Kindersprüche in Grundschulen?

Hallo liebe GrundschullehrerInnen,

man liest ja von Zeit zu Zeit diese lustigen Zitate aus Schüleraufsätzen, die im Netz rumgehen. Zum Beispiel: „Zeppelin war der erste, der nach verschiedener Richtung durch die Luft schiffen konnte.“

Allerdings sind das immer die gleichen, altmodischen und ich frage mich, ob es keine neuen gibt? Bzw. kenne ich die Problematik aus Kindergärten, dass die Erzieherinnen da zwar oft Lustiges von den Kindern hören, aber nicht die Zeit oder Geduld haben, es aufzuschreiben.

Wie sieht es in den Grundschulen damit aus?
Macht ihr sowas?
Oder ist der Lehrplan so voll, dass dafür keine Zeit ist?
Oder sind die Kinder (heutzutage) nicht mehr sprachkreativ?

Neugierige Grüße
von
Christine

http://www.kindermund.de

Na so ein Zufall!
Vielen Dank für die Werbung für meine Kindermundseite! Lach!

Aber ehrlich, mir geht es bei der Frage wirklich um Grundschulen, nicht darum, Sprüche zu lesen. Ich möchte wissen, ob Sprüche gesammelt werden bzw. ob die Kinder überhaupt sowas loslassen (meine Erfahrung ist, dass es so spätestens mit 7 Jahren aufhört).

Lieben Gruß
Christine

Hallo Christine,

ich kann zwar keine Antwort darauf geben,

ob Sprüche gesammelt werden,

aber

ob die Kinder
überhaupt sowas loslassen (meine Erfahrung ist, dass es so
spätestens mit 7 Jahren aufhört)

– sicher tun sie das. Jeder tut das. Und nicht nur bis 7 Jahre – aber das Niveau hängt natürlich von dem Alter und der Bildung ab.
Wenn ein 6-jähriger sagt, dass Zeppelin durch die Luft schiffte, dann ist ihm offenkundig die doppelte Bedeutung von „schiffen“ nicht klar. Wenn der Chorleiter sagt, mit unserer Detonation stimme etwas nicht – dann hat er die Vorsilbe verwechselt, es wird nicht minder lustig als der schiffende Graf, es ist halt nur anspruchsvoller. Wenn ein Student schreibt, er berechne die geometrische Vielfalt, dann ist das nur für Mathematiker lustig, da nur diese wissen, was geometrische Viel_fachheit_ eigentlich ist. Wieder ein höheres Niveau.

Ich persönlich kann über zwei detonierende Brandsätze, „die als Geburtsstunde der RAF angesehen werden“, herzhafter lachen als über die „kleine Nachtmusik vom Notarzt“ – aber das ist wohl Geschmackssache. Kindermund sammelst Du offenbar selbst, Verhörer von Kindern sammelt O. T. Domzalski, Axel Hacke sammelt Verhörer aller Altersgruppen, Versprecher insbesondere Erwachsener finden sich zahlreich bei Helen Leuninger – da ist also für jeden was dabei.

Liebe Grüße
Immo

Die Häufigkeit
Hallo Immo,

erstmal dankeschön!

Das mit der Detonation ist sehr hübsch. Bei uns im Chor hat mal einer gesagt, der Kopierer stünde eine Oktave tiefer gleich neben der Treppe. Dass solche Versprecher und Verhörer in unterschiedlichen Niveaustufen in jedem Alter vorkommen, ist uns wohl allen klar.

Bei Menschen scheint es so zu sein, dass sie gerade in der Phase der Sprachentwicklung jede Menge davon produzieren. Und die Sprachentwicklung ist doch in der Regel beim Schulanfang in trockenen Tüchern. Diese Theorie wollte ich mit meiner Anfangsfrage überprüfen.

Grüßle
Christine

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Auer. Man sollte dann doch die Vika der Fragenden mal anschauen …

#FF0000#

Solche Sprüche nennen sich Stilblüten und unter dem Begriff findet Google eine Menge, von Kindern und Lehrern oder aus Briefen an Versicherungen oder Behörden (da hatte ich mal ein Buch).
Vielleicht ist ja was neues dabei.

1 Like

Hallo,

ein Buch solcher Stilblüten heißt/hieß(?):

„Es fängt damit an, daß am Ende der Punkt fehlt“

Gruß Volker

Hallo

Bei Menschen scheint es so zu sein, dass sie gerade in der
Phase der Sprachentwicklung jede Menge davon produzieren. Und
die Sprachentwicklung ist doch in der Regel beim Schulanfang
in trockenen Tüchern. Diese Theorie wollte ich mit meiner
Anfangsfrage überprüfen.

Diese Theorie erscheint logisch. Man macht umso mehr Fehler, je weniger Wissen man hat. Als Erwachsene geschieht dies dann eher nur noch bei wenig geläufigen Fremd- und Fachwörtern.

Beatrix

genau das wars owt
.