Freund der ungeregelten Zuwanderung und habe auch meine Probleme mit dem Islam an sich. Aber… hier geht es um einen Kinderspielplatz, errichtet in Anlehnung an ein Kindermärchen. Den Kindern, um die geht es hier, wird es Sch…egal sein, ob da ein Halbmond, oder ein Kruzifix drauf ist.
Wie du bereits richtig schreibst, gibt es wesentlich wichtigere Dinge, welche einer Lösung bedürfen, als solcher Kinderkram.
Daher bin ich auch der Meinung:

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Hallo,

Ich auch.
Wer hätte da „Verunglimpfung des christlichen Glaubens“ wegen Benutzung als Klettergerüst gerufen?

Gruß
Jörg Zabel

Die hiesige Kirche sicherlich nicht. Die nutzt schliesslich zum Kirchentag auch „Saalmikrofoninnen“. Ich denke da eher an irgendwelche Prenzlauer-Berg-Übermütter in selbst gebatikten weiten Kleidern, die in einer Mischung aus Betroffenheit und Hysterie „religiöse Indoktrination“ anprangern. Beim Halbmond macht man sowas nicht. Schliesslich ist man ja weltoffen.

Hallo,

… an Leute, die unsere über 2000 Jahre gewachsene christliche Kultur schützen wollen. Da können keine Kinder das Kirchendach als Spielplatz nutzen, da ist Respekt vor den Symbolen angesagt.

Gruß
Jörg Zabel

Ich halte von Frau Giffey als Bezirksbürgermeisterin eine ganze Menge. Wie ihr bekannter Vorgänger Heinz Buschkowsky bemüht sie sich, sich der Verwahrlosung Neuköllns so gut wie möglich entgegenzustellen.
Hier will sie keine Nebenkriegsschauplätze aufmachen und vielleicht - auch aus ihrer Sicht - keine Mücke zum Elefanten machen.
Seit die Schlagzahl bei einigen negativen Tendenzen Überfremdungstendenzen (Halalkost in den Kitas und Kantinen, Bau von Prachtmoscheen etc.) zugenommen hatte, sind einige wachsamer und misstrauischer geworden.
Und mal ehrlich:

Wer hat schon mal in Bayern, Schleswig-Holstein oder sonstwo Kinder vernommen, die sagen: „Komm wir spielen orientalische Burg und Basar“. Kinderspielplätze folgen natürlich auch Trends, Früher waren es Western, Ritter waren eigentlich Dauerbrenner und wegen „Fluch der Karibik“ ist das jetzt neuerdings mit Piraten der Fall. Kinderspiele wie „Saladin gegen die bösen Kreuzritter“ sind eher nicht Trend.
Natürlich gibt es einen Zusammenhang zum Kinderladen „Ali Baba und die Vierzig Räuber“ und deren Klientel.

Der Berliner Philipp Möller, Pädagoge und religionskritischer Autor, erkennt in dem Spielplatz zwar sofort eine Moschee mit Minaretten, findet ihn aber unproblematisch

Nun ja, ich verstehe, dass man das auch etwas kritischer sehen kann. Ein Ritterburgspielplatz hat auch keine Kirche oder Kapelle. Die 40 Räubergeschichte kennt m.M. auch keine Szene mit Moschee.
Gruß
rakete

Kennt sie nicht. Aber: Halbmond und das Märchen, die lustige Geschichte von Räubern, Sklaventum und Halsabschneidern, ja, sie passen vielleicht irgendwie zusammen:
http://www.labbe.de/lesekorb/index.asp?themaid=92&titelid=720

Ob man dies nun öffentlich bewerben soll, mmmhhh, weiß nicht so recht. Berlin, OK, da geht sowas immer. Aber gleich soviel Steuergelder? Vielleicht kommt da ein Kunstfaktor mit ins Spiel. Die Holzkamele sind schon „genial“ in ihrer Funktion und Bauweise.

Franz